Posts Tagged ‘KPÖ’

Email [Reichs MENSCHEN IM STAAT] 2016

27. August 2025

Email [Reichs MENSCHEN IM STAAT] 2016

Dass WR in Berlin (speziell den Nazis) kaum bekannt war: [Zettel, undatiert]

6. August 2025

Dass WR in Berlin (speziell den Nazis) kaum bekannt war: [Zettel, undatiert]

Die faschistische Partei Wilhelm Reichs (Teil 5)

22. Januar 2025

Aktuell wird diskutiert, ob Hitler und Konsorten „links“ waren oder gar Kommunisten. Dabei argumentiert man, etwa Leute wie Weigel und Krall, vor allem wirtschaftlich. Nicht ohne Grund habe es „nationalsozialistische Arbeiterpartei“ geheißen und habe Hitler intern Stalin und seinen so überaus effektiven Staatsapparat bewundert. Hitler selbst lamentierte, sein eigener Hauptfehler sei gewesen, daß er nicht konsequenter gegen die rechte „Reaktion“ vorgegangen wäre. Betrachtet man die üblichen politischen Koordinatensysteme mit Autoritarismus-Libertarismus-Achsen, Etatismus-Anarchie-Achsen etc. kann man aus Hitler einen „Etatisten“ machen, indem man auf die Planwirtschaft verweist, oder einen „Libertären“, wenn der Fokus auf dessen dezidierte Verachtung für den Staatsapparat gerichtet wird, der die biologische Auslese hintertreibe. Nie herrschte mehr bewußt erzeugte administrative Anarchie als unter Hitler! Der Stärkere sollte sich durchsetzen, „das Lebensvolle und Aufstrebende“ vor dem alles erstickenden „jüdischen Gesetz“ bewahrt werden. Tatsächlich sind beim Nationalsozialismus viele antiautoritäre Züge bemerkenswert. Es war vor allem eine Jugendbewegung, sowohl von der historischen „Jugend- und Lebensreformbewegung“ von Anfang des 20sten Jahrhunderts her als auch angesichts des geringen Altersdurchschnitts des Führungspersonals bis hin zur organisierten Despotenzierung der elterlichen, kirchlichen und allgemein traditionellen Autorität. Ganz zu schweigen vom mehr untergründig als offen propagierten „Neuheidentum“.

Reich stand in den gleichen beiden Traditionssträngen, was allein schon ersichtlich ist, wenn man ganz naiv die Propaganda des Austromarxismus, der KPÖ, der KPD und der linkssozialistischen Kleinparteien auf sich wirken läßt und mit der der NSDAP vergleicht. Alle schwärmten von einer sozialistischen Zukunft, „mit uns zieht die neue Zeit“, Befreiung von alten Fesseln etc. Das sah man noch seltsam ungebrochen nach dem Zweiten Weltkrieg im Übergang von der NSDAP zur SED und von der Hitler-Jugend zur Freien Deutsche Jugend:

Es galt aus der rein formalen „bürgerlichen Demokratie“ eine wirkliche, das ganze Leben durchdringende „soziale Demokratie“ zu machen. Frei nach Reichs kurzzeitiger Wiener Zeitung von 1930 sollten „revolutionäre Sozialdemokraten“ den wirklichen Sozialismus errichten, d.h. die Demokratisierung nicht nur des politischen, sondern vor allem auch des wirtschaftlichen Systems. Dies sollte einhergehen, man lese nur Reichs Die sexuelle Revolution (der ich obiges Schema entnommen habe), mit der Lösung von Liebe und Sexualität von der vor allem wirtschaftlichen Institution Ehe (bzw. das, was Reich als „Zwangsehe“ bezeichnete) und vor allen von der Lösung der Kindererziehung von der Familie (bzw. der „Zwangsfamilie“). Bei Reich selbst wurden daraus die beiden Konzepte „Arbeitsdemokratie“ und „Kinder der Zukunft“, in der DDR Ulbrichts immer neue Versuche, die Planwirtschaft effektiv zu machen, bis hin zu kybernetischen Modellen, und in der DDR Honeckers das Programm einer „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ – und Kinderkrippen… In diesem Zusammenhang lohnt es sich wirklich Andreas Peglaus monomentales Werk Unpolitische Wissenschaft? von vorne bis hinten durchzulesen; Peglau, ein Reichianer mit DDR-Sozialisation, der immer noch von den „alten Idealen“ träumt.

