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Durch Migranten zum Stillstand gebracht (gepanzert) und in Schockstarre versetzt (gepanzert): zwei Schland-Geschichten

26. Oktober 2022

Hamburger Hauptbahnhof. Es ist abends; so überlaufen und dichtgedrängt, jedes Landei würde einen Herzinfarkt kriegen. So gehe ich schwer bepackt runter in die U-Bahnstation, schon auf der Treppe eingequetscht wie eine Ölsardine. Es geht nicht weiter, denn vor mir mitten im Strom der Menschen steht eine aufgetakelte dralle Südländerin und telefoniert mit ihrem Smartphone. Während ich (mal wieder) denke, ich bin im falschen Film, wird sie von einer blonden Biodeutschen angesprochen, sie möchte doch bitte weitergehen. Mehr nicht, doch unsere Orientalin explodiert. Von dem ultraaggressiven Gelaber ist mir nur in Erinnerung: „Ich bin in diesem Land geboren!“ Ähh, ja. Sie fängt an, der Blondine, die deutlich kleiner ist als sie, mit den Armen vor dem Gesicht rumzufuchteln, als wolle sie sie physisch attackieren. Inzwischen platzt mir der Kragen. Ich schreie: „Mensch geh weiter!“ und, da ich an die Gleichheit der Geschlechter glaube, schubse ich sie die Treppe runter. Ich denke noch: „Scheiße, du Vollidiot, das eskaliert mal wieder.“ Aber, nix, sie geht lammfromm weiter, ohne mich überhaupt zu beachten. Ein paar Schritte – und sie hält wieder kurz vor Ende der Treppe an und beschimpft und traktiert die Blondine von neuem. Was mache ich! Schreie noch lauter und verpasse ihr einen weiteren blauen Fleck – und wieder geht sie lammfromm weiter. Weder sie, noch irgendwer sonst beachtet mich und ich Eile zu meiner U-Bahn, während hinter mir die Blondine die orientalische „Schönheit“ immer verzweifelter warnt: „Wage es nicht mich anzufassen.“

Das habe ich schon so oft erlebt: ich bzw. man kann tun und lassen was man will, die Zombies um einen herum, schauen nicht mal von ihren Smartphones hoch. Ich fühle mich jedesmal wie in einem Horrorfilm. Es ist, als wenn sie, die deutschen Schlafschafe, sagen wollten: „Da ist wieder so ein Halbirrer (also meine Wenigkeit); nur nicht auffallen, sonst kriege ich auch noch eins auf die Nase.“ An sich hat man absolute Narrenfreiheit. (Übrigens war ich, soweit ich zurückblicken kann, immer der einzige, der sich beschwert. Laute Unterhaltung im Ruhebereich des ICE. Ich habe NOCH NIE erlebt, daß sich jemand anderes beschwert hätte. Immer ich! Ich fühle mich langsam wie Ekel Alfred…) Zweitens: bei einer „emanzipierten“ biodeutschen Frau wäre ich meines Lebens nicht mehr froh geworden! Frauen aus dem Mittleren Osten sind es gewöhnt, aggressiv auftretenden Männern ungefragt zu gehorchen. Drittens: dieses Klientel nimmt sich wirklich alles heraus, so als wenn ihnen dieses Land gehört und unsereins nur mehr oder eher weniger geduldeter Gast ist. Bitte, man spaziere doch nur durch einen entsprechenden Straßenzug bzw. ganzen Stadtteil! Und viertens: Biodeutsche, in diesem Fall die Blondine, werden nach dem Zufallsprinzip herausgegriffen und auf viehische Weise fertiggemacht und erniedrigt – vorausgesetzt sie sind schwach und tragen das Brandmal „Opfa!“ auf ihrer Stirn.

Montagsdemo. Ein Beispiel von vielen ähnlichen. Der Demonstrationszug stoppt und der, der die Demo angekündigt hat, hält eine kurze Rede vor dem Hauptbahnhof einer mittelgroßen Stadt im Westen von Kanakistan. Am Rande gibt der blütenweiße und gutbürgerliche „arische“ Kindergarten von der Antifa, abgedrängt von der Polizei, seinen denkbar drastischen Ausmerzungsphantasien gegenüber „Nazis“ Ausdruck. Währenddessen nähert sich breitbeinig und überselbstbewußt, als wäre er auf Kokain, ein junger Türke, neben sich seine ebenfalls türkische Freundin, und bahnt sich seinen Weg durch die Demonstranten, klatscht hämisch, macht seine Faxen, tritt hinter den sichtlich verunsicherten Redner und zückt einen Geldschein, den er auf den Redner offenbar werfen will, als sei dieser eine Nutte in einer Table-Dance-Bar. Seine lachende Freundin zerrt ihn aber weg, bevor das ganze eskalieren kann. Im Weggehen nimmt er eines der kleinen Papierfähnchen, die wir Demonstranten hochhalten (Aufdruck: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“), und wedelt mit ihr spielerisch rum, um schließlich auf sie zu spucken und auf die Erde zu werfen. Inzwischen haben sich andere junge Türken um ihn gesammelt und die ganze Szene löst sich im typischen schlandschen Hauptbahnhofvorplatzsmilieu auf, während wir weiterziehen und für die Menschenwürde demonstrieren. Wir sollen durch solche spontanen Aktionen PARALYSIERT werden!

