Posts Tagged ‘Gender’

Stereotypen überwinden

9. Juni 2023

Ohne Kategorien könnten wir weder denken, noch überhaupt überleben. Ich muß Menschen, Tiere, Umstände in Sekundenbruchteilen einschätzen können, um nicht von einer Giftschlange gebissen oder bei Kopfjägern als präparierte Trophäe auf einem Schrein zu enden. Das Extrem dieses Denkens und Lebens ist der beschränkte Kleinbürger, der in einer vollkommen verstellten Welt aus vorgefaßten Meinungen und Vorurteilen lebt. Der Progressive rebelliert dagegen, doch erweist er sich schließlich als noch schlimmerer Spießer, wenn er etwa gegen die Stereotypen von „Mann“ und „Frau“ angeht, indem er aus Frauen Karikaturen von Männern macht („Kampflesben“) und aus Männern Karikaturen von Frauen („Drag Queens“) – und dergestalt die Stereotypen grotesk überzeichnet und verewigt. Er verheddert sich auch in Widersprüche, wenn er alles Böse dieser Welt der westlichen Kultur zuordnet, gleichzeitig aber Filme über die Antike, die Wikinger-Zeit, die frühe Neuzeit etc. mit Schwarzen in Führungspositionen bevölkert.

Tatsächlich geht es nicht darum mit abstrakte Kategorien zu hantieren, als wären das unverrückbare, ewig existierende Platonische Ideen, bzw. diese auf eine Weise infrage zu stellen, die nur zum beschriebenen selbstwidersprüchlichen Nonsens führen kann, sondern es gilt, diesen Mechano-Mystizismus hinter sich zu lassen und die Welt funktionell zu betrachten. Das bedeutet wirklichkeitsgemäß und so, daß die verwendeten Kategorien als Werkzeuge zur Bewältigung des Lebens taugen. Wie Reich gezeigt hat, eignet sich beipielsweise die Einteilung in Männer und Frauen nur bedingt, weil sie Ausfluß einer auf orgastischer Impotenz beruhenden Weltsicht ist. Die Hysterikerin und der phallische Narzißt sind pathologische Überzeichnungen natürlicher Anlagen und ihre „befreiende“ Übertragung auf das jeweils andere Geschlecht verschärft diese Pathologie nur. Aus Sicht der Orgasmustheorie sind Männer und Frauen identisch.

Ähnliches läßt sich über den Rassismus sagen. Statt die Geschichte zu fälschen und sich dabei in Widersprüche zu verstricken, die erst recht rassistisch sind, gilt es, ebenfalls frei nach Reich, die Menschen entwicklungsgeschichtlich auf Quallen und Protozoen zurückzuführen. In diesem Licht werden alle Unterschiede überstrahlt, ohne sie zu negieren! Auf emotionaler Ebene, d.h. im Bereich der Biophysik, sind alle Menschen absolut identisch. Nur unsere körperlichen (somatischen) und „geistigen“ (psychischen) Anlagen machen uns unterschiedlich.

Wie Kommunisten und Großkapitalisten zusammenarbeiten

9. Mai 2023

Du kannst von Dir aus unmöglich entscheiden, ob entartete „Kunst“ wirklich Kunst ist. Das entscheidet der Kunsthändler für dich bzw. die Milliardäre, die diese „Kunst“ kaufen. Die entarteten Künstler (Kommunisten, d.h. pseudo-liberale Charaktere) zerstören deine Seele und die Geier (Kapitalisten, d.h. schwarz-faschistische) laben sich an dem zerrissenen Kadaver deiner Seele. Das wird insbesondere in der modernen „Musik“ deutlich, die getreulich die zerrissenen Seelen widerspiegelt.

Und man glaube nicht, daß das in den Wissenschaften anders ist. Wer allen Ernstes glaubt, daß die letzte „Pandemie“ und die „Impfung“ oder das mit dem „Klimawandel“ irgendwas mit Wissenschaft zu tun hatte bzw. hat, ist entweder schlecht informiert oder ein Idiot! Spätestens seit den 1930er Jahren wird das, was offiziell als Wissenschaft anerkannt wird, einzig und allein von der Rockefeller Foundation und ähnlichen Agenturen des Großkapitals bestimmt. SIE entschieden über das Orgon und nicht etwa das Labor!

Wer sich auch nur etwas mit dem Wissenschaftsbetrieb auskennt, weiß, daß es einzig und allein um die Finanzierung geht. Mach irgendwas mit „Klima“ oder „Gender“ oder „Trans“ und die Sache wird mit Geld überschüttet. Betreibe wirkliche Wissenschaft und du kannst Taxifahrer werden!

Und bei all dem stehen die Kommunisten in vorderster Linie. Sie stellen den „antifaschistischen“ Terror, der jeden mundtot macht, der es wagt, an „der Wissenschaft“ zu zweifeln und auch nur irgendeine Meinung zu vertreten, die den Interessen des Großkapitals widerspricht. Sie stellen praktisch 100% aller Gesellschafts-„Wissenschaftler“ und selbst unter Naturwissenschaftlern wirst du kaum noch politische Abweichler finden.

Dabei darf man nicht zu kurz, d.h. Marxistisch, denken, denn letztendlich geht es gar nicht so sehr um Geld. Man schaue sich etwa die „Werbung“ an, die konsequent am Kunden vorbeizielt und ihn stattdessen zu indoktrinieren bzw. zu desensibilisieren versucht. Werbefernsehen? Du denkst, du bist in Schwarzafrika und das ganze geht dich nichts an! Es scheint als sollten nur noch Schwuchteln und Freaks die Produkte kaufen, etc. Oder, bestes Beispiel, man nehme Hollywood: ein Spielfilm nach dem anderen geht an den Wünschen des Publikums vorbei und zerstört systematisch selbst unsere Populärkultur und deren Helden. Erinnert sei an die letzten „Star Wars“-Filme, die geradezu darauf ausgerichtet waren, die Marke zu vernichten, bei der es letztendlich um den Kampf gegen ein zentralistisches Regime mit Hilfe, ja wirklich, der Orgonenergie (sic!) ging. Die Helden unserer Kindheit werden in den Dreck getreten und durch passendere Vorbilder ersetzt. Für dieses Programm werden Milliarden in den Sand gesetzt. Es geht nämlich ganz und gar nicht um den kurzfristigen Profit, sondern um eine langfristige Agenda der Kontrolle.

