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Der Blaue Faschismus im weitesten und im engsten Sinne

6. Januar 2025

Alle gepanzerten Gesellschaften sind von einer Spaltung zwischen Mechanismus und Mystizismus geprägt („gesellschaftliche Panzerung“). Beispiele sind Konfuzianismus gegen Taoismus in China, Kriegerkaste gegen Brahmanenkaste in Indien, Staat gegen Kirche in Europa. Je mehr sie voneinander divergierten (<– –>), desto demokratischer die Zustände, je mehr sie konvergierten (–> <–) desto faschistischer.

Man denke nur an den Unterschied zwischen Westrom (Trennung zwischen Kaiser und Papst) und Ostrom (Identität von geistlicher und weltlicher Macht) und heute an das liberale Europa im Vergleich mit Rußland unter Putin und früher die Sowjetunion mit ihren jeweiligen Staatskirchen.

Im Alten Testament ging es um den Kampf zwischen der staatlichen Macht der Könige und der „kirchlichen“ Macht der Propheten. Das setzte sich im Neuen Testament mit Christi Wort von „gebt Cäsar, was Cäsars ist, und gebt Gott, was Gottes ist“ fort. Mit dem Zuspitzen dieser Spannung entwickelte sich die westliche Demokratie. Je mehr diese beiden Sphären jedoch wieder konvergierten, desto eindeutiger bildete sich der Faschismus heraus. Sei es der weitgehend klerikale Faschismus in den romanischen Ländern und der völkische Faschismus in den germanischen Ländern oder der, wenn man so will, „Neo-Byzantinismus“ unter kommunistischen Vorzeichen in den slawischen Ländern. Ähnliches läßt sich über die Staatsreligion „Maoismus“ in ihren unterschiedlichen Ausprägungen in Asien sagen.

Aber zurück zum Neuen und Alten Testament mit ihrer Divergenz von staatlicher und kirchlicher Autorität: mit dem Islam wird diese judeo-christliche Grundtendenz eklatant verraten (findet sich allenfalls noch auf abstrakter Ebene im Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten) und es entwickelt sich durch Konvergenz der Faschismus namens „Islam“ mit seiner Einheit von weltlicher und kirchlicher Macht.

Die erste Gleichung oben („Divergenz“) steht also für Demokratie, die zweite Gleichung („Konvergenz“) für Faschismus. Dabei muß jedoch beachtet werden, daß „Konvergenz“ auch den Funktionalismus definiert, von dem Mechanismus und Mystizismus nur zwei voneinander divergierende Entartungen darstellen. Gewisserweise sind also Funktionalismus (und damit die Orgonomie!) und Faschismus sozusagen seelenverwandt. Genau das versuche ich mit meinem Begriff „Blauer Faschismus“ zu erfassen.

Das ist natürlich alles sehr abstrakt und allgemein und ich kann nur hoffen, daß der Leser mir folgen kann. Deshalb hier eine Darstellung des „Blauen Faschismus“ im denkbar engsten, konkretesten Sinne am Beispiel Orgontherapie.

Sitzung um Sitzung lag sie auf der Couch und zeigte mir, wie wichtig Geduld ist. Minute um Minute verging, und ich beobachtete, wie sie darum rang, herauszufinden, was sie brauchte und was sie wollte, anstatt sich von mir anweisen zu lassen, dieses oder jenes anzusprechen. Indem ich einfach nur zusah und zuhörte und oft wenig bis gar nichts sagte, akzeptierte ich sie, machte ihr klar, daß ich wußte, daß sie damit umgehen konnte, und gab ihr Zeit, ihre Bedürfnisse zu erkennen. Sie brauchte Aufklärung und Ermutigung, um diesen Teil von sich selbst zu akzeptieren und sich nicht mit anderen zu vergleichen oder mit dem, was sie sich von anderen Patienten in der Therapie vorstellte. Mir war klar, daß es ihr nur schaden würde, wenn ich die Verantwortung für sie übernähme oder ihr Anweisungen gäbe, statt sie die Dinge selbst in die Hand nehmen zu lassen. (S. 35f)

Das ist ein Auszug aus dem Artikel „Mother Like Daughter“ von Christopher Burritt (Journal of Orgonomy, Vol. 56, No. 2), der schlaglichtartig auf das Wesen des Blauen Faschismus verweist. In einer richtigen Orgontherapie, wie bei Dr. Burritt, geht es darum die Selbstregulation des Patienten zu unterstützen. In der Pseudo-Orgontherapie, wie sie von Möchtegern-Orgonomen oder gar „Reichianern“ praktiziert wird, wird dem Patienten von aufgeblasenen kleinen Führern aufoktroyiert, was er zu tun und zu lassen und sogar was er zu fühlen hat. Es ist praktizierter Faschismus im Namen Wilhelm Reichs. Ich verweise nur auf den Artikel in der gleichen Ausgabe des Journal of Orgonomie, der das in einer Fallgeschichte anprangert: „Damaging Mechanistic ‘Orgone Therapy‘ and An Approach to a Wounded Patient“ von Susan Marcel.

West und Ost: Schließt sich die Wolkendecke?

18. November 2024

Nach Elsworth F. Baker gibt es drei Grundtabus, auf denen gepanzerte Zivilisation beruht, d.h. sie dürfen nicht offen analysiert werden oder alles würde kollabieren: Religion, Politik und Sexualität.

Der Westen zeichnete sich, spätestens seit dem Investiturstreit Anfang des letzten Millenniums, durch die Trennung von weltlicher und geistlicher Macht aus, was den Hebel zur Untergrabung unserer Zivilisation ansetzte. Am Ende des Millenniums trat mit der Befreiung der Moral von der Religion die Emanzipation der Sexualität (wenn man so will der „häuslichen Macht“) hinzu. Parallel dazu haben Reich und Baker Religion (Mystizismus) und Politik (Mechanismus), wie man heute so schön sagt, „dekonstruiert“. Sie entsprechen den beiden Grundformen, wie wir die durch die Panzerung verzerrte Orgonenergie in uns empfinden. In der Religion ist das die Erfahrung „Gottes“ bzw. allgemein des „Ominösen“, die dadurch zustande kommt, daß sich zwischen der Wahrnehmung der Orgonenergie und der orgonotischen Erregung die Panzerung schiebt, die das Orgon in ein „Jenseits“ versetzt. Grundlage der Politik ist, daß die Menschen ihre gesellschaftliche Umwelt entsprechend der Gewichtungen in ihrer eigenen biophysischen Struktur (Fassade, sekundäre Schicht, Kern) einrichten: die Linken aufgrund ihres mangelnden Kernkontakts, die Rechten aufgrund ihres verzerrten Kernkontakts. Und was die Sexualität betrifft: Reich separierte ihre „Entladungsfunktion“ (die Funktion des Orgasmus) von ihrer Fortpflanzungsfunktion (Fortführung des göttlichen Schöpfungsakts und Kinderkriegen für den Staat).

Soweit der Westen, der schließlich die Orgonomie gebar. Der Osten hingegen ist vollkommen anders geprägt. Man betrachte etwa die Orthodoxie: hier bilden Religion, Politik und Sexualmoral eine unlösbare Einheit. Soweit es möglich war, wie im russischen Zarentum, galt das Prinzip der Staatskirche, d.h. die Kirche unterwarf sich vollkommen dem Staat und umgekehrt war die Ideologie des Staates die Religion, so daß für eine separate politische Sphäre gar kein Platz blieb, geschweige denn für so etwas wie „moralische Freiheit“. In der Orthodoxie bedeutet das Verbot jedweder Verhütung, geschweige denn Abtreibung, Unauflöslichkeit der Ehe und Verbot der Wiederverheiratung. Dieses Modell der Einheit von Religion, Politik und Sexualmoral finden wir heute in verschiedenen Variationen im islamischen Saudi-Arabien und im sich zum Neo-Zarismus hinbewegenden Rußland unter Putin, in Indien unter den Hindu-Nationalisten und auch in einem China, das wieder „unter dem Mandat des Himmels steht“, wird dieses Modell immer aktueller.

Im Osten versucht sich die gesellschaftliche Panzerung, die seit mindestens 200 Jahren durch den Westen unter Druck stand, wieder zu konsolidieren, während sie im Westen auf eine katastrophale Weise am endgültigen Kollabieren ist. Ob das ganze tatsächlich in einer Katastrophe mündet und die Welt schließlich wieder von den undurchdringlichen Wolken des Aberglaubens eingehüllt wird, oder die Aufklärung endlich eine neue stabile Ordnung auf der Grundlage von kosmischem Kontakt (statt Religion), gesellschaftlicher Selbststeuerung (statt Politik) und individueller Selbststeuerung, d.h. „tugendhafter Lust“, aus sich heraus gebiert, hängt von uns ab.