Was ist ein solches Verhalten? Landnahme. Es entspricht durchaus dem Moscheebau! Die Moschee trägt den Namen irgendeines islamischen Eroberersultans, der Christen unterworfen und versklavt hat, und die Moschee ist islamisches Hoheitsgebiet, nach der Scharia in alle Ewigkeit. Genauso diese impertinenten beiden Arschlöcher, die ich beschrieben habe. Herrenmenschen, Kolonialisten, Eroberer. „Verpißt euch. Das ist UNSER zuhause!“

Und dem dressierten Biodeutschen, der das alles abtut: Hallo, HALLO, lebst du eigentlich in der wirklichen Welt? Verläßt du je deine Wohnung? Gehst du nur mit gesenktem Kopf durch die Gegend? Wie gesagt: wie in einem Horrorfilm; man ist von blinden Zombies umgeben, die sich willenlos vor Sandgruben hinknien würden, um auf den Genickschuß zu warten. Ihre letzte Angst wird sein, als „fremdenfeindlich“ dazustehen, wenn sie die Impertinenz besitzen gegen ihr verdientes Schicksal aufzumucken.

Man schaut bei der systematischen Erniedrigung des eigenen deutschen Schlachtviehs nicht hin und wird von der staatlichen und „medialen“ Obrigkeit auch noch zusätzlich blind gemacht. Sozusagen individuelle plus gesellschaftliche okulare Panzerung:

… Die Frage, ob die Gewalttäter heute als „Flüchtlinge“ oder „Flüchtlingskinder“ von Sozialhilfe und in Gratis-Wohnungen des Sozialamtes leben – und das vielleicht schon seit langer Zeit –, wird auch bei Bild weder gestellt noch beantwortet.

Solche Fragen zu stellen, gilt heutzutage in der Bundesrepublik als „ausländerfeindlich“. Die bundesrepublikanischen Bürger leben so im Tal der Ahnungslosen. Sie wissen größtenteils gar nicht, was sich alles tagtäglich ereignet – in ihrem Land, das offiziell noch Deutschland heißt.

Diese Bundesrepublik leidet nicht unter Ausländerfeindlichkeit, sondern unter einer teils ausgeprägten Deutschen-Feindlichkeit; dafür sprechen auch die immer zahlreicheren Messer-Attacken durch – meist muslimische – Ausländer auf Menschen, die schon länger hier leben.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Die emotionale Wüste

12. Oktober 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Die emotionale Wüste

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 19)

25. September 2022

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Was mich bei Hegel so anzieht, ist dessen „Anti-Gnostizismus“, sein Jenseits von Gut und Böse: die Welt ist die beste aller Welten und es wird immer alles besser, d.h. alles Schlechte wird schließlich „aufgehoben“. Dagegen hat Stirner in seiner Gegnerschaft zu Hegel eine merkwürdig „gnostische“ Position: Ich muß mich gegen eine fremde Welt behaupten, die mich an und für sich nichts angeht.

Es ist nun aber mal so, daß der „Geist“ ganz Hegelianisch nichts Individuelles ist. Bewußtsein, Reflexion haben wir einzig und allein deshalb, weil wir soziale Wesen sind. Logischerweise müssen wir alle so ungefähr das gleiche im Kopf haben, sonst könnten wir gar nicht kommunizieren – und hätten kein Bewußtsein. Und was unsere Emotionen betrifft – die hat Reich auf die allgegenwärtige Orgonenergie zurückgeführt.

Wo ist nun in einer solchen Welt, umstellt von Soziologie und Biologie, überhaupt Platz für das Eigene? Nun, diese ganze Fragestellung ist grundfalsch! Imgrunde grenzt diese Trennung von „fremd“ und „eigen“ an den Gnostizismus, also an das Gaga einer außerweltlichen Seele, die in der bösen Materie gefangen ist.

Reich hat sich von Anfang an diesem, wenn man es denn so ausdrücken kann, „gnostisch-solipsistischen Bewußtsein“ entzogen, indem er das Individuum in der Sexualökonomie radikal „sozialisierte“ und „biologisierte“ und schließlich in der Orgonomie gar „physikalisierte“. Und die Orgonomie hat schon was „Hegelianisches“ an sich („orgonomischer Weltprozeß“, „kosmischer Metabolismus“). Trotzdem kein bißchen Abstrich am Kerngehalt von Stirners Anthropologie!

Bei Reich hat sich der Gegensatz von „eigen“ und „fremd“ in einen Gegensatz von „natürlich“ (Trieb in die Außenwelt gerichtet) und „unnatürlich“ (Trieb abgebogen und zurück in die Innenwelt gerichtet) verlagert und schließlich in den von OR und DOR konkretisiert. In Gestalt des DOR „brach das Chaos herein“, genauso wie beim triebhaften Charakter einerseits unkontrollierbare Triebe und andererseits das isolierte sadistische Über-Ich ohne jeden Sinn und Verstand „hereinbrechen“. Heute ist es ein gesellschaftliches Phänomen, das man mit Reichs Hilfe adäquater mit dem OR-DOR-Metabolismus erklären kann: die stagnierte Energie kommt in Bewegung, es kommt zur Sequestration, zu ORANUR-Reaktionen, etc.

Es geht darum, daß man mit Kräften konfrontiert ist, die man weder vorhersagen noch kontrollieren kann. „Anti-Stirner“, wie etwa der Katholik Carl Schmitt, haben dafür einen Riecher, wenn sie Stirner mit dem „radikal Bösen“ in einen Topf werfen. Extrem nihilistische Horrorfilme, wo irgendwelche Dämonen heraufbeschworen werden, die dann in ihrer unbegreiflichen Zerstörungswut alles niedermachen und schließlich triumphieren, bringen diese Ängste sehr schön zum Ausdruck. Reich nahm diese Ängste sehr ernst: von Der triebhafte Charakter bis zu Contact with Space. (Nebenbei: Interessant finde ich auch, daß Reich dabei auch immer seine eigene dunkle Seite thematisierte: er hatte selbst etwas von einem „triebhaften Charakter“, in Contact with Space setzt er sich mit den eigenen Alkohol-Exzessen auseinander, etc.)