Es geht um die Emotionelle Pest, d.h. Neurotiker wollen ihre Umwelt ihrer Charakterstruktur anpassen. Sie ertragen keine spontane Bewegung, nicht das freie Auf und Ab der Erregung, keine unabhängigen Standpunkte, also kein klares Denken. Das vereinigt den gesellschaftszersetzenden pseudoliberalen Charakter mit dem schwarz-faschistischen „Übermenschen“, für den wir alle weniger als bloßes Viehzeug sind, das eh durch KI, Robotik und 3D-Drucker zunehmend überflüssiger werden wird.

Hört sie euch doch an, wie beide Seiten (Kommunisten und Großkapitalisten) unisono verkünden, daß nach der „modernen Wirtschaftswissenschaft“ die Inflation nichts mit Gelddrucken zu tun hat und daß angesichts des „Klimawandels“ die Demokratie immer mehr zu einem Klotz am Bein des Fortschritts, gar des Überlebens der Menschheit wird. Gemeinsam kämpfen sie für Multikulti und die „Rechte“ immer bizarrerer Minderheiten. Gemeinsam nehmen sie den Mittelstand und andere Nester des Widerstands gegen die Globalisierung in die Zange, wobei ihr Waffenarsenal drei Kategorien kennt: 1. die geistige Ebene: woke Moral (du bist Antisemit, Verschwörungstheoretiker, „phob“), 2. die materielle Ebene: „monopolkapitalistischer Antikapitalismus“ frei nach Marx und 3. die energetische Ebene: die Zerstörung deines Gefühlslebens.

Für Punkt 3 ist Hip-Hop ein Beispiel. Anfangs war es ein authentischer Ausdruck der schwarzen Jugendkultur in Amerika, die sich mit „Earth, Wind and Fire“ ähnlich schlecht identifizieren konnte, wie die weiße Punk-Generation mit „Led Zeppelin“. Schnell nahm sich die Musikindustrie dieser, wenn man so will, Volksmusik, mit der die eigene Situation reflektiert wurde, an und sie wurde ein absolut toxischer Faktor, Stichwort „Gangster-Rap“, der die privatisierten Gefängnisse, in die dieselben Investoren mittlerweile ihr Geld gesteckt hatten, mit Schwarzen füllte. Die „Black Community“ ist zerstört und willige Verfügungsmasse in den Händen der Kommunisten („Reparationen“). Mittlerweile hat dieses Gift auf die Jugend der gesamten Welt übergegriffen. Man höre sich doch diese toxische Mischung aus jede natürliche Pulsation zerschreddernder „Musik“, menschenverachtenden Texten und mörderischem Gangster-Getue an!

Das Jüngste Gericht begann 1960 (Teil 2)

20. März 2023

Für die Linke ist es konstituierend die „göttliche Ordnung“, den „Logos“, zu leugnen. Ihrer Meinung nach ist es reaktionär von einer „natürlichen Ordnung“, einer „natürlichen Gesellschaftsstruktur“, neuerdings sogar von einer „natürlichen Sexualität“ zu sprechen. Es sei alles gesellschaftlich bedingt und könne beliebig geändert werden, selbst das Geschlecht. Ihr Hauptvorwurf gegen Reich war immer, daß er „biologistisch“ sei, ein „wahrer Sozialist“, d.h. jemand, der eine „natürliche Ordnung“ wiederherstellen, dem „Naturrecht“ Geltung verschaffen will.

Die Lebenslüge der Linken ist die Verleugnung der Natur. Beispielsweise gibt es, entgegen der linken Ideologie, keine „Homosexualität“. Doch: der Höhepunkt schwulen Sexes ist das Aufeinandertreffen von Macho-Man und Sissy-Boy. Bei Lesben ist es der überdimensionale Umschnall-Dildo. Von dem ganzen Genderkrampf will ich gar nicht erst anfangen… Was immer die Linken tun oder lassen, letztendlich scheitern sie an – der Natur.

Umgekehrt ist die Lebenslüge der Rechten ihr Vertrauen in die Natur; daß die Menschen irgendwann gemäß dem Bio-Logos aufwachen, „bio-logisch“.

Die Linken haben von vornherein kein Zugang zur Panzerung, die uns von der Natur abschneidet. Leider ist es mit den Rechten kaum besser bestellt, deren Vorstellung von „Biologie“ sadomasochistisch entstellt ist. Sie sind kaum weniger pervers als die Linken.

Die Linken haben die rosarote Brille auf und sind blind für die Perversionen ihrer Mitmenschen, die Rechten sind so beschränkt, daß sie die eigene Perversion nicht sehen. Zusammen sind sie in der Falle gefangen.

