Posts Tagged ‘Gesellschaft’

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 114)

9. März 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Bernd Laska unterscheidet zwischen irrationalem und rationalem Über-Ich, durchaus in Abgrenzung zu Stirner, der an einigen Stellen nicht ganz sicher formuliert, was den „Egoismus“ und die „Eigenheit“ betrifft. Stellen, die von Konservativen auf der einen und „Postmodernen“ auf der anderen Seite gelegentlich höhnisch-anklagend hervorgehoben werden, um Stirner zu verdammen; bzw. geschätzt und betont werden, um Stirner zu vereinnahmen. Das letztere gilt beispielsweise für Perverse jeder Couleur, die „nun mal so sind“ und dabei vergessen machen, daß sie „so“ gemacht wurden.

Gemacht wurden sie in einer Gesellschaft, die von willkürlichen heiligen Prinzipien bestimmt wurden, welche nur Unheil anrichten konnten, im Gegensatz zu pragmatischen Regelungen, wie wir sie in jedem Gesellschaftsspiel oder bei jedem Mannschaftssport akzeptieren. Es geht um den Unterschied zwischen Ethik, die im Kern immer sexualfeindlich und damit „perversions-generierend“ ist, und vollkommen neutralen Vorschriften, die jederzeit in Frage gestellt werden können, wenn sie dem Zusammenleben nicht zuträglich sind.

Laskas Konzept lautete in einer privaten Mitteilung mir gegenüber: je schwächer das irrationale „fremdinduzierte“ Über-Ich ist, desto stärker kann das rationale „selbstgesetzte“ werden, denn der „genitale Charakter“ ist ja kein Spielball von Launen, sondern in der Lage, seine Triebökonomie so zu regulieren, daß er zeitlich ferne „selbstgesetzte“ Ziele ins Visier nehmen kann.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es mit dem Dreischichtenmodell Reichs genauso: es gibt die irrationale, verlogene Fassade und es gibt die irrationale, pestilente sekundäre Schicht. Wenn die beseitigt sind, liegt dann der Kern offen da? Nein, denn er wird umgeben von der rationalen, sozialen Fassade (die die Arbeitsdemokratie und selbst das private Liebesleben erst funktionsfähig macht, denn wo wären wir, wenn wir immer „ungalant“ ehrlich wären?!) und der rationalen Mittleren Schicht, die in etwa dem entspricht, was man in der Alltagssprache als „Charakter“ bezeichnet (die Fähigkeit sich diszipliniert zu verhalten, sich Ziele zu setzen, die Befriedigung aufschieben, sich einzuordnen, wenn es einem langfristig zuträglich ist, etc.).

Man denke nur an das Gesellschaftsspiel oder den Mannschaftssport mit „Pokerface“, Finten, Tricks oder beispielsweise die „altruistische“ Paßkombination beim Fußball, statt mit einer weit geringeren Torchance, aber höherer Chance des eigenen Ruhms, selbst auf das Tor zu ballern. Man kann sich verstellen und man kann sich zurücknehmen, ohne „besessen“ oder gepanzert zu sein.

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 106)

13. Februar 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Das Zentrum von Hegels Philosophie ist die Frage, wie Bewegung überhaupt möglich ist. Jeder kennt das Paradoxon des Zenon: Ein Pfeil kann sich vom „philosophischen Standpunkt“ aus nicht bewegen, denn in jedem Moment, in dem wir den Pfeil mit unserem „philosophischen Auge“ betrachten, steht er still, wie die Einzelbilder eines Kinofilms. Nach Hegel ist die Bewegung nur möglich, weil zwei sich gegenseitig ausschließende Tatsachen (wie: der Pfeil ist entweder hier oder der Pfeil ist dort) koexistieren können (Bewegung des Pfeils). Diese Einheit von „hier“ und „dort“ ist (sic!) das synthetische Funktionieren des Verstandes, und so ist alles um uns herum eigentlich nichts als Geist oder vielmehr die Entfaltung des „reinen Geistes“ der Logik und ihrer Bewegungsgesetze jenseits von Zeit und Raum: (schrecklich verkürzt) These, Antithese, Synthese.

Dieser „Geist“ ist autonom, d.h. weder mein Geist („hier“) noch dein Geist („dort“), sondern universeller Geist. Der reine und dann entfaltete Geist wird zum „absoluten Geist“, wenn er sich in Kunst und Musik, Religion und Philosophie manifestiert, wo bzw. weil sich der Geist schließlich seiner selbst bewußt und damit „absolut“ wird. Der „absolute Geist“ ist die höhere Synthese aus dem „subjektiven Geist“ des Einzelnen und dem „objektiven Geist“ der Ethik: Familie, Gesellschaft, Staat. Der „objektive Geist“ wiederum manifestiert sich in der Geschichte der Welt, und die Geschichte der Welt ist nichts anderes als die Geschichte der Staaten, Reiche und Dynastien. Das Endziel dieser Entwicklung ist, wie gesagt, der „absolute Geist“. Deshalb muß das egoistische Individuum, das die Entwicklung des „objektiven Geistes“ behindert, um jeden Preis unterworfen werden, d.h. es muß vollständig der Ethik untergeordnet werden. Der Staat ist alles, denn der Staat ist die Manifestation Gottes, bzw. der Staat führt zu Gottes endgültiger Manifestation als absoluter Geist. So waren „Staaten mit philosophischem Ziel“ wie Nazi-Deutschland und die (in philosophischer Hinsicht durch und durch „germanische“) Sowjetunion die höchsten Manifestationen des Hegelschen Denkens.

