Posts Tagged ‘Engel’

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 18. Der Kult der Orgonomie

7. Januar 2023

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 18. Der Kult der Orgonomie

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Genitalität

28. Oktober 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Genitalität

Engel und Dämonen: 1949 gegen 1951

16. September 2022

Der Schweizer Orgontherapeut Dr. Alberto Foglia über zwei Fälle von „Besessenheit“ hier.

1949 erschien Äther, Gott und Teufel. Wer „Gott“ und „Teufel“ ist, wird in dem im gleichen Jahr erschienenen ausführlichen Fallbericht über eine schizophrene Spaltung in der dritten Ausgabe von Charakteranalyse erläutert. Die Stimmen, die der paranoide Schizophrene hört, sind Ausdruck von durch die Panzerung entstellter Impulse, spezifisch geht es um die Trennung von Wahrnehmung und Erregung durch Ausgenpanzerung, so daß die Wahrnehmung zunehmend eine Eigenexistenz führt, die es gilt durch Entpanzerung von neuem zu integrieren.

1951 erschienen zwei Bücher, die zumindest andeutungsweise diesen Ansatz in Frage stellen. Zunächst geht es darum, daß die Natur selbst, ohne Zutun des Menschen, entarten kann. Es geht natürlich um „DOR“, dessen Ursprung und Funktionsweise in Das ORANUR-Experiment (Teil 1) und den daran anschließenden Aufsätzen, insbesondere „Die emotionale Wüste“ (1955), erläutert wird. Im Schlußkapitel von Die kosmische Überlagerung (1951) wird das „Ich“ als inhärent so schwach gezeichnet, daß es sich abpanzern muß. Gewisserweise finden wir uns im Freudschen Paradigma wieder, was den „Todestrieb“ und das grundsätzliche „Unbehagen“ in der Welt betrifft.

In seinem letzten Buch Das ORANUR-Experiment (Teil 2) (Contact with Space) spekuliert Reich über den Einfluß „kosmischer Orgoningenieure“, die nach unseren Maßstäben vollkommen verrückt sind und vielleicht vor Jahrtausenden die Wüsten auf dem Planeten hervorriefen, die wiederum die Panzerung erzeugten. Reich verweist in diesem Zusammenhang auf die stacheligen, „monsterartigen“ Pflanzen und Kreaturen in der Wüste.

Wohin dieser, wenn man so sagen kann, „untergründige Gedankengang“ letztendlich führt, wird durch ein Kapitel in Jerome Edens Die kosmische Revolution deutlich, in dem es tatsächlich um Emanuel Swedenborgs „Dämonen“ geht.

Reich schrieb 1949 in Charakteranalyse:

Es ist für Schizophrene durchaus üblich, Stimmen von den Wänden zu hören oder Dinge dort zu sehen. Diesem typischen Erleben muß eine bestimmte elementare Funktion zugrunde liegen. Die Projektion einer bestimmten Funktion nach außen ist offenbar die Ursache für das Gefühl, gespalten zu sein. Zugleich ist die chronische Spaltung der Persönlichkeit bzw. die fehlende EINHEIT im Organismus der Boden, der die akute Spaltung hervorbringt. (S. 569)

[D]er Schizophrene hat [seinen orgonotischen Sinn] an einen anderen Ort versetzt und in die verschiedenen Wahngebilde transformiert: „Kräfte“, „Teufel“, „Stimmen“, „Elektroströme“. „Würmer im Gehirn oder Eingeweiden“ usw. (S. 591)

Mir ist gerade aufgefallen, daß jeder einzelne Horrorfilm auf einer bestimmten Wendung basiert: die Spaltung ist real, „die Dämonen an der Wand“ sind real usw., haben ihren eigenen Willen und ihre eigene Agenda. Der Schizophrene sieht eine Realität, für die andere blind sind.