Peter liest die kommentierte Neuauflage der Originalausgabe von Reichs MASSENPSYCHOLOGIE DES FASCHISMUS (Teil 6)

18. Januar 2023

Reich spricht von Gegensatz zwischen moralischer Hemmung und der drängenden Sexualität. Reich: „Im Anfangsstadium wird das sexuelle Bedürfnis, später die moralische Hemmung Oberhand gewinnen, sicher aber wird bei politischen Erschütterungen der gesamten gesellschaftlichen Organisation der Konflikt zwischen Sexualität und Moral an die Oberfläche und auf die Spitze getrieben werden, was dem einen als moralischer Untergang, dem anderen als sexuelle Befreiung oder ‚sexuelle Revolution‘ erscheinen wird, ohne es in Wirklichkeit noch zu sein (…)“ (S. 95). Reich beschreibt hier schon 1933 die ersten Dynamiken der antiautoritären Gesellschaft, die erst mit der eigentlichen „sexuellen Revolution“ der 1960er Jahre voll zum tragen kamen. Als die Nazis im Berlin Anfang der 1930er Jahre die „Lüsternheit, Geilheit und sexuelle(n) Schmutz“ sahen, entsprach dies

nicht nur der Phantasie des faschistischen Betrachters, sondern auch der realen Situation des brennenden Widerspruchs in der Erlebnisweise der Menschen dieser Epoche. Die dionysischen Feste [des Altertums] entsprechen den verschiedenen Redouten und Maskenbällen unserer Bourgeoisie. Man muß nur genau wissen, was sich auf solchen Festen begibt, um nicht dem Fehler zu verfallen, der ganz allgemein begangen wird, in diesem ‚dionysischen‘ Tun den Gipfel sexuellen Erlebens zu erblicken. Nirgends enthüllen sich die im Rahmen dieser Gesellschaft unlösbaren Widersprüche zwischen gelockertem sexuellen Begehren und moralisch zersetzter Erlebnisfähigkeit gründlicher als auf solchen Festen. (S. 96)

Es war wirklich ein Witz, daß später die Kommune 2, Langhans und dieser ganze bourgeoise Dreck ausgerechnet mit Reich in Verbindung gebracht wurde oder daß heute Reich als obsolet betrachtet wird, weil die Menschen ja ach so „sexuell frei“ sind. Reich 1933:

Keine noch so laute und „frei“ scheinende sexuelle Betätigung kann den Kundigen über [die] tief sitzende Hemmung hinwegtäuschen; mehr, viele krankhafte Äußerungen im späteren Geschlechtsleben, wie wahllose Partnerwahl, sexuelle Unrast, Neigung zu Ausschweifungen etc. leiten sich gerade aus der Hemmung der sinnlichen Erlebnisfähigkeit her. (S. 133)

Reich argumentiert, daß der Staat von der Reaktion als „organisches Ganzes“ gesehen wird, weil für den Kleinbürger Familie und soziale Daseinsformen weitgehend identisch sind, für den noch nicht verkleinbürgerlichten Proletarier ist der Staat aber ein Instrument der Klassenherrschaft, ein Klassenstaat. Er ist, so Reich, „in der Lage, das Wesen des Staates als eine Zweiheit von Klassen zu sehen“ (S. 113).

Heute, ein Jahrhundert später in der antiautoritären Gesellschaft, ist es jedoch genau umgekehrt: die Familie zerfällt zusehends, der Staat wird zur Ersatzfamilie und die Massen sind wie blind dafür, daß heute der Staat mehr denn je ein verbrecherisches Ausbeutungsorgan der herrschenden Klasse ist, die, Stichwort „Klaus Schwab“, den Interessen, ja sogar der physischen Existenz selbst der arbeitenden Volksmassen exakt entgegengesetzt ist. TODFEINDE!

Wenn die Bourgeoisie mit einer bestimmten ideellen Propaganda Erfolg hat, so kann es nicht bloß eine Vernebelung sein, sondern in jedem Falle muß ein massenpsychologisches Problem vorliegen, muß etwas von uns noch Unerkanntes in den Massen vorgehen, das sie befähigt, entgegen ihren eigenen Interessen zu denken und zu handeln. Die Frage ist entscheidend, denn ohne dieses Verhalten der Massen wäre die herrschende Klasse völlig machtlos; nur die Bereitschaft der Massen, diese Ideen aufzunehmen, was wir den „massenpsychologischen Boden“ der Klassenherrschaft nennen könnten, macht die Stärke der Bourgeoisie aus. Es ist daher dringende Aufgabe, hier volles Verständnis zu erzielen. Mit den Steigerungen des materiellen Drucks auf die beherrschte Klasse pflegt sich immer auch der moralische zu verstärken. Das kann nur die Funktion haben, einer eventuellen Rebellion der Massen gegen den ökonomischen Druck durch eine Steigerung ihrer ideologischen und moralischen Abhängigkeit von der herrschenden Ordnung vorzubeugen. Auf welche Weise geschieht das? (S. 119)

Reich machte 1933 die „religiöse Verseuchung“ der Massen verantwortlich und spricht von der „Kirche als internationale sexualpolitische Organisation des Kapitals“. Nun, heute existiert das Christentum nur noch als Versorgungswerk von Pfaffen und anderen Beamten. Was heute massenpsychologisch wirksam ist und die Massen im Sinne der Herrschenden mürbe macht, ist ein ganz anderer Mystizismus, der sich teilweise ein christliches Gewand gibt, teilweise explizit antichristlich auftritt: der Ablaßhandel, daß du mit der richtigen Gesittung (etwa „Willkommenskultur“ und ähnliche Buntheiten) deine „weiße Schuld“ abträgst. Heute ist das Fernsehen und das „betreute Internet“ die Kirche dieser neuen Religion, die nicht zuletzt durch Pornographie und Genderideologie systematisch deine Sexualität zerstört, denn nur derartig im bioenergetischen Kern geschädigt, kann die „ideele Propaganda“, diese ständige Kackscheiße, die auf uns niedergeht, von den Massen akzeptiert werden. (Dazu gehört auch die flächendeckende Ruhigstellung durch Psychopharmaka und Marihuana.)