Jenseits aller politischen Polemik und des „Jetzt habe ich dich!“ und billigen Bloßstellungen durch historische Gleichsetzung durchzieht all dies (SPD, KPD, NSDAP, SED, Die Grünen) ein Motiv, das Reich 1942 in Die Funktion des Orgasmus als (mißglückte) „biologische Revolution“ bezeichnet hat: die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit (letztendlich Freiheit von der einschränkenden Panzerung) und die gleichzeitige Angst vor der Freiheit (das „Abbiegen“ im obigen Schema), die solche durch und durch groteske Gestalten wie Adolf Hitler und Rudolf Habeck möglich gemacht hat.

Um zur Anfangsfrage zurückzukehren: Rechter (schwarzer) Faschismus ist, wenn sich Reaktionäre, die rechts von extremen Konservativen stehen, sozialistische Ideen aneignen und mit dem spielen, was Reich als „sozialistische Sehnsucht der Massen“ bezeichnet hat. Linker (roter) Faschismus ist, wenn der Antiautoritarismus der Massen in einen voluntaristischen, d.h. korrupten etatistischen Neofeudalismus umbiegt – und der neue Führer bei piratigen Aktionen auf Siegestore projiziert wird: „Ein Mensch. Ein Wort“

Wilhelm Reich, Mildred Brady und die Buntesrepublik Schland

29. November 2024

Überall, wo Reich aufgetreten ist, hatte er dank seiner intakten Arbeitsfunktion einen durchschlagenden Erfolg, sei es ab 1920 innerhalb der Psychoanalyse, sei es ab 1928 im Umfeld von KPÖ und KPD und den Sexualreformbewegungen der beiden Länder, sei es ab 1934 in Dänemark und Norwegen oder ab 1940 in den USA. Trotz des Bruches durch den Austrofaschismus und den Nationalsozialismus hat Reich bis heute in Österreich und Deutschland nachgewirkt. Anfang der 1970er Jahre sah es in den entsprechenden gesellschaftlichen Nischen sogar so aus, als würde Reich die Kultur dominieren. Wie Andreas Peglau nachgewiesen hat, wirkte er sogar hier und da im „Dritten Reich“ und in der „DDR“ nach! Norwegens Psychotherapeutische Szene und sogar die Kulturszene wäre ohne Reich bis heute undenkbar. In abgeschwächter Form gilt das auch für Dänemark und selbst für Schweden. Und ab etwa 1947 kann man bei der langsam wachsenden „orgonomischen Bewegung“ von einem immer sichtbarer werdenden sozialen Phänomen, insbesondere in New York, sprechen. Reich, seine Bücher und nicht zuletzt der Orgonenergie-Akkumulator wurden zu öffentlichen Begriffen und die Orgontherapeuten wurden von Patienten überlaufen. Dann wurde aber, wieder 1947, ähnlich wie ein Jahrzehnt zuvor, eine sich über Jahre hinziehende und sich dabei immer weiter ausdehnende Medienkampagne losgetreten. Reich mußte nicht nur wegen Hitler aus Norwegen fliehen und auch in Amerika ventilierte er schließlich eine erneute Flucht in die Schweiz.

