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rational/irrational (Teil 2)

11. Oktober 2025

Der folgende Auszug aus einem Aufsatz über „Selbstinteresse“ exemplifiziert die ganze Nichtigkeit der Philosophie. Es ist durchweg nur alles Gerede, weil die bioenergetische Verankerung fehlt:

Das Selbstinteresse für sich gebietet schon ein rationales, wenn auch noch nichtsittliches Handeln. Da der Mensch jedoch selbst Verantwortung für Leib, Leben und Wohlbefinden trägt, ist die Vernachlässigung dieser Aufgaben nicht sittlich, das Selbstinteresse, sofern es die Aufgaben übernimmt, sittlich. Nur eine (schon durch Butler und vom Standpunkt der Psychoanalyse durch E. Fromm kritisierte) falsche Gegenüberstellung von Selbstinteresse und Nächsten-Liebe oder Wohlwollen hält das Selbstinteresse für schlechthin unsittlich. Unsittlich ist es allerdings, das Selbstinteresse zum letzten Maßstab allen Handelns zu machen und es ohne Rücksicht auf die Interessen und Rechte der Mitmenschen zu verfolgen (Egoismus). Stirner behauptet, das einzig Reale sei das Ich und alles habe nur insoweit Wert, wie es dem Ich dient. Wenn alle ausschließlich ihrem Selbstinteresse folgen, kommt es in der (prinzipiell nicht vermeidbaren) Situation, daß verschiedene Individuen dieselben Mittel der Befriedigung ihrer Wünsche beanspruchen, zu einem durch keine verbindlichen Regeln begrenzten Streit, zu „einem Krieg aller gegen alle“ (Hobbes): Das zum allgemeinen Gesetz gewordene Selbstinteresse gefährdet seinen eigenen Zweck, das persönliche Glück. Die Gefährdung wird aufgehoben durch die Errichtung eines Rechtszustandes (…) (Otfried Höffe (Hrsg.): Lexikon der Ethik, München 1997, S. 261)

Dies ist alles vollkommen richtig, soweit es um sekundäre Triebe, beispielsweise die Rachsucht geht, die vom Rechtsstaat aufgefangen werden muß, damit wir nicht in einem blutigen Chaos versinken. Das ist die einzige Rechtfertigung für dieses imgrunde irrationale philosophische Geschwafel, das davon ausgeht, daß Sittlichkeit irrational in Bezug auf das Selbstinteresse ist und umgekehrt Selbstinteresse irrational in Bezug auf die Sittlichkeit. Entweder vernachlässigt man sich selbst oder die anderen. Um diese beiden der Sache angeblich intrinsischen Konflikte zu lösen, bedarf es der Vernunft, d.h. der Philosophie in Gestalt von „Lebensmaximen“ und vor allem in Gestalt des Rechts.

Tatsächlich sind aber sowohl Selbstinteresse als auch Sittlichkeit in sich rational! Im „Selbstinteresse“ und „sittlich“ zu handeln, bedeutet nämlich aus dem Kern heraus handeln, d.h. man ist im Kontakt mit sich selbst und damit mit der Umwelt: man handelt rational, d.h. in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit! Wer im Selbstinteresse handelt, wird auch sittlich handeln und wer sittlich handelt, handelt gleichzeitig auch im Selbstinteresse.

Der „Rechtszustand“, der den vermeintlichen Gegensatz von Selbstinteresse und Sittlichkeit aufheben soll, untergräbt hingegen die Rationalität. Jeder kennt aus seinem Alltag, wie das ausufernde „Recht“ ständig Orwellsche bzw. Kafkaeske Momente schafft, die es fast unmöglich machen im Kontakt zu bleiben und d.h. „sittlich“ zu handeln. Das gleiche gilt auch für irgendwelche situationsunabhängigen, abstrakten „Maximen“, etwa „Lüge nie!“, die in bestimmten Situationen für einen selbst und/oder für andere einfach nur fatale Konsequenzen zeitigen können.

Was „das Recht“ manchmal an Unsittlichkeit mit sich bringt, ist kaum zu fassen. Tatsächlich ist es eine direkte Entsprechung dessen, was es bekämpfen soll! Es soll die sekundären Triebe einschränken, die auf die Panzerung der Massenindividuen zurückgehen, ist aber selbst funktionell betrachtet „gesellschaftliche Panzerung“. Oder wie Reich es ausdrückte: die Moral erzeugt genau jene Unmoral, die sie bekämpfen will. Das ist so, weil nicht zwischen primären und sekundären Trieben unterschieden wird.

Würden die primären Triebe „herrschen“, d.h. gäbe es eine Selbststeuerung, wären die im oben zitierten Aufsatz vorgebrachten Gegensätze zwischen „Egoismus“ und „Ethik“ null und nichtig. Aber auch so ist derartiges Herumphilosophieren ein Skandal, da dieses Gedankengut die Unsittlichkeit zementiert. Oder mit anderen Worten: es ist gemeingefährliches „Geschwafel“, weil es nicht zwischen primären und sekundären Trieben unterscheidet.

Die Welt ist so ein elender Ort, weil nicht paßgenau gehandelt wird. Statt spezifisch die Emotionelle Pest zu bekämpfen, werden unterschiedslos alle Regungen des Lebendigen eingeschränkt – was selbst nichts anderes als Emotionelle Pest ist.

In der antiautoritären Gesellschaft kommt es schließlich sogar zu einer regelrechten Umkehr: die sekundären Triebe werden gefördert, während die primären Triebe bekämpft werden. Nichts anderes ist die Political Correctness! Man denke nur an die Kontrollen an Flughäfen, wo streng darauf geachtet wird, doch ja nicht die kostbaren Gefühle jener Mohammedaner zu verletzen, die das ganze erst notwendig gemacht haben, während umgekehrt die Allerunverdächtigsten geradezu demonstrativ ganz besonders gepiesakt und schikaniert werden.

Oder hier zwei selbst beobachtete Beispiele: Kinder bewerfen Enten mit Steinen, um sie zu töten, die Mutter sitzt auf der Parkbank daneben und lacht. Ein Elternpaar geht mit dem kleinen Sohn spazieren, der auf dem Weg einen Sägemehl-Pfeil für eine Schnitzeljagd mit dem Fuß wegwischt, die Eltern ignorieren es.

Sekundäre Triebe und Kontaktlosigkeit (Rücksichtslosigkeit) werden heute aus reiner Bequemlichkeit und schlichter Gleichgültigkeit nicht mehr sanktioniert, während andererseits die Kinder emotional verhungern, ihre primären Antriebe nicht befriedigt werden. Und dann wird ihnen irgendwann Moral nahegebracht und man fragt sich, warum denn diese kleinen Monster trotz des Ethik-Unterrichts, wo das oben zitierte Blablabla gelehrt wird, so grausam und rücksichtslos sind.

Als Gegenmittel wird im Namen der „Sittlichkeit“ bereits im Kindergarten gegen die „Selbstinteresse“ gekämpft, etwa indem Zärtlichkeiten zwischen Kindern unterbunden, wenn nicht sogar sanktioniert werden, so als handele es sich um „sexuelle Übergriffe“. Dabei liegt genau hier und nur hier der Schlüssel, um aller „Philosophie“ und „Ethik“ ein Ende zu bereiten:

In der kindlichen Sexualregung, in der kindlichen sinnlichen Liebesbeziehung liegt unendlich mehr Sittlichkeit, Echtheit, Kraft und Lebenswillen als in Tausenden ledernen Analysen und Thesen. Hier, in der Lebendigkeit des kindlichen Wesens, liegt die Garantie für den Aufbau einer Gesellschaft wirklich freier Menschen, nur hier. (Die sexuelle Revolution, Fischer TB, S. 260)

Wer satt ist, stiehlt nicht. Wer sexuell glücklich ist, braucht keinen „moralischen Halt“ und hat sein naturwahrstes „religiöses Erleben“. Das Leben ist so einfach wie diese Tatsachen. Es wird nur kompliziert durch die lebensängstlich gewordene menschliche Struktur. (ebd., S. 269)

Max Stirner, Soter (Teil 22)

20. August 2025

Sittlichkeit ist Grundlage der Gesellschaft von Menschen. Egoismus die des „Vereins von Ichen“ (Der Einzige, S. 196). In der Gesellschaft darf ich nicht ich selbst sein, darf nicht authentisch sein, sondern muß ein anderer sein (Der Einzige, S. 233), d.h. ich muß sittlich sein (Der Einzige, S. 196). Diese „heiligen“ Gebilde hält nämlich der Glaube, die Ideologie (im Nationalsozialismus „das Blut“) zusammen, die aus dem Einzelnen ein bloßes Exemplar macht und ihn so seiner Einzigkeit beraubt: sie existieren auf Kosten des „Einzigen“ (Der Einzige, S. 349), seine Demut ist ihre Lebensgrundlage. Das neue Fundament des Zusammenlebens im Verein hingegen ist schlicht bioenergetischer Kontakt! „Nur wenn Ihr einzig seid, könnt Ihr als das, was Ihr seid, miteinander verkehren“ (Der Einzige, S. 148).

Stirner unterscheidet zwischen „Selbstbefreiung“ und „Emanzipation“ (Freisprechung, Freilassung). Wer das letztere verlangt, zeigt damit, wie unmündig er ist. Und wer mündig ist – der nimmt sich die Freiheit (Der Einzige, S. 185). Stirner ist also alles andere als ein unrealistischer Utopist, zumal die ersehnte Welt, die aus Vereinen von Egoisten besteht, schon jetzt alltäglich funktioniert – entsprechend Reichs „Utopie“ von der Arbeitsdemokratie. Einem seiner Kritiker, der ihm Utopismus vorwarf, entgegnete Stirner:

Sähe Heß [der besagte Kritiker] das wirkliche Leben, worauf er doch soviel hält, aufmerksam an, so würde er hunderte von solchen teils schnell vorübergehenden, teils dauernden egoistischen Vereinen vor Augen haben. Vielleicht laufen in diesem Augenblicke vor seinem Fenster Kinder zu einer Spielkameradschaft zusammen; er sehe sie an und er wird lustige egoistische Vereine erblicken. Vielleicht hat Heß einen Freund, eine Geliebte; dann kann er wissen, wie sich das Herz zum Herzen findet; wie ihrer zwei sich egoistisch vereinen, um aneinander Genuß zu haben, und wie keiner dabei „zu kurz kommt“. Vielleicht begegnet er ein paar guten Bekannten auf der Straße und wird aufgefordert, sie in ein Weinhaus zu begleiten; geht er etwa mit, um ihnen einen Liebesdienst zu erweisen, oder „vereint“ er sich mit ihnen, weil er sich Genuß davon verspricht? Haben sie sich wegen der „Aufopferung“ schönstens bei ihm zu bedanken, oder wissen sie’s, daß sie zusammen auf ein Stückchen einen „egoistischen Verein“ bildeten? Freilich wird Heß es diesen trivialen Beispielen nicht ansehen, wie inhaltsschwer und wie himmelweit verschieden sie von den heiligen Gesellschaften, ja von der „brüderlichen, menschlichen Gesellschaft“ der heiligen Sozialisten sind. (Parerga, S. 204)

Stirner führt, im Gegensatz zum späteren Marx, die kapitalistische Herrschaft auf den Staat zurück. Alles beruht auf „Rechtstitel“ (Der Einzige, S. 125). Man vergleiche das mit Reichs Diktum, daß die Politik der Hauptfeind ist. Reichs Konzept der Arbeitsdemokratie in der Form, wie er es Ende der 1930er Jahre formulierte, ist praktisch identisch mit Stirners Konzept des Vereins, wobei Stirner nicht nur kein Sozialist, sondern auch kein „Kapitalist“ ist:

(…) die Konkurrenz (…) hat (…) gerade dadurch Bestand, daß nicht Alle sich ihrer Sache annehmen und sich über sie miteinander verständigen. Brot ist z.B. das Bedürfnis aller Einwohner einer Stadt; deshalb könnten sie leicht übereinkommen, eine öffentliche Bäckerei einzurichten. Statt dessen überlassen sie die Lieferung des Bedarfs den konkurrierenden Bäckern. Ebenso Fleisch den Fleischern, Wein den Weinhändlern usw.

Die Konkurrenz aufheben heißt nicht soviel als die Zunft begünstigen. Der Unterschied ist dieser: In der Zunft ist das Backen usw. Sache der Zünftigen; in der Konkurrenz Sache der beliebig Wetteifernden; im Verein Derer, welche Gebackenes brauchen, also meine, diese Sache, weder Sache des zünftigen noch des konzessionierten Bäckers, sondern Sache der Vereinten.

Wenn Ich Mich nicht um meine Sache bekümmere, so muß Ich mit dem vorlieb nehmen, was Andern Mir zu gewähren beliebt. Brot zu haben, ist meine Sache, mein Wunsch und Begehren, und doch überläßt man das den Bäckern, und hofft höchstens durch ihren Hader, ihr Rangablaufen, ihren Wetteifern, kurz ihre Konkurrenz einen Vorteil zu erlangen, auf welchen man bei den Zünftigen, die gänzlich und allein im Eigentum der Backgerechtigkeit saßen, nicht rechnen konnte. – Was Jeder braucht, an dessen Herbeischaffung und Hervorbringung sollte sich auch Jeder beteiligen; es ist seine Sache, sein Eigentum, nicht Eigentum des zünftigen oder konzessionierten Meisters. (Der Einzige, S. 306)

Es ist einfach verblüffend zu sehen, wie aktuell Stirners Buch nach über 180 Jahren noch ist: seine Kritik am Kapitalismus und am Kommunismus (er schreibt so, als wäre ihm der Marxismus schon präsent – nun, er war es in Gestalt all der kommunistischen Theoretiker, die Stirner vor Augen hatte und von denen Marx fleißig abschrieb) und dann nimmt er noch den späten Nietzsche vorweg, indem er z.B. den dreifaltigen Liberalismus auf das Christentum zurückführt: „So kehrt in diesem Ende der Neuzeit (Zeit der Neuen) als Hauptsache wieder, was im Anfang derselben Hauptsache gewesen war: die ‚geistige Freiheit’“ (Der Einzige, S. 142). – Stirner hat Marx und Nietzsche bereits überholt, bevor der erste Kommunist war und der zweite überhaupt aus den Windeln raus war!

Sex und Kultur

15. März 2025

Marx:

Volker Elis Pilgrim hat in seinem Buch Adieu Marx (Rowohlt 1990, S. 156ff) gezeigt, daß Marx, wie später Lenin, Trotzki und Stalin, den sattsam bekannten Bonzen des Realsozialismus glich: „Karl spielt (…) nicht nur Moral, er hat sie im Blut!“ Jede kleinste Abweichung von der Sittlichkeit bringt diesen verbiesterten ständig geifernder Spießer in Rage. Ein „Mann“, der seine ältere „Schwester“ (das beschreibt wohl das Verhältnis) Jenny heiratet und dann, vor Entrüstung über die Unmoral der Welt „da draußen“ nur so triefend, bei der erst besten Gelegenheit seine beiden Hausangestellten schwängert und die eigenen Töchter fickt (von denen eine an Blasenkrebs verreckt ist und die beiden anderen Selbstmord begingen), sich aber nie an Frauen außerhalb der Familie herantraut.

Freud:

Bereits 1893 schrieb Freud an seinen damaligen Freund Wilhelm Fließ, daß bekanntermaßen „die Neurasthenie eine häufige Folge abnormen Sexuallebens“ sei, d.h. von Masturbation und Coitus interruptus. Er stellte dagegen die Behauptung auf, daß sie ausschließlich eine „sexuelle Neurose“ sei und kam zu dem Schluß, daß man Neurosen zwar nicht heilen könne, sie aber vollständig vermeidbar seien. „Die Aufgabe des Arztes verschiebt sich daher ganz in die Prophylaxis.“ Als Konsequenz forderte er ganz sexualökonomisch den „freien sexuellen Verkehr“ der Geschlechter unabhängig von der Eheinstitution und bessere Verhütungsmittel (Peter Gay: Freud, Fischer TB, S. 77). In seinen Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie sollte er 1905 schreiben, daß die neurotischen Symptome „die Sexualbetätigung der Kranken“ seien (ebd., S. 169). 1907 berichtete ein Teilnehmer der Freudschen „Mittwochsgesellschaft“, „wie er während einer Zeit sexueller Abstinenz an allen Arten von psychosomatischen Symptomen gelitten habe, die verschwunden seien, sobald er ein Verhältnis mit der Frau eines impotenten Freundes angeknüpft habe“ (ebd., S. 201f).

Man kann so beliebig fortfahren: es zeichnet sich in den ersten Jahren der Psychoanalyse Reichs Sexualökonomie ab.

Die Freudo-Marxisten:

Adorno, Fromm, Marcuse, etc. haben eine kulturalistische Vorstellung von dem, was Therapie oder ganz allgemein „Umgestaltung“ hervorbringen kann oder soll. Das impliziert, daß sie bei allem hohlen Freiheitspathos die Falle („Kultur = Über-Ich“) gar nicht verlassen wollen. Für sie gilt das gleiche, was für den resignierten Freud der alles bestimmende Leitspruch war: DIE KULTUR GEHT VOR!

Das bedeutet im Umkehrschluß nicht, daß Reich eine „biologistische“ Vorstellung hatte, denn offensichtlich ist der Mensch ohne Kultur undenkbar und niemand will „zurück zu den Affen“. Reich will schlicht, daß der Mensch Abstand nehmen und wählen kann. Konkretes Beispiel: Bewußtmachen der Atemsperre –> kein Mensch will mit dieser Sperre dahinvegetieren –> bei guter Therapie wird der Patient einen neuen Halt in der autonomen Atmung finden, ein besseres Körpergefühl entwickeln, erstmals wirklich fühlen –> er wird selbst „autonom“ und unabhängig und kann das von der Kultur annehmen, was ihm gemäß ist und dazu beitragen langsam eine neue Kultur zu errichten.

Man kann nicht sagen, daß das Ziel der Therapie nicht vom Patienten bestimmt wird – oder daß es vom Patienten bestimmt wird. Wenn ich mich nämlich von mir selbst distanziere, dann wähle nicht mehr ich das Ziel, – aber auch ein anderer wählt nicht das Ziel. Die Autonomie, die ich gewinne, bedeutet nicht, daß ich meinen „tierischen Impulsen“, meinen genetisch programmierten Instinkten blind folge, sondern meinen bioenergetischen Funktionen. Das ganze ist weder kulturalistisch (wobei die unverzichtbare Rolle der Kultur gar nicht geleugnet wird), noch biologistisch (wobei der Menschenaffe Homo sapiens selbstredend auch nicht geleugnet wird – es lebe die Verhaltensforschung!), sondern bioenergetisch. Letztendlich geht es um orgastische Potenz.

Bei aller Theorie geht es letztendlich um etwas sehr Praktisches und Handgreifliches: um Charakteranalyse, d.h. das Innehalten, etwa wenn man gefragt wird, warum man grinst oder die Schultern hochgezogen hat, etc. Man wacht auf aus einem Automatismus und gewinnt Handlungsoptionen zurück.

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Ironie” und folgende

22. Oktober 2024

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Ironie“ und folgende

Wie der Linksorgonom tickt

18. Juli 2024

Bei Gesundheit sind Fassade und bioenergetischer Kern zwar unterschiedlich aber wesensgleich, d.h. die soziale Fassade des Menschen dient dazu, die rationalen Antriebe möglichst effektiv und „diplomatisch“ zum Ausdruck zu bringen. Das klassische Beispiel ist die „Lüge“ in der Partnerschaft: „Toll, was Deine Friseurin da mal wieder gezaubert hat.

Bei der Emotionellen Pest ist es umgekehrt: Rationales und „Orgonomisches“ wird nur vorgespielt, um den bioenergetischen Kern zu unterdrücken. Man spricht dann von „Verlogenheit“. Beispielsweise werden die politischen Voraussetzungen einer gesunden gesellschaftlichen Sexualökonomie (Recht auf Abtreibung, ein dezidiert nichtmoralischer Umgang mit dem Thema Sexualität in der Öffentlichkeit, ausreichend Wohnraum, d.h. Intimsphäre, Mutterschutz und generell soziale Sicherheit, etc.) dazu benutzt, um die gesellschaftliche Rotverschiebung, also die umfassende Tendenz zum Roten Faschismus (a la aufgedunsene Dampfnudel), zu unterstützen und „orgonomisch“ zu fundieren.

Gemeinhin sind die Konservativen und ist allgemein die Rechte eher gegen Abtreibung; moralistisch, was überhaupt die Sexualität betrifft, und neigt zu einem Sozialdarwinismus, der keine Rücksicht auf „weiche“ und „soziale Themen“ nimmt. Reich hat sich seit 1927 zur Genüge darüber ausgelassen und kein gutes Haar am autoritären „christlichen“ Zeitalter gelassen! Und genau das nutzt der Linksorgonom aus, um heute insbesondere (ausgerechnet den New Yorker erzliberalen) Trump mit einem antifantischen Fanatismus zu bekämpfen.

Da grundsätzlich jeder Politiker, der rechts von der Mitte steht, Lippenbekenntnisse für die christliche Sittlichkeit zum Besten geben muß, um reüssieren zu können, wäre bei einer „sexualökonomischen“ Herangehensweise an die Politik die Gesellschaft in alle Ewigkeit zu einem Linkskurs verdammt. Wenn man die Ruinierung der Staatsfinanzen durch eine „aktive Sozialpolitik“ und ein immer weiteres Wuchern des Staatstumors hinzuzählt, bei gleichzeitiger Zerstörung der produktiven Sphäre, ist das Ende im vollausgeprägten Roten Faschismus unausweichlich. Also alles das, was wir heute in der zur DDR 2.0 sich wandelnden BRD unmittelbar beobachten. Genau aber das will der Linksorgonom, der nichts anderes ist als ein kommunistischer Verschwörer „innerhalb“ der Orgonomie.

„Orgonomie“ ist bei diesem pestilenten Charakter nur Fassade, um die Orgonomie um so effektiver vernichten zu können. Es ist so bzw. er ist so, weil der liberale Charakter von Anfang an eine schwächere Verankerung im bioenergetischen Kern hat als der konservative Charakter und deshalb der geborene Verräter ist. Das sieht man allein schon an seinen irrwitzigen Übertreibungen, was das Ende von Frauen- und Minderheitenrechten im allgemeinen und die „sexuelle Repression“ unter Trump (oder jedem beliebigen anderen „Rechtspopulisten“) betrifft. Geht’s noch?! Und ohnehin: wenn irgendwas zu „sexueller Repression“ führt, dann die forcierte Einwanderung, d.h. die Ausweitung Saharasias, und parallel dazu bzw. in einem bizarren Kontrast dazu die „Dekonstruktion“ der Geschlechterrollen. Man denke an die immer aberwitzigere multikulturelle Wohnungsnot, die wachsende Verelendung der Unterschicht, das wachsende Klima der Gewalt, die Transformation der Kindheits- und Jugendjahre in eine Hölle von Entfremdung, antiweißem Rassismus und Hoffnungslosigkeit, garniert mit all dem blauhaarigen Trans- und Nichtbinärscheißkotzdreck.

Nicht ihre Ideologie, sondern deren nicht nur logischen, sondern aktuell AUGENFÄLLIGEN Konsequenzen erweisen die Linksorgonomen als Todfeinde der Genitalität, deren endgültige Vernichtung sie mit einem unbedingten Vernichtungswillen verfolgen, der ihrer ganzen „lebenspositiven“ Rhetorik den Stempel „Modju“ aufprägt.