Das hat alles mit „Theologie“ zu tun (auch Hegels „Philosophie“ ist ja nichts anderes als Theologie). Sie hat diesen zentralen Aspekt („Einbruch des Teufels“), sehr gut erfaßt. Und wenn Reich sich mit „theologischen“ Themen beschäftigt, verläßt er nicht etwa den Weg der Aufklärung. Mitnichten wollte er all den Gagaisten den spirituellen Weg bereiten.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 8. Der Kampf der Götter/ Im Reich der Dämonen

6. August 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 8. Der Kampf der Götter / Im Reich der Dämonen

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 7)

17. Juli 2022

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Der Eigner seiner Selbst ist der Einzige – wie Gott. Gott sagt von sich selbst: „Ich bin, der ich bin“, d.h. er ist schlichtweg. Das impliziert zweierlei: erstens die Einheit der Widersprüche (das Sein) und zweitens die Aufrechterhaltung der Widersprüche (die Zeit).

Der gepanzerte Mensch hat kein Sein, sondern ist nur willkürliche Fassade. Man nehme etwa folgende Anekdote über Reichs Mitarbeiter (und Judas) Michael Silvert, ein Psychiater, die von Elsworth F. Baker überliefert wurde:

Bei einer anderen Gelegenheit brachte (Silvert) mir eine Patientin zur Konsultation. Ich untersuchte sie und stellte die Diagnose einer Schizophrenie. Unter anderem sagte sie, sie habe eine Katze, eine echte Katze, in ihrem Magen. Silvert stimmte mit meiner Diagnose überein. Er brachte sie dann zu Reich, der sie in einem Haus in Rangeley unterbrachte, wo sie als seine Patientin übernachten konnte. Reich untersuchte sie und sagte, sie sei im Wesentlichen gesund. Da Reich sie für gesund erklärt hatte, brachte Silvert sie in der nächsten Woche erneut nach Rangeley und stellte sie am selben Ort als seine Ehefrau vor. Reich war wütend, aber Silvert arbeitete sich mehr und mehr in Reichs Gunst hinein, wie wir später sehen werden, bis er Reich buchstäblich in den Tod führte. Ich möchte hinzufügen, daß die Patientin ein Jahr später in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, wo sie mehrere Jahre blieb. Man kann sich fragen, wie Reich die Diagnose übersehen konnte. Ich habe schon viele Patienten gesehen, die ich für fast gesund hielt, nur um sie in der nächsten Woche für psychotisch zu halten. (Baker: My Eleven Years with Reich)

Das ist ein extremes Beispiel, aber alle gepanzerten Menschen sind auf diese Weise gespalten, d.h. keine wirkliche Einheit, so daß man ständig böse Überraschungen mit ihnen erlebt. Sie leiden alle unter so etwas wie einem, wenn man so sagen kann, „universellen Borderline-Syndrom“. An einem Tag kann dein Freund die tiefste Person sein, die man sich vorstellen kann, nur um am nächsten Tag oberflächlich und ein unausstehlicher „homo normalis“ zu sein. Politiker leben geradezu davon, daß man sie nicht fassen kann! Sie haben kein „Sein“!

Das ist nicht die von Reich beschriebene „schizophrene Spaltung“ von Erregung und Wahrnehmung, sondern es ist die eigentliche Natur der Panzerung: die Spaltung zwischen dem inneren Orgon und dem Umwelt-Orgon. Es ist, als gäbe es eine Spaltung in der Struktur der (gepanzerten) menschlichen Existenz selbst. Wie im antiken griechischen und römischen Theater, als die Schauspieler Masken trugen. Da ist die Maske und das echte Gesicht – und vielleicht ist die Maske manchmal authentischer als das „echte“ Gesicht!

Den ständigen Verrat, die immer wieder auftretende Unverläßlichkeit und Willkür, die wir durch unsere Mitmenschen erfahren, ist vielleicht die grundlegendste Erfahrung, die ein Mensch machen kann. Ich glaube nicht, daß es jemals in der orgonomischen Literatur beschrieben und analysiert wurde. Vielleicht stellen es Horrorfilme am besten dar: wenn sich ein Mensch unvermittelt „dämonisch“ verhält, sein „wahres Gesicht zeigt“, wie man so schön sagt. Was ist passiert? Ganz einfach, kein menschliches gepanzertes Wesen kann EINS sein, kein gepanzertes Wesen kann authentisch sein, kein gepanzertes Wesen kann Versprechungen für die Zukunft machen, weil alle gepanzerten Wesen durch die Panzerung in zwei gespalten sind. Das klingt wie ein orgonomische Selbstverständlichkeit – ist aber der wahre Schrecken unserer Existenz: es zerstört jede Art von Vertrauen, d.h. die Grundlage der menschlichen Existenz. (Wenn das Baby seiner Mutter nicht vertrauen kann, ist alles verloren.) Das ist die tiefste Tragödie, die man sich vorstellen kann. Im Grunde ist Reichs „Christus“ (Gott wurde zum Menschen) das einzige Wesen, das nicht gespalten ist, d.h. er konnte Versprechungen für die Zukunft machen – so entstand die christliche Religion mit ihrem Versprechen des Paradieses und des ewigen Himmels.

