Ich war irritiert, als ich während der Bundeswehrzeit bei langen Nachtwachen erstmals in meinem Leben in den Playboy-Heften blätterte, die zum festen Inventar der Wachstube gehörten. Emotionslose und letztendlich auch geschlechtslose Schönheiten wie aus Gummi und Plastik, die typischerweise mit irgendwelchen Sportwagen und anderen Maschinen photographiert wurden. Graphische Darstellungen zeigten auffällig häufig das Verschmelzen des weiblichen Körpers mit Sportwagen, Robotern, etc. Fast schon so wie in den „biomechanischen“ Graphiken von H.R. Giger.
Das ist mir verstörend im Gedächtnis geblieben, weil es mir so fremd war und durch den psychedelischen Zustand des Schlafentzugs eh jeder Reiz eine traumatisierende Qualität annimmt. Außerdem paßte es so perfekt zur martialischen Umgebung auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Jede „Maschine“ war dazu da, menschliche Körper zu verstümmeln und zu zerfetzen. Damals bin ich dem Teufel begegnet!
Der Teufel ist schlichtweg die Verkörperung des Panzers, d.h. der mechanischen Entartung des Lebens. In Massenpsychologie des Faschismus beschreibt Reich angesichts der deutschen Kriegsmaschinerie Anfang der 1940e Jahre diese „Maschinenzivilisation“ ausführlich: wie der Mensch die Maschinen nach seinem eigenen Vorbild gestaltet und umgekehrt, die Maschinen auf die Struktur des Menschen einwirken. Auf heute extrapoliert: KI wird uns vernichten, die Menschheit schlichtweg ausmerzen, weil es von den „Wissenschaftlern“ und woken Multis mit dem sektiererischen CO2-Unsinn gespeist wird: dem moralischen Gebot des „setze keine Kinder in Welt, verbrauche möglichst gar nichts“. Konsequent wäre demnach die Vernichtung der Menschheit a la Terminator „zur Rettung der Erde“. Das wäre der ultimative Triumph des – Über-Ich!
Damals hätte sich Reich nicht ausmalen können, wie sehr die „Maschinisierung“ gerade auf den Bereich der Sexualität übergreift mit all den „Sexspielzeugen“ und der mechanischen Vorstellung von Sexualität. Immerhin kannte Reich den Film Metropolis (man beachte übrigens das Teufelspentagramm über dem Roboter!):
Am Ende bleibt nichts vom Lebendigen übrig. Und genau das schockierte mich wahrscheinlich auch so in der besagten Wachstube: die orgastische Plasmazuckung selbst verschwindet, die Frau verschwindet, die Sexualität verschwindet und alles, was bleibt, ist eine mechanische Wüste.
Wer ist der Teufel? Theologisch betrachtet ist der Teufel der Feind Evas und damit Marias. Wenn der Teufel eines HASST, dann das Weib, im besonderen aber die Gebärmutter, die „Bundeslade“, in der Gott gegenwärtig ist und in Gestalt des Christuskindes in die Welt tritt. (Bitte im Lichte von Reichs Christusmord-Allegorien sehen!) Es hat eine tiefe Bedeutung und ist nicht nur bloße Provokation, wenn Satanisten und Linke Sterilisation feiern, Abtreibung feiern, Transfrauen feiern. Transgender, d.h. die Vernichtung der Frau ist der Anfang des Transhumanismus. Selbst die einfache Frage: „Was ist eine Frau?“ wird zum ultimativen Tabubruch! Der Teufel haßt das Weib und DAS Weib ihrerseits zerquetscht mit ihrem Fuß den Kopf der Schlange, die die Panzerung, den Tod ins Paradies gebracht hat:
Anmerkung: „Erwiesen ist, daß der Typus der Schwarzen Göttin vielen antiken Kulten zugrunde lag. Seit Jahrtausenden wurden Fruchtbarkeits-, Mutter- und Erdgöttinnen verehrt, die in manchen Fällen schwarz waren (siehe Alma mater, Große Mutter). Im Dreieck Anatolien – Ägypten – Mesopotamien war der Kult der Göttinnen Kybele, Astarte, Isis und Ischtar verbreitet. Von da aus setzte sich die Tradition einerseits in westlicher Richtung fort mit Artemis, Demeter und Ceres, andererseits in östlicher Richtung mit der schwarzen Göttin Kali. Möglicherweise waren auch die in der germanischen und keltischen Welt verehrten Göttinnen Freya und Ana – letztere wird besonders in der Bretagne mit der heiligen Anna in Verbindung gebracht – Vorbilder der Schwarzen Madonnen. Die Forschung betrachtet die christlichen Schwarzen Madonnen wie den Marienkult überhaupt somit letztlich nicht als eigenständige, unabhängige Erscheinung, sondern als in dieser allgemeinen, jahrtausendealten Tradition stehend.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Madonna
Robert A. Harman hat die These aufgestellt, daß die Gesellschaft durch langfristige Verpflichtungen zusammengehalten wird. Ich schulde dir etwas. Das bindet uns über längere Zeiträume aneinander. So wird das Netz der Arbeitsdemokratie gewoben. Ich gebe dir etwas (Ladung), also schuldest du mir etwas, bis du deine Schuld mir gegenüber begleichst bzw. „entlädst“.
Das hat mich auf den Gedanken gebracht, daß entsprechend jede Religion auf der Erde ursprünglich kaum etwas mit Mystik und „Erlösung“ zu tun hat, vielmehr beinhaltet sie Opfergaben an die Götter als Antwort auf deren „Arbeit“ (es regnen lassen, Früchte produzieren, Feinde fernhalten usw.), so wie unsere Opfergaben sie für uns arbeiten lassen (es regnen lassen, Früchte produzieren, Feinde fernhalten usw.). Das lebt unmittelbar im Katholizismus weiter: die Heiligen sind nicht wirklich tot, sondern genauso Teil der Kirche wie die Lebendigen und im Volksglauben haben sie ähnliche Funktionen übernommen, wie einst bestimmte heidnische Götter. Man denke nur an Petrus, der frappant an Poseidon und Thor erinnert. Die Gläubigen sind dergestalt in ein dichtes Beziehungsgeflecht eingebunden mit „Gaben“, Verpflichtungen und Hoffnungen, die auf die Zukunft gerichtet sind und weit weit in die Vergangenheit zurückreichen.
Religion ist eine Art „Arbeitsdemokratie“, die auf orgonotische Funktionen projiziert wird, die in dem Sinne fehlinterpretiert werden, daß sie personalisiert sind (die Götter). Ich bezweifle, daß bisher jemand die Verbindung zwischen Religion und Arbeitsdemokratie gesehen hat, aber sie ist so offensichtlich, wenn man die tatsächliche Praxis des Katholizismus sieht: ein ziemlich kompliziertes „Geschäft“, das verschiedene Engel und Heilige, Maria, Christus, den Vater und den Heiligen Geist, Opfergaben und Erntedankfeste umfaßt. Der Kathole fühlt sich in diesem Netz geborgen und die Gemeinschaft hat eine fast unzerstörbare Dauer.
Genau deshalb waren Länder wie Polen und Irland stets solche geschlossenen Gesellschaften, die selbst in der Diaspora ihre nationale Identität bewahrten. Von daher auch die Versuche der Weltverschwörer gegenwärtig insbesondere Irland durch forcierte „Migration“ seiner Identität zu berauben und etwa in Amerika seit Jahrzehnten der Versuch durch Städteplanung die geschlossenen Gemeinschaften von Iren, Polen, Italienern, etc. mit ganz ähnlichen Mitteln zu zerschlagen. Kein „ethnisches Gestrüpp“, soll sich dem freien Fluß des Kapitals entgegenstellen. (Was selbstredend auch im Interesse der Kommunisten ist!)
Wir denken, Religion sei die persönliche Beziehung zu Gott oder „Christus“ in der Gegenwart. Ursprünglich war die Religion jedoch Ahnenverehrung, ähnlich der besagten Verehrung der Heiligen im Katholizismus. Im Sinne von Harmans Zeittheorie war es eine arbeitsdemokratische Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit, die die Grundlage für unsere Gegenwart bildet. Eine auf den Himmel projizierte Beziehung. Und die Götter waren ein Ausdruck unseres Engagements für die Zukunft, das Ich-Ideal und in gewisser Weise die Kinder der Zukunft, die auf den Himmel projiziert wurden.
Ursprünglich gehört die Religion nicht zum psychologischen Bereich des Einzelnen, sondern eher zum sozialen Bereich. Ethnologen haben nie eine Gesellschaft ohne Religion gefunden. Religion ist eigentlich ein Element der Arbeitsdemokratie, d.h. ein Engagement über Raum und vor allem Zeit hinaus. Das ganze mystische Brimborium mit persönlicher „Erlösung“ ist eine Verfallserscheinung.
Das wird unmittelbar evident, wenn man die Vorgehensweise von christlichen Missionaren bei Naturvölkern betrachtet. Hier werden stets die Außenseiter und Sonderlinge angesprochen, die sich eben nicht im, nennen wir es mal, „Glaubensnetz“ ihrer Gemeinschaft geborgen fühlen und deshalb sozusagen einen „direkten Draht“ zu Gott suchen. Von diesen Randständigen her wird dann langsam von den Missionaren die Gemeinschaft aufgerollt, wobei darauf bedacht gelegt wird, nach und nach das „Netz“ zu zerstören. Das diese Missionare objektiv im Interesse amerikanischer Kapitalinteressen arbeiten, paßt ins Bild.