Wenn sich Reich 1949 auf Swedenborg „berief“, fragt man sich, ob die angedeutete innere Logik seiner Arbeit ab 1951 dem folgenden Text eine andere Wendung gegeben hätte:

All das erinnert an Erfahrungen der Art, die uns von großen Spiritualisten und Mystikern, wie etwa Swedenborg, mitgeteilt worden sind. Es brächte uns nicht weiter, wenn wir sie aus dummer Überheblichkeit mit einem verächtlichen Lächeln abtäten. Wir müssen vielmehr an dem unausweichlichen logischen Schluß festhalten, daß jeder Erfahrung eines lebenden Organismus eine wie auch immer geartete Realität zugrunde liegt. Wenn man die mystische Erfahrung auf wissenschaftlicher Grundlage erforscht, so heißt dies ja nicht, daß man an die Existenz übernatürlicher Kräfte glaubt. Unser Ziel ist einzig, zu begreifen, was in einem lebenden Organismus vor sich geht, wenn er vom „Jenseits“, von „Geistern“ oder von einer „Seele außerhalb des Körpers“ spricht. Es ist ein hoffnungsloses Unterfangen, den Aberglauben überwinden zu wollen, ohne zu wissen, was er eigentlich ist und wie er funktioniert. Schließlich sind es doch Mystizismus und Aberglauben, die das Denken der großen Mehrheit der Menschen beherrschen und ihr Leben zerstören. Damit, daß man darüber als „Schwindel“ hinweggeht, wie es der ignorante und deshalb arrogante Mechanist zu tun pflegt, wird man gar nichts erreichen. Wir müssen ernsthaft versuchen, das mystische Erleben zu verstehen, ohne dabei selbst Mystiker zu werden. (S. 568f)

Wie ich auf diesen ganzen „offensichtlichen Unsinn“ komme? Ich verweise auf Jerry Marzinsky, einen klinischen Psychologen, der in seiner Berufskarriere es vor allem mit gewalttätigen Paranoid-Schizophrenen zu tun hatte. Dabei ist ihm aufgefallen, daß die „Stimmen“, die seine Patienten hörten, eine eigene Logik hatten und daß er seinen Patienten helfen konnte, indem er ihnen beibrachte, daß diese Stimmen nicht sie selbst seien, d.h. nichts „Verdrängtes“ an die Oberfläche dringt, sondern daß es sich um immaterielle „energetische Parasiten“ handelt, die sich, ähnlich Vampiren, am Unglück ihrer Opfer laben und mittlerweile unsere gesamte Gesellschaft bestimmen. Man gehe auf ein „alternatives“ Rockkonzert! Außerdem scheinen diese Stimmen über ein umfassendes Wissen zu verfügen, beispielsweise führen sie ihre Opfer zu Drogenverstecken, was den Stimmen den Status objektiv vorhandener Gegebenheiten verleiht. Crystal Meth-Benutzer sehen über kurz oder lang die „Schattenmenschen“, d.h. dreidimensionale humanoide Figuren, die aussehen wie schwarze Schatten ohne irgendwelche Details, die man ausmachen könnte, außer ihren roten oder lindgrünen Augen. Das besondere daran ist, daß zwei Crystal Meth-Benutzer die gleichen Schattenmenschen sehen, so als seien diese objektiv vorhanden.

Und was die erwähnten „Außerirdischen“ betrifft, über die Reich und Eden geschrieben haben, zitiert Marzinsky Carlos Castaneda:

Wir sind Gefangene eines Raubtiers, das aus den Tiefen des Kosmos kam und die Herrschaft über unser Leben übernommen hat. Die Menschen sind seine Gefangenen. Das Raubtier ist unser Herr und Meister. Es hat uns gefügig und hilflos gemacht. Wenn wir protestieren wollen, unterdrückt es unseren Protest. Wenn wir unabhängig handeln wollen, verlangt er, daß wir es nicht tun… Ich habe die ganze Zeit um den heißen Brei herumgeredet und impliziert, daß uns etwas gefangenhält. In der Tat werden wir gefangengehalten!

