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Deutsche Politik

9. April 2016

Das Elend der Politik liegt darin, daß stets ein schuldiger gesucht wird. Beispielsweise sind entweder die Deutschen die Täter oder die Opfer. Etwa hier:

Dazu ist zu sagen, daß alle irgendwo Recht haben, alle Positionen verständlich und nachvollziehbar sind (mit Einschränkungen, etwa die Gesetze der Logik), doch der alles entscheidende Faktor nie genannt wird: daß jeweils Opfer gesucht werden, um sich der eigenen Verantwortung zu entziehen. Immer ist irgendjemand anderes schuld, nur nicht die eigene Irrationalität, die sich eben hier zeigt: indem Polen Deutsche drangsalieren (oder umgekehrt), zeigen sie ihren eigenen Sadismus und ihre eigene Kontaktlosigkeit, die einer lebensfeindlichen Charakterstruktur entspringen. Dies, die lebensfeindliche Charakterstruktur, ist der Feind. Bei aller irrationalen Politik geht es um den Versuch mit ihr umzugehen bzw. sich ihr (der besagte eigenen Verantwortung) zu entziehen und nicht etwa um die vermeintlichen Sachfragen. Egal, ob wir andere Völker oder Religionsgemeinschaften dämonisieren oder idealisieren, etwa Juden oder Mohammedaner, es ist jeweils nur Ausdruck unserer verkorksten Bioenergetik. Man braucht nur mit offenen Augen in die Welt zu schauen! Hier ein schönes Beispiel für solch einen hellsichtigen Menschen (bitte anschauen!):

https://www.youtube.com/watch?v=mIi6_1cKU0Y

Ein beliebiges Beispiel: Auf der Gegenseite des Globus gerät ein Kernkraftwerk aufgrund außergewöhnlicher Umstände und außergewöhnlicher Verantwortungslosigkeit außer Kontrolle – und als Reaktion darauf begeht Deutschland ethnisches, soziales und ökonomisches Harakiri. In Baden-Württemberg triumphieren der „Multikulturalismus“ (d.h. die systematische Islamisierung), die endgültige Zerstörung des Bildungssystems und die systematische Unterminierung eines Wirtschaftstandortes, ohne den der Rest der Bundesrepublik ins Mittelmaß absinken würde.

Ähnliches Irrationales wiederholte sich bei der „Flüchtlingskrise“ im letzten Jahr, als auf bundesdeutschen Bahnhöfen eine merkwürdige „Erweckungsatmosphäre“ herrschte und die ganze Welt zu Recht dachte, die zum Irrationalismus neigenden Deutschen würden mal wieder unter wotanischen Blutwallungen leiden. Eine vollkommen irre Massenhysterie beim Empfang von verachtenswerten jungen Männern, die Frauen und Kinder zurückgelassen hatten und zu feige waren, in den Krieg zu ziehen, um für ihre Gemeinschaften zu kämpfen!

Diese weltweit einmalige Reaktion erinnert fatal an den Nationalsozialismus, als ebenfalls Scheinprobleme, die von wirren Intellektuellen vorformuliert worden waren, die Massen in ihren Bann zogen. Es handelte sich damals und handelt sich heute um eine „gescheiterte Biologische Revolution“. Während die liberalen und sozialistischen Parteien an die Vernunft und den Realitätssinn appellierten, zelebrierten die Nationalsozialisten geradezu „politische Gottesdienste“ und sprachen fast ausschließlich das Gefühl an – das Gefühl, daß es einer grundsätzlichen „Umkehr“ bedürfe. Dem wachen Beobachter sollte sofort klar sein, daß das alles nur Show war und man tatsächlich mit der eigenen Panzerung rang.

Heute verkörpern die Grünen den offensichtlichen Wahnwitz. Ich erinnere daran, daß es in Deutschland nur eine Partei mit einem bewaffneten Arm gibt: die Grünen mit ihren „autonomen“ Sturmabteilungen, die im Rahmen der „Bewegung“ (sic!) für Nötigung, Sabotage und Sachbeschädigungen zuständig sind. (Einer aus diesem Mordgesindel wurde sogar Außenminister!) Wahlveranstaltungen mißliebiger Parteien werden gestört, Wahlplakate niedergerissen (ich habe noch nie ein zerstörtes Grünes Wahlplakat gesehen!) und durch gezielten Terror jede politisch unkorrekte Öffentlichkeit ausgeschaltet.

1968 schrieb Ulrike Meinhof in konkret:

Wir wissen – von Freud, Reich, Mitscherlich u.a. –, daß wir Deutschen mehr Schwierigkeiten als andere mit unseren unterdrückten Aggressionen haben, weil wir die, die wir hassen müßten, die unsere Aggressionen unterdrücken und unterdrückt haben – Vorgesetzte, Eltern, die da oben –, nicht hassen dürfen.

Stattdessen hätten wir unseren Haß auf die Juden, Kommunisten und Kriminellen gelenkt (Ulrike Marie Meinhof: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Aufsätze und Polemiken, Berlin 1986, S. 163f).

Ziemlich interessant, wie man sich damals auf Reich berief, um seinen neurotischen Ödipuskomplex gegen „Vorgesetzte, Eltern, die da oben“ zu mobilisieren. Wenn das kein Faschismus ist, dann weiß ich nicht! Ich meine, diese elenden, unsäglichen Kindsköpfe wollten dieses Land in einen Bürgerkrieg stürzen, „den Vietnam-Krieg in die Metropolen tragen“. Der neurotische („ödipale“) Kampf geht heute weiter und richtet sich gegen alles, was in diesem neurotischen Wahnsystem für den Vater steht. Was bei den Hitleristen die „jüdischen Plutokraten“ waren, wird heute von der Atomindustrie, Mercedes und „Stuttgart 21“ verkörpert. Politik hat nichts mehr mit Sachfragen zu tun, sondern degeneriert vollends zur Bewältigung emotionaler Probleme. Es geht nicht mehr um Realität, sondern Chimären.

Die wirkliche Biologische Revolution, d.h. die Bewältigung der neurotischen Struktur selbst, steht aus. Nur sie wird die Lösung bringen, die die Faschisten versprechen.

Die Menschenmassen, die so sehr leiden, biopathisch und sozial, werden gezwungen sein, rational zu denken und wieder Kontakt mit ihrem biologischen Grundwesen zu gewinnen. (Der Krebs, Fischer TB, S. 410)

Eine Zusatzbemerkung: Ich werde von Lesern immer wieder aufgefordert, mich doch endlich hierzu oder dazu zu bekennen. Sie sehen einfach nicht, daß ich das nicht tun kann, solange dies ein orgonomischer Blog sein soll. Es geht um Bioenergetik und nicht um irgendwelche ach so grandiosen politischen Analysen!

Und schließlich noch etwas: In seinem Buch Wilhelm Reichs Beitrag zur Psychoanalyse (Freiburg 2001) behauptet Fritz Erik Hoevels etwas, zu dem einem jede Menge Gegenargumente einfallen, das aber trotzdem „funktionell“ richtig ist: Leute wie Marx, Freud und Reich konnten trotz ihrer gesellschaftsstürzenden Denke überleben, weil zu ihrer Zeit, die Staaten noch wirklich unabhängig waren und etwa England sich niemals hätte von Preußen reinreden lassen, was subversiv tätige Emigranten wie Marx und Engels betraf. Auch war innerhalb der Staaten das Rechtssystem noch intakt, d.h. die Richter haben sich an den Wortlaut der Gesetzestexte gehalten, so daß es nicht wie heute reihenweise bizarre Überraschungen vor Gericht gab (Hoevels, S. 27). Wie gesagt, dem Leser werden jede Menge Gegenbeispiele einfallen, von der damaligen skandalösen „Klassenjustiz“ bis hin zum Völkerrecht, das es damals in diesem Ausmaß noch nicht gab, aber betrachtet man das ganze „funktionell“, nämlich nicht vom „Prinzip“, sondern vom Resultat her, hat Hoevels mit seiner Beobachtung vollkommen recht.

Die besorgniserregende Veränderung von der bürgerlichen Rechtssicherheit zur postdemokratischen Rechtsunsicherheit ist dem Übergang von der autoritären zur anti-autoritären Gesellschaft zu schulden. Dies geht einher mit dem Zusammenbruch der Gewaltenteilung und der Erosion der Staatlichkeit. Die Politik von Angela Merkel, die ganz auf Europa setzt, es zuläßt, daß ein Erdogan in Deutschland mitregiert und bei der „Energiewende“, der Schuldenkrise und der Flüchtlingskrise mit dem Recht nach dem Motto „legal – illegal – scheiß egal“ umgeht, ist das vielleicht beste Beispiel. Die lokale Autonomie bricht zusammen und es herrscht eine alles zersetzende „pubertäre Rebellion“, bei der den Autoritären die lange Nase gezeigt wird. Als Folge gibt es keinerlei Schutz mehr und fundamentale, politisch inkorrekte Gesellschaftskritik wird zu einem Vabanquespiel. Ich kann jederzeit im Knast landen oder gar an ein fremdes Land ausgeliefert werden!

Die Bioenergetik der Politik

9. Februar 2016

Die folgende Aufreihung habe ich nicht beschriftet, da die Pfeile zu falschen Schlußfolgerungen führen können. Sie machen nur mit einer eingehenden Erläuterung Sinn.

Die Kreise beschreiben die Charakterstruktur, wie Reich sie in der Einleitung zur Massenpsychologie des Faschismus beschrieben hat: innen der natürliche, rationale Kern, in der Mitte die durch die Panzerung hervorgerufene „perverse“ irrationale sekundäre Schicht und außen die soziale Fassade, die es uns trotz unserer sekundären Triebe doch erlaubt in Gesellschaft zu leben.

Der Pfeil bei a soll die bioenergetische Grundlage des konservativen Charakters beschreiben: Impulse aus dem Kern werden durch die Panzerung verzerrt (Mystizismus, Religion). Bei c, dem liberalen Charakter, zeigt der Pfeil, wie mit Hilfe des Intellekts die sekundäre Schicht in Schach gehalten wird (Mechanismus, „Zivilisation“).

Die Abbildungen b und d zeigen jeweils, wie diese beiden soziopolitischen „Grundcharaktere“ faschistisch entarten können. Beim Schwarzen Faschisten (b) wird das, was normalerweise mit dem Kern assoziiert ist, etwa das Heimatgefühl oder die Wahrnehmung der Lebensenergie, zum faschistischen „Blutwallen“ (Okkultismus). Während beim pseudo-liberalen Roten Faschisten (d) der Intellekt benutzt wird, die sekundäre Schicht auszudrücken („Dialektischer Materialismus“).

Bis vor kurzem beherrschte die konservative Charakterstruktur (a) die Gesellschaft. Eine Welt, die von religiösen Gefühlen bestimmt wurde. Das urbane liberale Bürgertum und der von rationalistischen Überlegungen bestimmte „aufgeklärte“ Staatsapparat bildete dazu ein Gegengewicht (c). In Deutschland fällt dies in Ungefähr mit dem Gegensatz zwischen „Kultur“ und „Zivilisation“ zusammen.

Wie der Konservative entarten kann (a → b), wird im Rückblick auf das 19. Jahrhundert deutlich. Mit dem Vordringen der „westlichen Zivilisation“ griff als Abwehrreaktion der Okkultismus immer weiter um sich: „Rembrandtdeutsche“, Germanenkult, Antisemitismus, „Wagnerianertum“, diverse „…sophien“. Aus diesem Umfeld ging der Nationalsozialismus hervor. Heute findet es sich in der Esoterik, dem Kult um den Dalai Lama und andere „spirituelle Meister“. Inwiefern das eine Art „schwarze Orgonomie“ ist, habe ich in Der Blaue Faschismus diskutiert.

Die Entwicklung vom Liberalen zum Pseudoliberalen (c → d) wird anhand des „zivilisatorischen Projekts“ des Staatsapparats evident. Vor „1968“ war das gehobene Beamtentum liberal, d.h. ihm war es darum zu tun den Irrationalismus weitgehend in Schach zu halten und das „Projekt der Zivilisation“ voranzubringen. Heute, d.h. „nach dem Weg durch die Institutionen“, wird die gehobene Beamten- und Richterschaft von pseudoliberalen Grünen-Wählern dominiert, deren Bemühen darum kreist, die Zivilisation zu zerstören. Das reicht von der massenhaften Einbürgerung von immer mehr Gasthartzvierlern bis zur Solarenergie, die über kurz oder lang unsere Stromversorgung zerstören wird.

Die hier dargelegten Überlegungen finden sich ansatzweise bereits in Reichs Massenpsychologie des Faschismus. In der ersten Hälfte des Buches wird beschrieben, wie der Faschismus aus dem sexualfeindlichen Mystizismus erwachsen ist, in der zweiten Hälfte, wie die ursprünglich fortschrittliche linke Bewegung durch den Stalinismus abgewürgt wurde. (Etwas verwirrend ist nur, daß Reich die Natur des „ursprünglichen Marxismus“, ja sogar des „ursprünglichen Leninismus“, verkannt hat. Für ihn waren Marx, Engels und Lenin imgrunde „Demokraten“ und sozusagen „konsequente Liberale“, deren Botschaft leider von den Roten Faschisten ins Gegenteil verkehrt worden sei. Bioenergetisch hatte Reich natürlich Recht, nur im geschichtlichen Beispiel hat er sich vergriffen.)