Marx war die Fortsetzung von Hegel: die vollständige Unterwerfung des egoistischen Individuums unter die Idee der Humanität, d.h. die preußische Schule. Stirner war das Gegenteil von Hegel: „egoistische“ Selbstregulierung, d.h. sozusagen Neills Summerhill. Stirner war ein Todfeind der Ethik an sich. Er war gegen das „Über-Ich“ und für die Kinder der Zukunft, genau wie LaMettrie und Reich.

Man denke auch an die Liebesaffäre zwischen der Adlerschen und Freudschen Psychoanalyse auf der einen und dem „Trotzkistischen“ Bolschewismus auf der anderen Seite. Über die „Bucharinistische Pädologie“ reichte bis zum Stalinschen Terror eine gerade und vollkommen logische Linie: das Animalische im Menschen „vermenschlichen“ und das „Individualistische“ kollektivieren. Schaut man zurück auf Hegels Ausgangspunkt bei Zenon beruht im Dialektischen Materialismus die Bewegung der Materie selbst letztendlich auf dem Über-Ich (Gott!) – und der Marxismus erweist sich als allerfinsterste Reaktion: alles geht auf den „Geist“ zurück und zielt auf dessen Absolutierung – auf das triumphierende Über-Ich.

Email [Reich und das große Ausweichen] (2008)

6. Januar 2024

Email [Reich und das große Ausweichen] (2008)

Die pestilente Ampel

19. Dezember 2023

Die psychologische Orgonomin Virginia L. Whitener schreibt in der letzten Ausgabe des Journal of Orgonomy etwas über die Emotionelle Pest, das paßgenau auf die gegenwärtige Ampelregierung mit pestilenten Charakteren wie Baerbock, Habeck, Scholz und Lauterbach zutrifft, ganz zu schweigen von schlichtweg grotesken Gestalten wie Kevin Kühnert, Saskia Esken und Ricarda Lang, die nur leben können, indem sie das Leben anderer Menschen, eines ganzen Volkes systematisch zerstören. Bezeichnenderweise geht es bei Whiteners editorischen Kommentaren im Zusammenhang des Originals tatsächlich um den Holocaust und den Kampf gegen die Sozialdemokratie in Israel – zwei Ausprägungen der organisierten Emotionellen Pest:

An gesellschaftspolitischen Vorschlägen und Versuchen, etwas zu ändern, herrscht kein Mangel. Ein Kennzeichen der Emotionellen Pest ist es, andere zu kontrollieren, das tägliche Leben der Menschen, ihre Institutionen und die Gesellschaft zu diktieren und umzuformen. Unter dem Deckmantel von Erklärungen, was das Beste für andere Menschen ist, wird Leben zerstört. Staatliche Sozialprogramme stoppen, behindern und zerstören ein lebendiges soziales Miteinander, einschließlich der wirtschaftlichen Vitalität und Lebensfähigkeit einer Gesellschaft. Aufgrund ihres nicht zu leugnenden Bedürfnisses, andere zu kontrollieren, zieht es von der Emotionellen Pest befallene Menschen in Regierungspositionen. (S. 73)

Die Emotionelle Pest, die zerstörerische Kraft, die in der gesamten gepanzerten Menschheit existiert, die Kraft, die Menschen und ihre sozialen Strukturen, einschließlich gesunder Regierungen, schädigen und zerstören will und dies nur um der Zerstörung und des Ruins willen, kann einen Einzelnen oder eine ganze Gruppe von Menschen angreifen. (…) [Das Opfer] wird zumeist angegriffen aufgrund der andauernden Unfähigkeit des emotionell pestkranken Charakters (…) sich auf gesunde Weise Befriedigung zu verschaffen, seiner Unfähigkeit, Freude am Leben zu empfinden, sein Nicht-Ertragen-Können jeglicher Sehnsucht, die hervorgerufen wird durch das soziale Zusammenspiel der Menschen um ihn herum, sowie aufgrund seines Neids und Hasses. Deshalb muß er jeden, der gesund und zufrieden ist, jeden, der in der Lage ist, Freude im täglichen Leben zu empfinden, behindern und zerstören. Indem er die spontanen, alltäglichen, lustvollen Bewegungen der anderen und ihr Leben selbst zerstört, beseitigt der [von der Emotionellen Pest] Infizierte (…) die Stimulation und Erregung seiner eigenen Gefühle und das Gewahrwerden seines eigenen Mangels an Liebe und Erfüllung (…). (S. 62)

Whitener spricht vom

…erstarrten, ängstlichen, unbeweglichen, vernunftwidrigen Zustand, der von der von Politikern und den Medien ausagierten Emotionellen Pest erzeugt wird. Die Emotionelle Pest bzw. die dergestalt infizierte Regierung schafft einen Zustand, in dem die Menschen sich hilflos fühlen und denken, daß sie hilflos sind, oder in der Tat hilflos sind, abhängig und auf von außen kommende Almosen angewiesen – auf politische Almosen – die ihnen selbst und ihrer unmittelbaren sozialen Einheit gelten, welche ebenfalls nicht produktiv funktionieren kann. Die von der Pest befallene Regierung erschafft sich eine Bevölkerung, die nicht am Leben teilhaben und es genießen kann, die sich nicht spontan auf andere einlassen und nicht arbeiten kann. (S. 73)