Übrigens haben wir im Recht etwas ganz ähnliches. Und ist Recht von Religion überhaupt trennbar? Ich denke nicht nur an das Gesetz Mose und die Scharia, sondern auch an die Tabus und Gebote der Naturreligionen. Wieder: von Mystik und „Erlösung“ ist da wenig die Rede.
Die untergründige Identität von Religion, Recht und „bioenergetischer Spannung“ im Sinne Harmans sieht man an der Tatsache, daß auch das Recht in gewisser Weise den Tod nicht kennt. Das bezieht sich natürlich in erster Linie auf das Erbrecht, aber auch generell hat die „juristische Person“; etwas Unkörperliches, etwas, was nicht an Zeit und Raum gebunden ist. Nochmals: mit Mystik hat das zunächst einmal gar nichts zu tun, aber alles mit der Arbeitsdemokratie.
Leute, die den Mystizismus in die Orgonomie integrieren wollen, tun das gerne mit Verweis auf das letzte Kapitel von Die kosmische Überlagerung. Ich bezweifle, ob sie auch folgenden vernichtenden Satz Reichs berücksichtigen: „Die Entdeckung des kosmischen Orgonozeans, seine reale Existenz, seine konkrete physikalische Erscheinung, wie sie uns in der strömenden Lebensenergie in lebenden Organismen begegnet, setzt dem Zwang, jede tiefe Suche in irreale mystische Erfahrungen zu verwandeln, eine Ende“ (Die kosmische Überlagerung, S. 128). Das ist Reichs radikale Absage an jede Form von Mystizismus.
Wird es der Naturwissenschaft gelingen, die Fragen wirklich zu lösen, die die Beziehung zwischen Körper und Seele betreffen, das heißt sie derart zu bewältigen, daß sich daraus auch menschliche Praxis und nicht nur Salonphilosophien ergeben werden, dann hat auch die Stunde des transzendentalen Mystizismus, des „absoluten objektiven Geistes“ und mithin auch die Stunde aller Ideologien geschlagen, die unter Religion im engeren und weiteren Sinne verstanden werden. (Charakteranalyse, KiWi, S. 468)
„Die Kirche lebt vom Leben, das sie tötet“ (Jenseits der Psychologie, S. 307). Wir müssen dem Mystizismus den Todesstoß versetzen – oder er wird der Menschheit zum Verhängnis. Schon zu viele Abermillionen Menschen mußten sterben oder ein Leben im Elend führen – wegen des Mystizismus. Es muß endlich Schluß sein, die Frühgeschichte aufhören und die Zivilisation anfangen!
Das heißt nicht, daß ich die rationalistische Verachtung für das Thema Religion teile, gibt es doch keinen Bereich, der die Menschen mehr vereinigt und gleichzeitig mehr trennt. Ich meinerseits empfinde Verachtung für Menschen, die, wie Hitler, dieses Thema aus opportunistischen Gründen kleinhalten wollen, weil es Deutschland, die multikulturelle Gesellschaft oder welche Gemeinschaft auch immer spaltet und „Gefühle verletzt werden könnten“. Gefühle! Das geht soweit, daß Religionskritik zunehmend kriminalisiert wird.
Elsworth F. Baker zufolge erhält sich die gepanzerte Gesellschaft durch drei Tabus: Politik (die angeblich rational ist), Religion (über die man angeblich nicht reden kann) und Sexualität (die in jeder ihrer Formen angeblich gesund ist) (Der Mensch in der Falle). Reich hat die Sexualität klassifiziert, Baker die Politik, aber interessanterweise hat sich noch kein Orgonom recht an die Religion gewagt. Aus irgendeinem Grund ist es das tiefste Tabu, tiefer als die Sexualität. Gegenüber seiner Sekretärin und Geliebten Lois Wyvell hat Reich in diese Richtung spekuliert (Wyvell: Orgone and You. A Serialized Book: 11. The Universal Fear of Orgone Energy. Offshoots of Orgonomy No. 12, 1986).
Neulich begegnete mir der Besitzer eines kleinen Bekleidungsgeschäfts hier im Einkaufszentrum auf der Straße. Der Mann stammt aus Indien und ist Sikh. Mir ging auf, wie vollkommen anders er auftritt, sich bewegt, wie vollkommen anders seine Mimik ist und seine Ausstrahlung als bei einem Moslem. Buchstäblich: Sikh gehen anders als Moslems, nämlich gutgelaunt und entspannt. Ich kenne das aus meiner eigenen „bi-konfessionellen“ Familie, seit ich ein Baby bin: Katholiken sind vollständig andere Menschen als Protestanten. Die Atmosphäre in einer katholischen Stadt in Norddeutschland, etwa Münster oder Hildesheim, ist vollkommen anders als in einer vergleichbaren protestantischen Stadt, etwa Oldenburg oder Lübeck, nämlich bedrückt und bedrückend, die Menschen gehen gebeugter. Das typische katholische Miasma.