Genauso wie in der autoritären Gesellschaft, die Reich beschreibt, wird selbst vor den Kleinsten nicht halt gemacht. Zur Verankerung sexueller Angst in der Kindheit und dadurch die Verankerung der Religion in den Kinderseelen zitiert Reich folgendes Abendgebet für Kinder:

Lieber Gott, nun schlaf ich ein, schicke mir ein Engelein. Vater, laß die Augen Dein, über meinem Bette sein. Hab ich Unrecht heut getan, sieh es, lieber Gott, nicht an. Vater, hab‘ mit mir Geduld und vergib mir meine Schuld. Alle Menschen groß und klein mögen Dir befohlen sein. (S. 142f)

Wer erinnert sich da nicht an die Worte unseres rotfaschistischen Kulturrevolutionärs im Kanzleramt: „Die Regierung will mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung eine ,kulturelle Revolution‘ erreichen. Wir wollen die Lufthoheit über unsere Kinderbetten erobern!“

Religion? Das ständige Virtue Signaling der Erwachsenen, etwa durch Lastenfahrräder, das ständige Belästigen durch irgendwelche Rotznasen, die einem zu ihrer Öko- und Genderreligion missionieren wollen. Das ist eine politische Religion, genauso wie es der Nationalsozialismus war. Es ist, wie immer, der Gegensatz zwischen „Tier“, das sich nicht zügeln kann, und dem rötgrünen verantwortungsvollen „Geistesmenschen“ (vgl. S. 152).

Aber Sexualunterdrückung? Heute?! Man lasse folgendes Zitat auf sich wirken und denke an einen jungen Buntling. Reich:

Der Gottesglauben, der selbst in früher Kindheit anläßlich der ersten sexuellen Regungen aufgenommen wurde, versetzt in einen Zustand sexueller Erregung, der nicht nur einen Ersatz für die sinnliche Genitalbefriedigung bildet, sondern vielmehr derart ist, daß dadurch tatsächlich die normale, reife Sexualstrebung gelähmt wird. Der Jugendliche muß sich nämlich, um das Gebot der Kirche zu verwirklichen, in eine passiv-homosexuelle Triebrichtung begeben bzw. die entsprechenden Anlagen hierzu voll entwickeln; die passive Homosexualität ist triebenergetisch der wirksamste Widerpart der phallischen männlichen Sexualität, denn sie ersetzt die Aktivität und Aggression durch Passivität und masochistische Haltungen, also gerade diejenigen, die die massenstrukturelle Basis der christlichen wie jeder patriarchalischen Religion bestimmen. Das bedeutet aber gleichzeitig auch Setzung von Neigung zu kritikloser Gefolgschaft, Autoritätsgläubigkeit und Anpassungsfähigkeit an die Institution der Ehe. Die Kirche spielt also in Wirklichkeit, indem sie die revolutionäre genitale Kraft niederringen will, eine andere sexuelle Triebkraft gegen sie aus. Sie bedient sich selbst sexueller Mechanismen zur Durchsetzung ihrer Ziele. Diese von ihr teils in Gang gesetzten, teils zur Blüte gebrachten nichtgenitalen sexuellen Regungen bestimmen dann die Massenpsychologie der kirchlichen Anhängerschaft: moralischer (sehr oft auch deutlich körperlicher) Masochismus und passive Homosexualität. Es ist daher unvollständig, zum Teil sogar falsch, wenn die Religion und ihre Macht aus der infantilen Vaterbindung erklärt wird. Sie bezieht ihre Macht aus der genitalen Sexualeinschränkung, die erst sekundär zur Regression auf die Linie der passiven und masochistischen Homosexualität drängt. Sie basiert sich also triebdynamisch auf doppelte Weise: durch Erzeugung von genitaler Angst und Ersatz der Genitalität durch infantile, für den Jugendlichen nicht mehr normale Triebrichtungen, die ihre Kraft aus der versagten Genitalität beziehen. Für die sexualpolitische Arbeit unter christlichen Jugendlichen halten wir vorläufig fest, daß im Kampfe gegen die Religion, wenn er mit geeigneten Mitteln geführt werden soll, der genitale Anspruch der Jugendlichen gegen den passivhomosexuellen ausgespielt werden kann und muß. Diese massenpsychologische Aufgabe deckt sich vollkommen mit den objektiven Entwicklungslinien des Kommunismus auf sexualpolitischem Gebiet: Aufhebung der genitalen Versagungen und Bejahung des genitalen Geschlechtslebens der Jugendlichen. (S. 153)

Oder das: man braucht nur einige Worte an heutige Verhältnisse umwandeln, um zur internationalistischen rotgrünen Gender-Politreligion und deren Phrasen zu passen – und Reich beschreibt die heutige Massenpsychologie:

In der Wahrnehmung der sexuellen Lust und der Endlust selbst gesperrt, muß die religiöse Erregung eine dauernde Veränderung der psychischen Apparatur herbeiführen. Nicht nur daß das reale Sexualerleben selbst als erniedrigend erlebt wird, es kann auch nie zu einem Vollerleben kommen. Die Abwehr des sinnlichen Begehrens muß im Ich-Ideal gefühlsbetonte Vorstellungen von ethischer Reinheit und Vollkommenheit einbauen. Was die gesunde Sinnlichkeit und Befriedigungsfähigkeit an Selbstgefühl vermittelt, ergibt sich beim religiösen und mystischen Menschen aus diesen Abwehrformationen. Wie beim nationalistischen Empfinden wird auch beim religiösen das Selbstgefühl aus diesen Abwehrhaltungen geschöpft. Es unterscheidet sich jedoch vom genital basierten Selbstgefühl schon äußerlich durch seinen zur Schau getragenen Charakter, durch den Mangel an Natürlichkeit im Auftreten, durch die tiefenpsychologisch leicht feststellbare Unterbauung durch ein sexuelles Minderwertigkeitsgefühl, das zur Kompensation mithilfe entlehnter tugendvoller Eigenschaften drängt. Das erklärt, warum der christlich oder national „sittlich“ erzogene Mensch den Phrasen der politischen Reaktion wie „Ehre“, „Reinheit“ etc. so leicht zugänglich ist. (S. 158)

Schreibt hier Reich über die heutigen woken Gender- und Klimajünger? DIALEKTISCH LESEN, LEUTE!