Die Journaille hat Reich zu Fall gebracht! In Österreich und Deutschland war es die christliche und reaktionäre Presse, in Skandinavien die sozialdemokratische und in den USA die, ja, kommunistische Presse. „Die Kommunistische Presse der USA“?! Dazu muß man sich nur heute CNN und MSNBC in Amerika anschauen, die in vieler Hinsicht eine Entsprechung zu ARD und ZDF sind: es sind kommunistische Sender! Die Person, die die Pressekampagne in den USA los trat, Mildred Edie Brady, war Stalinistin. Und ein Großteil ihrer Kollegen hatten genau die gleiche Einstellung. Man braucht sich zum Vergleich wieder nur in den Redaktionsstuben der heutigen BRD umschauen, wo das rotgrüne Gesindel praktisch zu 100 % dominiert. Daß Brady auf Seiten der Pharmaindustrie (damals „Rockefeller“ heute „BlackRock“) stand und auch heute die Medien nichts anderes als die Propaganda- und Werbeabteilung der Pharmaindustrie sind, steht zum Kommunismus in keinster Weise im Widerspruch! Ich kann mich beispielsweise noch sehr gut erinnern, daß die Antifa zu Corona-Zeiten der bewaffnete Arm der Pharmalobby war!

Blicken wir zurück an den Anfang des Jahrtausends, als eine gewisse Angela Merkel einen geradezu libertären Wahlkampf gegen die rotgrüne Schröder-Regierung führte. Sie war die deutsche „Margret Thatcher“ und ich war begeisterter „Merkelianer“. Endlich sollte das ungeheure Arbeitspotential dieses Landes freigesetzt werden. Ein neues, alles dagewesene in den Schatten stellende Wirtschaftswunder! Doch schnell merkte die Dame, daß sie unmöglich gegen die sogenannte „öffentliche“ Meinung regieren konnte, d.h. gegen die Journaille des öffentlich verächtlichen Schundfunks und von ZEIT, STERN, SPIEGEL etc. Entsprechend hat sich ihre Politik ausgerichtet: wir haben „Thatcher“ gewählt und „Kamela Harris“ erhalten! Ähnliches wiederholte sich 2015: kurz vorher hatte sie noch verkündet, Multikulti sei eine Illusion und krachend gescheitert, doch dann bekam sie Angst vor „schlechten Bildern an der Grenze“, die die Tagesschau senden könnte, und plötzlich galt „Wir schaffen das!“. Seitdem sind unsere Weihnachtsmärkte Hochsicherheitstracks. Alles nur wegen Merkels panischer Angst vor – „Mildred Brady“! Mittlerweile steht dieses Land nach Jahrzehnten indirekter Regierung durch „Mildred Brady“ definitiv vor dem Kollaps. Hunderttausende warten auf ihre Entlassung, mit zitternden Händen öffnen gerade Millionen die Briefe mit der Nebenkostenabrechnung und eine Dunkelflaute steht vor der Tür, die dieses von den Rotgrünen in der Substanz ausgehöhltes Land in ein Chaos stürzen wird, das sich die durch die Medien hypnotisierten Schlafschafe in seinem ganzen Grauen nicht ausmalen können. Viel Spaß bei russischen Vergeltungsschlägen in einem dunklen, klirrendkalten Land, in dem es keinen Strom mehr gibt!

„Mildred Brady“ hat zwischen 1947 und 1957 die Orgonomie (von der heute nur noch ein blasser Schatten übriggeblieben ist!) zerstört und das auf exakt die gleiche Weise, wie sie in den letzten zwei Jahrzehnten Deutschland zerstört hat. Der Alzheimer, die Hohlbratze und der Schwachkopf sind nur Statisten aufgehangen an den Täuschungsschnüren der Journaille.

Warum, wieso, wie? Wie ist es möglich unaufhaltsame, produktive, lebendige Bewegungen wie die Orgonomie oder wie Deutschland aufzuhalten und zu zerstören. Was motiviert die verschwindend kleine Minderheit, die das Unmögliche zuwege bringt. Man lese dazu Paul Mathews Das Weltgeschehen, die Medien und Modju.

BERND A. LASKA, aus dem LSR-Archiv: Stapel von karteikartengroßen Papierzetteln über Wilhelm Reichs Biographie (undatiert, 1982?)

8. Dezember 2022

Stapel von karteikartengroßen Papierzetteln über Wilhelm Reichs Biographie (undatiert, 1982?)