Handschriftliche Blätter in Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam 1979 (undatiert)

15. Dezember 2022

Handschriftliche Blätter in Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam 1979 (undatiert)

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Christus bringt das Verderben

1. Oktober 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Christus bringt das Verderben

Dr. Batkis und Dr. Reich (Teil 3)

2. Juni 2022

Die Sexualrevolution in Rußland (Ende)

Die Gesetzgebung mischt sich […] nie in ein sexuelles Verhältnis, solange dasselbe sich zwischen zwei erwachsenen Personen ohne irgendwelche Zwangserscheinungen abspielt. Die Art sexueller Betätigungen eines solchen Verhältnisses sind Privatangelegenheit der betreffenden Personen. Die Frage der öffentlichen Sittlichkeit existiert für die Gesetzgebung in dem Falle nicht.

Gegenüber dem Homosexualismus, der Sodomie und irgendwelcher anderen Formen der sexuellen Befriedigung, die von den europäischen Gesetzgebungen als öffentliches Vergehen gegen die Sittlichkeit hingestellt werden, verhält sich die Sowjet-Gesetzgebung genau so wie zu dem sogenannten „natürlichen“ Verkehr. Alle Formen des Verkehrs sind Privatangelegenheit. Die Frage der kriminellen Verfolgung taucht erst bei Anwendung von Gewalt und Zwang, wie überhaupt bei einem Übergriff oder Schädigung der Interessen des Anderen auf.

In diesen Grundzügen bewegte sich die Revolution auf dem Gebiete des Sexualismus.

Diese revolutionäre Gesetzgebung ist ein Spiegelbild der sexuellen Revolution, wie sie im lebendigen Leben vor sich ging.

Die Feinde der jungen Gesellschaft haben Märchen über die wilde freie Liebe, Sozialisierung der Frau und ähnlichen Unsinn erfunden und über die ganze Welt verbreitet. Man sieht nach all dem, was hier gesagt worden ist, wie dumm und geschmacklos jene sensationellen Nachrichten waren. Die Beobachtung des alltäglichen Lebens lehrt uns das gerade Gegenteil davon.

Es wurde schon vorhin gesagt, daß die ehelichen Verbindungen eine innere Festigung erfahren haben, es wäre nun hier passend, auch etwas über das Geschlechtsleben der heranwachsenden Generation zu berichten.

Unmittelbar nach den großen revolutionären Erschütterungen, die Sowjetrußland durchgelebt hat, vermeinte man das Sexualleben der Jugend für besonders besorgniserregend. Man hatte noch frisch in Erinnerung die bittere Erfahrung, den vollkommenen Mischmasch in Hinsicht auf das sexuelle Sich-Ausleben bei der städtischen und besonders bei der sogenannten intelligenten Jugend im Jahre 1905, in der Zeit der wiedereinsetzenden Reaktion.

Die pornographische Literatur, wie Arzibaschews Szanin, sexuelle Kreise und Verbände, in denen man sich dem Sexualismus restlos hingab, dies alles füllte das Leben der Intelligenz und insbesondere der Jugend jener reaktionären Zeit aus.

Und wie sah es in Rußland in der Periode der 0ktober-Revolution und des darauffolgenden Bürgerkrieges aus? Wie stand es denn mit der russischen Jugend in der Zeit des Überganges zum friedlichen Aufbau?

Das Moment der Erotik, des Sexualismus spielte während der Revolution nur eine untergeordnete Rolle, da die Jugend sich von der revolutionären Stimmung vollkommen hinreißen ließ und nur für die großen Ideen lebte. Als aber die ruhigen Zeiten des Aufbaus kamen, befürchtete man, daß die Jugend nun abgekühlt und nüchtern den Weg der unbegrenzten Erotik wie im Jahre 1905 gehen würde.

Dies traf aber nicht zu. Die brennende Arbeit an der Organisation des öffentlichen und privaten Lebens ward zur geistigen Nahrung der Jugend und füllte besonders die weibliche Jugend aus.

Ich behaupte auf Grund der Erfahrungen in Sowjet-Rußland, daß die Frau, da sie die soziale Befreiung erlebt und mit der öffentlichen sozialen Arbeit sich vertraut machte, also in dieser Übergangszeit vom bloßen Weib zum Menschen, eine .gewisse sexuelle Erkaltung erlebte. Das Geschlechtliche ist in ihr, wenn auch nur für eine Zeit, verdrängt.

Nunmehr ist von großer Bedeutung die geschlechtliche Aufklärung, die sexuelle Erziehung der Jugend. Die Schaffung neuer Sitten, eines neuen Lebens beginnt immer mit der Erziehung.

Die Probleme der Sexualpädagogik sind das Tagesgespräch in Sowjet-Rußland, und in der allernächsten Zukunft werden sie das Thema der lebhaftesten Diskussionen im allrussischen Kongreß sein.