Gesellschaftspolitik

19. Mai 2015

Das Elend Deutschlands läßt sich auf ein Wort eindicken: „Gesellschaftspolitik“. Es geht darum, daß Neurotiker statt ihre emotionalen Probleme zu lösen, versuchen die Gesellschaft zu verändern, um so selbst frei zu werden. Das trifft auf all die Marxisten, Kapitalismuskritiker und „Zinskritiker“ zu. Alles, was sie sagen, ist eine Funktion ihrer ganz persönlichen Neurose, ihnen Gehör zu geben, kann deshalb nur in die gesellschaftliche Katastrophe führen, ganau wie einst im Nationalsozialismus, der von einer ähnlichen Dynamik getragen wurde.

Die „Bewegung“, die von den Grünen und der heutigen (!) SPD repräsentiert wird, begann mit einem Knall, der sofort zeigte, worum es wirklich ging und geht: unterdrückte Energien sollen mobilisiert und „repressive Strukturen“ zerschlagen werden. Wir haben es mit Irren zu tun, deren Gemeingefährlichkeit der der Nationalsozialisten in nichts nachsteht!

Am 22. Mai 1967 wurde in Brüssel aus Protest gegen den Vietnamkrieg ein Kaufhaus in Brand gesetzt. 251 Menschen erstickten und verbrannten. In einem Flugblatt vom 24. Mai 1967 hatten die Politclowns der berühmten Berliner „Kommune I“ dazu folgendes zu sagen:

Ein brennendes Kaufhaus mit brennenden Menschen vermittelt zum ersten Mal in einer europäischen Großstadt jenes knisternde Vietnamgefühl, das wir bislang in Berlin noch missen mußten (…) Unsere belgischen Freunde haben endlich den Dreh heraus, die Bevölkerung am lustigen Treiben in Vietnam wirklich zu beteiligen: sie zünden ein Kaufhaus an, dreihundert saturierte Bürger beenden ihr aufregendes Leben, und Brüssel wird Hanoi. Keiner von uns braucht mehr Tränen über das arme vietnamesische Volk bei der Frühstückszeitung zu vergießen. (z.n. Aust: Der Baader Meinhof Komplex, Hamburg 1986, S. 43)

Am 2.4.1968 versuchten Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Thorwald Proll und Horst Söhnlein das blutrote Leuchtzeichen von Brüssel im Frankfurter „Kaufhof“ zu wiederholen. In einem konkret-Leitartikel rechtfertigte Ulrike Meinhof dieses „Fanal gegen den Einsatz von Napalm in Vietnam“, bei der ein Hausmeisterehepaar nur durch Zufall mit dem Leben davonkam.

1970 folgte die Befreiung Baaders, bei der ein Bibliotheksangestellter einen Lebersteckschuß erlitt, und schließlich kam die RAF. Im Juni 1968 hatte der Schriftsteller Peter Schneider, der später wortgewaltig gegen „rechte Gewalt“ wetterte, in konkret die damalige Gewaltdiskussion auf den Punkt gebracht:

In prinzipieller Hinsicht endet die Frage nach der Gewalt in der Frage, wie wir entschlossen sind, unsere Ziele zu erreichen. (z.n. Röhl: Linke Lebenslügen, Frankfurt 1994, S. 42)

Daß darauf kein neuer Holocaust folgte, hat rein materielle Gründe: der Wille war da, genauso wie die „klammheimliche Freude“.

Die 68er Neonazis? Es ist kein Zufall, daß später einige der damaligen Führer des SDS zu bekennenden Nationalsozialisten mutierten. Man denke nur an Günter Maschke, der als Genosse von Rudi Dutschke und Gudrun Ensslin sich bereits Ende der 60er Jahre zum „Nationalrevolutionär“ wandelte; an Horst Mahler, einst RAF später NPD; oder an Reinhold Oberlercher, der nach 1989 die Verfassung des „Vierten Reiches“ (sic!) ausgearbeitet hat, das im Geiste Hegels das Vermächtnis von Karl Marx und Adolf Hitler verwirklichen soll (sic!).

Ende 1998 veröffentlichten diese drei SDSler eine Kanonische Erklärung zur Bewegung von 1968:

Das deutsche ‘68 war der zweite deutsche Revolutionsversuch gegen die Weltherrschaft des Kapitals. Deswegen wurde es als „linker Faschismus“ tituliert.

Der erste Revolutionsversuch war natürlich ‘33 erfolgt. Und jenen Altachtundsechzigern, die von der „beginnenden Demokratisierung der Gesellschaft“ reden, für die angeblich sie verantwortlich seien, schreibt Peter Sichrovsky ins Stammbuch, sie sollten

vielleicht einmal ihre längst vergessenen Reden und Pamphlete zum Thema Israel, Antisemitismus und Antizionismus lesen. Es ist nicht einfach, daß einem dabei nicht schlecht wird. (Sichrovsky: Der Antifa-Komplex, München 1999, S. 125)

Ich erinnere an die Diskussion über Joschka Fischers Teilnahme an einem PLO-Kongreß in Algier, wo zum „Endsieg“ (sic!) über Israel aufgerufen wurde.

1972 mahnte Ulrike Meinhof anläßlich des Münchner Olympia-Massakers vom 5. September aus dem Gefängnis heraus die westdeutsche Linke, sie könne anhand dieser Aktion, der elf Israelis zum Opfer gefallen waren, ihre

politische Identität wiederfinden – Antifaschismus – antiautoritäres Lager – antiimperialistische Aktion – wenn sie noch nicht ganz der Springerpresse und dem Opportunismus verfallen ist, wenn Auschwitz, Vietnam und Abstumpfung der Massen hier durch das System sie noch was angeht. (z.n. Butz Peters: RAF. Terrorismus in Deutschland, Stuttgart 1991, S. 137)

Bei dieser Aktion ging es dem palästinensischen „Schwarzen September“ darum, Gruppenmitglieder aus israelischen Gefängnissen freizupressen. Eine Politik, die sich nun die RAF zu eigen machte. Wobei der Hochsicherheitstrakt mit Auschwitz gleichgesetzt wurde. Meinhof: „der politische Begriff für den toten Trakt, Köln, sage ich ganz klar – ist: Das Gas“ (ebd., S. 150).

Im Dezember des gleichen Jahres erklärte sich Horst Mahler in seinem Prozeß ebenfalls solidarisch mit der Aktion in München. Und Meinhof, die als Entlastungszeugin für Mahler auftrat, erklärte, daß es die Linke unterlassen habe, den deutschen Massen die richtige Erklärung für Auschwitz zu geben, denn sie wären erst für die Revolution zu mobilisieren, wenn man sie von der Schuld am Faschismus freispräche. Der berechtigte Haß der Massen auf den Kapitalismus und insbesondere das Finanzkapital sei von den Nazis auf die Juden „als Geldjuden“ umgelenkt worden. Ferner identifizierte sie die eigene Gruppe und ihren Widerstand mit den Juden des Warschauer Ghettos (Robert Wistrich: Der antisemitische Wahn, Ismaning 1987, S. 405).

Das kennzeichnet bis heute die „68er“ und ihre ekligen Nachgeburten: sich als Opfer geben und sich gleichzeitig wie Nazis benehmen. Besonders perfide ist das angesichts der multikulturellen Umgestaltung unserer Gesellschaft, die im Namen der „Menschlichkeit“ erfolgt, tatsächlich aber nur aus einem unbändigen Zerstörungswillen gegen unsere Kultur heraus motiviert ist. „Deutschland verrecke!“

In einem vom kanadischen Journalisten Mark Steyn verfaßten Artikel über den „Selbstmord Europas“ ist ein bewerkenswerter Satz gefallen:

So ziemlich alle Parteien im Westen haben sich dem verschrieben, was man die sekundären Impulse einer Gesellschaft nennen könnte.

Reich hat in Die sexuelle Revolution den Unterschied zwischen primären und sekundären Trieben herausgearbeitet.

Was kann man tun? In einer antiautoritären Gesellschaft, in der jede Art von Konsens zerbrochen ist und Gesetze nur noch auf dem Papier stehen, gilt es, diesen kontaktlosen Zustand aufzuheben, indem man das tut, vor dem die Träger der Emotionellen Pest eine alles zerfressende Angst haben: eine Auseinandersetzung, die kompromißlos beim Kern des Problems bleibt. Man denke nur mal daran, wie sie wild auseinanderstäuben und wie Vampire im Sonnenlicht kollabieren, wenn man sie darauf hinweist, daß jeder ehrliche Sozialarbeiter eingestehen wird, daß die Erhöhung des Hartz-IV-Satzes nicht etwa zu weniger Elend, sondern zu mehr Verwahrlosung führen wird. Daß die Pest in fast jeder Diskussion doch die Oberhand gewinnt, ist der Kontaktangst ihrer Gegner zu schulden, die die „Vampire“ aus vermeintlichem Mitleid feige davonkommen lassen.

Gunnar Heinsohn verlangt vollkommen zurecht: „Sozialhilfe auf fünf Jahre begrenzen“:

… Viertens: Die Abschaffung der Sozialhilfe wirkt für die Betroffenen hilfreicher als ihre Belohnung mit Quasiverbeamtung für immer mehr bildungsferne Kinder.

Diese unbequemen Einsichten haben in der amerikanischen Politik zu einem Umdenken geführt. Letztlich hat der Linksliberale Bill Clinton die entscheidende Wende eingeleitet. Ungeachtet aller „Rassismus“-Vorwürfe aus den eigenen Reihen setzte er zum 1. Januar 1997 die wichtigsten von Murrays Vorschlägen um. Clintons Reform beendete das seit 1935 geltende Recht auf lebenslange Sozialhilfe. An seine Stelle trat ein auf fünf Jahre begrenztes Recht auf Unterstützung bei tatkräftiger Hilfe nicht zu irgendeiner abstrakten Integration, sondern zum Übergang in Arbeit. Der Erfolg dieser Maßnahmen war durchschlagend: Bezogen vor der Reform 12,2 Millionen amerikanische Bürger Sozialhilfe, so waren es 2005 nur noch 4,5 Millionen. Die Frauen der Unterschicht betrieben nun Geburtenkontrolle. So sank die Zahl der „welfare mothers“ drastisch, ebenso die Kriminalität der Söhne dieses Milieus.

Solange die Regierung das Recht auf Kinder als Recht auf beliebig viel öffentlich zu finanzierenden Nachwuchs auslegt, werden Frauen der Unterschicht ihre Schwangerschaften als Kapital ansehen. Allein eine Reform hin zu einer Sozialnotversicherung mit einer Begrenzung der Auszahlungen auf fünf Jahre statt lebenslanger Alimentierung würde wirken – nicht anders als in Amerika. Eine solche Umwandlung des Sozialstaats würde auch die Einwanderung in die Transfersysteme beenden. Deutschland könnte dann im Wettbewerb um ausländische Talente mitspielen, um seinen demographischen Niedergang zu bremsen.

Soweit die „ideologische“ Auseinandersetzung. Sie wird ohne „polizeiliche“ Komponente niemals ausreichen: die Unterdrückung Sekundärer Triebe wirkt, solange konsequent vorgegangen wird. Sie war in der autoritären Gesellschaft bis etwa 1968 effektiv. Man denke nur daran, daß bis zu diesem Zeitpunkt Hollywood niemals Sekundäre Triebe glorifiziert hat. Seit dieser Zeit lebt die Industrie von einer Art Satanskult. Die Unterdrückung und Ausmerzung der Pest kann in Zukunft noch effektiver sein, da die Orgonomie erstmals einen Maßstab liefert, anhand dem primäre und sekundäre Triebe sauber voneinander getrennt werden können.

Was ich will: normale bürgerliche Verhältnisse.

Man trifft immer wieder auf basses Erstaunen, wenn man als jemand, der sich auf Wilhelm Reich bezieht, „konservative“ gesellschaftspolitische Positionen vertritt.

Dazu ist erstens zu sagen, daß „Gesellschaftspolitik“ an und für sich eine Verfallsform ist, denn sie bedeutet nichts anderes als den Einbruch irrationaler politischer Ideologien (seien diese nun links oder rechts) in den Bereich der rationalen Arbeitsdemokratie. Nun ist es aber gerade so, daß die Linke die „Gesellschaftspolitik“ auf ihre Fahnen geschrieben hat. „Gesellschaftspolitisch“ ist ein genuin linker Begriff!

Wie sich die Gesellschaftspolitik konkret auf die Massen auswirkt, hat Henryk M. Broder angesichts einer Debatte um den Hartz-IV-Satz in einem Gedankenexperiment beleuchtet, nachdem er drei Monate in Indien gelebt hatte:

Man nehme 100 000 deutsche Hartz-IV-Empfänger, deren Miete und Krankenversicherung „von oben“ getragen wird und die darüber hinaus ein schönes Taschengeld fürs Nichtstun erhalten, sich aber über die „soziale Kälte“ beklagen, verschiffe sie nach Indien und lade sie in einem der dortigen Slums ab. Gleichzeitig nehme man eine gleich große Gruppe von indischen Slumbewohnern und bringe sie mit einem Startkapital von jeweils, sagen wir, 1000 Euro nach Deutschland. Die Deutschen in Indien werden sich beim Verhungern nach dem Paradies zurücksehnen, während die nach Deutschland versetzten Inder lauter kleine Geschäfte gründen und innerhalb einer Generation zur steuerzahlenden Mittelschicht gehören werden. Das ist überall in der Welt geschehen, wo sich (nicht-moslemische) Asiaten niedergelassen haben!