Und den systemtreuen Schreiberlingen an den Universitäten und in den Massenmedien sei hinterhergerufen:

Beim Durchschnitt der Intellektuellen, „die mit der Politik nichts zu tun haben wollen“, lassen sich unmittelbar wirtschaftliche Interessen und Ängste um ihre von der Meinung der Großbourgeoisie abhängige Existenz leicht nachweisen, denen sie die groteskesten Opfer an Wissen und Überzeugung bringen. (S. 187f)

Peter liest die kommentierte Neuauflage der Originalausgabe von Reichs MASSENPSYCHOLOGIE DES FASCHISMUS (Teil 5)

6. Januar 2023

In der Ausgabe der Massenpsychologie des Faschismus von 1933 heißt es:

Wenn revolutionäre Propaganda die kardinale Aufgabe hat, das Proletariat zu „entnebeln“, so kann das nicht einfach dadurch geschehen, daß man an sein notabene unentwickeltes bzw. unreines Klassenbewußtsein appelliert, auch nicht allein dadurch, daß man ihm die objektive ökonomische und politische Lage ständig vor Augen führt, gewiß nicht allein dadurch, daß man den an ihm geübten Betrug ständig entlarvt. Die allererste Aufgabe der revolutionären Propaganda ist die verständnisvollste Rücksichtnahme auf die Widersprüche im Arbeiter, auf die Tatsache, daß nicht etwa ein klares Klassenbewußtsein überdeckt oder vernebelt ist, sondern daß die das Klassenbewußtsein bildenden Elemente der psychischen Struktur teils unentwickelt, teil durchsetzt mit gegenteiligen kleinbürgerlichen Strukturbestandteilen sind. Das Herausdestillieren des Klassenbewußtseins der breiten Massen ist wohl die Grundaufgabe der Propaganda. (Reich 1933, S. 74)

In der Ausgabe von 1945, bzw. in deren deutschen Manuskript, wurde das vorsichtig korrigiert:

Wenn die revolutionäre Propaganda die kardinale Aufgabe hatte, „das Proletariat zu entnebeln“, so konnte das nicht einfach dadurch geschehen, daß man an sein „Klassenbewußtsein“ appellierte, auch nicht allein dadurch, daß man ihm die objektive ökonomische und politische Lage ständig vor Augen führte, gewiß nicht allein dadurch, daß man den an ihm geübten Betrug ständig entlarvte. Die allererste Aufgabe der revolutionären Propaganda wäre die verständnisvollste Rücksichtnahme auf die Widersprüche im Arbeiter gewesen, auf die Tatsache, daß nicht etwa ein klarer revolutionärer Wille überdeckt oder vernebelt war, sondern daß das Revolutionäre in der psychischen Struktur teils unentwickelt, teils mit gegenteiligen reaktionären Strukturelementen durchsetzt war. Das Herausdestillieren der revolutionären Gesinnung der breiten Massen ist wohl die Grundaufgabe bei der Freilegung ihrer gesellschaftlichen Verantwortlichkeit. (Fischer TB, S. 79f)

Das „Kleinbürgertum“ wird durch „das Reaktionäre“ ersetzt, das „Klassenbewußtsein“ durch „revolutionäre Gesinnung“ und dabei an die „gesellschaftliche Verantwortung“ appelliert. Es geht, wie es in der Übersetzung von T.P. Wolfe so schön heißt, um „liberating their social responsibility“. Man sieht hier unmittelbar, wie hinter der Marxistischen Ausdrucksweise von 1933 sich ein sozusagen „charakteranalytischer“ Ansatz verbarg (sozusagen die Freisetzung genitaler Strebungen, die aufgrund der Sexualmoral mit prägenitalen Anteilen versetzt sind, was zu paralysierenden Widersprüchen führt), der gleichzeitig auf die Welt der Arbeitsdemokratie vorverweist, mit der Freisetzung des bioenergetischen Kerns und der funktionellen Harmonie von Freiheit („Revolution“) und gesellschaftlicher Verantwortung.

Reich hat nichts gegen „Wertungen“:

Die bürgerliche akademische Forschung fordert die Trennung von Sein und Sollen, Erkennen und Handeln. Sie dünkt sich daher „unpolitisch“, der Politik disparat. Die Wissenschaft der Logik behauptet sogar, daß sich aus dem Sein niemals das Sollen ableiten lasse. Wir erkennen darin eine Beschränkung, die den Zweck hat, sich ungestört akademischer Forschung hingeben zu können, ohne auch die Konsequenzen, die jeder ernsthaften wissenschaftlichen Einsicht innewohnen, ziehen zu müssen, Konsequenzen, die regelmäßig fortschrittlich, sehr oft umstürzlerisch sind. Für uns geht die Bildung theoretischer Ansichten nicht nur aus den Notwendigkeiten des lebendigen Lebens, aus dem Zwange, praktische Probleme unseres Daseins zu lösen, hervor, führt die theoretische Ansicht nicht nur zu neuem, besserem, angepustetem Handeln und Bewältigen der praktischen Aufgaben; mehr, eine Theorie gewinnt für uns nur dann Wert, wenn sie sich in der Praxis und durch sie bestätigt. Alles andere überlassen wir den Jongleuren des Geistes, den Hütern der bürgerlichen „Werte“ordnung. (Reich 1933, S. 159)

„Wertungen“ werden zwar auch von der „nationalsozialistischen Mystik“ vorgenommen, doch Reich leitet sie „aus den Bedingungen des gesellschaftlichen Prozesses [ab], der als ‚Niedergang‘ einer Kultur in Erscheinung tritt, um die vorwärtsdrängenden und die bremsenden Kräfte zu erkennen, die Erscheinung des Niedergangs als historisches Ereignis zu begreifen und nicht zuletzt die Keime der neuen Kulturformen zu sichten, denen wir dann zur Geburt verhelfen“ (S. 90f). Das entspricht weitgehend der Charakteranalyse, wo es darum geht die prägenitalen Anteile von den genitalen zu scheiden und den letzteren zum Durchbruch zu verhelfen. Daß das nichts mit Marxismus zu tun hat, sieht man etwa an der heutigen Gender- und Transgender-Diskussion, wo Linke praktisch immer geradezu automatisch für die prägenitalen Strebungen plädieren, weil die auf abstrakte Weise „progressiv“, d.h. gegen das Überkommene sind.