Aufgabe der Sexualpädagogik in Rußland ist es, gesunde Menschen, Mitbürger der zukünftigen Gesellschaft in vollem Einklang zwischen den natürlichen Trieben und den großen sozialen Aufgaben, die ihrer harren, zu erziehen. Die Richtlinien dafür wären: Alles schöpferische, aufbauende, das in den natürlichen Trieben schlummert, zu fördern, aber zu beseitigen alles, was für die Entwicklung der Persönlichkeit des Mitglieds des Kollektivs schädlich werden könnte.

Die so erzeugte Gesellschaft wird die Gesellschaft der Harmonie und der Freude am Leben sein. – Heute hat sie schon die Liebe aus allen Fesseln der politischen und ökonomischen Bedrängnisse befreit. Die freie Liebe in Rußland ist nicht irgendein zügelloses wildes Sich-Ausleben, sondern die ideale Verbindung von zwei freien, in Unabhängigkeit sich liebenden Menschen.

Soweit Dr. Batkis Broschüre.

Die hier unterstrichenen Passagen zitiert Reich in Die sexuelle Revolution und schreibt dazu (Fischer TB, S. 185f):

Selbst der sonst klare Batkis blieb, richtig ansetzend, in Schlagworten stecken

Die Sexualität der Jugend wird als „Sexualismus“ bezeichnet. Das Sexualproblem ein „Moment der Erotik“. Man beruhigte sich damit, daß die Frauen eine gewisse Erkaltung erlebten, und daß sie „vom bloßen Weib“ zum „Menschen“ wurden; alles müßte beseitigt werden, was der Entwicklung der Persönlichkeit schädlich sein könnte (gemeint war natürlich die Sexualität), und man stellte das wilde zügellose Sichausleben der „idealen“ Verbindung von „zwei freien, in Unabhängigkeit sich liebenden Menschen“ entgegen. Die Masse hing in diesen Begriffen wie in Netzen. Sieht man sie näher an, so zeigt sich ihre vollkommene Leere bzw. ihre antisexuelle, also reaktionäre Tendenz. Was heißt „sich wild ausleben“? Ist damit gemeint, daß ein Mann und eine Frau in der Umarmung sich nicht ausleben dürfen? Und was ist „ideale Verbindung“? Ist die Verbindung dann ideal, wenn sie zur vollen „tierischen“ Hingabe fähig sind? Ja – aber dann sind sie doch wieder „wild“ ! Kurz und gut, es sind Worte, die, statt die Wirklichkeit des Geschlechtslebens zu erfassen und die Widersprüche, von denen es beherrscht ist, zu beseitigen, nur Wahrheiten verhüllen, um womöglich mit diesen peinlichen Sachen nicht in Berührung zu geraten.

Wo verfing sich hier das Denken? In der Nichtunterscheidung von krankhafter Sexualität der Jugend, die ihren kulturellen Aufgaben widersprach, und gesunder Sexualität, die die wichtigste physiologische Grundlage der sozialen Leistung ist; im Gegensatz von „Weib“ (= sinnlicher Frau) und „Mensch“ (= tätige, sublimierende Frau) statt im sexuellen Selbstbewußtwerden der Frau die psychische Grundlage ihrer revolutionären Emanzipation und Tätigkeit zu sehen; im Gegensatz von „Sichausleben“ und „idealer Verbindung“, statt in der Fähigkeit zu voller sexueller Hingabe an den geliebten Partner die sicherste Grundlage der kameradschaftlichen Beziehung zu sehen.

Dr. Batkis und Dr. Reich (Teil 1)

29. Mai 2022

Im folgenden werde ich in drei Teilen Auszüge (der Anfang und das Ende) von Die Sexualrevolution in Rußland von Dr. Batkis, Dozent am sozialhygienischen Institut in Moskau aus dem Jahre 1925 vorstellen. Übersetzung aus dem russischen Manuskript von Stefanie Theilhaber. Das ganze erschien in der Reihe BEITRÄGE ZUM SEXUALPROBLEM herausgegeben von Dr. Felic A. Theilhaber als Heft IV. Es erschienen in dieser Reihe insgesamt 20 Hefte im anarchistischen Verlag Der Syndikalist, Fritz Kater.

Die ersten beiden hier präsentierten Ausschnitte lassen erkennen, warum Reich sich 1927/28 voll Begeisterung dem Kommunismus zuwandte, der letzte Teil kündigt aber bereits die Sexualreaktion des Stalinismus an. (Der Rest des Heftes beschäftigt sich mit dem Kleinklein der Sowjetgesetzgebung insbesondere Ehe- und Abtreibungsrecht.)

Reich kannte diese Broschüre. Jedenfalls erwähnt er sie in Die sexuelle Revolution als „Die sexuelle Revolution in der Sowjetunion“ in Zusammenhang mit der Abtreibungsfrage und der Ehegesetzgebung.

