Paul Mathews:
Die Wirkungsweise der Emotionellen Pest
Vor einiger Zeit habe ich von meinem Krankenhausaufenthalt, wegen einer akuten und sehr dramatischen gesundheitlichen Krise berichtet. Ich wurde mit Antibiotika und Megadosen Kortison vollgepumpt, um meinen vollkommen entgleisten Organismus wieder auf die Spur zu kriegen. Das ist zum Glück schnell gelungen, aber ich habe einen Preis dafür bezahlt. Etwa ein Vierteljahr war ich auf eine schwer greifbare Art und Weise nicht der Alte. Ich merkte das vor allem daran, daß mein Stuhlgang ungewohnt hell und weich war. Als sich mein Befinden wieder besserte, d.h. ich mich wieder energetisch, „sauber“ und zentriert fühlte, fiel mir auf, daß mein Stuhlgang wieder fest und wie zuvor sehr dunkel war. Ich habe den Eindruck, daß nun wieder DOR und Melanor regulär aus meinem Organismus ausgeschieden wird und sich entsprechend die Quantität und Qualität der Energie (OR) normalisiert hat. Man kann die Bedeutung einer gesunden Darmflora gar nicht überbewerten.
Das mag nun wirklich sehr weit hergeholt sein, doch kann man das buchstäblich auf den gesamten Planeten und seine Flora ausweiten. Die Schwarze Muttererde, das Resultat des T-Zerfalls unzähliger Organismen, ist das ausgeschiedene DOR und Melanor unserer Wälder und Wiesen. Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern, wie mein Vater unser kleines Kartoffelfeld regelmäßig mit der Jauche aus unserer eigenen Jauchegrube düngte. Genau dasselbe machen die Bauen mit ihrer Gülle. Dort, wo es durch Rodungen, Überweidung und Dürre zum Verschwinden der Humusbildung kommt, reichert sich das nichtmetabolisierte DOR in der Atmosphäre an. Das kann man unmittelbar spüren und sehen, wenn man sich von unseren schwarzerdigen Gefilden in die südlichen Karstgebiete Richtung Sahara begibt. Ähnliche „Karstgebiete“ sind Menschen, die permanent ihre Darmflora mit Antibiotika „roden“ bzw. leider „roden“ müssen.
Seit dem ausgehenden Mittelalter haben die Menschen die fossilierte Muttererde in Form von Torf, Braun- und Steinkohle und schließlich Erdöl massenhaft aus der Erde geholt und das dort unschädlich gebundene DOR und Melanor wieder in die Atmosphäre freigesetzt. „Smog“ ist nichts anderes als eine extreme Form von DOR-Atmosphäre.
„Klimawandel“ konnte nur in einer mechano-mystischen Kultur zu einem Schreckenswort werden. Einer Kultur, die davon ausgeht, daß alles imgrunde starr und bewegungslos ist. Da diese Weltanschauung unmittelbarer Ausfluß der menschlichen Panzerung ist, ist ihr insbesondere die Pulsation wesensfremd. Beispielsweise sind für unseren krypto-marxistischen Zeitgeist Konjunkturschwankungen der größte Graus überhaupt. Übrigens beruhen (seit unseren Tagen als Jäger und Sammler und später als Bauern) Wirtschaftszyklen letztendlich auf Schwankungen der Sonnenaktivität! Siehe dazu Die Zyklen des Himmels (Wien 1979, S. 203-208), wo sich die beiden Autoren Guy Lyon Playfair und Scott Hill mit der Synchronizität zwischen den Zyklen der Natur und der Wirtschaft auseinandersetzen.
Doch für den mechanistischen Geist muß die Natur statisch sein. Wenn sie es nicht ist, dann hat der Mensch (letztendlich der Kapitalist!) die Schuld. Ausgeblendet und geleugnet wird, daß die Sonne pulsiert bzw. die Sonnenaktivität ständigen kurz- und längerfristigen Schwankungen unterliegt. Sie brennt nicht so stabil („mechanisch“) vor sich hin, wie wir glauben. Alles deutet auf Bewegung, Änderung und Pulsation hin. Hier eine aktuelle Diskussion über die (vor allem indirekte) Einwirkung der Sonne auf das Klima.
Ich erinnere nicht nur an die Wärmeperiode zur Zeit der Staufer und die Kälteperiode, die mittelbar zum Beginn der Industrialisierung zu Goethes Zeiten führte: im Eozän, das vor 56 Millionen Jahren begann und vor 34 Millionen Jahren endete, war die Erdtemperatur dermaßen hoch, daß die beiden Pole des Planeten 15 bis 20 Grad Celsius warm waren!
In der Literatur, die Reich wohlgesonnen ist, finden sich immer wieder vier Behauptungen über die tragischen letzten Jahre von Reichs Leben, die wenig bis nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.
Es wurden ausschließlich Orgonenergie-Akkumulatoren zerstört, ansonsten aber keine „medizinischen Gerätschaften“ oder gar wissenschaftliche Instrumente Reichs. Man hört sogar ab und an die FDA hätte sein Labor zertrümmert. Das ist reine Legendenbildung!
Durch die Bücherverbrennungen ist keine Literatur unwiederbringlich verlorengegangen, sondern nur ein ungeheurer finanzieller Schaden entstanden.
Es weist nichts auf einen Mord an einem „kerngesunden“ 60jährigen hin! Reich war jahrzehntelang Kettenraucher gewesen und schon seit Jahren schwer herzkrank. Sicherlich hat sein Gefängnisaufenthalt und damit einhergehende energetische Kontraktion zu seinem Tod beigetragen. Seine letzte Gefährtin, Aurora Karrer schrieb: „Er hätte niemals mit einer solchen Herzerkrankung im Gefängnis sein dürfen” (Offshoots of Orgonomy, Nr. 9, 1984, S. 61). Kurioserweise hatte Reich bereits 1927 (sic!) geschrieben, „daß Nikotinabusus Coronararteriensklerose und dadurch frühzeitigen Tod bedingen kann“ (Die Funktion des Orgasmus, S. 65f).
An anderer Stelle schrieb er 1927:
Meine eigenen Beobachtungen bei der Nikotinvergiftung, die ich wiederholt machen konnte, lassen keinen Zweifel darüber, daß sich im Augenblicke der Asystolie vor der Tachykardie eine Angstempfindung einstellt, die erst sekundär und nur bei längerem Bestande der intensiver werdenden Arrhythmie und Tachykardie mit dem Vorstellungsinhalt „Sterben – Tod” erfüllt wird. (ebd., S. 89)
Die orgonomischen Organisationen wurden nicht verboten, sondern auf Reichs eigenen Wunsch hin aufgelöst. Er wollte, daß die Orgonomie mit neuen Ärzten neu begründet wird. Genau das hat Elsworth F. Baker zehn Jahre nach Reichs Tod getan.
Ich habe den zweiten Teil meiner 414seitigen Reich-Biographie überarbeitet: