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War Hitler antiautoritär? (Teil 1)

7. Oktober 2025

Die Frage scheint vollkommen absurd zu sein, gilt doch der Nationalsozialismus als die Inkarnation des autoritären Geistes schlechthin. Doch die Sache ist nicht so eindeutig. Erstens beruht Reichs Massenpsychologie des Faschismus zufolge der Nationalsozialismus ganz und gar nicht auf reiner Sexualunterdrückung, sondern gewann einen Großteil seiner Faszination aus der Überwindung des rigiden Kirchenglaubens und dessen, was die Nazis als „die Reaktion“ bezeichneten. Der Nationalsozialismus war in dieser Hinsicht nur eine der vielen Varianten der „lebensreformerischen“ Bewegung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.

Typisch antiautoritär am Nationalsozialismus war die Zentralisierung und Vereinheitlichung auf allen Ebenen. Im Rahmen des Modernisierungsschubs hat Hitler beispielsweise nicht nur die lateinische Schrift verpflichtend gemacht, sondern wollte auch die Mundarten abschaffen. Klingt nicht gerade „völkisch“! Dem Nationalsozialismus ging es ganz zentral, ähnlich den späteren „kulturrevolutionären“ Bemühungen Maos, um die Delegitimierung von lokalen Autoritäten. Das reichte bis in die Familie hinein: Hitler bot sich als Gegengewicht zu den autoritären Eltern an. Das machte auch einen Gutteil des Einflusses der „Hitlerjugend“ aus.

Entgegen dem Vorurteil, der das Dritte Reich gerne als „Monolith“ sieht, war wohl kein westlicher Staat jemals derartig desorganisiert wie Deutschland unter Hitler. Nirgends gab es eindeutige Zuständigkeitsbereiche und Willkür war gang und gäbe. Beispielsweise wurden im Krieg in einem Landesteil des besetzten Polens großzügig alle eingedeutscht, die sich zur deutschen Kultur bekannten, während in anderen strenge rassistische Kriterien (was immer das in diesem Zusammenhang auch bedeuten mag!) angelegt wurden. Daß der denkbar schlecht geplante Krieg fünf Jahre anhielt, verdankte Hitler ausschließlich der hochprofessionellen Generalität, die auch aus den dilettantischsten Befehlen noch etwas machte. Wie heute lebte die antiautoritäre Gesellschaft parasitär von dem, was die autoritäre sich über Jahrhunderte erarbeitet hatte. Das „Dritte Reich“ lebte in jeder Hinsicht von der Substanz, insbesondere aber der Expertise des deutschen Beamtenapparats.

Hitler selbst war das Gegenteil eines pflichtbewußten „Preußen“. Sein Tagesablauf war nicht der eines „obersten Beamten“, sondern der eines dekadenten Müßiggängers, der nie zu sprechen war und jede Entscheidung solange hinauszögerte, bis es zu spät war. Ich kriege „autoritäre“ Zustände, wenn ich die Literatur lese. Bei den Filmdokumenten über die Aufmärsche der Nazis, deren Design größtenteils auf den verhinderten Künstler und Architekten Hitler höchstpersönlich zurückgehen, werde ich unwillkürlich an die „Rocky Horror Picture Show“ oder an den Christopher Street Day erinnert. „Das soll doch wohl ein Scherz sein?!“ Und wenn man dann noch an Knallchargen wie Göring und Himmler denkt, die allen Ernstes mit Schminke im Gesicht herumliefen, macht es irgendwann „Knacks!“ im autoritären Gehirn! Stauffenberg war für dieses groteske Gesindel Ausdruck „der Reaktion“.

Den Vater hat Hitler gehaßt, die Lehrer waren ihm zuwider, er lehnte jeden Zwang ab und bevorzugte eine träge, ziellose Existenz.

Die Adenauer-Periode war eine der Restoration, insbesondere was die Wiederherstellung lokaler Autoritäten betrifft, bis „1968“ der antiautoritäre Ungeist wieder hervorbrach. Daß die Verbindung zu „1933“ ganz und gar nicht so abwegig ist, zeigt die Geschichte von Horst Mahler oder insbesondere die von Reinhold Oberlercher, „Hamburgs Dutschke“.

Die faschistische Partei Wilhelm Reichs (Teil 1)

18. Januar 2025

Was bedeutet der Begriff „Faschismus“? Ursprünglich beschrieb er die Einheit von Staat, Gewerkschaften, Kapitalisten, Medien und der akademischen Welt. In diesem strengen Sinne einer gleichgeschalteten Einheitsfront ist die Bundesregierung faschistisch, und zwar wörtlich, denn der Staatsapparat, die Gewerkschaften, die Kapitalisten, die Medien und die Wissenschaft sind eine große liberale Einheit: „ein Bündel“ (fascio). Reich hingegen benutzte eine lockerere Interpretation des Begriffs „Faschismus“, indem er auf den emotionalen Inhalt der Bewegung Mussolinis, Hitlers und Stalins Bezug nahm, die der Inbegriff des Funktionierens der zweiten Schicht, also der destruktiven, perversen Schicht der Charakterstruktur waren.

In der Einleitung zu Massenpsychologie des Faschismus beschreibt Reich drei Charaktere: Der genitale Charakter hat Kontakt mit seinem bioenergetischen Kern. Das ist das Reich der Arbeitsdemokratie, wie es Reich am Ende des Buches beschreibt. Der liberale Charakter geht ganz in seiner Fassade auf und der Faschist agiert aus seiner sekundären Schicht heraus. Genauer gesagt hat der schwarze Faschist einen verzerrten Kontakt mit dem Kern („Blut und Ehre“) und propagiert typischerweise ein Konzept einer mystischen „Lebensenergie“. Sowohl Hitler als auch Himmler taten dies. Ihr Gott war Odin (bzw. Wotan) und sie glaubten dementsprechend u.a. an Karl Freiherr von Reichenbachs „Od“, was sie dem „blauen Faschismus“, den ich sogleich beschreiben werde, recht nahe bringt. In ihrem Buch Hitlers Wien (1998) führt die Historikerin Brigitte Hamann aus, welchen Einfluß u.a. Reichenbach auf das Milieu hatte, aus dem Hitler und der Nationalsozialismus erwachsen sind. Beispielsweise betrachtete man das menschliche Gehirn als „Od-Akkumulator“. Tatsächlich ist Reich heute bei einigen Neonazis im Zeichen des „Vril“ überraschend populär!

Der rote Faschist, den Elsworth F. Baker in Der Mensch in der Falle beschreibt, funktioniert von seiner sekundären Schicht aus, gibt aber vor, ein Liberaler zu sein, um subversiv wirken zu können. Das rückt ihn ebenfalls in die Nähe des „blauen Faschismus“, denn genau diese „Subversion“ richtet sich gegen das Über-Ich (Panzerung). Ich erinnere daran, wie beliebt ausgerechnet die Maoistische Kulturrevolution in der „Reichianischen“ Kinderladenbewegung der 1970er Jahre war. Der denkwürdige Konnex zwischen Überwindung des Über-Ichs und dem roten Faschismus („Kulturrevolution“) erklärt auch, warum Reich eine ganze Zeitlang ein glühender Kommunist war. Auch bei manchen roten Faschisten ist entsprechend Reich bis heute eine Autorität!

Und was genau ist ein „blauer Faschist“? In der christlichen Vorstellungswelt ist das Böse bzw. der Böse jemand, der sich gegen Gottes Liebe sperrt und deshalb von ihr förmlich zerrissen wird, so wie der Grashalm auf einer Wiese, der sich vorher im Wind wiegte, von dem gleichen Wind zerbrochen wird, wenn dieser Halm verholzt und dadurch starr wird. Man denke auch an Jesu Gleichnis von dem neuen, noch gärenden Wein, der die alten brüchig gewordenen Weinschläuche zerreißt. Der Hauch des Heiligen Geistes und die expansive Liebe Gottes erzeugt entsprechend „teuflisches“ Ressentiment in verhärteten Seelen. Ein Element davon ist, daß die christliche Botschaft von den „Antichristen“ entstellt und unterminiert wird, um die so sehr schmerzende „Liebesbotschaft“ aus der Welt zu schaffen. Entsprechend erzeugt das Orgon, das in gepanzerte Organismen fließt, eine ungeheure Sehnsucht nach Erfüllung, aber gleichzeitig dabei auch einen untergründigen Haß gegen die Orgonomie, weil diese Sehnsucht nicht erfüllt werden kann. „Blauer Faschismus“ ist entsprechend das ultimative Ressentiment gegen das Leben selbst. (Das Blau bezieht sich natürlich auf die Bläue des Orgons.)

Der Blaue Faschismus am Beispiel des Hinduismus

2. Januar 2025

Es ist kein Geheimnis, daß ich den „Reichianismus“ ablehne und schlichtweg hasse. Daß er nichts weiter als eine Ausprägung dessen ist, was ich als „Blauen Faschismus“ bezeichnet habe, sieht man u.a. daran, daß ab den 1980er Jahren das „Energetische“ zunehmend durch das „Spirituelle“ verdrängt wurde. „Blauer Faschismus“ ist schlichtweg „Orgon ohne Orgasmus“. Beispielsweise hatten Hitler, Himmler und der Dalai Lama vage Vorstellungen einer „kosmischen Energie“.

Was „Bauer Faschismus“ nun im Einzelnen ist, sieht man an folgenden Beispielen. Zunächst einmal fällt die extreme okulare Panzerung auf. Man denke nur an all die Berichte über Hitlers „hypnotische Augen“ und all das wirre Zeugs, das Faschisten wie Himmler oder der Dalai Lama von sich geben. Sodann der ungemeine Sadismus, der Reich zufolge untrennbar mit dem Mystizismus verbunden ist:

Im obigen Buch wird insbesondere anhand von Krishna und der Bhagavad Gita die ungemeine Nähe von Hinduismus und Nationalsozialismus aufgezeigt. Was ist denn Krishnas Botschaft in der Bhagavad Gita? Daß du ohne Rücksicht auf deine Gefühle, deine „Schwächen“, wie Hitler und Himmler und der Dalai Lama, sich ausgedrückt hätten, „deine Pflicht“ zu erfüllen hast und in der Schlacht töten mußt und dich selbst opfern mußt! Nichts anderes symbolisiert die Totenkopf-Symbolik im Nationalsozialismus und im hinduistischen und buddhistischen Tantrismus!

Hier ein kurzes Video über den Pop-Yogi zu Reichs Zeiten, Yogananda. Man beachte, wie die Augen nicht ganz von dieser Welt sind und er ständig quasi „orgasmisch“ unvermittelt wegtritt. Schizophrene Pathologie, d.h. die Spaltung von Erregung und Wahrnehmung, in Reinform:

Der Unterschied zwischen der einfachen Schizophrenie und dem Mystizismus ist, daß bei letzterem neben der alles dominierenden Augenpanzerung noch eine sehr starke Muskelpanzerung im Körper hinzutritt. Eine „Mauer“, die mit Gewalt durchbrochen werden muß, um ins selige Jenseits durchzustoßen. Das ist die Grundlage des erwähnten Sadismus.

Wie die Panzerung durch Yoga künstlich verstärkt wird, sieht man in geradezu klassischer Form hier: Einatmen, Luft anhalten! Das genaue Gegenteil der Orgontherpie!

Letztendlich reduziert sich das auf die Sexualökonomie im Allgemeinen und das Zurückhalten von Sperma insbesondere. Am Anfang des Nationalsozialismus standen Leute wie Moritz Schreber, die alles Taten, bis hin zur Folterung, um Onanie zu verhindern. Die Gedanken dahinter sind identisch mit denen des Hinduismus:

Swami Sivananda über den Wert des Samens – Praxis von Brahmacharya:

Meine lieben Brüder! Die Lebenskraft, das Veerya, das euer Leben trägt, das das Prana der Pranas ist, das in euren funkelnden Augen leuchtet, das in euren strahlenden Wangen strahlt, ist ein großer Schatz für euch. Erinnere dich gut an diesen Punkt. Veerya ist die Quintessenz des Blutes. Ein Tropfen Sperma wird aus vierzig Tropfen Blut hergestellt. Merkt euch, wie wertvoll diese Flüssigkeit ist!

Ein Baum zieht die Essenz oder Rasa aus der Erde. Diese Essenz zirkuliert durch den Baum, seine Zweige, Äste, Blätter, Blüten und Früchte. Die leuchtenden Farben und das Leben in den Blättern, Blüten und Früchten sind auf dieses Rasa zurückzuführen. In ähnlicher Weise gibt das Veerya, das von den Zellen der Hoden aus dem Blut hergestellt wird, dem menschlichen Körper und seinen verschiedenen Organen Farbe und Vitalität.

Laut Ayurveda ist der Samen das letzte Dhatu, das aus der Nahrung gebildet wird. Aus der Nahrung wird Chyle hergestellt. Aus Chylus entsteht Blut. Aus dem Blut entsteht Fleisch. Aus dem Fleisch kommt das Fett. Aus Fett entstehen Knochen. Aus den Knochen kommt das Knochenmark. Aus dem Mark kommt der Samen. Dies sind die Sapta Dhatus oder die sieben Dhatus, die dieses Leben und diesen Körper unterstützen. Beachte, wie kostbar der Samen ist! Er ist die letzte Essenz. Es ist die Essenz der Essenzen. Das Veerya kommt aus dem Mark, das im Inneren der Knochen verborgen liegt.

In jedem Dhatu gibt es drei Abteilungen. Sperma nährt den physischen Körper, das Herz und den Intellekt. Nur der Mensch, der den physischen Körper, das Herz und den Intellekt benutzt, kann vollkommenes Brahmacharya haben. Ein Ringer, der nur seinen physischen Körper benutzt, aber den Intellekt und das Herz unentwickelt lässt, kann nicht erwarten, volles Brahmacharya zu haben. Er kann nur Brahmacharya für den Körper haben, aber nicht für den Verstand und das Herz. Der Samen, der zum Herzen und zum Verstand gehört, wird sicherlich ausfließen. Wenn ein Aspirant nur Japa und Meditation macht, wenn er das Herz nicht entwickelt und wenn er keine körperlichen Übungen macht, wird er nur geistiges Brahmacharya haben. Der Teil des Samens, der das Herz und den Körper nährt, wird abfließen. Aber ein fortgeschrittener Yogi, der tief in die Meditation eintaucht, wird volles Brahmacharya haben, selbst wenn er keine körperlichen Übungen macht.

Sperma ist die Quintessenz von Nahrung oder Blut. Nach der modernen medizinischen Wissenschaft wird ein Tropfen Sperma aus vierzig Tropfen Blut hergestellt. Laut Ayurveda wird es aus achtzig Blutstropfen hergestellt. Die beiden Hoden oder Samen, die sich im Hodensack befinden, werden Sekretionsdrüsen genannt. Die Zellen dieser Hoden sind mit der besonderen Eigenschaft ausgestattet, Sperma aus dem Blut abzusondern. So wie die Bienen den Honig tropfenweise in der Wabe sammeln, so sammeln die Zellen der Hoden den Samen tropfenweise aus dem Blut. Dann wird diese Flüssigkeit durch die beiden Gänge oder Röhren zu den Samenblasen geleitet. Bei Erregung wird sie durch spezielle Gänge, die sogenannten Ejakulationsgänge, in die Harnröhre ausgeschleudert, wo sie sich mit dem Prostatasaft vermischt.

Das Sperma ist in allen Zellen des Körpers in einem subtilen Zustand vorhanden. So wie der Zucker im Zuckerrohr und die Butter in der Milch allgegenwärtig sind, so durchdringt auch der Samen den ganzen Körper. So wie die Buttermilch dünnflüssig ist, nachdem die Butter entfernt wurde, so wird auch der Samen durch seine Verschwendung dünnflüssig. Je mehr Samen verschwendet wird, desto größer ist die Schwäche. In den Yoga Sastras heißt es: Das Abfallen des Samens bringt den Tod; die Erhaltung des Samens gibt Leben.

Das Sperma ist die wahre Vitalität des Menschen. Er ist der verborgene Schatz im Menschen. Er verleiht dem Gesicht Brahma-Tejas und dem Intellekt Stärke.

Diese ganze blödsinnige und erzreaktionäre Anti-Sexualökonomie kann man hier im Kontext nachlesen. Nochmal: da kann soviel wie möglich von „kosmischer Lebensenergie“ gequatscht werden, es ist und bleibt Anti-Orgonomie, Blauer Faschismus.

Das ganze ist natürlich nur vor dem erzreaktionären gesellschaftlichen Hintergrund zu verstehen:

Der Begründer der Hare Krishna-Bewegung (New York 1966) war 22, als ihm seine Eltern das 11jährige Kind, eine Blutsverwandte, vorstellten, das er zu heiraten hatte: „Nach der Heirat mochte ich meine Frau nicht.“ Alltag in Indien, bis heute. All die Horror-Meldungen über Vergewaltigungen und Sexualmorde in Indien sind von daher kein Zufall. Die Spaltung zwischen Liebe und Sexualität ist, neben der erwähnten Spaltung zwischen Erregung und Wahrnehmung, Grundlage des Hinduismus = „Liebe zu Gott“. Ich zitiere den Text zum obigen Video:

Bevor Sie der Hare-Krishna-Sekte beitreten, sollten Sie sich unabhängig über die Geschichte ihres Gründers „Prabhupada“ informieren. Es gibt unzählige Beispiele für unverhohlene Bigotterie, Sexismus, Homophobie, Rassismus usw. Dies sind Informationen, die den Mitgliedern nicht zur Verfügung gestellt werden, wenn sie über einen Beitritt nachdenken, aber es ist nur recht und billig, daß die „Anhänger“ die Wahrheit über ihren Gründer erfahren, den sie als „gut wie Gott“ verehren.

Zitate vom Gründer der Hare-Krishna-Sekte, AC Bhaktivedanta Swami:

„In diesem Zusammenhang ist das Wort vikhyatam sehr bedeutsam. Ein Mann ist immer für seine Aggression gegenüber einer schönen Frau bekannt, und diese Aggression wird manchmal als Vergewaltigung bezeichnet. Obwohl Vergewaltigung rechtlich nicht erlaubt ist, ist es eine Tatsache, daß eine Frau einen Mann mag, der sehr erfahren beim Vergewaltigen ist.“

„Wenn eine Frau von einem Mann angegriffen wird – sei es ihr Ehemann oder ein anderer Mann – genießt sie im Allgemeinen den Angriff, da sie zu lüstern ist.“

„Wenn eine Frau, die keinen Mann hat, von einem aggressiven Mann angegriffen wird, empfindet sie sein Handeln als Gnade.“

„Prabhupada: „Ja, das ist immer Gesetz. Vergewaltigung bedeutet Sex ohne Zustimmung. Sonst gibt es keine Vergewaltigung. Es gab einen Vergewaltigungs-Fall in Kalkutta, und der Anwalt war sehr intelligent. Er brachte die Frau auf die eine oder andere Weise dazu, zuzugeben: ‚Ja, ich habe Lust empfunden. So wurde er freigelassen. ‚ Hier ist die Zustimmung. Und das ist eine Tatsache. Denn nach allem Sex, Vergewaltigung oder nicht Vergewaltigung, werden sie ein gewisses Vergnügen empfinden. Also brachte der Anwalt die Frau mit List und Tücke dazu, zuzustimmen: ‚Ja, ich habe etwas Vergnügen empfunden.‘ Jetzt liegt eine Zustimmung vor. Also wurde er freigelassen. Schließlich ist es eine juckende Empfindung. Ob nun mit Gewalt oder freiwillig, wenn es juckt, fühlt sich jeder erleichtert, wenn es juckt. Das ist Psychologie. Es ist nicht so, daß die Frau Vergewaltigung nicht mag. Sie mögen sie manchmal. Sie tun es freiwillig. Das ist die Psychologie. Äußerlich zeigen sie ein gewisses Mißfallen, aber innerlich tun sie es nicht. Das ist die Psychologie.“ (Morning Walk – 11. Mai 1975, Perth)

Man lese Reichs Massenpsychologie des Faschismus und Die sexuelle Revolution. Aber versuch das mal einem dieser geistig versifften „Reichianer“ zu verklickern…

Hare Krishna!

Laskas Randnotizen zu Hans G. Helms‘ DIE IDEOLOGIE DER ANONYMEN GESELLSCHAFT (Teil 15)

28. November 2024

Laskas Randnotizen zu Hans G. Helms‘ DIE IDEOLOGIE DER ANONYMEN GESELLSCHAFT (Teil 15)

Zeena Schreck

19. August 2024

Anlaß dieses Beitrags ist ein neues, seltenes Interview von Zeena Schreck:

Zeena Schreck (Jahrgang 1963) ist die Tochter des Gründers der Church of Satan in San Francisco, Anton LaVey. Sie war das erste Kind, daß im Namen Satans getauft wurde, wobei jede Menge Götter, Göttinnen und Dämonen herausbeschworen wurden. Tatsächlich war LaVey ein Atheist und seine Kirche (gegründet 1966) ein Geschäftsmodell und Kabarett pur. Seine Satanische Bibel war fast Durchweg ein Plagiat – ein konsequenter Satanist! Noch heute fallen Volldeppen auf diesen Unsinn herein:

Hier beschreibt ein „Satanist“ seine nach zwei Jahren erfolgreich abgeschlossene „Orgontherapie“ bei einem „Orgontherapeuten“. Was daran bemerkenswert ist, ist nicht das, was der YouTuber sagt, sondern wie er es sagt. (Und zum Inhalt: in einem anderen Video phantasiert er von zukünftigen Androiden, die als Arbeits- und Sexsklaven für uns tätig sein könnten.)

Es geht darum, daß dieser Mann penetrant seinen „Satanismus“ zur Schau stellt, im Blick, im Gehabe, in der Körperhaltung, im Gesichtsausdruck. Es ist ein einziger großer Krampf, Getue, Show, „Charakter“ – oder mit einem anderen Wort: Abwehr.

Dieser Mann wurde zwei Jahre lang mit „Körperpsychotherapie“ malträtiert, charakteranalysiert und „biophysikalische Arbeit“ an ihm gemacht (Muskeln gequetscht und geknetet) – mit dem Resultat, daß er wahrscheinlich ein schlimmeres Arschloch ist als je zuvor.

Solche Fälle sind der Grund dafür, warum ich „Reichianer“ und sogenannte „Orgontherapeuten“ wie die Pest hasse. Es ist tatsächlich nichts weiter als Emotionelle Pest, was diese Muskelquetscher und „Energiemobilisierer“ verkörpern.

Wo ihr Fehler liegt? Da wo er immer liegt: im mechano-mystischen Denken!

Wie kann man ernsthaft glauben, daß, wenn man einen Organismus nur kräftig „durchschüttelt“, in Wallung bringt oder irgendwelche „Komplexe“ aufarbeitet, sich irgendetwas Grundlegendes verändern wird?

Wenn man all die pseudo-orgonomischen, „Reichianischen“ und „Neo-Reichianischen“ Publikationen liest – es ist wirklich alles durch die Bank schierer Mist. All diese Tricks und Kniffe und Techniken sind nichts weiter als ein immer weiter ausgebautes System des systematischen Ausweichens vor dem Wesentlichen.

Und es wird tatsächlich auch niemandem geholfen. Mal abgesehen davon, daß die sogenannten „Therapeuten“ und ihre sogenannten „Patienten“ (wie etwa der Mann im Video) subjektiv von ihrem Tun bzw. dem, was ihnen widerfahren ist, begeistert sind. So empfinden aber auch Scientologen, Sufis, Zen-Adepten, Taoisten, Lamaisten, Guruisten, etc.pp.

Reich ging es nicht darum, daß sich die Menschen besser in die Falle einfügen, sondern um eine wirkliche Veränderung. Die ist aber nur möglich, wenn man das tut, was wirklich alle unisono vermeiden: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das bedeutet in der Orgontherapie, wenn sie denn ihrem Namen gerecht werden will, den einen Hauptwiderstand des Patienten dingfest zu machen und penetrant immer und immer und immer wieder anzugehen, d.h. sie dem Patienten auf eine existentielle Weise bewußt zu machen. Andernfalls ist Orgontherapie nichts anderes als folgenlose „biophysikalische Gymnastik“ kombiniert mit sinnleerem Psychogelaber. Am Ende stehen dann unerträgliche Narzißten und Wichtigtuer, die sich einbilden „umstrukturiert“, „entpanzert“ und „orgastisch potent“ zu sein. Tatsächlich sind sie aber nur Teil eines weiteren verrückten, destruktiven Kults.

Orgontherapie findet sich auf der Seite roomforhappiness.de. Den Rest, egal wie sehr er sich auch auf Reich berufen mag, kann man getrost vergessen. Besonders schlimm ist das, weil wir seit etwa 1960 tatsächlich in „satanistischen“ Zeiten leben mit Menschen, die eine fundamental neue Charakterstruktur haben. Von diesem Homo novis kann jeder Psychotherapeut ein Lied singen. Nur noch in Städten wie Münster findet man die klassischen von Freud und Reich beschriebenen triebgehemmten Neurotiker, während Praxen in Hamburg, Berlin, Frankfurt, etc. von psychopathischen triebhaften Freaks bevölkert werden. Der Orgonom Charles Konia hat diese Leute wie folgt beschrieben:

  1. chronische Parasympathikotonie (als Reaktion auf die zugrundeliegende Sympathikotonie);
  2. muskuläre Erschlaffung im Gegensatz zur muskulären Verspannung;
  3. statt dessen wird die Energie vom okularen Segment gebunden, daß entsprechend stark gepanzert ist;
  4. dies geht wiederum mit einer extremen emotionalen Kontaktlosigkeit einher;
  5. weshalb die Panzerung heute ausgeprägter ist als jemals zuvor;
  6. das sieht man daran, daß die Therapie weitaus länger dauert (aus dem Homo novis muß zuerst ein normaler Neurotiker gemacht werden, der dann wie zu Reichs Zeiten geheilt wird);
  7. trotz der oberflächlichen „Entspanntheit“ und Überexpansion sind die Kontraktionen weitaus stärker als jemals zuvor: schwerste Depressionen, Selbstmorde und vor allem eine extreme Intoleranz für wirkliche Expansion (wirkliche „Lebensfreude“);
  8. das alles führt zu einer ewigen Rebellion ohne Ziel und Grund. Hierher gehört auch der Hang zum Sadomasochismus und „Satanismus“.

Aber zurück zu Anton LaVey:

Als sich immer mehr Neurotiker („Sinnsucher“) und Perverse um ihn scharrten, zog Lavey die Notbremse und machte klar, daß er allein das Sagen habe und das ganze nicht mehr sei als ein Geschäft. (Der Mann war schließlich böse!) Daraufhin kam es zur Abspaltung einer Gruppe, die tatsächlich an Satan bzw. den „Prinzen der Finsternis“ glaubte. Es bildete sich der Temple of Set. Set war der ägyptische Totengott und angeblich die Urform des christlichen Teufels. Ansonsten blieb vieles beim Alten, d.h. LaVeys lächerliche Rituale, von denen einige „Himmler und der SS“ entlehnt waren, wurden weiter praktiziert. LaVeys Tochter Zeena, die Mittlerweile zur „Hohepriesterin“ der „Kirche“ avanciert war, wandte sich schließlich enttäuscht und angewidert ob der Lügen und Betrügereien ihres Vaters von diesem ab und wurde Mitglied des Temple of Set. 2002 trat sie auch dort aus, weil die vertretenen Lehren nicht „authentisch“ seien und einer kritischen Überprüfung nicht standhielten. Aus ihr wurde eine tantrische Buddhistin, deren Ziel es ist zu einem Bodhisattwa zu werden. Gleichzeitig blieb sie Set treu und blieb eine bekennende Sadomasochistin und Hexe. Sie lebt heute in Berlin.

Tatsächlich war der europäische Satanismus (Blavatsky, Crowley und Co.) mit seinen sexualmagischen Praktiken zu einem Gutteil kaum mehr als eine Verballhornung des tibetischen Buddhismus, der mit der Kabbala und der Magie der Renaissance zu einem abartigen Gebräu vermengt wurde. Zentral war dabei der „prolongierte Orgasmus“ bei möglichst „aufgeilendem“ perversen Sex und die Konzentration der magischen Intention während des Orgasmus.

Es ist bemerkenswert wie weit sich dieses Gedankengut in der westlichen Welt verbreitet hat. Ich erinnere nur an Projekte wie „Orgasmen für den Frieden“.

In ihrem Buch über die Sexualmagie Demons of the Flesh, The Complete Guide to Left Hand Path Sex Magic stellen Zeena Schreck und ihr Ehemann Nicolas Jesus als einen Zauberer dar, dem es um „Selbstvergöttlichung“ ging und der dazu Sexualmagie mit Maria Magdalena praktizierte. Als Beleg verweisen sie auf die tatsächlich bemerkenswert weite Verbreitung sexualmagischer Elemente in der christlichen Gnosis. Ich selbst habe auf dieses Element des Christentums wiederholt hingewiesen (siehe Der verdrängte Christus).

Warum ich das alles erwähne? Erstens zeigt es, daß so manche Verdächtigung gegen den tibetischen Buddhismus alles andere als aus der Luft gegriffen ist. Beispielsweise schreibt Zeena (auf ihrer mittlerweile eingestellten Website) unter einem Photo des Dalai Lama: „Mahakala in Disguise“. Mahakala ist der tantrische Gott der Zeit, die männliche Entsprechung der Göttin Kali und in vieler Hinsicht die tibetische Entsprechung von Set. Oder mit anderen Worten: der Dalai Lama ist eine Verkörperung Satans. „Satan“ im Sinne von Mephisto: jene Kraft, die alles Erschaffene („die Welt der Illusionen und Anhaftungen“) zerstören will. Siehe dazu Die Massenpsychologie des Buddhismus.

Entgegen allem äußeren Anschein geht es dem tibetischen Tantrismus nicht weniger um die Vernichtung des Weiblichen als etwa dem Islam. Beispielsweise sind die „Dakinis“, die stets in Flammen gehüllt dargestellt werden, bei lebendigem Leib verbrannte Hexen, die sich, magisch gebannt, dem Buddhismus unterworfen haben. Zeena Schreck selbst ist eine solche Dakini. Ihren soziopathischen und frauenverachtenden Vater hatte sie mit einem Todesfluch belegt, woraufhin dieser elendig verreckt ist. In dem obigen Interview führt sie aus, daß sie damals ganz im Sinne des LaVey‘schen Satanismus gehandelt hat: so dir einer auf die recht Wange schlägt – zerschmettere seinen Schädel! Das ist die Moral der Gangster, die dazu führt, daß man in der Unterwelt möglichst ehrlich und höflich mit den anderen Verbrechern umgeht. Zeenas Tragik ist, daß sie sich mittlerweile ganz dem Karmapa und dem Dalai Lama unterwirft. Und auch Set steht beispielsweise Allah näher als sie es wahrhaben will. Ein Leben gefangen in einem grandiosen Mißverständnis.

Tatsächlich ist sie so etwas wie „das erste Kind des neuen Äons“, die Verkörperung einer vollkommen andersgearteten Menschheit als wir sie bisher kannten, dem erwähnten Homo novis. Bis etwa 1960 hatten wir eine autoritäre Gesellschaft mit „gottgläubigen“ Menschen, wie Reich sie in seinen Schriften beschrieben hat. Seitdem schält sich immer mehr die antiautoritäre Gesellschaft heraus mit „satanistischen“ Menschen, die eine grundsätzlich andere Panzerstruktur haben. Wenn ich mir Zeena Schreck anschaue… – sie hat die gleiche Ausstrahlung wie so viele andere Mädchen und junge Frauen heute. Verkörperungen einer Biologischen Revolution, die hoffnungslos schiefgegangen ist.

Es geht hier nicht darum irgend jemanden zu verurteilen („Sadomasochismus“, „Okkultismus“, „Satanismus, der mit Elementen des Nationalsozialismus kokettiert“, etc.), tatsächlich habe ich einen Heidenrespekt vor Zeena Schreck, sondern um die Trauer angesichts des fatalen Hangs des gepanzerten Menschen zur Selbstzerstörung. Der „neue Mensch“ ist diesem (wenn man so sagen kann) „Todestrieb“ weit mehr verfallen als vorangegangene Generationen.

sadofascho

Reich im Kampf gegen den Nihilismus des Westens (Teil 2: Der Tod Gottes)

25. Oktober 2023

Man lasse sich auf den allgegenwärtigen Nihilismus ein, der einen umgibt! Es ist, als wenn die gesamte westliche Zivilisation von einem todestrieb-artigen „Es hat doch sowieso alles keinen Sinn!“ infiziert ist. Und das schon seit langer Zeit! Ich verweise auf Nietzsches Analyse der allgegenwärtigen „Dekadenz“; den anorgonotischen „Zuständen“, unter denen die Menschen zu Zeiten Freuds litten (hysterische Ohnmachtsanfälle, Neurasthenie, Wagnerianische Todessehnsucht, etc.). Man schaue sich auch das Gruselkabinett der nationalsozialistischen Führungsmannschaft an: der entscheidungsschwache Hitler, der den halben Tag im Bett gammelte und sein ganzes Leben nicht einen Tag gearbeitet hat; Göring, der schwabbelige Morphinist; der verklemmte Phantast Himmler, der Rouge auftrug und all die anderen haltlosen Gestalten. Das ganze „stramme“ Gehabe der SA und vor allem der SS scheint mir wie ein verzweifelter Selbstheilungsprozeß: plakative „Gepanzertheit“, um der inneren „Schlaffheit“ (Anorgonie) entgegenzuwirken. Ähnlich die muskelbepackten „Superhelden“ in der amerikanischen Trivialkultur. Hollywood scheint sich nur noch um „Superhelden“ zu drehen! Karikaturen von Nietzsches „Übermensch“.

Ob das hierhin gehört? Ich habe mal eine Diplom-Psychologin, die jahrelang mit sicherheitsverwahrten Triebtätern gearbeitet hat, gefragt, wie man denn Kinderficker erkennt: klein, „schwabbeliger“, schlaffer Körper, schwammiges, konturloses Gesicht.

Woher diese Dekadenz, die sich heute vor allem im ekelerregenden Gendergetue und Transunsinn zeigt? Nietzsche sprach vom „Tod Gottes“. Der mache in der „aufgeklärten“ Gesellschaft zwar kaum noch jemand betroffen, doch tatsächlich würde uns durch dieses Geschehen langsam aber sicher der Boden unter den Füßen weichen. Aus orgonomischer Sicht ist es die immer stärker werdende Trennung von unserem bioenergetischen Kern, die mit einer immer weiter um sich greifenden Abnahme an Vitalität einhergeht.

Zurückzuführen ist das auf den Zerfall des christlichen Weltbildes, der Ständegesellschaft, vor allem aber auf die bereits von Goethe am Ende von Faust II problematisierte industrielle Revolution. Man betrachte auch die bis auf Rousseau und Goethes Werther zurückgehende Romantik, die im beschriebenen Nationalsozialismus kulminierte. Heute findet sie ihre Entsprechung in all dem Fantasy-Schwachsinn, mit dem uns Hollywood beglückt.

Gott und die Natur waren verschwunden, der Mensch „aus der Kirche und vom Acker“ verband, doch statt nun frei sein Leben zu leben, fing er an sozusagen Gott und die Natur zu „zitieren“, als hätte er nicht viel mit ihnen zu tun. Die Natur wurde sozusagen zu einem „Bühnenereignis“ wie bei Caspar David Friedrich und „Gott“ wurde wie bei Ludwig Feuerbach sozusagen zu einer Stimme aus dem Off: die Stimme der „humanistischen Moral“. Das ganze Schmierentheater kulminiert gerade bei unseren Grünen denaturierten vermeintlichen Naturfreunden und gemeingefährlichen Moralisten bzw. Gutmenschen. Sie haben beispielsweise die norddeutsche Tiefebene mittels Vogelschreddern („Windkraftanlagen“) lückenlos in eine Industrielandschaft verwandelt und zukünftige Deutsche einer fremdrassischen Terrorherrschaft ausgeliefert.

Man muß ständig „Aktivist“, etwa „antifaschistischer Klimakleber“, sein, um sich stets von neuem Absolution einzuhandeln, ist man doch für alles persönlich verantwortlich. Das machte auch die Anziehungskraft des Marxismus aus: wenn du versagt hast, lag das nicht an dir, sondern ist den Umständen zu schulden. Dergestalt war der Marxismus der perfekte Religionsersatz – und ist es heute in Gestalt seiner Verwesungsreste, mit denen noch immer ständig irgendwas „dekonstruiert“ wird und sei es die eigene Geschlechtszugehörigkeit.

Aber das ganze ist wie angedeutet nicht wirklich neu. Es ist das alte Elend eines „ausgehöhlten“, substanzlosen, anorgonotischen Daseins, infolge einer drastisch gescheiterten Aufklärung, die „Gott“ (die mystisch verzerrte Wahrnehmung des eigenen Bauchgefühls) zur zerebralen Stimme machte, und infolge einer Mechanisierung des Lebens, das die Natur zum kitschigen Schauspiel degradierte. Am Ende steht die „ethische Führung durch die KI“ und der Kampf gegen „den Kohlenstoff“ – d.h. gegen das Leben selbst im Namen „der Natur“. Das „Ausgehöhltsein“ wird heute sofort augenfällig, wenn man sich die neuste Generation von Studenten anschaut: keine Persönlichkeiten mehr, alle die gleiche Meinung, Haltung, Kleidung, Musikgeschmack, die gleiche INNERE LEERE.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 19. Die Dogmatik der Christusmörder: Christus und Hitler (Teil 1)

19. Januar 2023

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 19. Die Dogmatik der Christusmörder: Christus und Hitler (Teil 1)

Zur Judenfrage (Teil 2)

28. Dezember 2022

Am Beispiel des Antisemitismus kann man die gesamte orgonomische Sozialwissenschaft revuepassieren lassen.

Zunächst einmal ist der Antisemitismus bzw. der heutige „Antizionismus“ in seiner ganzen Widerwärtigkeit vielleicht das naheliegendste Beispiel für den Christusmord:

Im Ghetto von Wilna gab es einen Juden, den die SS-Wachmannschaft zum Spott „Jud Jesus“ nannte. Eines Tages ergriffen sie ihn, zerschunden ihm sein Haupt mit einer Krone aus Stacheldraht und kreuzigten ihn dann am Lagertor. (Dekan Rudolf Pfisterer z.n. Pinchas Lapide: Wer war schuld an Jesu Tod? , Gütersloh 1987)

Spezifischer kann man dem Haß gegen Juden mit der von Elsworth F. Baker entwickelten soziopolitischen Charakterologie auf den Grund gehen. In der Vergangenheit hatten Juden vor allem eine liberale Charakterstruktur mit verhältnismäßig vielen pseudo-liberalen Charakteren. Man siehe dazu die Ausführungen von Bakers Schüler Charles Konia: „Why Are Jews Liberal?“, The Journal of Orgonomy, Vol. 43(2), Fall 2009/Winter 2010, S. 68f. Deshalb wurden sie von den Rechten dermaßen gehaßt. Mit der Gründung Israels ist es zu einer dramatischen Umkehr gekommen und der Haß gegen Juden („Zionisten“) kommt mittlerweile vor allem von der Linken. In ihrer verzerrten Wahrnehmung sehen Linke „amerikanische Siedler“ („Zionisten“), die erneut die Indianer („Palästinenser“) unterdrücken und massakrieren. Der typische Linksintellektuelle ist heute besessen vom „Israelproblem“, wie es früher der typische Rechtsintellektuelle vom „Judenproblem“ war. Gemäß ihrer Charakterstruktur sehen die ersteren ihr besagtes „Problem“ als sozio-ökonomisch bzw. politisch bedingt, während die letzteren das ihre „biologisch“ (rassistisch) und „moralisch“ („Feinde Christi“) sehen.

In Der verdrängte Christus. Orgonomie und Christentum habe ich gezeigt, wie in der religiösen Mystik die Sexualität transzendiert wird bei gleichzeitiger Erniedrigung der realen Sexualität – wie die irreale Frau vergöttlicht wird bei gleichzeitiger Erniedrigung der realen Frau. Erinnert sei hier an die kitschige Mutterverehrung (eine Art „Jungianisches Matriarchat“) der extrem patriarchalisch eingestellten Nationalsozialisten, wie Reich sie in der Massenpsychologie des Faschismus (Fischer TB, S. 70-73) darstellt:

Durch die patriarchale Sexualunterdrückung wird „die ursprüngliche biologische Bindung des Kindes an die Mutter und auch der Mutter an die Kinder zur unlösbaren sexuellen Fixierung“. Um diese Mutterbindung, dem Kern der Familienbindung, gruppieren sich dann, so Reich, die reaktionären Vorstellungen von Heimat und Nation. „Das nationalistische Empfinden ist demnach die direkte Fortsetzung der familiären Bindung und wurzelt wie diese zuletzt in der fixierten Mutterbindung.“

Als Beispiel zitiert Reich Aussagen von Goebbels wie die folgenden:

Die Heimat ist die Mutter Deines Lebens, vergiß das nie.<br>Mit dem Begriff „Mutter“ ist „Deutschsein“ ewig verbunden – kann uns etwas enger zusammenführen als der Gedanke gemeinsamer Mutterehrung?<br>Wenn jemand deiner Mutter mit der Peitsche mitten durchs Gesicht schlägt, sagst du dann auch: Danke schön! Er ist auch ein Mensch!? Das ist kein Mensch, das ist ein Unmensch! Wieviel Schlimmeres hat der Jude unserer Mutter Deutschland (von WR gesperrt) angetan und tut es heute noch an! Er (der Jude) hat unsere Rasse verdorben, unsere Kraft angefault, unsere Sitten unterhöhlt und unsere Kraft gebrochen (…) Der Jude ist der plastische Dämon des Verfalls (…) beginnt sein verbrecherisches Schächtwerk an den Völkern.

Das letzte Zitat kommentiert Reich folgendermaßen:

Man muß die Bedeutung der Vorstellung von der Kastration als der Strafe für sexuelles Begehren kennen, man muß den sexualpsychologischen Hintergrund der Ritualmordphantasien wie des Antisemitismus überhaupt erfassen und zudem das sexuelle Schuldgefühl und die sexuelle Angst des reaktionären Menschen richtig einschätzen, um beurteilen zu können, wie solche vom Schreiber unbewußt abgefaßten Sätze auf das unbewußte Gemütsleben der Leser einwirken. Hier liegt die psychologische Wurzel des Antisemitismus der Nationalsozialisten.

Es ist bezeichnend, daß der Antisemitismus in Hitlers österreich-ungarischer Heimat 1882 anläßlich eines Ritualmordprozesses den entscheidenden Aufschwung nahm. Der Jude Joseph Scharf wurde angeklagt, die 14jährige Esther Solymossy zu rituellen Zwecken ermordet zu haben. Es folgten pogromartige Ausschreitungen. In Dresden wurde daraufhin noch im gleichen Jahr der erste antisemitische Kongreß abgehalten. Über dem Rednerpult hing das Bild des Mädchens. Außerdem wurde die erste antisemitische Zeitung ins Leben gerufen, der Österreichische Volksfreund. Ritualmordanschuldigungen waren in Folge eines der Hauptthemen der 1890er Jahre. Von da an war es ein grader konsequenter Weg in die Gaskammern. 1943 führte Himmler vor SS-Schergen aus: „Wir hatten das moralische Recht, wir hatten die Pflicht gegenüber unserem Volk, dieses Volk, das uns umbringen wollte, umzubringen.“

Im Antisemitismus klingen gleichzeitig auch Elemente an, die gegen das „Mütterliche“, „Dunkle“ und „Chthonische“ gerichtet sind. Reich hat in seiner Massenpsychologie des Faschismus dargestellt, wie die Sexualität verteufelt und zusammen mit „niederen“ Bevölkerungsgruppen, den „Untermenschen“, in die Unterwelt verdrängt wird („Übermenschen gegen Untermenschen = Unterleibsmenschen, ebd., S. 304).

Am klarsten tritt uns dies im deutschen Faschismus entgegen, wo die „Herrenmoral“ des „nordischen“ (kalten) Menschen für das Lichte, Hehre, Himmelhafte, Asexuelle, Reine steht; während „der Jude“ triebhaft, dämonisch, geschlechtlich, ekstatisch, orgastisch ist – und in besonders kranken Phantasien bringt er sogar Menschenopfer dar. Wie Hitler es in Mein Kampf so schön plastisch ausdrückt: „Der schwarzhaarige Judenjunge lauert stundenlang, satanische Freude in seinem Gesicht, auf das ahnungslose Mädchen, das er mit seinem Blut schändet.“ „Der Jude“ ziehe die „nordische Rasse“ auf sein sexuelles Niveau hinab. Ausgerechnet „die Juden“ empfand man als sexuell haltlos. So schrieb Walter Schubart in seinem Buch Religion und Eros, das 1941 in München veröffentlicht wurde:

Dionysischer Art ist das biblische Gebot: „Seid fruchtbar und mehret euch“, anklingend an die den Naturreligionen eigene Vergottung des unermüdlichen gebärenden Muttertums. Im [apokryphen] Buch Henoch 10,17 freut sich der Apokalyptiker darauf, daß die Gerechten nach dem Gericht über die Gottlosen bis zu 1000 Kinder zeugen werden; man träumt davon, daß zur Zeit des Messias die Weiber täglich gebären. (…) Der Same ist heilig (Esra 9,2). Kinderreichtum gilt als Segen, Unfruchtbarkeit als göttliche Strafe (4 Makk 18,9; Henoch 96,5) (…) Die Vielweiberei ist gestattet (Dtn 21,15-17). Viele Kinder zu haben ist Pflicht, viele Frauen zu haben keine Schande. Salomo ergötzte sich an 700 Weibern und 300 Kebsen (1 Kön 11,3). Jungvermählte werden vom Heeresdienst befreit, um sich des Geschlechts zu erfreuen (Dtn 20,7 und 24,5). (…) Im ganzen läßt sich sagen, daß sich das vorchristliche Judentum einige Vorstellungen und Gepflogenheiten der Naturreligion bewahrt hat. Nur in der Gottesfrage gilt kraß und einseitig das männliche Prinzip. (z.n. Czech/Loth/Trzaskalik/Tworuschka: Judentum, Dieserweg/Kösel 1978, S. 66)

Die Generation der Nationalsozialisten entstammt einer Periode in der Entwicklung des westlichen Patriarchats, Mitte des 19. Jahrhunderts, als „die Einschätzung der Sexualität ihren absoluten Tiefpunkt erreichte“ (Herbert Haag und Katharina Elliger: Stört nicht die Liebe, Olten und Freiburg 1986, S. 46).

Von Anfang an konzentriert sich (…) die Behandlung sexueller Fragen auf das 6. Gebot. Während jedoch die ältesten Katechismen sich in der Formulierung an die biblische Überlieferung halten und eine sachgemäße, offene Sprache sprechen, verändert und verengt sich die Redeweise immer mehr, bis in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Geschlechtliche völlig tabuisiert wird. (ebd., S. 44)

Hier, aus diesem Pfuhl abgestandener Sexualenergie, aus dem stickigen Schoß der Kirche ist die buchstäblich braune Bewegung hervorgekrochen.

Die antisemitischen Tiraden der Nationalsozialisten gegen den Einbruch des „Triebhaften, Gestaltlosen, Dämonischen, Geschlechtlichen, Ekstatischen, Chthonischen und der Mutterverehrung“ (vgl. Reichs Ausführungen in der Massenpsychologie über die Rolle von „Rassereinheit, Blutvergiftung und Mystizismus“ bei Alfred Rosenberg) sind keine Ausnahmeerscheinung in der Kulturentwicklung, sondern sozusagen die Speerspitze unserer gepanzerten „Kultur“. Es ist nichts spezifisch Deutsches, wie es manche Rassisten gerne hinstellen.

Der Irrsinn regiert die Welt

3. September 2022

Hitler hat, ganz Darwinist, einfach darauf vertraut, daß sich das (Starke und deshalb) Gute durchsetzt. Am Ende wollte er ja den überlegenen Slawen ein plattgemachtes Germanien überlassen. Und über die Juden schrieb er in Mein Kampf, ob nicht das „unerforschliche Schicksal“, also für Hitler Gott selber, „den Endsieg dieses kleinen Volkes in ewig unabänderlichem Beschlusse wünsche“.

Antisemit war er, weil er, wieder ganz Darwinist, in den Juden sozusagen das „biologische Substrat“ jener jüdisch-christlich-marxistischen Weltanschauung ausmachte, die den ewigen Kampf ums Überleben des Stärkeren hintertreibe, deshalb lebensfeindlich sei – und deshalb ausgemerzt gehöre.

Aber hat er jemals wirklich im wortwörtlichen Sinne an die jüdische Weltverschwörung geglaubt? Bei Himmler ist das absolut sicher. Am Ende hat er mit Vertretern des jüdischen Weltbundes verhandelt, weil er allen Ernstes fest davon überzeugt war, daß die im Hintergrund die Fäden ziehen. (Genauso wie es heute Millionen glauben, die dem „antizionistischen“ „Zeitgeist“ folgen!) Den besagten Vertretern hat er natürlich auch erzählt, daß er persönlich gar nichts gegen Juden habe. Ich bin geneigt ihm zu glauben.

Vor zehn Jahren hat der deutsch-syrische Islam-Experte Bassam Tibi eine schöne Anekdote im Radio erzählt: In einer Live-Diskussion im ägyptischen Fernsehen wurde er gefragt, ob es stimme, daß in Deutschland Moslems verbrannt werden. Total perplex und verwirrt hat Tibi das natürlich verneint. Nach der Fernsehsendung wurde er vom Chefredakteur zur Seite genommen. Er könne ihm doch nun unter vier Augen eingestehen, daß er von der deutschen Regierung bezahlt werde, um solche offensichtlichen Lügenmärchen („Moslems werden in Deutschland nicht verbrannt!“) zu verbreiten. – Große Teile der Weltbevölkerung scheinen genauso total irre und wahnhaft zu sein, wie es Himmler war. Total meschugge.

Und es sind nicht nur absurde, d.h. islamische Länder wie Ägypten oder Pakistan! Millionen, zig Millionen, Deutsche hängen den allerwirrsten Verschwörungstheorien an. Man schaue sich das Internet an! Beispielsweise Blogs, meine „Kollegen“: manche sind dermaßen irre, wirklich psychotisch, daß man es kaum glauben kann. Channeling, Botschaften von UFO-Kommandanten vom Planeten Venus, etc. Und das ist kein Randphänomen, sondern derartige Blogs sind ein großer Erfolg, was man am leichtesten anhand der zahlreichen Kommentare ablesen kann. Bei anderen sehr erfolgreichen Blogs kann ich beim besten Willen nicht ausmachen, ob ich es mit Nationalsozialisten oder gewöhnlichen Bolschewisten zu tun habe. Und man glaube nicht, daß sich die Auswüchse des Darwinismus seit Hitler viel gebessert haben.

Ähnlich wie einst die Nationalsozialisten im einzelnen Menschen primär nur den Träger des Erbgutes seiner Rasse sahen, definiert auch der Vorreiter der neuen Gottlosen, der Engländer Richard Dawkins, den Menschen als „Verpackung der allein wichtigen Gene“, deren Erhaltung der vorrangige Zweck unseres Daseins sei.

Die Welten der Wissenschaft und hohen Politik auf der einen und des schieren Irreseins auf der anderen Seite scheinen weit voneinander getrennt zu sein, doch Reich hat in Werken wie Die Massenpsychologie des Faschismus und Äther, Gott und Teufel gezeigt, daß überall der gleiche Wahnsinn Methode hat:

Das geschieht in allen gepanzerten Menschen, unabhängig davon wie „rational“ sie sich auch immer gerieren mögen.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 9. Zwischen Himmel und Hölle / Opfer

11. August 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 9. Zwischen Himmel und Hölle / Opfer