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 3)

18. Juni 2022

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Den Sinn der drei in Teil 2 genannten Horrorfilme zu verstehen, ist zentral bei der Erfassung dessen, worum es bei der Orgonomie und dem LSR-Projekt geht und warum die Menschen beides mit viehischer Angst meiden. Es geht um den tiefsten Terror und Horror, den ein Mensch erfahren kann! – Fangen wir mit folgender Stelle aus James Stricks Buch über Reichs „sexualökonomische Lebensforschung“ in den 1930er Jahren an (Wilhelm Reich, Biologist):

Einige Kritiker von Reichs Krebstheorie, vor allem die Schriftstellerin Susan Sontag, haben behauptet, daß Reichs Konzept von Krebs als einer Krankheit, die „durch sexuelles Aushungern“ oder „Aushungern des Lebensglücks“ entsteht, darauf hinausläuft, „das Opfer“ für seinen Krebs verantwortlich zu machen. Sontag schrieb dies in ihrem bekannten Buch Krankheit als Metapher, das sie inmitten ihres eigenen Kampfes gegen den Krebs in den späten 1970er Jahren verfaßte. Wie aus der posthumen Biographie ihres Sohnes David Rieff hervorgeht, war Sontag zutiefst deprimiert und empfand diesen und andere Angriffe als förderlich für ihren eigenen Geisteszustand. Sontags Reaktion ist verständlich, aber nicht unbedingt relevant für die Frage, ob Reichs Theorie tatsächlich gültig ist. Letztere Frage kann nur durch eine faire Prüfung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft geklärt werden. Ist die Beschreibung eines Prozesses, bei dem der Rückzug eines Patienten aus dem Leben zu einer Krankheit führt, gleichbedeutend mit einer Schuldzuweisung an das Opfer, oder könnte es sich lediglich um eine biologische Realität handeln, die für einen schwerkranken Patienten schwer zu akzeptieren ist?

Ihr Sohn beschreibt, wie Sontag ihren Tod nicht akzeptieren konnte und 30 Jahre lang gegen drei aufeinanderfolgende Krebserkrankungen einen heroischen Kampf führte mit allen möglichen und unmöglichen Therapien, – nur den Orgonenergie-Akkumulator hat sie, die doch stets, wie ihr Sohn in seinem Buch hervorhebt, eine „wissenschaftliche Rationalistin“ war, offensichtlich nie in Erwägung gezogen. Lieber ließ sie sich bis zuletzt mit genauso aussichtslosen wie schmerzhaften „wissenschaftlichen“ Therapien traktieren.

Sontag, „das moralische Gewissen Amerikas“, war in den 1950er Jahren mit Philip Rieff verheiratet, eine Ehe aus der der erwähnte David Rieff hervorgegangen ist. Ihr zu diesem Zeitpunkt bereits Ex-Ehemann Philip Rieff war einer der ersten, der nach 1957 mit einer gewissen Reichweite und auf relevante Weise über Reich geschrieben hat und zwar 1966 in seinem Buch The Triumph of the Therapeutic. Freud, C.G. Jung, Reich und D.H. Lawrence, hätten die Kultur untergraben, indem sie die Menschen lehrten auf ihre innere Stimme zu hören. Doch, so Philip Rieff, kann es Kultur nur auf der Grundlage eines Systems moralischer Forderungen geben, die sich im Menschen in „inneren Ordnungen“ niederschlagen, die festlegen, was falsch und richtig ist. Nur so sei ein sozial verträgliches Miteinander möglich. Es geht also um genau jene „inneren Hierarchien“, die „innere Polizei“, „die Stimme der Moral“, die, so die „Anti-Stirner“, ein erträgliches Leben erst ermöglichen. Mit anderen Worten, an sich ist Rieffs Buch ein Angriff auf Stirner bzw. „LSR“. Anders ausgedrückt: mit bricht Stirner die Hölle herein! Hell Raiser!

Dazu möchte ich eine längere Stelle aus meiner Rezension von Christopher Turners pestilenter Reich-Biographie Adventures in the Orgasmatron zitieren:

(…)

Turners „Beschreibung“ der bioelektrischen Versuche führt zur „Beschreibung“ der Vegetotherapie:

Ein Neurotiker könnte durch einen Orgasmus elektrisch nicht entflammt werden, argumentiert er [Reich], weil dessen libidinöse Schaltsysteme durcheinander geraten sind. Im Glauben, daß er die physiologische Grundlage von psychischen Störungen gefunden hatte, hoffte Reich seine Patienten auf der zellulären Ebene neu zu verkabeln. In gewisser Weise war es seine Version von Elektroschocktherapie, damals das beliebteste psychiatrische Werkzeug. (Turner 2011, S. 176)

Neurotiker konnten vom Orgasmus nicht „lit up“ werden, weil es ein Kuddelmuddel in ihren libidinösen Stromschaltungen gab. Nur Orgasmen könnten dies wieder geraderichten! Vom „Lügendetektor“ zur „Elektroschocktherapie“ nach jeder Menge „Orgasmen“ und, wie wir sogleich sehen werden, der „Masturbationstherapie“ schließlich hin zum „Orgasmatron“!

Die Beschreibung der Vegetotherapie, die Turner mit dem Ansatz von Franz Anton Mesmer verbindet, ist so geartet, daß die Reichsche Therapie dem Leser genauso grotesk vorkommen muß wie Reichs Experimente:

Während bei Reichs Laborversuchen die Probanden ermutigt wurden zu masturbieren, war seine Therapie vollständig andersgeartet. Er zielte darauf orgastische Potenz zu verbessern, aber dies wurde durch Massage von anderen Teilen des Körpers bewerkstelligt, in der Hoffnung, eine solche Behandlung würde muskuläre Blockaden lösen. Die Unterscheidung war für Reichianer wichtig – obwohl natürlich für ihre Kritiker die Trennungslinie extrem fein schien – denn richtiggehende „Masturbationstherapie“ war zu diesem Zeitpunkt eine konkurrierende Denkschule. (Turner 2011, S. 178)

Das letztere bezieht sich auf Johannes Irgens Strömme, einen der ersten Psychoanalytiker in Norwegen. Er wurde mit seiner „Masturbationstherapie“ bekannt. Das ist mir vollkommen neu, aber in schmuddeligen Dingen wie diesen ist der Ekeloid Turner plötzlich ein sehr gewissenhafter Rechercheur! Hauptsache beim Leser bleibt etwas hängen, was Reich in ein denkbar schlechtes Licht rückt.