Um uns gehorsam, sanftmütig und schwach zu halten, haben sich die Raubtiere auf ein großartiges Manöver eingelassen, großartig natürlich aus der Sicht eines Kampfstrategen. Ein entsetzliches Manöver aus der Sicht derer, die es erleiden. Sie haben uns ihren Verstand gegeben! Hörst du mich? Die Raubtiere geben uns ihren Verstand, der zu unserem Verstand wird. Der Verstand des Raubtiers ist barock, widersprüchlich, verdrießlich, erfüllt von der Angst, jeden Moment entdeckt zu werden.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 10. Der Christusmord nach Lukas / Christlicher Funktionalismus

17. August 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 10. Der Christusmord nach Lukas / Christlicher Funktionalismus

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 8. Der Kampf der Götter/ Im Reich der Dämonen

6. August 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 8. Der Kampf der Götter / Im Reich der Dämonen

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 4. Der Christusmord nach Matthäus / Matthäusevangelium (19,1-26,2) (Teil 3)

9. Juni 2022

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 4. Der Christusmord nach Matthäus / Matthäusevangelium (19,1-26,2) (Teil 3)

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 4. Der Christusmord nach Matthäus / Matthäusevangelium (1,1-5,42) (Teil 2)

26. April 2022

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 4. Der Christusmord nach Matthäus / Matthäusevangelium (1,1-5,42) (Teil 2)

Orgonomie und Metaphysik (Teil 51)

7. April 2022

Reich definierte Mystik als Glaube, daß der „Geist“, bzw. die „Seele“, unabhängig vom Körper existieren könne. Er führte diese „Weltanschauung“ auf die Panzerung des Organismus zurück. Der Panzer trennt den Menschen von der organismischen Orgonenergie, die dergestalt in ein „Jenseits“ versetzt (Mystizismus) oder ganz negiert wird (Mechanismus). Genauer betrachtet, stellt der Panzer eine unüberbrückbare Barriere dar zwischen der „körperlichen Welt“ (bioenergetische Erregung) und der „geistigen Welt“ (Wahrnehmung), die dergestalt, so das Empfinden des Mystikers, ein Eigenleben führt.

Normalerweise kommt dieses Weltgefühl in Religionen und Philosophien zum Ausdruck, die sich in einer ausgeklügelten Märchenwelt aus Engeln und Dämonen erschöpfen, die praktisch nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun hat; eine Parallelwelt, wie etwa im Volkskatholizismus, wo bioenergetische Erregungen auf verzerrte und „irreale“ Weise wahrgenommen werden, dabei jedoch die alltägliche Welt verhältnismäßig adäquat und realitätsgerecht gemeistert wird. In extremen Fällen kann es zu einer Art „Umkehr“ oder „Perspektivwechsel“ kommen: die „geistige Welt“ wird zur eigentlich realen Welt und die materielle Welt irreal. Es ist das kindische Weltempfinden, das von Hollywood mit seinen Superhelden a la „X-Men“ oder „Bruce allmächtig“ verbreitet wird. Offensichtlich hängt dies mit einer stärkeren Augenpanzerung zusammen, wie sie für die diversen religiösen Bewegungen des „New Age“ und für „östliche Weisheitsschulen“ typisch ist. „Gott“ (die verzerrte Wahrnehmung der kosmischen Orgonenergie) tritt zunehmend in den Hintergrund und der eigene „Geist“ (die von der Erregung abgespaltene Wahrnehmung) in den Vordergrund. Verzerrter Kontakt macht vollständiger Kontaktlosigkeit platz.

Nunmehr ist es die materielle Welt, die sich „dem Geist“ zu unterwerfen hat, der sich aus seiner „Gefangenschaft in der von ihm doch erschaffenen Materie“ wieder befreien soll. Das ist natürlich eine Travestie der von Reich in Die kosmische Überlagerung beschriebenen bioenergetischen Realität, daß die Materie durch Überlagerung aus der kosmischen Orgonenergie hervorgegangen ist und in Lebewesen diese Energie in einer materiellen Membran „gefangen“ ist. Entsprechend wirken diese extrem mystischen Doktrinen nicht nur teilweise geradezu rational (sie appellieren an unsere tiefsten bioenergetischen Empfindungen), sondern sie sind in einem gewissen Maße auch wirksam, d.h. mit ihrer Hilfe läßt sich teilweise die Orgonenergie tatsächlich „geistig“ beeinflussen. Auf diese Weise „fixen“ die diversen Kulte ihre Anhänger an, auch wenn sich später diese anfänglichen positiven Resultate nicht weiter vertiefen lassen und die Adepten selbst zunehmend „verflachen“. (Es ist wie beim Heroin, wo am Anfang der Rausch steht und am Ende Abhängigkeit, obwohl die „Highs“ immer flacher werden.) Man denke an Scientology, Geistheilung, Transzendentale Meditation, Neo-Satanismus und ähnlichen Unsinn, der anfangs manchmal recht überzeugend wirkt, aber nirgends hinführt.