Die Sexualrevolution in Rußland

Die heutige Sexualgesetzgebung der Sowjetrepubliken ist das Werk der Oktoberrevolution. Diese Revolution ist nicht nur als politische Erscheinung, sofern sie dem Proletariat die politische Diktatur sicherte, von Wichtigkeit. Die von ihr ausstrahlenden Umwälzungen erstrecken sich auch auf das übrige Leben.

Ihr Befreiungswerk eröffneten die Führer der Revolution nicht damit, daß sie mutig und entschlossen sich der Fesseln der alten Gesetze und Einrichtungen entledigten und mit einer Proklamation großer und geschwollener Prinzipien den Umsturz einleiteten. Denn leicht stürzen Prinzipien bei einem Zusammenstoß mit dem Alltag, mit der Wirklichkeit, wie Kartenhäuser zusammen. Dafür ist die Geschichte der ersten französischen Revolution das lehrreichste Beispiel, wo Stubenluft und graue Theorie für ihre Einrichtungen und Gesetze Gevatterschaft standen.

Die soziale Gesetzgebung der russischen kommunistischen Revolution will kein Produkt reiner Kathederweisheit sein, sondern stellt einen Niederschlag des Lebens dar. Erst nach der erfolgten Umwälzung, nach dem Triumph der Praxis über die Theorie, trachtete man nach neuen, festen Bestimmungen einer ökonomischen Ordnung. Damit wurden auch Formen für die Einrichtung des Familienlebens und für die Gestaltung der sexuellen Beziehungen gemäß den Nöten und den natürlichen Erfordernissen des Volkes geschaffen.

Die zaristische Gesetzgebung bestand aus mehreren Bänden, in denen grenzenloser Despotismus, Sanktionierung der Willkür, der Gewalttätigkeit und der Versklavung des Weibes die Grundnote abgaben.

Das alte russische Ehe- und Familienrecht war der Abklatsch des allgemeinen Systems, das auch in politischer und ökonomischer Beziehung das System der Bedrückung war.

Die Auffassung und Wahrnehmung der Familie als, einer Privatangelegenheit, die unbegrenzte Machtbefugnis des Hauptes der Familie über alle Familienmitglieder, nach dem Vorbild der römischen Paterfamilie, das Anführen verschiedener unwissenschaftlich kanonischer Gesetze mit religiöser kirchlicher Moral, die die Frau als das „Gefäß des Teufels“ bezeichnen, vollkommene Ignorierung der natürlichen Verhältnisse, – das waren die charakteristischen Seiten dieser zaristischen Gesetzgebung.

„Die Frau muß ihren Mann fürchten“, jene Redensart, die während der Eheschließung in der rechtgläubigen Kirche der Frau mit auf den Lebens- und Eheweg gegeben wurde, war das grundlegende Motiv jener Gesetze. Ähnlich war auch die Lage der Kinder in der Familie. Der Teil der Gesetzgebung, in dem die entsprechenden Gesetze niedergeschrieben waren, trug die charakteristische Überschrift „Über die Macht der Eltern“.

Die uneheliche Mutterschaft, fast ohne Schutz, die Abtreibung mit Zwangsarbeit bestraft, grenzenlose Exploitation der Frauen-und Kinder-Arbeit, die sinnlose Einmischung der Gesetze und Beschnüffelung des persönlichen, intimen sexuellen Lebens unter der Maske der Besorgnis für die öffentliche Sittlichkeit einerseits und andererseits das begünstigende Einwirken auf die Verbreitung der Prostitution zu derselben Zeit – das waren die weiteren Tendenzen dieser Gesetzgebung.

Die breiten Volksmassen, insbesondere die Bauern waren vollkommen unter dem Einfluß der unwissenden Geistlichkeit und der Amtsbehörden.

Die Geistlichkeit lehrte jahrhundertelang die Bauern den Glauben an die teuflische Herkunft des Weibes, das aus der männlichen Hüfte zur Lust des Mannes geschaffen worden ist, und sie nährte den Glauben an die göttliche Autorität dieser wahrhaft teuflischen Gesetze.

Die Arbeiter und die Bauern, ewig unterdrückt, ewig erniedrigt im politischen und ökonomischen Leben, hatten nur eine einzige Möglichkeit, wo sie die Herren sein könnten, ein einziges Feld, wo sie anderen unter der Gönnerschaft von Gott und Gesetz ihre unbegrenzte Macht fühlen lassen konnten. Dieses Feld war ihre eigene Familie, diejenigen, auf die sich ihre Macht erstreckte waren ihre Weiber und ihre Kinder.

Seit langem schon erklärten die vorgeschrittenen Arbeiter und Bauern und die freiheitlichen intelligenten Elemente der russischen Gesellschaft, daß sie Feinde dieser mittelalterlichen Normen seien. Normen, die die freie Entwicklung der Gesellschaft und des Individuums hemmten, Normen, die im dauernden Widerspruch zu der Wirklichkeit standen.

Trimondi: Hitler, Buddha, Krishna (2002)

24. Dezember 2016

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