Beispielsweise sei Reich, wobei sich Turner auf eine entsprechende Analyse von Susan Sontag (sic!) bezieht, in seinem Kampf gegen den Krebs genauso meschugge gewesen wie Hitler im dazu parallelen Kampf gegen die Juden als „Krebs der Gesellschaft“ (Turner 2011, S. 197f). Es ist kein Zufall, wenn Turner zwei Seiten weiter Reich in einer Weise zitiert, die den Orgonakkumulator assoziativ nach Auschwitz versetzt:

„Die Endlösung [final solution] für das Krebsproblem“ bestünde in – wenn er [Reich] denn einen Weg erarbeiten könnte, um es zu bewerkstelligen– einer Sache, die er jetzt als „Orgonakkumulator“ beschrieb, so Reich in seinem Tagebuch. (Turner 2011, S. 200)

Was Turner bei all dem umtreibt, wird vielleicht aus seinem Umgang mit Mesmer deutlich: Es geht um das drohende „Ende der Aufklärung“, d.h. um den des Kults um das Gehirn. Mesmerism and the End of Enlightenment (Mesmerismus und das Ende der Aufklärung) lautet denn auch ein Buchtitel, auf den sich Turner bezieht. Beide, Mesmer und Reich, gefährdeten diesen „Rückzug ins Gehirn“ mit Dingen, die pornographische Gehirnmaschinen wie Turner nur als grotesk imponieren können: autonome Körperreaktionen. Entsprechend reagieren sie mit Herablassung und Verachtung. Das kommt beispielsweise in Sätzen wie dem folgenden quasi pornographischen Satz über Reichs Patienten zum Ausdruck:

Sie lagen auf dem Rücken auf seiner Couch, atmeten tief, mit den Beinen in der Luft, eine Position, von der er glaubte, sie würde den Fluß der Emotionen erhöhen, wenn er in ihre Körper stocherte und sie manipulierte. (Turner 2011, S. 179)

Sie liegen da, schwer atmend und mit gespreizten Beinen, Reich über sie gebeugt und sie bearbeitend…

Übrigens beschreibt Turner die therapeutische Vorgehensweise Mesmers ebenfalls so, daß man unwillkürlich an einen sexuellen Übergriff denken muß:

Um diesen Heilstrom zu übertragen, saß er [Mesmer] mit einer Patientin [!] so, daß er ihre Beine zwischen seinen Knien zusammengedrückt hielt, ihre Daumen in seine Hände drückte, ihr intensiv in die Augen starrte und ihre Glieder streichelte, um das zu manipulieren, was er als ihren „innerlichen Äther“ bezeichnete. (Turner 2011, S. 177)

(…)

Die Hölle bricht herein wie in einem Sex-Science-Fiction-Horror-Film. Man führe sich dazu bitte die unten präsentierte zeitgenössische Karikatur über Mesmer zu Gemüte. Gleichzeitig zeigt das ganze, daß LSR und die Entdeckung des Orgons untrennbar sind – etwas, was Laska stets von sich gewiesen hat!

Orgonomie und Metaphysik (Teil 37)

24. Februar 2022

Beim Töten von Versuchsmäusen mittels Äther hat Reich ein quasi „orgastisches“ Geschehen beobachtet:

Zuerst versucht sich der Organismus gegen das Gift durch erhöhte motorische Tätigkeit zu wehren. Die Maus sinkt rasch atmend um. Die Atmung wird unregelmäßig und setzt schließlich aus. Doch der Tod ist noch nicht eingetreten. Es treten bei Nichtatmung Zuckungen des Gesamtkörpers auf. Es sind Entladungen der elektrischen Energie des Körpers. Eine neuerliche Aufladung bleibt aus, da die Atmung oder auch die Verbrennung nicht mehr funktionieren. Die Zuckungen verebben, und manchmal schlägt das Herz noch eine Weile weiter. So erlischt eine Funktion nach der anderen. (Die Bionexperimente, Zweitausendundeins 1995, S. 115)

Das Sterben des Organismus selbst ist von einer scharfen Muskelkontraktur (…) begleitet (…). (Der Krebs, Fischer TB, S. 258)

Axel Petermann, dienstältester Profiler Deutschlands, beschreibt den Erstickungstod, etwa mit einem Kissen, das auf das Gesicht des Opfers gedrückt wird:

Auch wenn das Opfer weiblich, klein und zierlich sei, der Täter hingegen männlich, groß und stark, entwickle das Opfer im Angesicht des Todes übermenschliche Kräfte. „Irgendwann wird das Opfer zwar bewußtlos, aber der Kampf des Körpers gegen den Tod geht weiter. Mit Eintritt der Bewußtlosigkeit beginnen automatisch die konvulsivischen Spasmen, die den ganzen Körper zucken und verkrampfen lassen, wieder abebben, nach 30 Sekunden erneut einsetzen und wieder nachlassen. Acht bis zehnmal geschieht dies periodisch, bis der Mensch tot ist. Hört der Täter vorzeitig auf, erwacht das Opfer aus der Bewußtlosigkeit.“ (General-Anzeiger, 22. Mai 2012)

Todesangst und sexuelle Lust schließen sich nicht unbedingt aus. Die anfänglichen Gefühle im Solar Plexus sind identisch. 1927 schrieb Reich z.B.: „Auch beim Schaukeln, im rasch abwärts fahrenden Lift, im talwärts rasenden Auto, bei steiler Schußfahrt auf Skiern verspürt man am Herzen und am Genitale Empfindungen, die angst- und lustbetont zugleich sind“ (Die Funktion des Orgasmus, Fischer TB, S. 48). Man vergleiche dies auch mit Reichs späteren Erläuterungen in Der Krebs über die „Fallangst“ bei einem Kind, mit dem das doch eher lustbetonte freudige Hochheben und Fallenlassen gespielt wurde.