Heute, in der antiautoritären Gesellschaft, kann der, wenn man so will, „Reich’sche Massenpsychologe“ nur auf Seiten der AfD stehen. Und das nicht, weil sich die Orgonomie seit 1933 großartig geändert hätte, sondern weil heute die Schweinerei größtenteils links steht.

Peter liest die kommentierte Neuauflage der Originalausgabe von Reichs MASSENPSYCHOLOGIE DES FASCHISMUS (Teil 2)

7. Dezember 2022

Reichs Vorrede kreist um die Macht der Jugend, die UNS gehört, und der Wissenschaft, die einzig auf UNSERER Seite steht. Ich schreibe „uns“, weil das direkt auf die Gegenwart übertragbar ist. Die Jugend wird sich nicht ewig die reaktionären Lügen der Grünen über Gender, Ökologie und Einwanderung gefallen lassen, die systematisch ihre Zukunft zerstören.

Und denen, die heute versuchen durch Anpassung an „Klaus Schwab“ irgendwie sich durchwursteln zu können, statt eindeutig Partei gegen die Schweinerei zu ergreifen, seien Reichs Worte von 1933 ins Stammbuch geschrieben:

Die Wissenschaft ist der Todfeind der politischen Reaktion. Der Wissenschaftler aber, der glaubt, durch Vorsicht und „Unpolitischsein“ seine Existenz zu retten und durch die Verjagung und Einkerkerung auch der Vorsichtigsten nicht eines besseren belehrt wurde, verwirkt den Anspruch, jetzt ernstgenommen zu werden und später einmal am wirklichen Neuaufbau der Gesellschaft mitzuwirken. Seine Klagen und seine Kulturbesorgtheit sind überzeugungslose Ergüsse, wenn er nicht aus den Ereignissen erkennt, daß gerade seine Wissenschaft, seine wissenschaftliche Kraft denjenigen fehlt, auf die er in Zeiten des Zusammenbruchs seine Hoffnung setzt. Sein Unpolitischsein ist ein Stück der Stärke der politischen Reaktion und seines eigenen Unterganges gleichzeitig.

Für Menschen, die sich selbst noch ernstnehmen, gibt es in diesen Zeiten keine Möglichkeit der Anbiederung an den politisch korrekten Zeitgeist, wie er von den Großkonzernen propagiert wird bzw. mit dem sie uns Zwangsstopfen. „Verjagung und Einkerkerung“ sind heute, spätestens seit Einbruch des offenen Faschismus in Zeiten von Corona, bitterer Ernst!

Reich schreibt: „Die Marxsche Grundkonzeption erfaßt zunächst die Ausbeutung der Ware Arbeitskraft und die prozeßhafte Konzentration des Kapitals in wenigen Händen, mit der die fortschreitende Verelendung der Mehrheit der arbeitenden Menschen, des Proletariats in erster Linie“ (S. 19). Was würde besser auf die heutigen Zustände und die Pläne eines Klaus Schwab zutreffen! Man denke nur daran, wie „die Arbeit“ heute in die Zange genommen wird von faschistischen Horden von Klimaklebern auf der einen Seite und beispielsweise amazon auf der anderen Seite. Das gemeinsame Funktionsprinzip der neuen Nazihorden („Antifa“) und dem Großkapital ist die Konzentration und Zentralisation. Die revolutionäre Gegenkraft ist die Arbeit, die Arbeitsdemokratie, wie Reich es 1946 in der dritten Auflage der Massenpsychologie des Faschismus darlegte.

Was tun? Reich: „Die revolutionäre Praxis auf jedem Gebiet des menschlichen Daseins ergibt sich automatisch, wenn man die Widersprüche in jedem neuen Prozeß erfaßt; sie besteht dann in nichts anderem als darin, daß man sich auf die Seite derjenigen Kräfte stellt, die in der Richtung der vorwärtsstrebenden Kräfte wirken, und ihnen zur Bewußtwerdung durch praktische Bewältigung verhilft“ (S. 18). Heute sind das die Kräfte, die, weitgehend in der AfD politisch organisiert, gegen die Konzentration des Kapitals und seine pseudolinke Verbrämung, etwa durch den Kampf gegen den „Klimawandel“ (sic!), vorgehen, ohne selbst die arbeitsdemokratischen Zusammenhänge vollständig zu erfassen.

Die Veröffentlichung der ersten Ausgabe von Massenpsychologie des Faschismus ist angesichts des Great Reset ein Glücksfall, denn die Zustände 2023 gleichen denen von 1933 frappant. Beispielsweise erwähnt Reich die Überlegung, daß „im nächsten Krieg“ die allgemeine Bewaffnung der Massen ausbleiben werde (S. 20). Das ist im Zweiten Weltkrieg zwar nicht eingetreten, gehört heute aber zum „fortschrittlichen“ Gedankengut: die vollständige Entwaffnung der Bevölkerung in der westlichen Welt (d.h. nur noch Kriminelle sind bewaffnet!), die zunehmende Verdrängung von „Volksarmeen“ durch Söldnerheere und nicht zuletzt die Entwicklung von Killerdrohnen und sogar Killerrobotern. Wie Reich 1933 stehen auch wir heute an der Schwelle der kompletten Barbarei, wobei damals wie heute das Grundproblem die Indolenz der Massen ist, d.h. ein massenpsychologisches Problem.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Sexualökonomie

22. Oktober 2022
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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Sexualökonomie

Die verquere Arabisierung des Westens

20. Oktober 2022

In seinem neuen Buch Clueless schreibt Charles Konia über die muslimische Welt des Mittleren Ostens:

Realistisch betrachtet, wird es unter den günstigsten Bedingungen Generationen, wenn nicht Jahrhunderte dauern, bis die Mindestanforderungen erfüllt sind, die notwendig sind, um in den Ländern des Nahen Ostens eine stabile Demokratie westlichen Stils zu schaffen und zu erhalten. Um dies zu erreichen, müssen die folgenden sozialen Veränderungen schrittweise und verantwortungsbewußt durchgeführt werden, wobei eine klare Unterscheidung zwischen primären Kernfunktionen und destruktiven sekundären Trieben getroffen werden muß.

– Aufhebung der sexuellen Unterdrückung von Kindern

– Gleichstellung der gesellschaftlichen Kräfte der politischen Linken und Rechten

– juristische Trennung von religiösem (Scharia) und weltlichem Recht

– Trennung von Religion und Wirtschaft

– Emanzipation der Frauen

– Abschaffung des Tribalismus (S. 119f)

Der Westen ist verhältnismäßig frei von der sexuellen Unterdrückung von Kindern, politischer Einseitigkeit, einem religiösen Ständestaat, Frauenunterdrückung und Tribalismus.

Das Problem dabei ist, daß genau das gerade rapide Rückgängig gemacht wird und zwar von Seiten der radikalen Linken in einer unheiligen Allianz mit den globalen Großkonzernen:

  1. Es findet eine umfassende Indoktrination statt, Kindern in ihrem sexuellen Selbstverständnis zu verunsichern, sie daraufhin chemisch mit den gleichen hochtoxischen Mitteln zu kastrieren, die bei gewalttätigen Triebtätern eingesetzt werden. Stichwort „Pubertätshemmer“, die die chirurgische Radikalverstümmelung vorbereiten, die aus den betroffenen Krüppeln lebenslange Kunden des pharma-medizinischen Komplexes machen.
  2. Jeder Einzelne, jede Organisation, die nicht linientreu den ideologischen Vorgaben des sozialistischen Einheitsblocks folgt, gilt in den Medien als „umstritten“ und wird um seine gesellschaftliche und wirtschaftliche Existenz gebracht. Wer sich etwa gegen Punkt 1 wendet, kann im Gulag landen.
  3. Jeder hat sich den Vorgaben eines allumfassenden quasi religiösen Glaubenssystems bedingungslos zu unterwerfen, das reicht von den Glaubensartikeln der Corona- und Klimareligion bis hin zu denen der Multikulti- und Genderreligion. Es gibt keine allgemein zugängliche Wirklichkeit, sondern nur noch Glaubensartikel.
  4. Wer allein schon definiert, was eine „Frau“ ist, wird zum gemeingefährlichen Glaubensabtrünnigen erklärt. Frauen verschwinden aus dem gesellschaftlichen Diskurs und werden auch real von „Transfrauen“ aus Schutzräumen, aus Parlamenten und von Siegerpodesten weggestoßen.
  5. Es gibt keine Gesellschaft mehr, sondern nur noch Cliquen, Stämme, die durch ihre Ideologie, ihre Modepräferenzen, ihr Konsumverhalten, irgendeinem „Fetisch“ oder ihrer zur Schau getragenen sexuellen Orientierung bestimmt sind. Selbst im Alltag ist zu beobachten, daß Menschen sich auf eng umrissene Freundeskreise zurückziehen, sich nach außen abschotten und Außenstehenden nicht einmal die primitivsten Höflichkeitsfloskeln gönnen und dergestalt ein gedeihliches gesellschaftliches Miteinander unmöglich machen. Hinzu kommt, daß durch „Multikulti“ die Stammeskultur der Herkunftsländer importiert wird und kleinere Ethnien, etwa Vietnamesen oder Mexikaner, fern von der Heimat zu in sich abgeschlossenen „Stämmen“ werden.

Damit sind der westlichen Demokratie und einer gedeihlichen von sexualökonomischen und arbeitsdemokratischen Grundsätzen bestimmten Zukunft sämtliche Grundlagen entzogen. Was bleibt ist die Barbarei, die Hölle auf Erden.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Die Weltgeschichte

19. Oktober 2022

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Die Weltgeschichte

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 5)

15. Juli 2022

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Laska setzte die („vermeintliche“) Entdeckung des Orgons in den Kontext von Reichs Machtlosigkeit, und seiner Sehnsucht die Welt zu verändern. Niemand wird sich wundern, wenn ein Student der Orgonomie erstmal darauf beharrt, daß die ubiquitäre Orgonenergie eine singuläre Entdeckung ist und daß das wahrlich das Bedeutungsvollste an Reich ist. Nun wäre diese meine Aussage über das Orgon als welterschütternde Entdeckung einfach nur platt und „orgon-sektiererisch“, wenn ich sie nicht begründen würde: Alle anderen physikalischen Entdeckungen, z.B. die des Elektrons, gehen darauf zurück, daß aus dem Fluß der Erscheinungen bestimmte „Dinge“ herausgefiltert wurden. Als Reich 1934 erstmals den Strömungsempfindungen seiner Patienten gewahr wurde und damit zum ersten Mal dem Orgon direkt begegnete, war das etwas grundsätzlich Neues: die Entdeckung beruhte auf der Auflösung eines „Dinges“ (der Charakterpanzerung). Das macht die Entdeckung des Orgons gerade für den „Körpertherapeuten“ wichtig.

Wenn ich ihn richtig verstanden habe, geht Laska: „Eigner verwirklicht sich im Orgon und anderen Konzepten“. Ich halte dagegen: „Eigner entfremdet sich den menschlichen Konzepten und befreit sich anhand des Orgons, das das Gegenteil eines Konzepts und sogar das Gegenteil eines materiellen Erkenntnisobjektes ist“.

Welche Einschätzung des Orgons ist für den Therapeuten potentiell wichtiger: Laskas Haltung (die sich um die historische Person Reich dreht), die eh von allen und jedem vertreten wird, oder „meine“ Haltung, bei der es um Körperströmungen, Panzerauflösung und Wahrnehmung, Kontakt und das Orgon im Hier und Jetzt geht?

Laska hinterfragt vollkommen rational bestimmte Aussagen Reichs „im Lichte unserer Erfahrungen seit 1957“, während ich dann sage: Das ist zweifellos vernünftig, aber „Vernunft“ betrachte ich hier nicht als sonderlich fruchtbar. Daß das Orgon möglicherweise einfach nur ein künstlich zusammengelogenes Syndrom konventioneller physikalischer Beobachtungen ist, ist mir einfach zu – unfruchtbar. Viel spannender ist doch zu ergründen, was am Orgon so singulär ist im Vergleich mit den Konzepten der Schulphysik einerseits und den „anderen“ Lebensenergie-Konzepten andererseits.

Außerdem bin ich einfach doch zu sehr Physiker, um das „aufklärerische“ Wegwischen des Orgons zu akzeptieren. Ich „weiß“ ganz einfach, daß man das Orgon als künstlich zusammengelogenes Syndrom konventioneller physikalischer Beobachtungen unmöglich wegerklären kann. Ich weiß aber auch, daß es in alle Ewigkeit skeptische und „aufklärerische“ Physiker geben wird, die genau dies versuchen werden. Selbst das Plancksche Wirkungsquantum versuchen sie nach hundert Jahren immer noch mit klassischer Physik wegzuerklären.

Stirner hat nicht der subjektiven „solipsistischen“ Willkür Tür und Tor geöffnet, sondern ganz im Gegenteil sich gegen die Willkür der Menschensatzungen empört, um den Gesetzen der Natur wieder Geltung zu verschaffen, gegen die jede Empörung einfach nur eine Kinderei, also Religion ist. Aber genau das haben sich seine „Nachfolger“, Adorno & Co., zuschulden kommen lassen: kindsköpfigerweise „entlarvten“ sie auch „die Natur“ (z.B. die Genitalität) als bloße Ideologie – und öffneten so der Willkür wieder Tür und Tor. Das gipfelte dann in der gegenwärtigen „woken“ Gender-Clownerie. Getoppt wird diese merkwürdige „Dialektik der Aufklärung“ dann noch, indem plötzlich Reich und Stirner als Reaktionäre, wenn nicht Faschisten „entlarvt“ dastehen: indem diese ihre vermeintlich „naturwüchsige“ Inidividualität verwirklichen und dergestalt „gesunden“, werden sie erst recht nutzbar (arbeits- und genußfähig) bzw. Apologeten für das „irre Ganze“ – wobei Leute wie Adorno nach freiem Ermessen bestimmen, was „irre“ und was „gesund“ ist (vgl. dazu Laskas rororo Bildmonographie, S. 39).

Für mich ist die Orgonomie die „Stirnersche Naturwissenschaft“, weil die Entdeckung der Orgonenergie einen singulären Charakter hat. Das Forschungsobjekt der Orgonomie zwingt einen funktionell zu denken und zu handeln. Wenn ich das Wort „Wissenschaft“ höre, denke ich an Nietzsche, der die totale Verranntheit der Geisteswissenschaften mit „Physik“ überwinden wollte. Und ich glaube nun mal, daß das letztere näher an Reich ist, der die „psychologistische“ Verranntheit der Psychoanalyse überwinden wollte.

In diesem Zusammenhang möchte ich hier nochmals das bringen, was ich zum letzten Teil in einem Leserbrief schrieb:

…in den 1920er Jahren hat Reich sich explizit gegen Freud stellend, gegen die Laienanalyse optiert, weil die „Geisteswissenschaftler“ zu viel Ballast (Ideologie, Über-Ich) in die naturwissenschaftliche Psychologie (die Psychoanalyse) tragen würden. Diese Haltung hat er in den 1930er Jahren bei seinen bioelektrischen Experimenten und den Bion-Versuchen weiter zugespitzt und sich sogar gegen „vorgebildete“ Naturwissenschaftler vom Kaiser-Wilhelm-Institut und der Rockefeller-Foundation gewandt. Man müsse ideologisch unvorbelastet die Natur betrachten. Sein Anspruch war es naturwissenschaftlicher als die Naturwissenschaftler zu sein, denen er im Grunde „Scholastik“ vorwarf.

Laska hat geschrieben:

Der Stirnersche Eigner seiner selbst hat durch Reichs Arbeiten klare Kontur gewonnen, sowohl was seine konkrete Gestalt angeht als auch die gesellschaftlichen Bedingungen für seine Existenz. Stirners fehlende oder ratlose Gesellschaftstheorie – von Marx und Engels zwar zu Recht kritisiert, aber nicht überwunden – wurde erst hundert Jahre später möglich: durch Reichs naturwissenschaftliche Erkenntnisse über die Möglichkeit der amoralischen individuellen Selbststeuerung, die mit sozialer Selbststeuerung nicht nur nicht kollidiert, sondern sie zur Bedingung hat – und umgekehrt. (Laska: „Zur Bestimmung des Status der Reich’schen Theorie, Teil 2“ Wilhelm Reich Blätter 2/80, S. 82)