Imgrunde sollen wir alle emotionale Zombies („Sozialisten“, „Sozialdemokraten“, „Kommunisten“) werden, wie es Baerbock, Habeck, Scholz, Lauterbach, Kühnert, Esken, Lang und die restlichen Versager sind. Ein entkerntes, lobotomisiertes, dem emotionalen Wärmetod entgegen vegetierendes Deutschland, ohne Saft und Kraft und Lebensfreude, ohne Produktivität und Initiative, innerlich tot und toxisch: die gleiche Jauchegrube wie die Seelen dieses Gesindels.

Arbeitsdemokratie: Religion ist Ahnen- und Nachfahren-Kult

23. November 2023

Robert A. Harman hat die These aufgestellt, daß die Gesellschaft durch langfristige Verpflichtungen zusammengehalten wird. Ich schulde dir etwas. Das bindet uns über längere Zeiträume aneinander. So wird das Netz der Arbeitsdemokratie gewoben. Ich gebe dir etwas (Ladung), also schuldest du mir etwas, bis du deine Schuld mir gegenüber begleichst bzw. „entlädst“.

Das hat mich auf den Gedanken gebracht, daß entsprechend jede Religion auf der Erde ursprünglich kaum etwas mit Mystik und „Erlösung“ zu tun hat, vielmehr beinhaltet sie Opfergaben an die Götter als Antwort auf deren „Arbeit“ (es regnen lassen, Früchte produzieren, Feinde fernhalten usw.), so wie unsere Opfergaben sie für uns arbeiten lassen (es regnen lassen, Früchte produzieren, Feinde fernhalten usw.). Das lebt unmittelbar im Katholizismus weiter: die Heiligen sind nicht wirklich tot, sondern genauso Teil der Kirche wie die Lebendigen und im Volksglauben haben sie ähnliche Funktionen übernommen, wie einst bestimmte heidnische Götter. Man denke nur an Petrus, der frappant an Poseidon und Thor erinnert. Die Gläubigen sind dergestalt in ein dichtes Beziehungsgeflecht eingebunden mit „Gaben“, Verpflichtungen und Hoffnungen, die auf die Zukunft gerichtet sind und weit weit in die Vergangenheit zurückreichen.

Religion ist eine Art „Arbeitsdemokratie“, die auf orgonotische Funktionen projiziert wird, die in dem Sinne fehlinterpretiert werden, daß sie personalisiert sind (die Götter). Ich bezweifle, daß bisher jemand die Verbindung zwischen Religion und Arbeitsdemokratie gesehen hat, aber sie ist so offensichtlich, wenn man die tatsächliche Praxis des Katholizismus sieht: ein ziemlich kompliziertes „Geschäft“, das verschiedene Engel und Heilige, Maria, Christus, den Vater und den Heiligen Geist, Opfergaben und Erntedankfeste umfaßt. Der Kathole fühlt sich in diesem Netz geborgen und die Gemeinschaft hat eine fast unzerstörbare Dauer.

Genau deshalb waren Länder wie Polen und Irland stets solche geschlossenen Gesellschaften, die selbst in der Diaspora ihre nationale Identität bewahrten. Von daher auch die Versuche der Weltverschwörer gegenwärtig insbesondere Irland durch forcierte „Migration“ seiner Identität zu berauben und etwa in Amerika seit Jahrzehnten der Versuch durch Städteplanung die geschlossenen Gemeinschaften von Iren, Polen, Italienern, etc. mit ganz ähnlichen Mitteln zu zerschlagen. Kein „ethnisches Gestrüpp“, soll sich dem freien Fluß des Kapitals entgegenstellen. (Was selbstredend auch im Interesse der Kommunisten ist!)

Wir denken, Religion sei die persönliche Beziehung zu Gott oder „Christus“ in der Gegenwart. Ursprünglich war die Religion jedoch Ahnenverehrung, ähnlich der besagten Verehrung der Heiligen im Katholizismus. Im Sinne von Harmans Zeittheorie war es eine arbeitsdemokratische Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit, die die Grundlage für unsere Gegenwart bildet. Eine auf den Himmel projizierte Beziehung. Und die Götter waren ein Ausdruck unseres Engagements für die Zukunft, das Ich-Ideal und in gewisser Weise die Kinder der Zukunft, die auf den Himmel projiziert wurden.

Ursprünglich gehört die Religion nicht zum psychologischen Bereich des Einzelnen, sondern eher zum sozialen Bereich. Ethnologen haben nie eine Gesellschaft ohne Religion gefunden. Religion ist eigentlich ein Element der Arbeitsdemokratie, d.h. ein Engagement über Raum und vor allem Zeit hinaus. Das ganze mystische Brimborium mit persönlicher „Erlösung“ ist eine Verfallserscheinung.