Nicht nur Achterbahnen, sondern auch Scheußlichkeiten aller Art, z.B. Hinrichtungen, waren stets ein Publikumsmagnet. Hierher gehört die Lust an Horrorfilmen, der lustvoll erlebte Nervenkitzel des Grauens – der in Filmen wie Basic Instinct offen mit Sex verknüpft wird. Ein anderes Beispiel sind jene Frauen, die Mörder und Sexualstraftäter heiraten. Für sie macht grade die Mordtat diese Männer so unglaublich sexy: „der Tod wird zum Orgasmus, zum Höhepunkt, zum Kick“ („Frauen die Mörder lieben“, Spiegel 36/1991, S. 284).

Ich schreibe dies im IC. Vor mir im Großraumwagen sitzen drei jungen Frauen, die mit offensichtlicher „Spannung“ und Erregung Kriminalromane lesen, in denen es fast immer um „Lustmorde“ an Frauen geht.

Der Umschlagstext eines beliebigen „Psychothrillers“, den ich zufällig gerade in der Hand halte:

Etwas Dünnes, Kaltes strich über ihr Schulterblatt. Langsam von links nach rechts und wieder zurück. Sie hielt die Luft an, wurde beherrscht vom dröhnenden Schlag ihres Herzens. Dann explodierte der Schmerz.

Warum Frauen und Männer solche Psychothriller über perverse Serienkiller lesen, sollte selbstevident sein. Nur gepanzerte, sexuell empfindungslose Menschen (Menschen, die keine orgonotischen Strömungen erleben!) können Freude daran haben, wenn sie lesen, wie Mädchen und junge Frauen gequält und verstümmelt werden. Wie beim Sadomaso empfinden sie die Bewegung der biologischen Energie nur bei extremen Reizen, die die Strafe für das Lustempfinden bereits beinhalten und somit „schuldfreie“ Lust ermöglichen. Reich hat das bereits 1925 in seinem Buch Der triebhafte Charakter analysiert.

Was „Tod und Orgasmus“ anbelangt, ist Reichs Erforschung der Epilepsie besonders interessant. Für Reich ist der epileptische Krampfanfall eine „echte extragenitale orgastische Konvulsion“ (Christusmord, Walter 1978, S. 223). Er verweist dabei auf die subjektive Beschreibung dieses extragenitalen Orgasmus durch den Epileptiker Dostojewskij, der den Anfall als die „höchste Synthese des Lebens“ beschreibt; „für diesen Moment kann man sein ganzes Leben hingeben“ (Der Idiot, Deutscher Taschenbuch Verlag 1979, S. 297f). Die Anfälle sind manchmal mit intensiven Deja-Vu-Erlebnissen verbunden, was für uns interessant ist, weil Nietzsche mit seiner extremen Migräne unter ähnlichen Anfällen zu leiden schien. Vielleicht war ja dieses Empfinden, etwas schon mal gesehen zu haben, der Ursprung seiner Vorstellung der „ewigen Wiederkehr des Gleichen“. Dies legt jedenfalls die Lektüre seiner Einführung des Gedankens der Ewigen Wiederkehr in Also sprach Zarathustra („Vom Gesicht und Rätsel“) unmittelbar nahe.

Reich selbst hat die „letzte und auf ewig unbeantwortbare Frage“ über das „Leben nach dem Tode“ wie folgt beantwortet:

Der sterbende Organismus verliert seine biologische Energie; zuerst schrumpft das Orgonenergiefeld um den Organismus herum ein, dann folgt der Orgonverlust in den Geweben. Wir müssen daher die Volksmeinung ernst nehmen, die sich durch den Satz ausdrückt, daß man im Sterben seine „Seele aufgebe“. Die „Seele“ wird nicht, wie der Mystizismus glaubt, nun geformt zusammengehalten, um als „Geist“ im Raum zu schweben und Körper neu zu beleben; aber es ist richtig, daß die Orgonladung des Organismus die Lebensempfindungen begründet und daß mit Abnahme der Orgonladung die Lebensempfindungen schwächer werden. (Der Krebs, Fischer TB, S. 258)

Und an anderer Stelle:

Es ist das Strahlen der Lebenskraft, das auch nach dem Tode des Körpers weiterbesteht. Es ist das Strahlen der Seele, das nach dem Tode jedoch nicht als klare Gestalt weiterbesteht, sondern sich im endlosen kosmischen Ozean, dem „Reich Gottes“, aus dem es einst kam, auflöst. (Christusmord, S. 268)

Es kann keinen Fall ins Nichts geben, da es in den orgonometrischen Kalkulationen keine Null gibt („Orgonometric Equations: 1. General Form”, Orgone Energy Bulletin 2(4):161-183, 1950). Eine komplementäre Perspektive wäre die Sicht von den Bionen her, die als kleinste Einheiten des Lebens schlechtweg unzerstörbar sind: weil sie ja durch Zerstörung, etwa das Kochen von organischem Gewebe, entstehen. Das Leben ist unzerstörbar und ewig wie Gott. Erst recht ist die in den Bionen pulsierende kosmische Orgonenergie unsterblich, in der letztendlich unser Bewußtsein gründet.