Jamaika war in den 1970er Jahren, als es von den Rastas geprägt wurde, ein vollkommen anderes Land als heute, wo es von der Hip-Hop-Kultur dominiert wird. Gut, Hip Hop ist keine Religion, aber es geht hier vor allem um Kultur, Lebensgefühl, Werte, „Geist“. Nichts änderte sich in Jamaika, „nur“ die Populärkultur, und aus dem karibischen Paradies wurde die Hölle auf Erden! Vom Marxistischen Ungeist benebelte Dummköpfe werden das nie begreifen. Sie werden nie verstehen, daß Australien eine Erfolgsgeschichte ist, weil es protestantisch geprägt ist, und das vergleichbare Argentinien ein Trauerspiel, weil es katholisch ist.
Ich könnte so unendlich fortfahren, etwa auf die Inder und Pakistaner in England verweisen, die genetisch und kulturell identisch sind, die sich nur durch die Religion unterscheiden – und deren Stellung in der englischen Gesellschaft nicht unterschiedlicher sein könnte. Es gibt wirklich keinen wichtigeren Faktor im gesellschaftlichen Leben als die Religion! Das wußte im übrigen auch Reich bereits zu Zeiten der Sexpol, als er die Bedeutung der Sexualökonomie im gesellschaftlichen Leben analysierte.
Mein Traum wäre eine Art „Charakteranalyse“ der Religionen zu schreiben, doch das überschreitet mein Wissen und Können bei weitem. Deshalb hier nur ein paar Stichworte zur Anregung:
Erstmal zurück zu meinem Sikh und seiner Art der Bewegung. Man schaue sich Pierre Vogel oder irgendeinen anderen Vertreter des Islam an: alle haben die gleichen Manierismen, die gleiche Ausstrahlung, den gleiche Zungenschlag, den gleichen „Stallgeruch“. Und dann betrachte man zum Vergleich dazu Vertreter des Sikhismus: wie Menschen von zwei verschiedenen Planeten!
Es geht schlicht um unterschiedliche Ausdrucksweisen der organismischen Orgonenergie in ganzen Gruppen. Wie Glaubensdinge sich an der Orgonenergie festmachen, sieht man an folgendem Beispiel:
Ich kenne ein 6-jähriges Mädchen, die hin und wieder gerne während der Dämmerung mit ihrer Mutter auf der Couch liegt. Sie sagt ihrer Mutter, sie solle auf dem Rücken liegen und zur Decke schauen. Dort gäbe es, so erzählt sie, sehr viele angenehme bewegte Bilder zu sehen. Nach einem Aufenthalt bei ihren Großeltern erwachte das Kind eines abends stark verängstigt. Nachdem sie etwas beruhigt war, sagte sie, daß sie an der Decke und an den Wänden die sich bewegenden Augen der Großmutter sehe. Sie würden sie beobachten und ihr sagen, zu masturbieren sei schlimm. Der Eindruck hielt an, selbst nachdem das Licht eingeschaltet wurde. Die Kleine bestand auf der Objektivität ihrer Wahrnehmung. Sie verlor ihre Angst, als die Mutter, statt diese Objektivität in Frage zu stellen, ihr sagte: „Vertreib die Augen. Sie haben Dir nichts zu verbieten.” (Baumann: Some Observations of the Atmospheric Orgone Energy. Orgone Energy Bulletin 2(2), S. 81)
Hier haben wir schon die ganze Geschichte des Monotheismus. Liest man das Alte Testament, ging es vor allem um atmosphärische Phänomene, die man einem „Gott“ zuschrieb, der in seinen Moralvorstellungen eine erstaunliche Nähe zu den Patriarchen der nomadisierenden Völker zeigte, die schließlich Israel ausmachten. Nicht von ungefähr stellte Michelangelo dieses „Über-Ich“ als gestrengen Greis mit weißem Bart dar. Der absurde Glaube an diesen „Gott“ konnte sich aber nur verankern, weil er im Großen und im Kleinen (siehe das Erleben des kleinen Mädchens oben, wo atmosphärische Orgonenergie unversehens zum plastischen „Über-Ich“ wird) mit überwältigenden orgonotischen Phänomenen verbunden war. Sie sind überwältigend, weil die atmosphärische und die organismische Orgonenergie funktionell identisch sind und man sich entsprechend kaum gegen diese Massenpsychose wehren kann.