Das wird unmittelbar evident, wenn man die Vorgehensweise von christlichen Missionaren bei Naturvölkern betrachtet. Hier werden stets die Außenseiter und Sonderlinge angesprochen, die sich eben nicht im, nennen wir es mal, „Glaubensnetz“ ihrer Gemeinschaft geborgen fühlen und deshalb sozusagen einen „direkten Draht“ zu Gott suchen. Von diesen Randständigen her wird dann langsam von den Missionaren die Gemeinschaft aufgerollt, wobei darauf bedacht gelegt wird, nach und nach das „Netz“ zu zerstören. Das diese Missionare objektiv im Interesse amerikanischer Kapitalinteressen arbeiten, paßt ins Bild.

Übrigens haben wir im Recht etwas ganz ähnliches. Und ist Recht von Religion überhaupt trennbar? Ich denke nicht nur an das Gesetz Mose und die Scharia, sondern auch an die Tabus und Gebote der Naturreligionen. Wieder: von Mystik und „Erlösung“ ist da wenig die Rede.

Die untergründige Identität von Religion, Recht und „bioenergetischer Spannung“ im Sinne Harmans sieht man an der Tatsache, daß auch das Recht in gewisser Weise den Tod nicht kennt. Das bezieht sich natürlich in erster Linie auf das Erbrecht, aber auch generell hat die „juristische Person“; etwas Unkörperliches, etwas, was nicht an Zeit und Raum gebunden ist. Nochmals: mit Mystik hat das zunächst einmal gar nichts zu tun, aber alles mit der Arbeitsdemokratie.

Warum Reich, Baker, Konia?

13. November 2023

Von Reichs Schülern in Wien, Berlin, Kopenhagen und Oslo hatte keiner einen größeren Einfluß auf die Geschichte der Orgonomie. Unter Reichs Schülern in New York City bzw. auf Orgonon, Rangeley, Maine ist nur Elsworth F. Baker hervorgetreten bzw. er war der einzige, der ungebrochen weitergemacht hat. Seinerseits ist von Bakers frühen Schülern nur Charles Konia übriggeblieben, der heutige Spiritus rector des American College of Orgonomy und dessen Ausbildungsleiter: Reich (und Wolfe) bis 1949, Baker bis 1986, Konia bis heute.

Diese drei waren die einzigen unter den medizinischen Orgonomen, die sich konsequent und langanhaltend mit dem wichtigsten Thema beschäftigt haben, der Emotionellen Pest. „Emotionelle Pest“ ist eine Art Zusatz zur normalen Neurose: die störende Erregung wird nicht einfach verdrängt, sondern aktiv aus der Umwelt verbannt. Spielende Kinder und Liebespaare und Montagsspaziergänger werden zur Räson gebracht. Der einfache Neurotiker leidet einfach still vor sich hin, während der Pestkranke sich ungefähr so verhält wie die Antifa heute, wenn man sie zur Rede stellt: „Verpißt euch!“ Diese Leute können das Lebendige und etwa rationale Diskussionen, d.h. bioenergetische Spannung, einfach nicht ertragen und versuchen sie darum zu ersticken.

Der einfache Neurotiker nimmt die Pest einfach hin, will nicht von ihr Reden und schlichtweg seine Ruhe haben. Es ist seine Todesangst vor starker bioenergetischer Erregung von der die Emotionelle Pest lebt. Sie lebt davon, daß die Sauerei aufrechterhalten wird. Das eigentliche Biotop der Pest bilden dabei die „liberalen“ Leisetreter. Im Editorial zum Journal of Orgonomy (Vol. 11, No. 2) vom November 1977 unterscheidet Baker zwischen jenen, die „unabhängig von ihrer eigenen emotionalen Gesundheit oder deren Fehlen ein Konzept und ein Gefühl dafür bewahrt haben, was natürliche Gesundheit sein sollte, und denjenigen, die dieses Konzept verloren haben und die Gesellschaft und ihre aktuellen Sitten als den notwendigen Leitfaden für das Wohlergehen des Menschen akzeptieren“.

Alle jene, die sich gegen Reichs „Dogmatismus“ wehrten und sich heute gegen den „Dogmatismus“ des American College of Orgonomy wehren, gehören eindeutig in diese Gruppe der Anpasser: „man muß sich der Gesellschaft, dem wissenschaftlichen und sozialen Konsens anpassen, liberaler sein“.

Nur keine Wellen schlagen, nur nicht auf sich aufmerksam machen, ja keine Spannungen aufkommen lassen. (So beschreibt Reich die Psychoanalytiker der 1920er Jahre in Reich Speaks of Freud.) Am Ende hat dann die Pest zwar tatsächlich jedes Interesse an der Orgonomie verloren, aber das nur, weil diese mittlerweile ununterscheidbar vom neurotischen Mainstream geworden ist. Die Anpasser haben das Werk der Emotionellen Pest vollendet.