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 16)

24. August 2022

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Reichs „Wiener Geschichte“ ist eine einzige große Auseinandersetzung mit LSR:

# „Gott Stirner“ (siehe Leidenschaft der Jugend)

# der triebhafte Charakter: (pseudo-)„Stirnerisch“ frei und gleichzeitig verfolgt von einem sadistischen Über-Ich („FICK mich!“): de Sade, Foucault

# die SPÖ als Vertretung des rigiden Über-Ich, die KPÖ als Vertreterin des rebellischen Lebens, das von Dämonen verfolgt wird („sadistisches Über-Ich“)

# „orgastische Potenz“ als Lösung des Dilemmas der Triebhaftigkeit (der Triebgehemmtheit ja sowieso)

# die Kulturdebatte mit Freud und erste Zweifel an der Sowjetunion

# allererste Anfänge der Orgonomie, d.h. einer Welt „jenseits der Kultur“ (man denke sowohl an Freuds Jenseits des Lustprinzips als auch an sein Unbehagen in der Kultur)

Von vorne bis hinten Bernd Laskas LSR-Projekt (LaMettrie, Stirner, Reich):

# der orgastisch potente LaMettrie gegen den triebhaften Charakter de Sade

# der orgastisch potente Stirner gegen den Moralisten Marx (verkörpert in der austromarxistischen pfaffenhaften SPÖ)

# der orgastisch potente Reich gegen Freud (die sozialdemokratischen Psychoanalytiker a la Federn, die auf die triebhaften kommunistischen Untermenschen hinabblicken)

Verfolgen wir Reichs „LSR-Entwicklung“ weiter über Berlin bis nach Rangeley:

Bereits in der Massenpsychologie des Faschismus von 1933 gab Reich den Nationalsozialisen recht: man dürfe die Bedeutung des „Seelischen und Religiösen“ nicht unterschätzen (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 139), denn die religiöse Erregung ist, wie er einige Jahre später formulierte, „nicht nur antisexuell, sondern in hohem Grade selbst sexuell“ (ebd. S. 144).

Er wollte das wieder auflösen, die „seelischen und religiösen ‘Entitäten’“ wieder zum bioenergetischen Strömen bringen: die Panzerung auflösen, die Sexualität aus ihrer religiösen Perversion befreien. Und genau wie in seiner charakter/vegeto/orgon=orgasmotherapeutischen Arbeit wuchs dabei im Laufe der Jahre Reichs „Respekt“ vor dieser „alten Welt“, die es doch aufzulösen galt. Den gleichen „Respekt“, den man einem räudigen Kampfhund entgegenbringt.

Es gibt kein Weg zurück, wie es auch in der Entpanzerung des Körpers keinen Weg zurück gibt. Es besteht aber eine Gefahr, die Reich seit seiner Arbeit mit dem triebhaften Charakter vor Augen stand, die er aus der eigenen therapeutischen Praxis kannte und die nicht zuletzt das Geschehen in Deutschland und Rußland der 1930er Jahre kennzeichnete: wenn man zu schnell vorgeht, kommt es zum Kollaps und das Über-Ich schlägt im sich „entpanzernden System“ härter zu als jemals zuvor und zwar diesmal auf unberechenbare „triebhafte“ Weise. Wenn dieser Zustand aber erreicht ist, dann ist jede weitere Entpanzerung ausgeschlossen, was den endgültige Sieg der „Reaktion“ bedeutet. Nicht zuletzt sieht man das an den gruseligen „Körperpsychotherapeuten“ und „Reichianern“, die die Orgonomie unrettbar zerstören. Wie Reich gezeigt hat, gibt es als Gegenmittel nur die Sequestration der Pestratten.