Die Kommunisten, die Gesinnungsgenossen unserer hiesigen „Gesellschaftspolitiker“, haben dutzende Millionen von Asiaten ermordet, um ihnen diesen kapitalistischen Ungeist auszutreiben! Instinktiv importieren die Roten, die den Marsch durch die Institutionen geschafft haben, massenweise Moslems, die keine derartigen Probleme machen, sondern sich ins Heer der Hartz-IV-Empfänger einordnen.

Und man komme mir nicht mit den ausbeuterischen Kapitalisten! Die Gesellschaftspolitiker schaffen sich ihren eigenen „Markt“. Eine ganze milliardenschwere Sozialindustrie lebt sehr gut davon Menschen emotional zu zerstören – die dafür sehr dankbar sind!

Der Orgonom R.A. Harman hat dazu 1992 einen sehr interessanten Fallbericht veröffentlicht („The Function of Independence“). Darin geht es um eine junge schizophrene Frau, die Dr. Harman während seiner psychiatrischen Arbeit in einem „community mental health center“ traf. Es ging „psychisch“ (d.h. emotional) mit ihr bergab, solange sie, wenn man so sagen kann, von „Hartz IV“ lebte. Dann schlug die „soziale Kälte“ zu: ihr wurden im Rahmen der allgemeinen Sozialkürzungen die Gelder gestrichen und sie war gezwungen selbst für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Die Sozialarbeiter sahen ein persönliches Desaster für die Frau voraus. Zunächst kam es tatsächlich zu einem psychotischen Zusammenbruch, doch dann entwickelte sich die Patientin, die einen kleinen Job gefunden hatte, zu aller Überraschung hervorragend. Die Besserung entsprach exakt dem, was theoretisch die Folge einer psychiatrischen Orgontherapie sein sollte. Aber es kam, wie es kommen mußte: die gutmeinenden Sozialarbeiter erstritten gerichtlich, daß eine schwer kranke Frau wie sie doch gar nicht arbeiten müsse. Sie gab die Arbeit auf, „genoß“ ihr von allen Zwängen befreites Leben – und verfiel innerhalb weniger Monate erneut. Die Sozialarbeiter hatten ein Leben, das grade eine hoffnungsvolle Wende genommen hatte, irreparabel zerstört.

Und jetzt schaue man sich in Deutschland um: genau dies geschieht millionenfach.

Die Sozialpolitik macht genau das Gegenteil der Orgontherapie. In der Orgontherapie geht es darum das Energieniveau zu erhöhen, so daß sich Hemmnisse des Energieflusses bemerkbar machen und beseitigt werden können. Die Sozialpolitik hingegen senkt das Energieniveau der Massen, indem sie sie den „erregenden“ arbeitsdemokratischen Beziehungen entzieht.

Das gilt auch für die Arbeitenden, die ein Großteil ihrer Arbeitszeit nicht mehr im primären, gesunden arbeitsdemokratischen Austausch zubringen, sondern durch die sekundäre, krankhafte Sozialstaatsbürokratie malträtiert werden und denen ein Gutteil ihres Arbeitsertrages von der Sozialmafia schlichtweg gestohlen wird. Beispielsweise hat uns das Experiment „multikulturelle Gesellschaft“ bisher die phantastische Summe von 1000 Milliarden Euro gekostet. (Mehr als 30 Milliarden Euro jährlich über mehr als 30 Jahre hinweg.)

Die Umstände, unter denen die oben erwähnten Inder leben müssen, zwingen ihnen ein funktionelles Leben auf, während hier aus Menschen Haustiere gemacht werden.

Rede ich der „sozialen Kälte“ des Wort? Ganz im Gegenteil! Im heutigen System sind die Amtsstuben des Sozialstaates eine einzige Verkörperung bleierner Unmenschlichkeit. Und je „gerechter“ es zugehen soll, desto alptraumhafter wird das System. In einer rationalen Welt wären derartige Institutionen ein Hort der Freude, in denen Menschen der befriedigsten Tätigkeit überhaupt nachgehen: seinen Mitmenschen neue Lebensperspektiven zu eröffnen und aus dem Kreislauf der Abhängigkeit zu lösen. Das American College of Orgonomy bildet im Moment „soziale Orgonomen“ aus, die genau in diesem Bereich tätig werden könnten!

Man nehme als beliebiges Beispiel den Autismus als denkbar schwerwiegende Störung. Heute werden diese Menschen in ein lebenslanges Rentnerdasein gepreßt. Menschen, die zu einem Gutteil geradezu übermenschliche Sonderbegabungen besitzen. Sie könnten damit ein Vermögen verdienen, wenn man nur die eine oder andere Hürde beseitigen würde. Siehe dazu Das übersehene, unterdrückte und verachtete Lebendige (Teil 3).

Eine etwas andere Perspektive findet sich im Beitrag Superhartzie des Blogs Band of Brothers: ob Sozialstaat oder nicht, in diesem scheiß Land hat dank einer absurden, geradezu sadistischen Bürokratie niemand, auch nicht Broders Inder, die Chance, etwas auf die Beine stellen.

Ich werde nie einen Fernsehbeitrag von vor vielleicht 20 Jahren vergessen, in dem es darum ging, daß nach Jahrzehnten einem Beamten plötzlich einfiel, eine alteingesessene kleine Ein-Mann-Autowerkstatt müsse umgehend geschlossen werden, da sie widerrechtlich in einem reinen Wohngebiet stehe. Trotz inständiger Bitten, doch den Ermessensspielraum wie in den Jahrzehnten zuvor zugunsten des alten KFZ-Meisters walten zu lassen, wurde dessen Existenz nach „Recht und Ordnung“ erbarmungslos vernichtet. Was wurde nach der Leerräumung des Geländes dort gebaut? Eine Tankstelle, denn die sind in Wohngebieten zulässig.

DRD4, Franziskus und Putin

11. Februar 2015

Die Proteste gegen die Äußerungen des Papstes über das Schlagen eines Kindes; daß man es nicht ins Gesicht schlagen darf, um seine Würde zu wahren, sind ein typisches Beispiel für gepanzertes „linkes Denken“. Oberflächlich sind diese Proteste der antiautoritär geprägten Gesellschaft gegen diese Äußerungen sehr sympathisch. Doch verbirgt sich hier die viel wichtigere Gegenwahrheit: daß „intellektuelle“ Gewalt weitaus zerstörerischer sein kann als jede körperliche Gewalt (etwa ein Kind zur Strafe ignorieren oder es zu „psychoanalysieren“, etc.) und daß ein Klaps einfach eine spontane emotionale (bioenergetische) Reaktion sein kann und er wirklich nichts schadet – vorausgesetzt das Kind kann furchtlos zurückschlagen. Im Tierreich ist das alltäglich. Dem liberalen Aufschrei gegen den Papst liegt eine charakterologische Entartung zugrunde: die panische Angst davor, daß die intellektuelle Abwehr durch „Muskelaktivität“ in Gefahr gerät. Hinter der „Kinderliebe“ der linksliberalen Öffentlichkeit verbirgt sich eine tiefsitzende Angst vor natürlicher Aggression.

Die seltsame Liebe kritischer Konservativer für Putin; daß die Amerikaner und die NATO die Aggressoren sind, ein faschistischer Putsch gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten stattfand, etc., entspricht einem gepanzerten Denken anderer Art. Oberflächlich klingt das alles sehr gut und hat zweifellos auch einen Wahrheitskern. Doch wenn man schlichtweg betrachtet, wer da eigentlich gegeneinander steht und wo das ganze zwangsläufig hinführt… Pressefreiheit, Rechtstaatlichkeit, die Freiheit des Wirtschaftens, die Frage nach einem Führerkult und einem mystischen Nationalismus und schlichtweg der Blick auf die Landkarte… Ausgerechnet das imperiale Rußland wird bedrängt? Ausgerechnet ein Land, dessen Institutionen von vorne bis hinten eine Karikatur sind, soll für „Freiheit“ stehen? Man schaue sich an, wie die Olympischen Winterspiele durchgeboxt wurden, wie die moskauhörigen mittelasiatischen Länder regiert werden. – Es ist vollkommen bizarr, was rechtskonservative Denker heute so an Putin-Lobhudeleien abliefern. Eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dieser Idiotie erübrigt sich! Ihre charakterologische Entartung äußert sich in einer Todesangst vor den „westlichen Freiheiten“, vor dem Neuen und Unvorhersehbaren, d.h. letztendlich vor der sexuellen Freiheit. Aus diesen unbewußten Motiven heraus fühlen sie sich magisch zu autoritären „Führern“ hingezogen.

Angefangen mit der 1933 erstmals erschienenen Massenpsychologie des Faschismus hat Reich dargelegt, daß man individualpsychologische Probleme nicht losgelöst von der gesellschaftlichen Entwicklung betrachten kann und daß diese wiederum von der bioenergetischen („biologischen“) Struktur des Menschen abhängt. Im Laufe der Jahre haben sich dergestalt die Grundlagen einer sozio-politischen Charakterologie herausgeschält, die dann 1967 von Elsworth F. Baker in seinem Buch Man in the Trap ausformuliert wurden: die Linke beruht auf „intellektueller Abwehr“, die Rechte auf „muskulärer Abwehr“.

„Politik“ ist in erster Linie ein biologisches Phänomen. Das wird aus vier Blickwinkeln deutlich:

  1. Verhaltensforscher konnten aufzeigen, daß sich ein Gutteil politischen Verhaltens, teilweise bis ins Detail, bruchlos auf das Verhalten innerhalb von Affenhorden zurückverfolgen läßt.
  2. Reich konnte zeigen, daß der politische Irrationalismus auf unverarbeiteter sexueller Energie beruht, was beim Nationalsozialismus nur allzu augenfällig war. Hier ist der Kern der Hilflosigkeit der Massen, der Kern ihrer „sozialistischen Sehnsucht“ zu finden. (Wie das mit dem ersten Punkt zusammenhängt, habe ich in Biologische Entwicklung aus orgonomischer Sicht aufgezeigt.
  3. Baker hat gezeigt, daß politische Gegensätze nicht etwa auf irgendwelchen rational begründbaren sozio-ökonomischen Faktoren beruhen, sondern auf grundsätzlich unterschiedlichen Panzerungsstrukturen. Gleichzeitig äußerte er die Vermutung, daß diese Unterschiede unveränderlich im Protoplasma selbst angelegt sind.
  4. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, beruht der Gegensatz zwischen (links-) liberal und konservativ, der, wie weltweit praktisch jede Parlamentswahl zeigt, die Bevölkerung in zwei fast gleichgroße Gruppen teilt, auf genetisch verankerten, neurologischen und bio-chemischen Unterschieden, die angeboren und deshalb nur bedingt beeinflußbar sind.

James H. Fowler und weitere Forscher der University of California und der Harvard University haben ein Gen dingfest gemacht, das die politische Einstellung bestimmt.

„DRD4” kann Menschen liberal machen („liberal” im amerikanischen Sinne!), wenn sie als Teenager viele Freunde hatte. (Und bevor „logische“ Einwände kommen: Ist man kein Träger dieser speziellen Genvariante, kann man in seiner Jugend denkbar viele Freunde gehabt haben, ohne daß dies einen liberal machen konnte. Und wenn man diese Genvariante besaß, aber keine Freunde hatte, konnte die genetische Veranlagung nicht zum tragen kommen.)

DRD4 enthält die Kodierung für die Herstellung von Rezeptoren, die die Übertragung des Botenstoffes Dopamin zwischen den Gehirnzellen erleichtern. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der Vorgänge beeinflußt, die mit Bewegungskontrolle, Gefühlsäußerungen und dem Empfinden von Lust und Schmerz zusammenhängen. Vorausgegangene Forschungen hatten bereits eine Verbindung zwischen einer Variante von DRD4 und einem Verhalten, das für Neues offen ist, hergestellt. Dieses Verhalten war zuvor mit Persönlichkeitsmerkmalen korreliert worden, die mit politischem Liberalismus („Liberalismus“ im amerikanischen Sinne!) verknüpft sind.

Sexpol 1933 und Sexpol 2015 (Teil 1)

27. Januar 2015

In seinen „Sexpol-Schriften“ führt Reich um das Jahr 1933 herum vor allem zweierlei gegensätzliche Dinge aus:

  1. Die „bürgerliche Sexualreform“ verfehlt das wirkliche Leben der Massen und hinkt den Entwicklungen hinterher, beispielsweise was den Paragraphen 218 betrifft.
  2. Die Abschaffung der Familie und die Herstellung sexueller Freiheit ist im Kapitalismus nicht möglich.

Übertragen wir das auf die Verhältnisse zu unseren Lebenszeiten, d.h. auf „Sexualreformer“ wie Oswald Kolle, Ernest Bornemann und Volkmar Sigusch. Eine Beschreibung ihres Wirkens erspare ich mir, denn die wird von Bernd A. Laska sehr gut zusammengefaßt. Sie mögen sich so aufgeklärt und progressiv geben, wie sie wollen, ihr ganzer Impetus ist doch darauf gerichtet, durch immer bizarrere Praktiken („Neosexualitäten“) den Menschen innerhalb des „kapitalistischen“ Systems eine illusionäre sexuelle Erfüllung zu verschaffen. Beispielsweise sollen sexuelle Perversionen (die Blockierung der Befriedigung) identitätsstiftend für ganze Gruppen sein!

Reich war stets darauf bedacht, die Menschen von unnötigem Leid zu entlasten, d.h. von antisexuellen Haltungen in der Gesellschaft und ihnen so den Kopf frei zu machen für „politisches Engagement“, so daß sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und nicht blind den sozialdemokratischen und nationalsozialistischen Führern folgen, beispielsweise nicht in den Ersten und Zweiten Weltkrieg. Heute geht es darum, nicht auf eine pornographisierte, gender-maingestreamte und vernunftwidrige „Kultur“ der angeblichen „Selbstverwirklichung“ hereinzufallen, die, wie die Päpste immer wieder zu Recht sagten, eine Kultur des Todes ist.

Das mangelnde Klassenbewußtsein (der mangelnde „Antiautoritarismus“) Anfang der 20. Jahrhunderts beruhte, so Reich, auf der Strukturbildung in der autoritären Familie. Heute setzt sich dieser Gegensatz von aktuellen Erfordernissen und der Charakterstruktur unter entgegengesetzten Vorzeichen fort. In vieler Hinsicht ist dabei die Sexualökonomie der Massen vielleicht sogar gestörter als vor 100 Jahren. Damals war es das Versagen der autoritär strukturierten Massen einer Rosa Luxemburg nicht zu folgen, d.h. durch europaweite Massenstreiks den imperialistischen Krieg zu verhindern (wie der Orgonom Robert Harman in „Practical Functional Economics (Part IV): The State of the Global Economy“, The Journal of Orgonomy, Vol. 47, No. 2, 2013/2014, ausgeführt hat). Heute ist es das Versagen der weitgehend antiautoritär strukturierten Massen passiv dabeizustehen, wie das entsprechende imperialistische Politikergesindel Europa systematisch umvolkt und „globalisiert“. Das Ergebnis wird das gleiche sein: ein vom Roten Faschismus (Political Correctness, Sozialdemokratie) und Schwarzen Faschismus (die pseudoreligiöse Ideologie „Islam“) zerstörtes Europa. Sogar die Opfer werden die gleichen sein: die Juden!

Politiker treibt dreierlei: 

  1. sind sie karrieregeil. Wären sie es nicht, würden wir sie nicht kennen. Karriere kann man in der deutschen Politik aber nur machen, wenn man sich der „Linie der Partei“ anpaßt. Ein kreativer und kritischer Geist ist hier nur hinderlich.
  2. bilden sie sich ein, „Führer“ zu sein, tatsächlich laufen sie jedoch irgendwelchen imaginären „Trends“ hinterher, die von spinnerten „Parteistrategen“ ausgemacht werden.
  3. „meinen sie es gut“. Das eigene gute Gewissen, das Gefühl der eigenen moralischen Überlegenheit und die Bewältigung ihrer eigenen Schuldgefühle sind ihnen wichtiger als die Interessen des Volkes.

Zusammengefaßt: es geht um die Selbstvergrößerung ganz besonders kleiner Kleiner Männer, um das Auffüllen ganz besonders leerer Seelen. Gott, man schaue sich doch diese Wichte an! 

Der vulgärmarxistisch verblödete Mann von der Straße sieht natürlich nur ein Motiv: Geld! Was ziemlich naiv ist, denn mit der Ausnahme einiger vollkommener Dummbratzen würden die meisten Politiker in der Wirtschaft weitaus mehr Geld verdienen. (Übrigens findet sich dieser Unsinn auch in der gegenwärtigen „antifaschistischen“ Schundliteratur, die uns erklären will, daß Geld das Hauptmotiv der Führungsschicht im „Dritten Reich“ war.) 

Die unheilvolle Melange aus Anpassung, Größenwahn und Gutmenschentum zerstört spätestens seit Anfang der 1980er Jahre unsere Demokratie, die nunmehr unmittelbar vor dem Kollaps steht. Ich verweise beispielsweise auf die folgende Analyse von Hans-Peter Raddatz: 

Es ist charakteristisch für den geistigen Zustand unseres Vaterlandes, wenn man im Kommentarbereich ausgerechnet dieses Videos folgende Naziergüsse lesen muß: 

die jüdische talmud legitimiert des kindesmissbrauch, laut jüdischer lehre sind 3 jährige mädchen reif für die jüdische vergewaltigung
die jüdische lehre nennt nichtjuden slaven und vieh, die dem juden dienen müssen, die jüdische lehre will die weltherrschaft, die sie ja mitlerweile in festen händen hält.
die jüdische lehre erlaubt ebenfalls das töten von nicht-juden, ausserdem muss jeder nicht-jude, der sich mit der jüdischen lehre befasst, ermordet werden, also auch ich. judentum=frieden 😉 

Wegen dieser Lügen wurde 2005 der Vize-Vorsitzende der NPD in NRW zu einem Jahr Haft wegen Volksverhetzung verurteilt. 

Ich kenne kein besseres Beispiel für Emotionelle Pest als den Antisemitismus (bzw. seine moderne Ausprägung, den „Antizionismus“ – der vielleicht noch widerwärtiger ist). Die Pest wirft den Juden (bzw. Israelis) genau das fälschlicherweise vor, was sie selbst praktiziert: 

„Materialismus“, so als wenn sich, beispielsweise, die britische Regierung auch nur einen Scheiß um das Los der sogenannten „Palästinenser“ kümmern würde, wäre sie nicht vom Öl und den Investitionen der Araber abhängig. (Hat sich beispielsweise auch nur ein westlicher Politiker um die Millionen geschert, die in den letzten Jahren im Kongo massakriert wurden?) 

„Kontrolle der westlichen Medien“, so als wären die nicht eindeutig antizionistisch (antisemitisch). Man mache doch nur mal den Fernseher an oder schlage eine Zeitung auf. Selbst in den Unterhaltungsmedien: dort sind Juden grundsätzlich nur als solche erkennbar, wenn sie antisemitische Klischees erfüllen. Jüdische Onkel Toms spielen diese Rolle mit kindlicher Begeisterung. Und dann erst die Onkel Toms hinter der Kamera: man denke nur an Spielberg und sein antizionistisches (antisemitisches) Machwerk München

Ständig wird Israel als Bedrohung für den Weltfrieden hingestellt. Man schaue doch mal bitte auf eine Weltkarte und versuche Israel auszumachen – es ist in diesem Maßstab gar nicht darstellbar. 

Am drolligsten sind aber die Hinweise auf angeblich erschreckende Stellen aus dem Talmud, die beweisen würden, wie die Juden tatsächlich über die Nichtjuden denken. Diese Vorwürfe sind so unglaublich frech erlogen und selbst fabriziert, daß einem die Spucke wegbleibt. 

Dank unserer Politiker wird alles wiederkommen. Europaweit Verhältnisse wie bereits heute in der Stadt Malmö, aus der die Juden vor den Pogromen der Muselnazis fliehen. Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte! 

Reich schrieb über den Antisemitismus: 

Unbewußte Sehnsucht nach sexueller Lebensfreude und sexueller Reinheit bei gleichzeitiger Angst vor der natürlichen und gleichzeitiger Angst vor der perversen Sexualität ergibt faschistisch-sadistischen Antisemitismus. (Die Funktion des Orgasmus, Fischer TB, S. 184) 

Reich illustriert das wie folgt (Zeitschrift für Politische Psychologie und Sexualökonomie, Band II, Heft 3(7), 1935): 

DER JUDE IM FASCHISTISCHEN LICHT

Die Sexpol behauptet, daß ein wesentliches Stück des faschistischen Antisemitismus der unbewußt irrationalen Auffassung entspricht, der Jude repräsentiere brutale, schmutzige Sinnlichkeit und den sexuellen Schächer. Hier ein Beleg:

Deutscher Volksgenosse, weißt Du:

daß der Jude

  • Dein Kind vergewaltigt
  • Deine Frau schändet
  • Deine Schwester schändet
  • Deine Braut schändet
  • Deine Eltern mordet
  • Dein Besitztum stiehlt
  • Deine Ehre verspottet
  • Deine Sitten verhöhnt
  • Deine Kirche vernichtet
  • Deine Kultur verdirbt
  • Deine Rasse verseucht

daß der Jude

  • Dich belügt
  • Dich betrügt
  • Dich bestiehlt
  • Dich als Vieh bezeichnet
daß jüdische

  • Ärzte Dich langsam morden,
  • Rechtsanwälte Dir nie zu Deinem Recht verhelfen,
  • Lebensmittelgeschäfte Dir verdorbene Ware verkaufen,
  • Schlächterläden dreckiger sind als Schweineställe,


daß der Jude
obiges nach seinen Talmudgesetzen tun muß,
da es für ihn eine gottgefällige Tat ist.

Deutsche Volksgenossen, darum fordert:

Für Deutsche, die mit
Nichtariern Geschlechtsverkehr unterhalten,
Zuchthausstrafen, Aberkennung der Staatsbürgerrechte,
Vermögensbeschlagnahme und Ausweisung. Im Rückfall
Todesstrafe. Die Nachkommen sind unfruchtbar zu
machen und dürfen keine Staatsbürger werden, sie und
der nichtarische Teil sind auszuweisen. Frauen und
Mädchen, die sich freiwillig mit Juden einlassen, ist
in keinem Fall gesetzliches Schutz zu gewähren. Für
Betrügereien hohe Zuchthausstrafen. Der Jude lebt von
der Lüge und stirbt an der Wahrheit.

Nora-Druck, Berlin

Das Verbot des Geschlechtsverkehrs zwischen Juden und Ariern wurde Gesetz!
Von fünfzehn Beschuldigungen beziehen sich zehn unmittelbar auf Sexuelles!
Rationelle Sexualpolitik ist die wichtigste Waffe gegen faschistische Mystik!
 

Ergänzungen zu „Der Blaue Faschismus“ (Teil 2)

18. Januar 2015

Auf die Frage, ob die alte Links-Rechts-Einteilung heute nicht obsolet sei, antwortete Jutta Ditfurth, das sei ganz und gar nicht der Fall, denn „links ist auf der Seite der Ausgebeuteten und Gedemütigten zu stehen“. Nicht gerade eine originelle oder weltbewegende Aussage, doch mir kam sie in diesem Moment so kindlich, kindisch vor. Und dann noch mit dem schwer zu beschreibenden pubertär-schnoddrigen Tonfall, zu dem nur Linke in der Lage sind. „Auf der Seite der Ausgebeuteten und Gedemütigten zu stehen“ – wie süß. Auf die Frage neulich, ob ich etwas für Oxfam spenden wolle, kam es zur allgemeinen Belustigung aus mir ohne vorher zu überlegen raus: „Ich spende doch nichts für arme Menschen!“ Will sagen: Warum soll ich Leuten helfen, die sich nicht mal selbst helfen? Eine typisch rechte Einstellung. (Das hat im Übrigen nichts mit der Hilfsbereitschaft in konkreten Situationen zu tun. Mir ist jedenfalls aufgefallen, daß Linke in Situationen, wo mitmenschliche Hilfe unmittelbar gefordert ist, auffallend kalt und rücksichtslos reagieren können. Je weiter die Menschen weg sind, desto mehr engagieren sie sich für sie!)

Linke rebellieren gegen den Vater und solidarisieren sich entsprechend mit allen „Unterdrückten und Entrechteten“, während Rechte mit dem Vater wettstreiten und sich entsprechend mit den Erfolgreichen identifizieren. (Sie dazu Elsworth F. Bakers Buch Der Mensch in der Falle.) Sie stehen nicht „auf der Seite der Ausgebeuteten und Gedemütigten“. Warum sollten man das auch tun?! Dieses Verhältnis zum Vater muß nicht unbedingt etwas mit dem realen Vater zu tun haben, sondern im Sinne der Psychoanalyse mit der „Vaterimago“.

Die Linke will eine Welt ohne Arbeit, d.h. es soll keinen Wettkampf mit dem Vater geben und die Mutter (die Mutterimago) steht einem zur freien Verfügung. Die Familie wird abgeschafft und die Liebe ist frei von allen Bindungen. Engels hielt das ödipale Paradies, den Kommunismus, nur in primitiven Gesellschaften für möglich, wo so gut wie nichts produziert wird, oder in entwickelten Gesellschaften, wo so gut wie alles von Maschinen produziert wird.

Die Rechte will hingegen eine Welt ohne Sexualität, d.h. der Mutter wird ein für allemal entsagt und alles konzentriert sich darauf dem Vater durch harte Arbeit nachzueifern. Reich mußte sich in den 1920er und 1930er Jahren mit der Obsession der Rechten mit der Sexualität und ihrer Utopie der „sexuellen Reinheit“ (der Asexualität) herumschlagen. Man lese Die Massenpsychologie des Faschismus! Der rechtsradikale Reverend Moon, Führer der reichsten und mächtigsten Sekte der Welt, wollte beispielsweise nach seiner weltweiten Machtergreifung alle Menschen töten und in die „Geistwelt“ schicken, die ihre Sexualität nicht unter Kontrolle haben.

Es gibt imgrunde nur zwei Utopien – und an ihren Utopien sollt ihr sie erkennen: die Utopie des Schlaraffenlandes, in dem die gebratenen Hühner einen in den Mund fliegen, und die Utopie des Mönchsordens, in dem jeder seinen Platz hat und arbeitet („Arbeit macht frei“). Die erste ist die Utopie des Kindes, das dem strengen Vater heimlich eine Nase dreht und den Kühlschrank ausplündert, die zweite des übergehorsamen Strebers, der eines Tages den Vater überflügeln wird. Die letztere Einstellung hat nach dem Krieg dieses vollständig zerstörte Land groß gemacht, die erstere hat es dann nach „1968“ wieder zerstört. Die „Arbeitsgesellschaft“ soll überwunden werden!

Diese beiden Utopien beruhen auf zwei grundsätzlich unterschiedlichen Panzerstrukturen: die linke „geht nach oben“, d.h. die Abwehr konzentriert sich im Zentralen Nervensystem und auf das Denken („Intellektualisierung“), während die rechte „nach unten geht“, d.h. sich die Abwehr auf das Autonome Nervensystem und die Muskulatur („Anpacken“) konzentriert.

Für beide Seiten gilt, daß je weiter es zum extremen Rand der Gesellschaft geht, sich die Augenpanzerung verstärkt. Entsprechend bildet sich die „Querfront“ (Nationalbolschewisten, nationale Sozialisten, etc.), die charakteristischerweise immer dann zustande kommt, wenn beide Parteien sich in ihren Verschwörungstheorien überschneiden. Das überraschende ist, daß diese Verschwörungstheorien, ganz ähnlich den paranoiden Wahnsystemen von Schizophrenen, durchweg tiefe Wahrheiten über die Welt enthalten (vgl. Der Blaue Faschismus). Man kann sie aber nur entschlüsseln, wenn man einigermaßen klar sehen und denken kann.

Klares Sehen und Denken bedeutet schlichtweg, daß man die Funktion der gegebenen Handlungen und Einstellungen durchschaut. Natürlich kann es sich um bloße Politik handeln, d.h. um ganz persönliche Interessen. Man erhofft sich beispielsweise durch das Überwinden des Links-Rechts-Gegensatzes irgendwelche Vorteile, d.h. man betreibt Politik. Tatsächlich bleibt die soziopolitische Charakterstruktur erhalten. Wie die aber erkennen? Die wahre Charakterstruktur eines „Querfrontlers“ erkennt man, wenn man seine Reden und Taten funktionell betrachtet, d.h. darauf blickt, worauf das ganze letztendlich hinausläuft: Auf eine Rebellion gegen den Vater oder auf einen Wettstreit mit ihm? Auf eine Abschaffung der Arbeit oder auf eine der Sexualität?

Dieser fundamentale Gegensatz wurde in den 1930er Jahren verwischt, als im Gefolge des staatskapitalistischen Projekts „Sozialismus in einem Land“ in der Sowjetunion es zu einer beispiellosen Sexualrepression kam. Währenddessen zeichneten sich in Hitlerdeutschland im Kampf gegen die die Allmacht des Staates gefährdende christliche Religion gegenteilige „neuheidnische“ Tendenzen ab.

Man kann die sozialistischen und anti-aristokratischen Elemente des Nationalsozialismus hervorheben wie man will, Fakt bleibt, daß er ursprünglich (ganz wie das spätere Franco-Regime) auf eine Wiedereinrichtung der Hohenzollern-Monarchie ausgerichtet war und seine konsequenteste Ausformung im „Schwarzen Orden“ (Himmlers Schwarzer Korps, die SS) fand. Ebenso kann man die offensichtlich konservativen Elemente der sogenannten „DDR“ hervorstreichen, wird aber bei einer näheren Analyse sehen, daß sie alles andere als eine Arbeitsgesellschaft war, sondern durchweg nur so getan wurde, als würde gearbeitet werden. Die Produktivität war abenteuerlich gering und die Qualität der Produkte indiskutabel. Man lebte schließlich in einem „Arbeiter- und Bauernstaat“! Umgekehrt war ganz gegen den äußeren Anschein die Sexualmoral weitaus lockerer als in Westdeutschland.

Kommen wir schließlich zu den heutigen „Montagsdemonstrationen“, Jürgen Elsässer und ähnlichen Erscheinungen, die das Links-Rechts-Schema zu sprengen scheinen. Betrachtet man seinen Weg von den „Antideutschen“, konkret und jungle world zu den deutschen Nationalisten, Interviews für die Junge Freiheit, etc. und zu einem kleinen Medienstar in Putins Rußland, wird eins deutlich: er ist sich treu geblieben. Es ging immer gegen die Vaterimago („Amerika“, das „Finanzkapital“) und die Identifikation mit Rebellen gegen diese Imago. Entsprechendes läßt sich über Leute sagen, die den umgekehrten Weg gegangen sind, d.h. von rechts nach links. Hier geht es darum, daß sie die „alten Werte“ gegen „Amerika“ und die Globalisierung verteidigen wollen. Beispielsweise haben Peter Gauweiler und Heiner Geißler in vielen Belangen mehr gemein mit der Linken als der CSU bzw. der CDU.

Es ist eine Illusion, daß man aus dem Links-Rechts-Schema ausbrechen könnte, denn die ist eine Funktion der Panzerung, d.h. ganz bestimmter Abwehrhaltungen gegen die spontane Bewegung der organismischen Orgonenergie. Der Gegensatz wäre erst mit dem Verschwinden der Panzerung aufgehoben. Die Illusion dieser Aufhebung führt in den Blauen Faschismus.

sexualitätarbeit

Weimarer Verhältnisse

1. Dezember 2014

Wir haben Weimarer Verhältnisse. Die Republik wird von zwei Seiten in die Zange genommen, während das „Mittelfeld“ von einer dritten Gruppe innerlich ausgehöhlt wird. Die drei Mitspieler des Infernos sind:

  1. Die Kommunisten, d.h. pseudo-liberale Ideologen, die insbesondere die Grünen, die SPD und fast flächendeckend die Medien, aber auch den gehobenen Beamtenapparat dominieren. Sie sind für die absurde Flut von Wirtschaftsflüchtlingen und die schleichende rechtsradikale Islamisierung verantwortlich, die absurderweise von einer linksradikalen Kultur („Gendermainstreaming“) flankiert wird, um für eine Spannung zu sorgen, die über kurz oder lang zum vollständigen Kollaps der Gesellschaft führen muß.
  2. Die Entsprechung dieser Leute auf der rechten Seite sind rechte Obskurantisten (siehe dazu meine Ausführungen in Der politische Irrationalismus aus Sicht der Orgonomie). Gemeint sind insbesondere die verpeilten Putin-Fans und Verschwörungstheoretiker in Sachen NSU. Wie einst ihre Geistesverwandten, die Nationalsozialisten, verunmöglichen sie jede rationale Debatte und machen es Konservativen unmöglich Gehör zu finden, d.h. der bioenergetische Kern hat keinerlei Chance mehr sich zu Wort zu melden. Charakteristischerweise bilden sich immer wieder zeitweise „Querfronten“, bei denen sie sich mit der extremen Linken, insbesondere „Die Linke“, zusammenfinden. Ihr gemeinsames Funktionsprinzip ist die Emotionelle Pest, der mörderische Haß auf das Lebendige (den bioenergetischen Kern).
  3. Die verweichlichten Liberalen, die für alles und jedes Verständnis haben, insbesondere aber für die „Bürgerrechte“ der Emotionellen Pest kämpfen. Das ist überhaupt das einzige, für das sie die Energie zum Kampf aufbringen!

Politik ist die Verlagerung der Neurose auf den sozialen Bereich. Die linke Seite will aus ödipalen Motiven den Vater töten, die Rechte mit ihm wetteifern. Entsprechend hat die Linke den Kontakt zum bioenergetischen Kern verloren, während die Rechte zumindest noch einen verzerrten Kernkontakt hat.

Als die Türme des World Trade Center fielen, fiel symbolisch die (phallische) Macht des Vaters der Welt (die USA), mit all seinem Reichtum und seinem Geld (seinem Zugang zu Frauen).

Ein typischer Linkintellektueller ist der „Vorurteilsforscher“ Wolfgang Benz. Bei einer Podiumsdiskussion kurz nach dem 11. September sagte er:

[Die Zwillingstürme von Manhattan] sind Symbole von Stolz und Reichtum und Arroganz. Solche Gebäude aufzurichten, das ist die äußerste Arroganz, und die Verletzlichkeit ist damit mit eingebaut. Und die Attacke gegen diese Gebäude, mit dieser Attacke kann man eigene Ohnmachtsgefühle und eigene Demütigungen auslöschen und in die Ohnmacht und Demütigung des Gegners verwandeln… Und das provoziert die drastischen und dramatischen Reaktionen und die martialischen Reaktionen, und das macht es so gefährlich und so verheerend, gerade diese Symbole anzugreifen und zu zerstören.

Wie konnten die USA nur so provozieren! Als der Vater zurückschlug, kam es zur Panik unter jenen, deren subversive Phantasien sich erfüllt hatten.

In seinem Thriller Der Rächer thematisiert Frederick Forsyth, einer der wenigen wirklich authentischen Konservativen im kulturellen Leben, das verhängnisvolle Wirken Clintons, der aus Gründen der Political Correctness dem FBI und der CIA verboten hatte, moralisch zweifelhafte Quellen anzuzapfen. Resultat war der 11. September!

Unter den führenden europäischen Politikern war die 2003 ermordete Außenministerin Schwedens, Anna Lindh, einer der schärfsten, wenn nicht der schärfste, Kritiker des Vorgehens von Sharon und Bush im Nahen Osten. In der Konsequenz war sie einer der Hauptunterstützer der mörderischten Regime und Ideologien, die der Planet heute kennt. Die syrische Ministerin Bouthaina Shaaban widmete Anna Lindh einen hymnischen Artikel im libanesischen Daily Star.

Lindhs Politik lief darauf hinaus, Israel und den gesamten Westen zum kollektiven Selbstmord aufzurufen. Der vollkommen denaturierte und gesellschaftlich gemeingefährliche liberale „gutmenschliche“ Geist, den sie prototypisch verkörperte, zeigte sich auch posthum:

Der Eheman von Anna Lindh empfand keinen Haß für den Mörder seiner Frau, einen serbischen Einwanderer, der nichts, aber auch rein gar nichts in Schweden zu suchen hatte. Bo Holmberg:

Anna hat gesagt, wer haßt und Rache will, der ist kein guter Mensch. Ich muß solche Gefühle herunterschlucken.

Seit der Weimarer Republik hat sich nichts geändert: die politische Klasse und die „kulturelle Elite“ Deutschlands ist nach wie vor bis ins Mark verdorben. In ihrer Dummheit, aus ihrem falschen Liberalismus heraus, liefert dieses elende Gesindel Deutschland von neuem der organisierten Emotionellen Pest aus und bereitet einer Zweitauflage des Holocaust den Boden!

Reich zufolge haben die „weichlichen“ und „gefühlsschwachen“ Liberalen Deutschland dem Nationalsozialismus ausgeliefert (Christusmord, Freiburg 1978, S. 382).

Ähnliches findet heute in der Berliner Republik statt. Als die Regierung die NPD verbieten wollte, schmetterte dies 2003 das Bundesverfassungsgericht ab. Die denkbar abwegige Begründung: der Verfassungsschutz habe die NPD unterwandert! Faktisch kritisierten die Verfassungsrichter, daß die Verfassungsschützer ihre Arbeit getan hatten! Oder sollen sie sich aus der Zeitung informieren? Dank der Sorge des Verfassungsgerichts um die „Bürgerrechte“ der Todfeinde der Verfassung, tanzt die NPD unangreifbar dem Rechtsstaat auf der Nase herum.

In den USA setzte sich der Supreme Court für die „Bürgerrechte“ der Guantanamo-Häftlinge ein. Mittlerweile sind die ersten, die freigelassen wurden, wieder fleißig dabei, amerikanische Bürger zu ermorden.

Die linksliberalen Meinungsmacher tun alles, um Europa zu unterminieren:

Politiken aus Kopenhagen ging 2007 wie folgt auf die anhaltende Diskussion über eine verstärkte Terrorbekämpfung ein:

Wir verstärken die Nachrichtendienste, schränken die demokratischen Rechte ein und überzeugen die Moslems davon, daß sie unsere Feinde sind. Bislang haben wir diesen inneren Krieg gegen den Terrorismus ohne Terroristen geführt. Doch das ist nur eine Frage der Zeit. Machen wir so weiter, schaffen wir diese selbst.

Wenn wir uns gegen die Islamisierung Europas zur Wehr setzen, sind letztendlich wir selbst daran Schuld, wenn es zu Terroranschlägen kommt. Diese verquere Logik findet sich auch in einem Kommentar der Westdeutschen Zeitung:

Nun zeigt sich, daß auch [Bushs] liberaler Nachfolger Barack Obama den Sicherheitswahn seines Landes nicht zu bannen vermag. Wenn als Folge eines versuchten Attentats auf ein Passagierflugzeug ab sofort alle Flugreisenden aus arabischen Ländern mit besonderer Akribie kontrolliert werden, dann ist dies nichts anderes als eine von der US-Regierung verordnete Diskriminierung (…).Wenn das Racial Profiling nun seine Auferstehung feiert, dann ist dies nichts als ein Triumph der Terroristen, denen es mit ihren feigen Anschlägen um genau das geht: Argwohn und Haß zwischen den Kulturen zu säen; eine Atmosphäre der Angst zu schaffen, in der jeder unter Verdacht steht; schließlich die zentralen Werte und damit das ideelle Fundament des Westens zu unterhöhlen. Wir werden uns – unter bestimmten Voraussetzungen – mit Körperscannern an Flughäfen abfinden müssen, denn sie dienen der Sicherheit aller. Aber wir dürfen es uns nicht erlauben, im Namen der Sicherheit ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht zu stellen.

Genau dieses Vorgehen hat die israelische El Al zur sichersten Fluggesellschaft der Welt gemacht! Aber Logik und Vernunft anzumahnen ist ein hoffnungsloses Unterfangen, weil die Unterhaltungsindustrie, etwa die Lindenstraße und wirklich alle anderen Sendungen, der Bevölkerung tag ein tagaus die richtige, d.h. „liberale“ und sozialdemokratische, Gesinnung eintrichtert. Ein vernünftiges Wort – und man wird angestarrt, als käme man vom Mars!

Systematisch haben die Linken über 40 Jahre hinweg jenen Acker bestellt, von dem sie leben: die Hilflosigkeit der Massen. Sollten die infolge sozialistischer „Wohltaten“ von der Arbeitsdemokratie entfremdeten Massen aus Angst vor der Freiheit erneut der Linken folgen, die diese Freiheitsangst weiter verankert, zeichnet sich eine unaufhaltsame Abwärtsspirale ab.

Nie wurde funktioneller plakatiert als in den 1950er Jahren von Adenauer: „Alle Wege des Sozialismus führen nach Moskau!“

„Moskau“ liegt mittlerweile im Zentrum Saharasias. Genauso wie die „freiheitliche“ Linke Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre von einer aussichtslosen Lage sprach, in der sich die USA in Indochina angeblich hineinmanövriert hätten, – obwohl es Nordvietnam „und“ der Vietkong waren, die langsam alle Hoffnung fahren ließen, – wird uns heute teilweise von den gleichen Leuten eingehämmert, die Lage im Nahen Osten sei ausweglos. Damals kapitulierte der von der Linken moralisch ausgehöhlte Westen vor dem Roten Faschismus, heute sollen wir uns den Islamo-Faschisten beugen.

Wie sehr sich die „liberalen“ Eliten und sogenannten „Intellektuellen“ nach einem neuen Holocaust sehnen, erkennt man allein schon daran, wie sehr sie einerseits ständig Israel in Stürmer-Manier angreifen und andererseits jüdische „Onkel Toms“ bzw. Kapos anhimmeln.

Will man sich eine mögliche, wenn nicht wahrscheinliche Zukunft Deutschlands anschauen, blicke man nach Malaysia.

Vor fünfzehn Jahren wurde berichtet, ein islamischer Religionslehrer (27) aus Kuala Lumpur (Malaysia) habe seine jüngere Schwester (16) brutal zu Tode geprügelt. Grund: Sie war zu spät aus der Schule nach Hause gekommen. Schon in der Vergangenheit soll er sie öfter geschlagen haben – um ihr „Disziplin“ beizubringen.

Der schiere Irrsinn ist, daß diese für die islamische Welt typische Meldung ebenso gut aus Deutschland stammen könnte! Wenige Tage zuvor vorher hatte hier in Deutschland ein türkischer Religionslehrer eine ganze türkische Familie erschossen, weil er deren Tochter nicht zur Zweitfrau nehmen durfte.

Zu dieser Zeit mußte ich mir bei einer der täglichen Talkshows von einer tiefverschleierten Muslima anhören, im Islam seien die Geschlechter gleichberechtigt – nachdem sie gerade bekannt hatte, daß sie natürlich abends nicht alleine das Haus verlassen dürfe.

Aber diese Leute haben natürlich alle den Islam nicht verstanden!

Der Islam ist wie eine ansteckende Geisteskrankheit, die sich ausbreitet. Massenhysterie. Im eigenen Haus sind es die Frauen, die auf bestialische Weise erniedrigt und gequält werden, im öffentlichen Raum sind es die drei Hauptfeinde der Moslems: die Juden (da diese dünn gesät sind, deren „Stellvertreter“), danach die Christen und natürlich die Schwulen.

2003 ermahnte der damalige langjährige Premierminister von Malaysia, Mahathir Mohamed, bei seiner Eröffnungsrede des Gipfeltreffens der islamischen Länder (Organisation of Islamic Conference, OIC) die Moslems dieser Welt: im „antizionistischen“ Kampf sollten sie sich an den Juden selbst orientieren, die 2000 Jahre voller Pogrome überlebt hätten, indem sie nicht zurückschlugen, sondern nachdachten. Die Juden würden, so Dr. Mahathir, „die Welt durch Stellvertreter regieren“ und andere für sich kämpfen und sterben lassen.

Genauso wie Mahathir haben die Nazis gedacht: sie haben das (heute in der moslemischen Welt äußerst populäre) Machwerk Die Protokolle der Weisen von Zion ernst genommen.

Apropos Nazi-Abschaum: die Nazis von heute sind jene Linken, die sich seit „dem 11. September“ den gleichen antisemitischen und antiamerikanischen Verschwörungstheorien hingeben, wie die Jünger Mohammeds. Vollends pathologisch und schlichtweg reif für die Klapsmühle sind jene, die von „Chemtrails“ stammeln, mit denen die „Illuminati“ (also die Juden) die Welt vergasen wollen.

Genau wie bei den Nazis kommt bei den Moslems und Linken nach dem Judenhaß (wenn auch mit einigem Abstand) der Christenhaß. In Kuala Lumpur wurden Brandanschläge auf chirstliche Kirchen verübt. Ein Gericht hatte einer katholischen Zeitung erlaubt, den christlichen Gott wie im moslemischen Kulturkreis üblich als „Allah“ zu bezeichnen. Für radikale Moslems ist das eine Beleidigung. Eine Entweihung des heiligen Namens durch unreine Schweinefleischfresser und Götzenanbeter.

Eine der erfreulichen Entwicklungen der letzten Jahre in Deutschland war, daß sich Politiker offen zu ihrer Homosexualität bekennen können, ohne negative Folgen für ihre politische Karriere. Man kann Außenminister werden, eine Landesregierung führen. Das ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, weil das die ultimative Normalisierung ist. Kaum eine Menschengruppe mußte so viel leiden – wegen nichts und wieder nichts. Jetzt sind sie endlich frei!

Im Alltag erfahren Schwule bereits, das diese Freiheit kaum von Dauer sein wird. Sie wissen ganz genau vor welcher wachsenden Bevölkerungsgruppe sie sich in acht nehmen müssen. Es ist unausdenkbar, wenn der Islam eines Tages dieses Land zu bestimmen anfängt!

In Malaysia ließ Mahathir seinen ehemaligen Stellvertreter Anwar Ibrahim mit dem Vorwurf, eine homosexuelle Verbindung zu seinem Chauffeur zu unterhalten, zu einer neunjährigen Gefängnisstrafe verurteilen.

Genauso wird die Zukunft Deutschlands aussehen: das Land wir von allen „jüdischen“, christlichen und „entarteten“ „Elementen“ gereinigt werden.

Der Focus hat zu Malaysia einen beängstigenden Artikel veröffentlicht. Ein Abgeordneter der bedrängten chinesischen Minderheit zur Islamisierung Malaysias: „Das ist ein gefährlicher Trend, den wir wohl nie wieder umkehren können.“

Man bedenke dabei, daß der Islam in dieser Region von jeher als „gemäßigt“ galt. Genauso wie ja auch der türkische Islam „gemäßigt“ ist…

reichbrand

Die Sehnsucht nach Frieden: Putin und die soziopolitische Charakterologie

7. September 2014

Eines der Probleme beim Verstehen der orgonomischen Soziologie ist ihr Diktum, daß die Biologie fundamentaler sei als die Soziologie und daß deshalb gesellschaftliche Probleme in erster Linie biologischer Natur seien. Ist es nicht aber vielmehr so, daß soziologische Prozesse die Biologie bestimmen?! Man denke nur daran, wie in Kliniken die Mutter-Kind-Bindung beeinflußt wird oder an die Einschränkungen der jugendlichen Genitalität. Haben denn die Orgonomen nie Reich gelesen?

Der Knackpunkt ist, daß soziologische Vorgänge „an sich“ keinerlei Durchschlagskraft haben. Genau das lamentieren „Reformer“ ja seit jeher: keinerlei Aufklärung würde die Menschen wirklich berühren, alle staatlichen Programme scheiterten an der „menschlichen Natur“, nichts ändere sich jemals wirklich. Soziologische Faktoren werden erst dann wirksam, wenn sie zu einer „zweiten Natur“ werden, – wenn sie sozusagen selbst zur Biologie werden. Das werden sie durch die Umformung der Charakterstrukturen der Gesellschaftsglieder, etwa durch das, was auf Entbindungsstationen geschieht oder dadurch, wie Menschen ihre Pubertät durchleben. In diesem Sinne bestimmt die Biologie wirklich alles.

Ich habe versucht, das mit folgender Illustration greifbarer zu machen:

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Die Biologie liegt tiefer als die Soziologie, aber die Soziologie bestimmt die Biologie, – was, wie oben erläutert, kein Widerspruch zur Aussage ist, daß die Biologie alles bestimmt. Entsprechend ist natürlich ursprünglich die Biologie die Quelle der Probleme (das Straucheln des Bewußtseins vor der bioenergetischen Tiefe, wie in Die kosmische Überlagerung beschrieben, und DOR, wie von Reich im Aufsatz „Die emotionale Wüste“ nahegelegt), doch aktuell ist es stets die Soziologie, die auf die Biologie rückwirkt.

In diesem Sinne sind innen- und außenpolitische Probleme, Probleme biologischer Art. Konkret bedeutet das vor allem, daß man etwa das Geschehen in der Ukraine nur mit der von Elsworth F. Baker entwickelten soziopolitischen Charakterologie verstehen kann.

Die Vertreter der obenerwähnten „Aufklärung“ und der staatlichen Intervention, sozusagen „die Vertreter der Soziologie“, finden sich auf der linken Seite des politischen Spektrums. Sie leben ganz in der charakterlichen Fassade abgeschnitten von der „ersten Natur“ (dem bioenergetischen Kern) und der „zweiten Natur“ (der soziologisch determinierten sekundären Schicht). Aus diesem Grund können sie nicht mit der „tierischen“ Aggression umgehen, die von Faschisten (die ganz in der sekundären Schicht leben) und Kommunisten (deren Fassade dem Ausdruck ihrer sekundären Schicht dient) ausgeht. Entsprechend hilflos gehen sie mit dem „ehemaligen“ KGB-Agenten Putin um, der an der Spitze eines nationalsozialistischen Großreiches steht und exakt genauso agiert wie einst Adolf Hitler. Die liberalen Westler sind mit Kräften konfrontiert, mit denen sie aus charakterstrukturellen Gründen nicht umgehen können.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden praktisch alle Konflikte durch derartige „Friedensbewegte“ ausgelöst. Das beginnt mit der Appeasement-Politik gegen das geradezu lächerlich schwache Deutschland, das Frankreich bis zur französischen Niederlage in jeder Hinsicht haushoch unterlegen war, geht über Kennedy, den weder die Chinesen noch die Russen ernst genommen haben – es ist ein Wunder, daß Kennedy nicht über Cuba und Taiwan den atomaren Weltbrand ausgelöst hat! – und nun der neue Kennedy (Obama) vs. Putin. Man glaube doch nicht, daß Putin das mit der Krim und „Neurußland“ sich gegenüber McCain erlaubt hätte! Wenn ich das schon höre, daß der Westen Putin nicht hätte „provozieren“ sollen. Obamas Schwäche und die Schwäche der EU hat ihn „provoziert“, sonst nichts!

Was Putin und Neurußland betrifft, kann ich mich nur dem Frontpage Magazine anschließen:

Putin setzt uns nur dann schachmatt, wenn wir ignorieren, was Winston Churchill in seiner Rede von 1946, „Die Sehnsucht nach Frieden“, über die Russen sagte: „Es gibt nichts, was sie so sehr bewundern wie Stärke.“

Wir müssen uns daran machen, kreative Wege zu finden, um jene Stärke zu zeigen, die Putins Aufmerksamkeit auf sich zieht und ihn innehalten läßt.

Erstens können wir den bedrängten ukrainischen Streitkräften anspruchsvollere Waffen und Training anbieten, zusammen mit mehr Austausch von Geheimdienstinformationen. Zweitens können wir die Dissidenten auf der Krim und anti-russische Ukrainer in der Ostukraine mit verdeckten Operationen helfen, um eine Gegenkraft aufzubauen, die Putins Traum einer kostengünstigen Okkupation unterhöhlt.

Der dritte und vielleicht wichtigste Punkt ist, daß Obama nun mobile Raketenabwehrsysteme in Polen und der Tschechischen Republik bereitstellen sollte, wovon er irrigerweise während seiner ersten Amtszeit als Teil seines gescheiterten Versuchs Abstand gehalten hatte, die Beziehungen zu Rußland auf eine positivere Richtung „neu auszurichten“. Tatsächlich sollte Obama Ungarn und die baltischen Staaten der Liste hinzufügen. Mit anderen Worten das tun, vor dem Putin am meisten Angst hat: ihn mit einer Einkesselung-Strategie in Zaun halten.

Es gibt keine Garantien, daß diese Maßnahmen funktionieren werden. Aber eins ist sicher: wenn wir nichts tun, außer ein paar weitere Sanktionen hinzuzufügen, wird Putins Aggression mit der östlichen Ukraine nicht aufhören.