Das hat eine direkte Entsprechung in der Geschichte der Psychoanalyse, als Reich der einzige war, der sich kompromißlos gegen die Nazipest stellte. Die Anpaßler, allen voran Freud selbst, leisteten der vollständigen Eingliederung der Psychoanalyse in das „Göring-Institut“ (Deutsches Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie) Vorschub – der kompletten Gleichschaltung. Danach hat sich die Psychoanalyse genauso rückgratlos der „Demokratisierung“ angepaßt und neuerdings der Political Correctness. Es geht immer darum, den gesellschaftspolitischen Folgen der eigenen Erkenntnis auszuweichen, was schließlich unausweichlich auf die eigene Theoriebildung rückwirkt: die besagten Erkenntnisse lösen sich dann mehr oder weniger schnell in nichts auf. In einem wohlverstandenen Sinne kann es keine „unpolitische Wissenschaft“ geben!

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 83)

3. Oktober 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Ausgerechnet Edmund Burke hat, Murray Rothbard zufolge, „vielleicht als erster den modernen rationalistischen und individualistischen Anarchismus zum Ausdruck gebracht“, seine anonyme „Jugendsünde“ A Vindication of Natural Society, 1756. Das galt gemeinhin als eine „eindeutige“ Satire, doch es blieb immer ein Rest von Unsicherheit und Doppelbödigkeit, der jeden Interpreten verunsichert hat. Burke erinnert mich etwas an Nietzsche, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, daß Burke LaMettrie kannte, bzw. dessen Bedeutung erkannt hat.

Bezieht sich Burke im folgenden (u.a.) auf LaMettrie?

Da der Kontroversgeist sehr leicht auf gewaltsame Mittel denkt, so fingen sie an, sich zu einer Korrespondenz mit fremden Fürsten zu drängen in der Hoffnung, daß sie durch das Ansehen derselben, welchem sie damals auf alle Weise schmeichelten, die Änderungen, mit denen sie umgingen, zustande bringen würden. Es war ihnen völlig gleichgültig, ob diese Änderungen durch den Donnerkeil des Despotismus oder durch das Erdbeben eines Volksaufruhrs bewirkt wurden. Der Briefwechsel dieser Sekte mit dem verstorbenen König von Preußen wirft kein geringes Licht auf den eigentlichen Geist aller ihrer Unternehmungen. (Ich möchte die Gefühle des moralisch empfindenden Lesers mit keinem Zitat aus ihrer niedrigen und vulgären Sprache sowie ihren Flüchen schockieren.) (Betrachtungen, Suhrkamp 1967, S. 182).

Im Zusammenhang diskutiert Burke „das Bündnis der Gelehrten in Frankreich mit den Geldbesitzern“, also wird er kaum auf LaMettrie anspielen. Erinnert irgendwie an den Reich der 1950er Jahre: „Wall Street und Moskau“. Das wird sich wohl auf Voltaire beziehen, dessen Briefwechsel mit Friedrich II damals schon veröffentlicht wurde.

Burke, dergestalt vorher eher als „Linker“ und „klassischer Aufklärer“ bekannt, benutzte den Begriff „Vorurteil“, um seine vorgeblichen „Mitaufklärer“ zu schocken. Um was es ihn dabei wirklich ging, war eine Art „Aufklärung über die Aufklärung“: der Mensch lebt nicht im Kopf allein, man darf die irrationale Seite des Menschen nicht vergessen. Alles ganz entsprechend zu Reichs Kritik am „Vulgärmarxismus“.

Im übrigen ist mir durchaus klar, daß Burke wenig mit Reich verbindet. BSA (siehe Teil 82) und LSR nicht nur in vielem „funktionell identisch“ sind, sondern gleichzeitig auch antagonistische Gegensätze. Man nehme etwa Burkes „anti-Stirnerschen“ Ausfälle in seinen Betrachtungen:

Einer der ersten Beweggründe, eine bürgerliche Gesellschaft zu errichten, und eine der ersten Fundamentalregeln einer solchen Gesellschaft ist, daß niemand Richter in seiner eigenen Sache sein soll. Vermöge dieses Grundgesetzes entsagt jeder einzelne unmittelbar dem ersten Fundamentalrecht des unverbündeten Menschen, für sich selbst zu entscheiden und seine Sache nach eigner Willkür durchzufechten. Er entsagt allen Ansprüchen auf die natürliche, unbeschränkte Souveränität über seine Handlungen. Er gibt sogar, wenn auch nicht gänzlich, doch im großen Maße, das Recht der Selbstverteidigung, das älteste Gesetz der Natur, auf. Der Mensch kann nicht die Rechte eines ungesellschaftlichen und eines gesellschaftlichen Zustandes zu gleicher Zeit genießen. Damit nur Rechte überhaupt gelte, tut er Verzicht auf seine Befugnis zu bestimmen, was gerade in den Punkten, die für ihn die allerwesentlichsten sind, Recht ist. Damit er nur über einen Teil seiner Freiheit wahrhaft disponieren könne, legt er die ganze Masse derselben in den gemeinschaftlichen Schatz der Gesellschaft. (ebd., S. 106f)

Nun gut, daß ist gerade noch tolerabel und entspricht sogar fast wörtlich vielem, was im Journal of Orgonomy zu soziologischen Fragen zu lesen ist, es entspricht vielleicht auch dem, was Laska als „rationales Über-Ich“ bezeichnet hat… Aber es geht weiter und Burkes pessimistische Anthropologie kommt zum Vorschein, die nun wirklich mit LSR unvereinbar ist: „… Der Mensch hat ein Recht zu verlangen, daß seinen Bedürfnissen durch menschliche Weisheit abgeholfen werde. Unter diesen Bedürfnissen ist eins der dringensten, daß es für menschliche Leidenschaften, die im außergesellschaftlichen Zustande schrankenlos wüten, einen Zügel gebe“ (ebd. S. 108).