Diese Erkenntnis, also die Gefahr, die in der Entpanzerung steckt, ist ein entscheidender Fortschritt. Gewisserweise muß gerade die wahre Aufklärung die „Heiligtümer der alten Welt“ als „heilig“ erachten, einfach weil sie eine Doppel-Funktion haben: sie perpetuieren nicht nur die alte Welt, sie sind auch die einzige Möglichkeit, um die alte Welt zu vernichten. Platt ausgedrückt: man benötigt militärische Disziplin um einer faschistischen Militärmaschinerie entgegentreten zu können. Genauso wie der Orgontherapeut heutzutage (als noch die Zwangscharaktere dominierten, sah das Vorgehen natürlich anders aus) nicht einfach den Panzer auflösen will, sondern erstmal (z.B. beim schizophrenen Charakter) einen Panzer erzeugen (bzw. natürlich verlagern) muß, damit nicht der Organismus aus Orgasmusangst sich endgültig abpanzert.

In unserer Gesellschaft kann das natürlich nicht bedeuten, daß man auf religiöse Gefühle oder die humanistischen Phrasen Rücksicht nimmt und schon gar nicht, daß man irgendwelche Kompromisse, außer denen der praktischen Lebensklugheit, macht. Es geht erstmal um die Vermittlung des Problembewußtseins („Leute, der Panzer hat eine Funktion!“) und zweitens darum, mit welchen Leuten man sich zusammentut. Was nichts anderes bedeutet, als das die „natürlichen Freunde“, etwa die Anarchisten, zu meiden sind als hätten sie die Beulenpest.

Und genau das (die soeben angeführten zwei Handlungsmaximen) hat Reich befolgt, das erstere vor allem im Christusmord und das letztere dadurch, daß er sich sukzessive von seinen „natürlichen Freunden“ abwandte bzw. gar nicht an sich herankommen ließ (etwa die „Beatniks“) und zum „Eisenhower-Fan“ wurde. Zunächst mußten die Linken dran glauben (z.B. die Trennung von seiner sozialistischen Assistentin Gertrud Gaasland) und schließlich sogar die amerikanischen Liberalen (praktisch zwang er die, außer Baker, Duvall und Silvert, durchweg liberalen Orgonomen auf Republikaner-Kurs), von Greenwich Village brauchen wir gar nicht erst zu reden, auch nicht von seiner Reaktion auf Paul Ritter und David Boadella.

Es geht nicht um „Fürsten“ oder ein „Zurück in die alte Welt“, es geht nicht mal um Eisenhower, Reagan und die AfD, sondern um den grundsätzlichen Respekt vor dem Status quo, der durch Eisenhower, Reagan, AfD, etc. archetypisch verkörpert wird. Es muß der Status quo verteidigt werden, um den Status quo zu ändern. Dialektik!

Was auf den ersten Blick wie Reichs Abfall oder zumindest Relativierung von der radikalen Aufklärung aussieht, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Reichs konsequente Zuendeführung seines spezifischen Beitrags, den ich oben („Reich in Wien“) skizziert habe.

nachrichtenbrief203

2. Mai 2021

nachrichtenbrief162

19. Juli 2020

WR gleich Weltrevolution (Teil 2)

22. Februar 2020

Reich hatte vier umfassende Pläne, um die widernatürliche Richtung zu ändern, die die Menschheit eingeschlagen hat.

Am Anfang stand sein sozialpolitischer Forderungskatalog (Recht auf Abtreibung, Verhütung, Behausung, etc.), der darauf hinauslief, das Liebesleben von wirtschaftlichen Zwängen zu lösen (Jugendelend, Ehemisere, soziale Isolation), der ihn sogar in die Ränge der KPÖ und KPD brachte.

Reich hoffte, daß die Menschen weicher werden (weniger gepanzert), wenn sie ihre genitalen Strebungen freier von materiellen und emotionalen Hemmnissen ausleben könnten. Mit der Entdeckung der Orgonenergie wurde das ergänzt: beim Verstehen und Meistern der kosmischen Lebensenergie werden die Menschen gezwungen sein, funktionelles, lebendiges Denken zu erlernen.