Reichs orgonomische Analyse des Orgonenergie-Feldes des Schizophrenen verweist auf eine fast spiritistische Betrachtung des Todes. Das organismische Energiefeld ist eng mit Gehirn und Bewußtsein verknüpft (wie z.B. die „Energiearbeit“ mit Imagination im chinesischen Qigong zeigt), darüber hinaus ist die orgonotische Wahrnehmungsfunktion auch außerhalb des Körpers tätig („Sechster Sinn“) und sein Orgonenergie-Feld tritt dem Schizophrenen sogar als „Doppel“ entgegen (vgl. Charakteranalyse, KiWi, S. 611-614). Entsprechend können Magnetiseure durch Mesmerische „Strichbehandlung“ die Aura aus dem Körper lösen, die dann im blaubeleuchteten Dunkelraum als sichtbares „Fluidal“ oder „Doppel“ neben das Medium tritt. Dies gelingt aber nur unter „orgonomischen“ Voraussetzungen: „kein feuchtes Wetter, kein zu hoher Luftdruck, keine Gewitternähe“ (Jörgenson: Ein Überblick über die Grauzone in der Wissenschaft, Berlin: WDB-Verlag, 1990, S. 240). Es kommt dabei zu subjektiven Empfindungen, wie sie auch Sterbende berichten.

So gesehen widerspricht die Vorstellung eines „energetischen Überlebens“ des körperlichen Todes durchaus nicht der Wissenschaft Orgonomie. Warum sollte das Orgonenergie-Feld nach dem Tode nicht als einigermaßen festumrissene Gestalt weiterbestehen? Theoretisch paßt wohl die Vorstellung einer „unsterblichen Seele“ nicht in eine Welt, die vom ständigen Energiemetabolismus geprägt ist, aber warum sollte besagte „Gestalt“ nicht bald nach dem körperlichen Tod ebenfalls „sterben“? Auf jeden Fall ist nach Reich jede Vorstellung einer Autonomie des Seelischen Mystizismus (Äther, Gott und Teufel, S. 95f).

Folgende Forschungsergebnisse von Zalika Klemenc-Ketis (Universität Maribor, Slowenien) et al. sind erhellend: Bei der Untersuchung von Nahtoderfahrungen von unterschiedlichsten Patienten schälte sich als einziger Faktor, der Patienten mit Nahtoderfahrungen von solchen ohne Nahtoderfahrungen unterschied, heraus, daß erstere eine signifikant höhere CO2-Konzentration im arteriellen Blut aufwiesen als letztere. Außerdem war die Konzentration des Elements Kalium im venösen Blut erhöht. Die Intensität der Nahtoderfahrung stieg proportional zur Konzentration der beiden Stoffe im Blut.

Bislang sei dies die erste Studie, die eine Verbindung zwischen Nahtoderfahrungen und einer hohen CO2-Konzentration im Blut nachweise, berichten die Wissenschaftler. Schon länger bekannt ist hingegen, daß eine hohe Kohlendioxid-Konzentration das Säuren-Basen-Gleichgewicht im Gehirn ändern und so ungewöhnliche Eindrücke hervorrufen kann, etwa Lichtblitze, Visionen oder eine scheinbare Trennung vom Körper. Nichtsdestotrotz könnten die Erfahrungen an der Schwelle zum Tod aber bis jetzt nicht rein physiologisch erklärt werden, betonen die Forscher: Tatsächliche Nahtoderfahrungen zeichneten sich nämlich durch ihre große Klarheit und die genauen Beschreibungen der Betroffenen aus. Das unterscheide sie von künstlich ausgelösten Nahtoderfahrungen, die sich beispielsweise durch das Einatmen von reinem Kohlendioxid herbeiführen ließen.

Nahtoderfahrungen sind nichts anderes als „extragenitale Orgasmen“, wie sie auch in der Epilepsie auftreten. Es ist bezeichnend, wie schwärmerisch und mit leicht verschleiertem Blick Leute von ihren Nahtoderlebnissen berichten; wie alles viel glücklicher, befreiter, erlöster, unbeschränkt war; unbeschreibliches Glück, Zerfließen, Hinübergleiten; und wie schlimm es war, in den Körper zurückkehren zu müssen. Entsprechend hat sich in der Nahtoderlebnis-Szene ein regelrechter nekrophiler Kult ausgebildet. Eine richtiggehende Todesgeilheit, mit der Betonung auf Geilheit. „Thanatos“ tritt buchstäblich an die Stelle von „Eros“! Wenn man die Medien in den letzten Jahren verfolgt hat, ist es wirklich auffallend, daß zwei Themen im Vordergrund stehen: die Grenzerfahrungen, die Bizarr-Sex (insbesondere „Würgespiele“!) schenken, auf der einen und Esoterik auf der anderen Seite. Man denke nur an die zahlreichen „tödlich verlaufenden Masturbationsunfälle“ von Prominenten in den letzten Jahren.

Wenn der Epileptiker mit den Augen nach oben Richtung Augenbrauen guckt, bekommt er einen Anfall, der Schizophrene psychotische Zustände und der Mystiker „jenseitige Erfahrungen“. Auch in der Hypnose wird diese Technik benutzt, insbesondere aber bei Massenveranstaltungen, wo die Menschen nach oben zum Führer gucken müssen und in mystische Ekstase geraten. Wenn ein Kind autoritär belehrt wird, muß es, da es dem Kopf schuldbewußt nicht zu heben wagt, schräg nach oben gucken. Dies wirkt wie eine Hypnose, ist traumatisierend, beeinflußt unmittelbar das Augensegment und erzeugt so direkt den Charakterpanzer.