Warum ich trotzdem für BSA eintrete? Man nehme einen Mann wie den Schriftsteller Walter Kempowski (1929-2007), der als typischer „BSAler“ sich in seiner publizistischen Tätigkeit nicht für hehre Geschichtstheorien interessierte, sondern für die unendlich kostbaren Alltagserfahrungen des Mannes von der Straße. Kempowski, der als ehemaliger Lehrer aus seinem Kontakt mit dem Leben heraus gegen die ach so grandiose Bildungsreform mit ihren Lernfabriken anging – die uns nach 50 Jahren eine Generation von Vollidioten beschert! Es ist die BSA-Empörung gegen die (pseudo-) intellektuelle Schweinerei, gegen die weltfremde Infamie, gegen die hochnäsige Dummheit. Ich hätte beinahe geschrieben: „der heilige Zorn des Lebendigen“. Tatsächlich heißt ein bekanntes Buch über Burke The Rage of Edmund Burke. Es ist der Haß auf jene, die weder dieses Land lieben, noch seine Menschen und schon gar nicht die Kinder, sondern nur stur und unmenschlich ihre verqueren abstrakten Ideen von „Chancengleichheit“, „Emanzipation“, „Gender“, etc. nachgehen.

Mir geht es darum, wie man um Himmels willen LSR „legitimieren“ kann, d.h. heimisch machen kann in einer Anti-LSR-Welt. – Will ich praktisch werden? Mir geht es bei meiner Beschäftigung mit BSA um die theoretische Möglichkeit einer praktischen Durchsetzung von LSR.

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 82)

28. September 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Max Stirner von konservativer Warte? Nehmen wir Edmund Burkes klassische Betrachtungen über die Französische Revolution, die eine brillante Verteidigung der Institution der Erbmonarchie und anderer „Vorurteile“ darstellen. Burke positioniert hier die Legitimität der Vorurteile gegen die „rationalen“ Kopfgeburten der französischen Aufklärer. Damit inspirierte er den Freiherrn vom Stein und dessen Mitarbeiter und späteres Mitglied der Paulskirche Ernst Moritz Arndt. Dieses Dreigestirn („BSA“) meine ich, wenn ich von „Konservativen“ spreche. Es sind jene, die die absolutistische Tyrannei aufbrechen wollten (und es auch praktisch getan haben), indem sie die Legitimität wiederherstellten: der preußische Staat zog sich (praktisch einmalig in der Weltgeschichte) vollkommen aus der Gesellschaft zurück, die Gemeinden erhielten ihr Recht zurück, sich selbst zu verwalten, etc. Nichts weltbewegendes, aber genau jenes Maß an Freiheit („Wahrheit“), die die Strukturen der Menschen noch gerade so eben aushalten konnten. Der Weg in die richtige Richtung: Dezentralisierung ohne „krebsigen“ Zerfall, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung ohne „krebsiges“ Chaos, Demokratie ohne „krebsige“ Verantwortungslosigkeit.

Die Gegner von BSA waren die verdammten Wahrheits- und Freiheitskrämer mit ihren heeren Ideen. BSA ist zwar nicht gerade aufregend, nicht weltbewegend, nicht sexy, aber es ist der erste Schritt hin zu mehr Lebensfreude (weil es buchstäblich der Weg zurück zur Erde ist, weg von den hehren Ideen), zu mehr „Einzigkeit“ (weil nicht mehr die Idee der „Freiheit“ der Leitfaden ist, sondern das praktische Leben), zu mehr Arbeitsdemokratie.

Nehmen wir mal an, die Stirnerity würde sich durchsetzen. Wäre sie wirklich tragfähig? Wäre das nicht vielleicht ein ziemlich lustloser Haufen, der fatal an jene Pseudo-Stirnerianer im Paris der 1940er und 1950er Jahre erinnern würde: die grämeligen, kreidebleichen, schwarz-in-schwarz gekleideten Existentialisten, die „aus sich heraus ihre selbstverantwortete eigene Welt schaffen“ (oder so)? – Ich meine, wann kommt in einem „Verein“ (von der Betriebsfeier, über die Dorffeier bis zum Fest der Pygmäem im Kongo) wirklich genuine gemeinsame verbindende buchstäblich ansteckende Lebensfreude auf? Wenn der gemeinsamen Tradition gedacht und diese „Vorurteile“ (die für den Außenstehenden vollkommen gaga sind) zelebriert werden! Wenn es über Kopfgeburten, gemeinsame „kalte Interessen“ und Unverbindlichkeiten hinausgeht, d.h. wenn die gemeinsame Einzigkeit gefeiert wird. Identität. Legitimität. „Justified and ancient!

Linke/Liberal und Konservative (BSA) sind eben nicht die gleiche Kategorie. Auf BSA kann man nicht „hereinfallen“!