Diese beiden Ansätze wurden ergänzt durch zwei weitere: die Heranzucht der „Kinder der Zukunft“, die durch eine mit jeder Generation freiere prä-, peri- und postnatale Entfaltung und Selbstregulation immer ungepanzerter werden. Dies ergänzt bzw- erst ermöglicht durch die „Sozialpsychiatrie“, d.h. die aktive Bekämpfung der Emotionellen Pest. Elsworth F. Baker, Paul Mathews und Charles Konia haben zu diesem charakteranalytischen Ansatz bedeutsame Beiträge geleistet, die letztendlich auf eine Neue Aufklärung hinauslaufen – über die Emotionelle Pest im allgemeinen und die soziopolitische Charakterologie im besonderen.

Ein weiterer Aspekt der „Weltrevolution“ ist das kosmische Orgon-Ingenieurswesen (CORE), bei dem es darum geht, die atmosphärischen Verhältnisse so zu verbessern, daß die Menschen buchstäblich freier atmen können. Auf denkbare pestilente Weise wurde dieses Feld von den „Chembustern“, „Orgonisierern“ und „Orgonite-Giftern“ okkupiert und in sein Gegenteil verkehrt.

All das läßt sich auf den Grundsatz Secundum Naturam reduzieren: gib der Natur, „den Trieben“, eine Chance gegenüber den ökonomisch-gesellschaftlichen Zwängen; denke und handle naturgemäß, insbesondere was die Kinder betrifft. Die Gesellschaft muß sich der Natur anpassen, den Kindern, und nicht umgekehrt, oder wie A.S. Neill („Summerhill“) es ausdrückte:

Das Peinliche ist nur, daß das Wesen der Zivilisation sich wandelt, während die Natur des Kindes die gleiche bleibt. Was uns bei der Gründung unserer Schule leitete, war der Vorsatz, eben diese Natur des Kindes zu erforschen. (Selbstverwaltung in der Schule, Zürich: Pan-Verlag, 1950, S. 28)

Sexpol 2018 (Nachtrag): Die „Reaktion“ anklagen und gleichzeitig den „Konservativen“ markieren, wie geht das zusammen?

17. November 2018

Dazu ist zweierlei zu sagen: Die „wilden Männer“, auf die sich Linke so gerne berufen, von Karl Marx bis Frank Zappa, waren deutsch-national oder rechtslibertär und für freien Waffenbesitz und gegen die Einkommenssteuer, etc. Und die „Neokonservativen“ wurden nach dem Zweiten Weltkrieg aus beinharten linksextremistischen Trotzkisten zu Turbokapitalisten und NATO-Falken – beides übrigens in vollkommener Übereinstimmung mit dem Rußland-Todfeind Marx! Da ist gar nichts widersprüchlich!

Daß aus Reich, dem Linksaußen von KPÖ/KPD, ein Fan von Eisenhower und ein Verschwörungstheoretiker werden konnte, der auf den Pfaden der sich ein Jahr nach seinem Tod formierenden John Birch Society wandelte, ist nur für denjenigen überraschend, der keine Ahnung von der Geschichte der Arbeiterbewegung hat. Auch hatte Reich auch zu seinen linksradikalsten Zeiten nichts, aber auch rein gar nichts mit dem pseudointellektuellen Gesindel zu tun, das sich heute als Avantgarde des sozialen Fortschritts geriert.

Ich bin alles andere als ein Fan von Fritz Erik Hoevels (siehe hier), aber es ist kein Zufall, daß jemand, der sich dermaßen auf den ursprünglichen Marx und den ursprünglichen Freud bezieht „ausgerechnet“ auf pi-news.com Werbung für seine Bücher macht. Man denke auch an den Weg, den etwa Klaus Rainer Röhl und Jürgen Elsässer, beide einst bei konkret, gegangen sind!

Wie Reich in seinem Interview mit Kurt R. Eissler sagte: „I was never a communist in the usual sense. I was never a political communist.“ („Ich war nie ein politischer Kommunist.“) Es geht darum, daß man einst linksradikal war, weil man orgonotisch brannte, d.h. fremd in dieser gepanzerten Gesellschaft war. Derjenige, der das nicht nachvollziehen kann, war, ist und wird ewig ein blöder Wichser sein!