Obwohl Linke wegen ihres mangelnden Kernkontakts gemeinhin einer eher „materialistischen“ Weltanschauung anhängen, ähnelt ihre Herangehensweise an gesellschaftliche Probleme auf verblüffende Weise dem Grundkonzept der extremen Mystiker: die Welt hat sich den „Postulaten“ der „Intellektuellen“ – den Postulaten des „Geistes“ zu unterwerfen (sozusagen: „Es werde Licht!“). Diese Leute glauben allen ernstes man könne die Wirtschaft mit einem „Plan“ regulieren. Das ist so, weil sie genauso wie die extremen Mystiker unter einer sehr starken Augenpanzerung leiden. (Beispielsweise wollen diese Spinner die Einwanderung von Fachkräften fördern, verlangen aber gleichzeitig die höhere Besteuerung „der Reichen“.)

Während die gemäßigte Linke, die traditionellen Sozialdemokraten, von einer „gerechten Gesellschaft“ träumen (Reich sprach von „sozialistischer Sehnsucht“), versucht die extreme Linke diesen Traum tatsächlich umzusetzen („demokratischer Sozialismus“, Kommunismus). Bei Licht betrachtet ist dieser Traum natürlich vollständiger Unsinn: je sozial durchlässiger eine Gesellschaft wird, desto schneller setzen sich die Fähigen gegen die Unfähigen durch – will man diese „Ungerechtigkeit“ korrigieren, ist das extrem ungerecht gegenüber den Fähigen. Am Anfang hat die extreme Linke beim Durchsetzen des dergestalt vollständig absurden sozialistischen Projekts teilweise tatsächlich Erfolge, weil „endlich mal etwas getan wird“, sie die Massen begeistern und mitreißen können (nicht zuletzt Reich selbst hat das Ende der 1920er Jahre beeindruckt), – doch sehr schnell wird es zu einem Alptraum, eben weil „Gerechtigkeit“ ein natur- und wirklichkeitswidriges Unterfangen ist und nur mit extremer Brutalität künstlich durchgesetzt werden kann. (Ein echter Linker kriegt spätestens jetzt entweder einen Ohnmachtsanfall oder er entwickelt einen mörderischen Haß auf mich!)

Auch in dieser Hinsicht ähneln sich die extreme Mystik und die extreme Linke: am Ende sind sowohl mystische Kulte als auch kommunistische Staaten kaum mehr als Konzentrationslager voller halbtoter Zombies. Man denke etwa an Falun Gong und den Maoismus in China.

Hitler und Mao waren mit ihrem absurden Voluntarismus, der Haltung, daß der „Wille“ bzw. das „richtige Bewußtsein“ alle materiellen Widerstände hinwegfegen würden, zwei Hauptbeispiele einer mystischen Geisteshaltung, die mit bloßen Postulaten die „materielle Welt“ beeinflussen, ja beherrschen will. Der gemäßigten Rechten und gemäßigten Linken ist derartiger Triumphalismus fremd. Sie sitzen passiv da und träumen von einer „besseren Welt“ im Jenseits bzw. in der Zukunft. Gott oder „der Gang der Dinge“ werde sie bringen.

Der verborgene Mystizismus der Linken ist letztendlich darauf zurückzuführen, daß das mechanistische Weltbild seine Lücken und Ungereimtheiten nur mit mystischen Konzepten flicken kann. Beispielsweise dürfte es nach materialistischer Geschichtsauffassung gar kein „proletarisches Klassenbewußtsein“ geben. Lenin hat das offen eingestanden: das Klassenbewußtsein müsse von außen in das Proletariat hineingetragen werden – durch Hegelianer!

Dieser Planet ist ein Irrenhaus.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 2. Wilhelm Reich statt Jesus Christus

22. März 2022

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 2. Wilhelm Reich statt Jesus Christus

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 1. Die Apokalypse / Die autoritäre Gesellschaft und ihr Ende und die antiautoritäre Gesellschaft und ihr Ende

15. März 2022

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 1. Die Apokalypse / Die autoritäre Gesellschaft und ihr Ende und die antiautoritäre Gesellschaft und ihr Ende