Desgleichen mit der „Wissenschaft“: man kann auf den „Szientismus“ hereinfallen, aber eben nicht auf die Wissenschaft. Das eine ist ein Wahngebilde (und gerade die moderne „Wissenschaft“ entwickelt sich immer mehr zu einem solchen bloßen Wahngebilde, das jeden bezug zur Wirklichkeit verliert) – das andere ist Faktizität.

LSR (die totale Gegnerschaft) und BSA („Legitimität“) gehören zusammen: ohne das „anti-aufklärerische“ BSA kann sich die Aufklärung (LSR) nie durchsetzen. Ja sie darf sich sogar nicht (ohne BSA) durchsetzen! (Siehe oben alles zusammengenommen.)

Faschismus ist Ausdruck der Mittleren Schicht. Roter Faschismus ist Ausdruck der Mittleren Schicht mit Hilfe der sozialen Fassade. Und da sind wir gewisserweise immer noch, trotz des Sieges über den Kommunismus: in der kontaktlosen sozialen Fassade. Eine „illigitime“ (also „unechte“) Kontaktlosigkeit, gegen die schon BSA ankämpften, als sie mit der Französischen Revolution und ihren Folgen konfrontiert waren.

Die biologische Fehlrechnung in der Ökonomie (Teil 6)

10. September 2023

Abschließend möchte ich die im vorangegangenen Teil kurz angeschnittene Frage nach dem Zins behandeln. Sie dreht sich letztendlich immer um den „Josefgroschen“: ein vor 2000 Jahren angelegter Taler müßte bis heute Zinsen abgeworfen haben, die alle Rahmen sprengen, d.h. den Zinsmechanismus ad absurdum führen. Dieser unendlichen Kapitalakkumulation sind aber natürlich alle möglichen Schranken vorgeschoben, d.h. immer neue „Resets“ im Verlauf der letzten zweitausend Jahre. Im Normalfall sind Kredite und die mit ihnen verknüpften Zinszahlungen zeitlich beschränkt. Dabei ist alles von der Beziehung und dem Kontakt zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber abhängig, insbesondere aber von der Expertise (vor allem Menschenkenntnis) des letzteren. Es dreht sich hier um ein Kernelement des Geflechts der Arbeitsdemokratie; ein Gewebe, das die Gesellschaft zusammenhält.

Dieses Gewebe hat drei Charakteristika: 1. ist es mit dem Verstreichen der Zeit verbunden, d.h. der Aufrechterhaltung von bioenergetischer Spannung zwischen den Wirtschaftsmitgliedern, die durch den Kredit hervorgerufen und durch den Zins akzentuiert wird; 2. entzieht es sich von seinem Wesen her der staatlichen Kontrolle (tatsächlich ist das gesamte Steuerwesen, das dieser Kontrolle dienen soll, nichts anderes als organisierte Emotionelle Pest); 3. ist der inhärente „Wachstumszwang“ Ausdruck des orgonomischen Potentials. Ein Wort führt diese drei Elemente zusammen: der besagte Josefpfennig!

Um zum Anfang meiner Ausführungen, also zu Teil 1, zurückzukehren, ist es wirklich bemerkenswert, daß der Zins nach der lebensfeindlichen Katholischen Lehre „an sich“ eine Todsünde ist. „An sich“, weil sich heute aus wirtschaftlicher Vernunft kein Katholik daran hält. (Offiziell galt das katholische Zinsverbot nur bis 1820.) Selbst in streng islamischen Ländern, wo man das (in diesem Fall natürlich koranisch begründete) Zinsverbot tatsächlich bis heute durchsetzt, kommt es zu Arrangements, die den Zins nur hinter kreativen Wortschöpfungen verbergen. Zinsen werden dann halt als irgendwelche „Gebühren“ verbucht und diese Verbuchung erfolgt so, daß der Zinscharakter möglichst kaschiert wird.

Wie begründen Katholen ihr an sich vorhandenes Zinsverbot, das dann in einer katholischen ständestaatlichen klerikal-faschistischen Gesellschaft vielleicht eines Tages wieder Realität werden wird? Die Scholastiker folgten Aristoteles: Zinsen seien unnatürlich (weil etwas Lebloses „Kinder“ bekommt) und unmoralisch (weil Privatleute „Steuern“ einziehen, die nicht der Allgemeinheit zugutekommen); natürlich auch Augustinus (man verdiene etwas am bloßen Verstreichen des Mysteriums Zeit, was letztendlich gotteslästerlich ist) und schließlich Thomas von Aquin (unmoralisches Einkommen, da ohne Arbeit erlangt). Diese vier Argumente kann man in einem Begriffsfeld zusammenführen: Zinsen sind sündig, unmoralisch, verwerflich, verworfen, unsolide, ausschweifend, frivol, hemmungslos, lasterhaft, schamlos, liederlich, sittenlos, unzüchtig, verdorben, lose. Zinsnehmen ist wie Hurerei und dieser muß Einhalt geboten werden! Der Katholizismus muß dem lebendigen Leben selbst Einhalt gebieten! Deshalb der Negativzins, das Gegenteil des orgonomischen Potentials. Ursprünglich benutzte man für „Zins“ das urdeutsche und ursprünglich neutral konnotierte Wort „Wucher“ (wuchernde Vegetation). Heute könnte man entsprechend beim Negativzins von „Zerfall“ (der Misthaufen) sprechen.