Der tantrisch Meditierende verdreht seine Augen nach oben zur Provokation eines „echten extragenitalen Orgasmus im Gehirn“, dabei kommt es zu einer „spirituellen Entladung“, bei der das gesamte organismische Orgonenergie-Feld erstrahlt. Die Yoga-Verrenkungen dienen dazu, sozusagen eine „Ejaculatio praecox“ zu verhindern, so daß es nicht, wie beim Epileptiker, zu einer Entladung in die Muskulatur kommt. Diese spirituellen Onanisten erkennt man dann buchstäblich an ihrem Heiligenschein. Es entspricht dem „weißen Licht“ der Nahtoderfahrung und der „Aura“ des Epileptikers vor seiner „muskulären Entladung“ (Strömungsempfindungen, visuelle und akustische Halluzinationen, etc.).

Es ist faszinierend, daß Allah und seine Paradiesgärten nichts weiter sind als Produkte der „satanisch“-orgastischen Visionen des Epileptikers Mohammed.

Bei den Nahtoderfahrungen von denen Reanimierte berichten, führt Sauerstoffmangel knapp unter dem Niveau einer dauerhaften Hirnschädigung zur Überstimulation des rechten Schläfenlappens (verantwortlich für „Austritt aus dem Körper“ und „Lebensrückblick“) und zur Ausschüttung von Endorphinen mit ozeanischer Selbstentgrenzung und Visionen, wie man sie auch bei Benutzern bewußtseinserweiternder Drogen findet (LSD, Meskalin, Peyote-Kakteen, Fliegenpilze, etc.) oder in der „Aura“ von Epileptikern. Ähnliche Erfahrungen kann man durch Meditation, Hypnose, Schlafentzug, Reizüberflutung oder sensorische Deprivation machen.

Im Nahtoderlebnis und seinen Entsprechungen erfährt man Freiheit von Schmerz, Angst und Körperlichkeit. Daß es daneben zu etwa 30% auch Höllentrips gibt, bei denen der Mensch von Gnomen gepiesackt wird, läßt sich orgonomisch ebensogut erklären (Orgasmusangst und „Mittlere Schicht“), wie die nicht minder irritierende Tatsache, daß es die an der Schwelle des Todes stehenden als Leid empfinden, in den erkrankten Körper zurückzumüssen. Danach treten Schwierigkeiten bei der Neuangleichung von Körper und „Geist“ auf und eine allgemeine Spiritualisierung des Lebens ist die Folge. Eine Problematik, wie Reich sie auch bei Schizophrenen beschrieb, die Schwierigkeiten bei der Integration von Erregung auf der einen und der Wahrnehmung dieser Erregung auf der anderen Seite haben.

nachrichtenbrief175

18. Oktober 2020

Anmerkungen zum Thema „Emotion“

31. Januar 2019

„Angst ist in Wirklichkeit eine Kontraktion, die gegen die Ausdehnung gerichtet ist. Kontraktion allein, z.B. gegen Kälte, ruft keine Angst hervor“ (Elsworth F. Baker: Der Mensch in der Falle, S. 45). Bei der Schrumpfungsbiopathie hat man keine Angst, obwohl sich der Körper kontrahiert.

Bei der Expansion sollte man zwei Dinge auseinanderhalten, nämlich Liebe und Wut. Demnach ist nämlich nicht jede Expansion mit „lustvoller Entspannung“ oder gar „Auflockerung der muskulären Panzerung“ verbunden. Bei Wut ist wohl eher das Gegenteil gegeben, trotzdem sie eine Expansion ist. Andererseits löst sich bei Kontraktion, etwa bei tiefer Traurigkeit, die Panzerung auf.

Bei der Lust haben wir es mit einer Expansion zu tun, die frei zur Haut fließt, bei der Wut mit einer Expansion, die in die Muskulatur geht. Sehnsucht ist eine Emotion, bei der die Energie in die Brust, zum Mund und zum Genital hin expandiert. Bei Traurigkeit zieht sich die Energie einfach wieder zurück, während bei der Angst sie es gegen die Expansion macht und es zum inneren Stau kommt („Stauungsangst“).

Was ist mit „Lustangst“? Betrachten wir zunächst die Orgasmusformel: Spannung – Ladung – Entladung – Entspannung. Das Phönomen der „kalten Erektion“ schließt aus, daß der Flüssigkeitsstrom zur Peripherie eine sekundäre Folge der energetischen Ladungsverschiebung ist („Ladung – Spannung“). Wie Walter Hoppe in seinem Buch über Wilhelm Reich schrieb, muß man zentrale Erregung und periphere Aufladung auseinanderhalten, weshalb es „Spannung – Ladung“ ist (S. 226). Wenn man dies bedenkt, schließen sich Angst und sexuelle Lust durchaus nicht aus. Die anfänglichen Gefühle im Solar Plexus (zentrale Erregung) sind ja identisch. Generell sind „das Gefühl der Erwartungslust und das der Erwartungsangst miteinander verwoben“ (Die Funktion des Orgasmus). Das erklärt beispielsweise die Lust an Horrorfilmen. „Auch beim Schaukeln, im rasch abwärts fahrenden Lift (…) verspürt man am Herzen und am Genitale Empfindungen, die angst- und lustbetont zugleich sind“ (ebd.). Das erklärt die Lust an der „Todesangst“ auf der Kirmes.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 8. Der Kampf der Götter/ Im Reich der Dämonen

14. Juli 2018

J

Christus kam, um die Dämonen auszutreiben.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 8. Der Kampf der Götter / Im Reich der Dämonen