Mit Putin kann man nur umgehen, wenn man sozusagen „biologisch aggressiv“ vorgeht, also nicht diplomatisch und mit dem Appell an „liberale Werte“. Niemand will einen klassischen oder gar nuklearen Krieg, aber Putin wird durchmarschieren, wenn wir Angst vor Aggression zeigen: er wird die baltischen Staaten „befreien“, Polen neu binden, ein „neutralisiertes“ Deutschland fordern – und immer so weiter… Siehe dazu unbedingt auch hier.

Es ist nicht einfach, die soziopolitische Charakterologie so zu akzeptieren, wie man die psychiatrische Charakterologie hinnimmt. Und selbst bei der ist es schwer genug, weil sich zu viele „Widersprüche“ auftun. Doch wenn man erst mal einen Blick dafür hat, dann erwartet man nicht mehr, daß ein Zwangscharakter sich buchstäblich wie ein rostiger Roboter bewegt und verhält oder daß eine Hysterikerin ständig rumschreit, um dann theatralisch in Ohnmacht zu fallen. Es geht nur um Verhaltenstendenzen, die am Schluß immer dominieren. Ganz ähnlich ist es bei den soziopolitischen Charakteren. Hinzu kommt, daß es in Europa zu einer „Rotverschiebung“ (Konia) gekommen ist, die es fast unmöglich macht, Bakers „Schablone“ auf europäische Verhältnisse zu halten und einen darüber hinaus dazu zwingt Leute als „Kommunisten“ einzustufen, die formal kaum links von der (vermeintlichen!) Mitte liegen.

Entsprechend geht mit dieser Rotverschiebung eine Polarisierung der Gesellschaft einher, die jeden rationalen politischen Diskurs, wie er früher noch zumindest ansatzweise möglich war, verunmöglicht. Beispielsweise werden von links und rechts die lächerlich schwachen Politiker des Westens als „Kriegstreiber“ gebrandmarkt, kaum, daß sie auch nur ansatzweise etwas Kritisches über Putin gesagt haben – während Putin Panzer rollen läßt. Jede Diskussion wird zunehmend verunmöglicht, weil man mit irgendwelchen unbeweisbaren bzw. unwiderlegbaren Verschwörungstheorien kommt. Das ist eine direkte Entsprechung der Tendenz in der psychiatrischen Charakterologie, wo die „klassischen“ muskulär gepanzerten Neurotiker zunehmend durch okular gepanzerte Quasipsychotiker verdrängt werden, die immer bizarrere Symptome zeigen. Die Biologie bestimmt das gesellschaftliche Geschehen! Beispielsweise können Putin und etwa die Islamisten beliebig mit den durchsichtigsten Lügen und Taschenspielertricks mit uns spielen, weil wir buchstäblich unfähig geworden sind, räumlich zu sehen.

Hitler und die Orgonomie (Teil 2)

15. August 2014

Ich bin immer wieder verblüfft, wie sehr doch die modernen Kämpfer gegen die „Illuminati“, die „Bilderberger“, die „Neue Weltordnung“, die „Globalisierung“ und das „faschistische Regime“ in der Ukraine imgrunde nichts weiter sind als Hitleristen. Insbesondere, wenn sie mich auf Die Protokolle der Weisen von Zion verweisen. Das ist mir in letzter Zeit wiederholt passiert: gruselig ohne Ende!

In Die Massenpsychologie des Faschismus beschreibt Reich, wie die Nationalsozialisten „links geredet“ und „rechts gehandelt“ haben. Die verbindende Klammer war der Antisemitismus. Heute sprechen die (National-) Sozialisten wieder vom Gegensatz „national“ und „asozial“.

In der Rheinischen Post verglich 2005 der Historiker Michael Wolffsohn die damalige Kapitalismuskritik des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering mit der antijüdischen Hetze Hitlers. Wieder einmal würde eine Bevölkerungsgruppe mit Tieren gleichgesetzt, die wie eine „Plage“ das deutsche Volk ausplündere und deshalb „vernichtet und ausgerottet“ werden müsse. Heute nennt man sie „Heuschrecken“, damals waren die Bezeichnungen für das „Ungeziefer“ noch abstoßender.

(Wie in Die Nomenklatura der „Markwirtschaft“ erwähnt, ist der heutigen Kapitalismuskritik in einer Hinsicht beizupflichten: die Kapitalströme werden weltweit von einer quasi „kommunistischen“ Planwirtschaft bestimmt [„Geldmengensteuerung“]. Die Weltwirtschaft krankt an einer Art zerstörerischer Krebsschrumpfungsbiopathie. Für diesen Systemfehler aber einzelne Kapitalisten moralisch verantwortlich zu machen, ist niederträchtige Hetze. Siehe dazu auch Reichs entsprechende Ausführungen im Marx-Kapitel von Menschen im Staat.)

Liest man in Reichs Zeitschrift für Politische Psychologie und Sexualökonomie (1934-1938) die Darstellungen über die Lage im Reich, tut sich eine Kluft auf gegenüber dem Bild, das neuere Historiker über eine Art „Nazi-Wirtschaftswunder“ und einen „Nazi-Sozialstaat“ zeichnen.

Die Wirtschaftshistoriker Andrea Wagner vom Department für Volkswirtschaft der LMU und Jörg Baten von der Universität Tübingen haben festgestellt, daß in der Tat der Lebensstandard unter den Nationalsozialisten nicht etwa anwuchs, sondern ganz im Gegenteil sank. Dabei orientieren sie sich nicht am Bruttoinlandsprodukt, das (vor allem wegen steigender Militärausgaben) tatsächlich anstieg, sondern an arbeitdemokratischen Indikatoren. Während in den übrigen europäischen Ländern die Körpergröße weiter zunahm, stagnierte sie unter den Nationalsozialisten. Entsprechendes galt für die Lebenserwartung. Besonders bei Kindern zwischen 5 und 15 stieg die Sterbensrate drastisch an. Die gesundheitliche Vorbeugung wurde vernachlässigt, z.B. Impfprogramme. Entsprechend nahm die Diphtherie drastisch zu. Die Lebensmittelqualität verringerte sich, die Ernährungslage verschlechterte sich. Ganz allgemein führte der verordnete Preisstopp zu Qualitätsverschlechterung der Konsumgüter, denn genausowenig wie später die Kommunisten in der „DDR“ konnten die Nationalsozialisten die Gesetze der Ökonomie außer Kraft setzen.

Der Hauptgrund für die wirtschaftliche Verwüstung Deutschlands war darin zu suchen, daß die Nationalsozialisten, also die „Globalisierungsgegner“ von damals, sich von der Weltwirtschaft abkoppelten. (Ein funktionierender globaler Kapitalismus macht Kriege so gut wie unmöglich. Hitler hat Deutschland ins Unglück geführt, weil er es „national-sozialistisch“ vom weltweiten ökonomischen Prozeß entkoppelt hat.)

Hitler fand nicht deshalb Zustimmung im deutschen Volk, weil es diesem materiell besser ging, wie uns Götz Aly in seinem sehr erfolgreichen Buch Hitlers Volksstaat weismachen will. Aly hat aber zumindest in einer Beziehung Recht: das wirtschaftlich bankrotte Regime war auf Expansion angelegt und hätte ohne Krieg, d.h. die Ausbeutung eroberter Gebiete, gar nicht weiterexistieren können.

Hitler konnte deshalb die Massen hinter sich scharen, weil, wie Reich in Die Massenpsychologie des Faschismus (Fischer TB, TB, S. 53) ausführt, „seine persönliche Anschauung, seine Ideologie oder sein Programm an die durchschnittliche Struktur einer breiten Schicht von Massenindividuen anklingt“. Es sei, so Reich, die Frage, „welcher historischen und soziologischen Situation diese Massenstrukturen ihr Entstehen verdanken“. Es sei also eine Frage der Massenpsychologie.

Nur dann, wenn die Struktur einer Führerpersönlichkeit mit massenindividuellen Strukturen breiter Kreise zusammenklingt, kann ein „Führer“ Geschichte machen. Und ob er endgültig Geschichte macht oder nur vorübergehend, hängt einzig und allein davon ab, ob sein Programm in der Richtung des fortschreitenden gesellschaftlichen Prozesses liegt oder sich dagegen anstemmt.

Obwohl Hitler nichts weiter als ein schlechter Witz war, ein eitriger Wurmfortsatz der Geschichte, wurde er auf eine derartig groteske Weise dämonisiert und tabuisiert, daß er geradezu als „Genie des Bösen“ erscheint und neuerdings zu befürchten ist, daß das „…des Bösen“ unversehens wegfällt. Deshalb:

Die „Machtübernahme“ war ein sinnleere Schmierenkomödie, da die NSDAP schon längst ihren Zenit der Popularität überschritten hatte und Hitler am Verzweifeln war. Das „Dritte Reich“ war Chaos pur, das nur von der guteingespielten Bürokratie der Weimarer Republik und später von der Reichswehr bzw. „Wehrmacht“ zusammengehalten wurde. Hitler selbst (sozusagen der „Obama“ seiner Zeit) war ein arbeitsscheuer, willensschwacher und hypochondrischer Bohemien, der sich um nichts kümmerte. Die anfänglichen außenpolitischen und militärischen Erfolge gehen auf die Dekadenz des „liberalen“ Westens zurück. Als Hitler sich schließlich zum Feldherrn aufschwang, besiegelte das den Untergang des Deutschen Reiches.

Er war wie ein Landstreicher, der unvermittelt auf einer Gartenpartie von blasierten Millionären auftaucht. Er hat die moralisch bankrotte „Elite“ des alten Europa demaskiert.

Auf deutschen Straßen grölen enthemmte Massen antijüdische („antizionistische“) Parolen. Hitlers Traum wird wahr. Am Ende seines Lebens bedauerte Hitler, daß er nicht, da doch „die islamische Welt in Erwartung unserer Siege bebte“, die Völker Ägyptens, des Irak und des ganzen Nahen Ostens in ihren antikolonialistischen Befreiungsbestrebungen unterstützt habe (Robert Wistrich: Der antisemitische Wahn, Ismaning 1987, S. 114f).

Der Historiker Karlheinz Weißmann führt aus, daß Hitler glaubte, seine Ideologie könnte eines Tages in Deutschland auferstehen und daß sich die Länder der „Dritten Welt“ erheben würden. Tatsächlich haben dort, so Weißmann, Elemente des National-Sozialismus überlebt. Teilweise gäbe es sogar eine direkte Kontinuität – „etwa bei Nasser, der aus der Bewegung der ägyptischen Silvershirts kam oder bei den großsyrischen Nationalsozialisten, die in der heutigen Baath-Partei aufgegangen sind“ (Karlheinz Weißmann: Der Nationale Sozialismus, München 1998, S. 337).

Die heutige Weltlage kann man auf „1968“ zurückverfolgen, als eine kleine Gruppe von studentischen Krypto-Nationalsozialisten (a la Horst Mahler) und Neo-Stalinisten eine größere Gruppe von „Anti-Autoritären“ dominierten und die wiederum eine ganze Generation. Bis heute ist die Höllenbrut von „1968“ und ihre Kinder aktiv dabei, Hitlers Werk zu vollenden. „Boykottiert Israel!“ Damit schließen sie sich lückenlos in die islamische Einheitsfront gegen die Juden ein.

Man nehme eine beliebige Verpackung aus dem Küchenschrank, auf der die Produktinformationen in allen möglichen Sprachen angegeben werden. Man wird nie die hebräische Schrift und Israels Flagge finden. Rücksicht auf die islamische Welt! 70 Jahre nach dem Holocaust wird der nächste Ausrottungsversuch systematisch eingeleitet.

Weltweit wurde gegen „Vietnam“ demonstriert. Mit Erfolg: die Amerikaner räumten dem Roten Faschismus das Feld. Daraufhin fühlten sich Moskau ermutigt, in Afghanistan einzumarschieren und damit die Endphase der Weltrevolution einzuleiten. Sie scheiterten am Islamismus (Schwarzer Faschismus). Ohne die „Afghanen“, d.h. Araber, die im afghanischen Befreiungskampf gegen die UdSSR gekämpft haben, wäre der gegenwärtige islamische Terror undenkbar.

Für den 11. September, den 11. März und Lage im Irak sind letztendlich jene verantwortlich, die vor vier Jahrzehnten mit „Ho Ho Ho Chi-minh“ durch die Straßen zogen und in Berlin gegen den Schah protestierten: ausgerechnet gegen den Schah!

Der Schah war ein entscheidendes Bollwerk sowohl gegen die Expansionsgelüste des Roten Faschismus als auch gegen den Islamismus. Seine Ehen mit Soraya und Farah Diba waren ein Fanal gegen Saharasia. Man stelle sich so etwas in der heutigen arabischen Welt vor! Das, was damals in der Regenbogenpresse über das Paar und die verschwenderischen Luxus am Hofe berichtet wurde, hatte unendlich mehr sexualökonomische Relevanz als alle damaligen pseudo-Reichianischen Ergüsse, „Kinderläden“ und Kommunen! Siehe Ökonomie und Sexualökonomie.

Wie von den Anti-Schah-Protesten heiß ersehnt, wurden Farah Diba und der Schah weggeputscht – und das finstere Mittelalter hielt Einzug. Die persische Nation, die auf dem Sprung stand, sich aus den Fängen Saharasias zu emanzipieren, wurde tiefer in die Jauche Saharasias gestoßen als jemals zuvor… Die Kinder Hitlers haben ein Regime an die Macht gebracht, von dem man mit Peitschenhieben und ruinösen Geldstrafen belangt wird, nur weil man beispielsweise im Park mit Frauen herumalbert. Oder es wird Haftbefehl gegen eine Schauspielerin und einen Regisseur erlassen, weil sie ihn zum Schluß eines Filmfestivals auf die Wange geküßt hat. Fundamentalisten demonstrieren am Ort des schockierenden Vorfalls. Oder man denke an die juristischen Folgen eines albernen Musikvideos!