Übrigens: schon sehr bald werden wir unter dem katholischen Marienbanner (blau mit zwölf goldenen Sternen) der EU Geld aufgedrückt bekommen, das ganz nach dem Geschmack von Papst Franziskus ist: den programmierbaren Digitalen Euro, der, frei nach Gesell, ein Verfallsdatum haben wird, vor allem aber ein moralisches Gewissen – beispielsweise wirst du vielleicht nur noch ein Kilogramm Fleisch im Monat kaufen können.

Geschäftsbanken werden wegfallen und das ganze Kreditwesen wird zu einer politisch bestimmten Zuteilungswirtschaft werden wie einst in der DDR. An und für sich sind wir bereits soweit, denn um heute überhaupt noch an Kredite zu kommen, müssen die Firmen ihre politische Korrektheit signalisieren. Deshalb ja auch die absurden Werbekampagnen mit Negern und Tunten, die zwar die eigentlichen Kunden eher befremden, wenn nicht sogar abschrecken, aber die Geldgeber im Hintergrund bei Laune halten: erst Moral signalisieren, dann Geld!

Wir bewegen uns vom Kapitalismus in die Planwirtschaft, in der alles von der Politik bestimmt wird, wie schon heute bei der endabsurden „Klimawende“ des Kinderbuchautors. Das wird man daran sehen, daß Preise wie einst in der DDR keinerlei Steuerfunktion mehr haben werden. Im (verzerrt) arbeitsdemokratisch geprägten Kapitalismus signalisieren beispielsweise fallende Getreidepreise, daß die Ernte voraussichtlich gut sein wird, die ökonomischen Kapazitäten woanders hingelenkt werden können/müssen und daß für schlechte Ernten Getreidevorräte angelegt und haltbare Getreideprodukte vorproduziert werden. Genauso ist es mit dem Zins bestimmt. Das Zinssignal ist sogar das wichtigste Element der Wirtschaft überhaupt: fällt der Zins, bedeutet das, daß die Produktionskapazitäten nicht ausgelastet sind und man deshalb investieren sollte. Wird der Zins aber künstlich niedriggehalten oder gar negativ, „um die Wirtschaft in Gang zu halten“, entstehen Überkapazitäten; „Blasen“, die irgendwann platzen. Genau das sind die Krebstumoren aufgrund des erwähnten „Zerfall“. Die Pestratten verwandeln diese Gesellschaft in einen Misthaufen!

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 79)

3. September 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Die Weltverschwörung gegen die weiße Rasse, die als einzige Rasse auf diesem Planeten ständig „bereichert“ werden soll und per definitionem weder Opfer des Rassismus noch des Genozids (Umvolkung, DAS SCHLIMMSTE ALLER DENKBAREN VERBRECHEN!) sein kann, – diese Verschwörung hat zwei Aspekte:

Erstens wird die Gesellschaft gnadenlos atomisiert. Jede funktionierende Nachbarschaft im Stadtteil, auch die entlegenste Dorfgemeinschaft, selbst die letzte organisch gewachsene gesellschaftliche Einheit muß zersetzt und letztendlich zerschlagen werden: ideologisch („Selbstverwirklichung“) und materiell (Kapitalinteressen).

Zweitens sollen wir uns immer abwegigeren „Sachen“ unterordnen, d.h. „platonischen Ideen“ wie „der Menschheit“: aktuell verkörpert durch die Masseneinwanderung.

Charles Konia hat diese dialektische Dichotomie aus bindungsloser Vereinzelung und sozialistischer Zentralisierung als „antiautoritäre Gesellschaft“ bezeichnet.

Aber steht der Name „Max Stirner“ nicht als Signum unter der kompletten molekularen Vereinzelung voller egomanischer „einzigartiger“ Paradiesvögel, die beispielsweise frei ihr Geschlecht wählen können und frei sind von jeder zufälligen völkischen Identität?

Nehmen wir zunächst eine andere Frage: Warum wurde Bernd Laska (im großen und ganzen) von den Reich-Leuten und den Stirner-Leuten gleichermaßen abgelehnt?

Bei den Reich-Leuten lag es daran, daß er das Ausweichen ins „Kosmische“, d.h. ins Universale (sei dies nun im Sinne des Marxismus oder im Sinne der „Esoterik“), verunmöglichte und penetrant auf den aufklärerischen Kern von Reichs Denken verwies: die Selbststeuerung.

Die Stirner-Leute (ebenso die paar LaMettrie-Leute), die fast durchweg die eigene Verkorkstheit (beispielsweise bzw. insbesondere Homosexualität) mit dem Eintreten für die „Eigenheit“ verteidigen wollten, wurden durch Laska daran erinnert, daß diese ihre vermeintliche „Eigenheit“ doch nur Ausdruck der verinnerlichten (Un-) Kultur sind. Selbstgesteuerte Menschen sind alles andere als partikular („bunt“), sondern universal im Sinne von „kulturlos“ – schlicht einfach, biologisch.

Es gibt keinen Platz für Laska! „Laska“ steht für den Kampf zwischen denen, die sich selbst (ihre Eigenheit und ihr Eigentum, also Volk und Land) lieben und jenen, die sich selbst hassen. Ich vs. Über-Ich!