Genauso wie einst im Ostblock wollen die normalen Menschen im Iran nichts mit diesem Regime zu tun haben. Bereits vor Jahren hat die iranische Dissidentin Farideh Tehrani, eine damals 27jährige Doktorandin in Teheran, darauf hingewiesen, daß die Iraner verwundert sind, wie sehr sich doch ihre Wirklichkeit von dem beschönigenden Bild in den westlichen Medien unterscheidet:

Hört auf uns: wir wollen genausowenig in einer islamischen Republik leben, wie die Ungarn, Tschechen oder Polen unter einer kommunistischen Diktatur leben wollten.

Die „ausgewogenen“ Journalisten verhalten sich gegenüber dem Iran exakt genauso wie einst gegenüber der Sowjetunion und dem Ostblock: sie sind strukturelle Verräter, modern liberals. Genau die gleichen Leute und Gruppen, die einst „aufklärerisch“ gegen den Antikommunismus wetterten, agitieren nun gegen das „Feindbild Islam“. Es waren und sind Todfeinde der Freiheit und des Lebens. Siehe dazu die Ausführungen in Der politische Irrationalismus aus Sicht der Orgonomie.

Wir stehen unmittelbar davor, daß uns die Islamofaschisten in einem „Gleichgewicht des Schreckens“ mit Atomwaffen genauso erpressen können, wie einst die Kommunisten. Und genauso wie einst unterstützt die „gemäßigte Linke“ (ein Widerspruch in sich selbst!) die organisierte und schwerbewaffnete Emotionelle Pest.

Genauso wie die Kommunisten sind die Moslems nicht daran interessiert, etwas zu schaffen, sondern nur daran, das Alte („die Herrschaft der Götzen“) zu zerstören. Wo immer sich der Islam verbreitet hat, kam es nach einer anfänglichen Scheinblüte, d.h. dem sinnlosen Verpulvern des in der vorislamischen Zeit angehäuften Kapitals, zu einer alles erstickenden allumfassenden Depression. Heute spielt die islamische Welt im allgemeinen und Arabien im besonderen wirtschaftlich und kulturell keinerlei Rolle – gäbe es nicht das Rohöl, das der Westen erschlossen und dann irrwitzigerweise den Führern der islamischen Räuberbanden überlassen hat. Genauso wie einst die Kommunisten überleben sie nur durch Diebstahl, brutale Gewalt, Einschüchterung, Terror, Betrug und Lüge. Das einzige, was sie an der westlichen Technologie interessiert, sind Waffen.

Aber wer so etwas sagt, ist in dieser Republik der Irren „Nazi!“.

Hitler und die Orgonomie (Teil 1)

14. August 2014

Es hat etwas Befriedigendes, am Anfang einer Biographie über Joseph Goebbels (Narziß Goebbels. Eine psychohistorische Biographie) Reich zitiert zu sehen.

Im ersten Kapitel geht es um jene Gruppe, aus der Goebbels entwachsen ist und die die Hauptstütze des Nationalsozialismus war: das Kleinbürgertum, das durch den Untergang des wilhelminischen Deutschland sich gezwungen sieht, die sie tragenden gesellschaftlichen Strukturen so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Dazu diene insbesondere die Aufrechterhaltung der gewohnten Feindbilder.

So steht [das Kleinbürgertum] den Vertretern des Großkapitals feindlich gegenüber, und zwar als unbewußte Wahrnehmung der ökonomischen und damit auch der sexuellen Freiheit, wie Wilhelm Reich darstellt, weshalb es Adolf Hitler und Joseph Goebbels später ein Leichtes sein wird, aus einem latenten einen massiv-aggressiven Antisemitismus in der Bevölkerung aufzubauen. (S. 18)

Reichs Analyse fassen die Autoren wie folgt zusammen:

Eine politisch-gesellschaftliche Diktatur, wie der Nationalsozialismus sie darstellt, gründet ihr Fundament auf Begriffe wie Reinheit, Ehre, Pflicht, Tapferkeit und Disziplin, wodurch ein vermehrter Druck auf die zwangsmoralischen gesellschaftlichen Vorstellungen ausgeübt wird. Da diese permanente sexuelle Selbstbeherrschung und die Angst vor der eignen Sexualität den Kleinbürger überfordern, entsteht eine Führersehnsucht, um die eigene individuelle (und damit auch sexuelle Verantwortung) abzugeben, womit die Strukturlegung für den reaktionären Menschen gegeben ist. (S. 19)

Reich hält Hitlers Persönlichkeit, oder gar die eines Goebbels, für vollständig nebensächlich und denkbar uninteressant. Ihm ging es darum, wie die Massen auf solche Knallchargen haben hereinfallen können. Die Frage ist demnach: Was geht in den Massen vor?

Daß [die] Massenorganisierung gelang, lag an den Massen und nicht an Hitler. Es lag an der autoritären, freiheits-ängstlichen Struktur der Menschen, daß seine Propaganda Wurzeln fassen konnte. Daher kommt das, was an Hitler soziologisch wichtig ist, nicht aus seiner Persönlichkeit, sondern aus der Bedeutung, die er von den Massen bekommt. (Massenpsychologie des Faschismus, S. 57)

Es geht darum, ob die Massen ihr Leben selbst in die Hand nehmen oder irgendeinem „Obama“ folgen, weil der ihnen verspricht, er werde sie an die Hand nehmen und sie „betreuen“. Es geht um die Übernahme von Eigenverantwortung.

Die Grundlage von Eigenverantwortung ist der ungehinderte „psychische“ Kontakt mit seiner Umgebung. „Psychohistorie“, wie sie in immer neuen Büchern über die Nazi-Größen zelebriert wird, verlagert jedoch die Energie ins Gehirn („Grübelei“, „Logelei“) und verstärkt dadurch die Kontaktlosigkeit des Lesers. (Sie ist in etwa mit dem Marxismus vergleichbar, dessen „Analysen“ den gleichen blöde machenden Effekt haben. Kein Wunder, daß Psychoanalyse und Marxismus bei „Intellektuellen“ so beliebt sind!)

goebbels

Und dann ist da etwas, was die Bücher über die Protagonisten des Dritten Reiches schlichtweg ungenießbar macht: Es wird nie diskutiert, daß Leute wie Hitler und Goebbels nicht einfach nur „böse“ waren und Lügen verbreitet haben, sondern vor allem auch Wahrheiten ausgesprochen haben, die nie über die Lippen unserer vermeintlichen „Demokraten“ kommen. Reich:

Es ist nie aus den Augen zu verlieren, daß Hitler stets an den berechtigten Haß des Massenmenschen gegen die Scheindemokratie und das Parlamentssystem anknüpfte – und mit viel Erfolg! (ebd., S. 233)

Für den gepanzerten Menschen ist Hitler ein absolutes Faszinosum. Manchmal will es scheinen, daß der Spiegel und das ZDF kein anderes Thema kennen und das Jahr ein, Jahr aus, über Jahrzehnte hinweg. Der paranoid-schizophrene Charakter Hitler hatte und hat diesen Erfolg seit nunmehr über 90 Jahren, weil er auf verzerrte Weise drei Dinge ansprach, die schlichtweg wahr sind:

  1. Seine Darstellung „des Juden“ ist fast eine perfekte Beschreibung der Emotionellen Pest im allgemeinen und des pestilenten Charakters im besonderen.
  2. Sein extremer Rassismus verweist darauf, daß der Mensch ein Tier ist und entsprechend gesellschaftliche Probleme letztendlich biologische Probleme sind.
  3. Sein Kampf gegen die christliche Mitleidskultur, mit dem er die abendländische Kultur vor dem Untergang bewahren wollte, ist von geradezu prophetischer Bedeutung.

Mit traumwandlerischer Sicherheit sind es gerade diese drei Aspekte, die dämonisiert werden: jedwede Analyse des Bösen als charakterologisches Problem ist Anathema, die biologische Bestimmtheit des Menschen, selbst seine Zweigeschlechtlichkeit, wird radikal infrage gestellt und christliche Tugenden werden auf masochistische Selbstverleugnung zugespitzt. Beide christliche Kirchen sind zu Todfeinden des deutschen Volkes mutiert. Auf diese Weise wird Hitler immer ein Faszinosum bleiben!

Ein weiteres Moment wird gerne verdrängt, da es zu sehr nach Apologetik klingt. Rechte Bewegungen appellieren immer an das Gesunde im Menschen, das „gesunde Volksempfinden“, während die Linke immer an das Kranke in den Menschen appelliert: wie bedürftig (infantil) doch alle „Unterdrückten“ seien, man müsse „Widerstand“ (sic!) leisten. Der Nationalsozialismus hingegen handelte zentral von nichts anderem als von Gesundheit und Schönheit und ihrer Erhaltung („Rassereinheit“). Siehe dazu den ausgezeichneten Film von Peter Cohen Architecture of Doom.

Die Frage stellt sich, ob die Nationalsozialisten wirklich „Rechte waren“, betrachtete sich doch Hitler als „Deutschen Lenin“. Man führe sich dazu folgendes Video zu Gemüte:

Es läßt sich trefflich darüber streiten, ob der „Kampf gegen Rechts“ nicht Etikettenschwindel ist. Bzw. kann man streiten, solange man auf der oberflächlichen Ebene von Politik, Ökonomie, Soziologie und Psychologie verharrt.

Die Orgonomie behauptet, daß der ideologische Unterschied zwischen Liberalen („Linken“) und Konservativen letztendlich auf strukturellen Unterschieden beruht, d.h. grundsätzlich unterschiedliche Charakterstrukturen vorliegen. Den grundlegenden bioenergetischen Unterschied zwischen „Linken“ und „Rechten“ hat Charles Konia in seinem Blog herausgearbeitet.

Aber zurück zur Frage, ob „Nazis“ wirklich „rechts“ stünden. Das obige Video will uns suggerieren, daß dies vollkommener Unsinn sei: natürlich seien National-Sozialisten Linke, was denn sonst?! Nun, die meisten Menschen haben dieses ach so „offensichtliche Faktum“ nicht so gesehen. Aber man kann dieses Thema von der Warte der Ideologie her ohnehin nicht sinnvoll behandeln.

Die beste Annäherung an das Thema ist, wie stets bei solchen Dingen, wenn man nach einem entsprechenden Problem in der Gegenwart sucht. Hier bietet sich der Islamismus an, der ohne jeden Zweifel „rechts“ ist: es geht um konsequente Fortschrittsfeindlichkeit, um blinden Glauben an Autoritäten, um Frauenfeindlichkeit, Kulturimperialismus, Rassismus, Geschäftemacherei, Machismo, Klassenunterschiede, Gewaltverherrlichung, etc.pp. Am eindeutigsten „rechts“ ist der alles durchdringende Mystizismus im Islam.

Der Islam ist zweifellos rechts und zweifellos wurde er von Menschen geschaffen und geprägt, die auch von ihrer Charakterstruktur rechts waren. Aber wie Charles Konia in seinem Buch The Emotional Plague (S. 256) ausführt, gibt es auch im Islam Menschen mit einer „linken“ Charakterstruktur. Konia zufolge erkennt man sie daran, daß es ihnen vor allem um ihre kulturelle Identität zu tun ist.

Wie ihre pseudo-liberale Entsprechung im Westen zieht es sie zu linksgerichteten politischen Versammlungen, etwa Demonstrationen von Feministinnen, oder sie schließen sich antiamerikanischen Antikriegs-Bewegungen an. Sie identifizieren sich mit den Unterprivilegierten und Außenseitern und betrachten Amerikaner als Rassisten, die gegen Moslems Vorurteile hegen. Ihre Identität gruppiert sich um die muslimische „Opferrolle“ und nicht um das westliche Land, das sie aufgenommen hat. Sie tragen Schleier nicht so sehr aus religiöser Überzeugung, sondern als Zeichen des Protests und um ihre „Gruppenidentität“ zu feiern. Sie blühen auf, wenn sie Kontroversen hervorrufen und beim Debattieren sozialer und politischer Fragen, weil auf diese Weise Energie in ihr Gehirn hochgezogen wird.

Ähnlich muß man die Nationalsozialisten betrachten. Beispielsweise war Goebbels von der Charakterstruktur her wohl doch eher ein „Linker“, während Himmler ein „Rechter“ war.

Die Frage, wie man die „Bewegung“ als ganzes einordnen soll, läßt sich nur beantworten, wenn man den Nationalsozialismus in die gesamte Geschichte des Abendlandes einordnet, wie Konia es getan hat. Dann geht es schlicht um die Frage, ob intellektuell durchschaubare mechanische Kräfte das Geschehen bestimmen (Mechanismus) oder ein undurchschaubarer Gott bzw. „die Vorsehung“ (Mystizismus). Diese beiden grundsätzlich unvereinbaren Weltanschauungen gehen auf die Charakterstruktur ihrer Anhänger zurück. Diese bioenergetische Ebene wird zwar von politischen, ökonomischen, soziologischen und psychologischen Verwerfungen überlagert, teilweise bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, kommt aber letztendlich doch zum tragen.