Wie Nietzsche im „Zarathustra“ schrieb:

Wohin ist Gott? Ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet, ihr und ich. Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? Müssen nicht Laternen am Vormittag angezündet werden? Hören wir noch nichts vom Lärm der Totengräber, die Gott begraben? Riechen wir noch nichts von der göttlichen Verwesung? – Auch Götter verwesen! Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unsern Messern verblutet – wer wischt dies Blut von uns ab? Mit welchen Wassern könnten wir uns reinigen? Welche Sühnefeiern, welche heiligen Spiele werden wir erfinden müssen? Ist nicht die Größe dieser Tat zu groß für uns? Müssen wir nicht selber zu Göttern werden, um nur ihrer würdig zu erscheinen? Es gab nie eine größere Tat – und wer nur immer nach uns geboren wird, gehört um dieser Tat willen in eine höhere Geschichte, als alle Geschichte bisher war!

NACHTRAG zu „Die Geschichte der Orgontherapie (Teil 2)“

22. August 2024

Was ist Arbeit? Mechanische Arbeit bedeutet eine austauschbare Biene in einem Bienenstock zu sein, die blindlings nach einem Masterplan schuftet (Mechano-Mystizismus). Funktionelle Arbeit bedeutet, daß man seine einzigartige Vision und seine einzigartigen Fähigkeiten zum Ausdruck bringt.

Was sind Sex und Liebe? Seelenloser Sex bedeutet, eine schöne Frau zu ficken (Mechanismus). Sie ist schön, weil sie dem platonischen Urbild entspricht (Mystik). Liebe bedeutet, Kontakt mit einem einzigartigen Individuum zu haben (Kontakt mit ihrer einzigartigen Essenz als Person, ihrer Seele). Genitalität ist das Zusammenfließen von Sex und Liebe.

Gegen allen äußeren Anschein ist der Marxismus ein Angriff auf die Arbeitsfunktion, da diese von Marx letztendlich mit Entfremdung gleichgesetzt wird. Ziel ist die Muße im Schlaraffenland. Die Psychoanalyse ist ein Angriff auf die Sexualfunktion, denn nach Freud ist Kultur Ausfluß des Triebverzichts.

Diese beiden Formulierungen klingen nur oberflächlich gleich. Der Sozialismus verschleudert das Kapital in der Gegenwart („Sozialleistungen“, Geld für die Muße) und akkumuliert allenfalls „Sondervermögen“, während der Kapitalismus Kapital für die Zukunft aufbaut. Im Bereich des Sex ist es umgekehrt: die orgastische Potenz entlädt sich in der Gegenwart, um in der Zukunft mehr Ladung zu haben (der entspannte Organismus kann sich ausdehnen), während die orgastische Impotenz Ladung „für die Zukunft“ aufspart – was langfristig zur psychischen Resignation und bioenergetischen Schrumpfung führt.

Die „biologischen Fehlkalkulationen“ von Marx und Freud waren zwar jeweils Fehlkalkulationen, aber sozusagen „gegenläufig“, gemäß der unterschiedlichen Natur von Arbeit (Aufbau von Spannung) und Sex (Abbau von Spannung).

Das erstere wurde von Marx ins Gegenteil verkehrt, das letztere von Freud. Verkompliziert wird das ganze dadurch, daß Marx‘ ideologische Fassade „die Befreiung der lebendigen Arbeitskraft von der Unterdrückung durch das tote Kapital“ war, Freuds Oberfläche war die Befreiung der Libido von der Kathexis = Auflösung der Panzerung. Kein Wunder, daß Reich eine Zeitlang eine Art Freudo-Marxist war, d.h. einer gigantischen Lüge aufsaß!

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 116)

11. März 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Man kann den Nerv der Zeit treffen. Jahrtausende wurden Milliarden von Menschenseelen von dem absurdesten und geistlosesten Müll in Beschlag genommen. Warum sollte die Alternative zu den beiden Grundideologien (Mechanismus und Mystizismus) die Menschen nicht weit mehr motivieren? Reichs Sexpol, d.h. das Bewußtmachen, daß niemand mit seinen natürlichen sexuellen Antrieben allein dasteht, das Über-Ich einen also angelogen hat, und man gemeinsam gegen die Unterdrückung vorgehen kann, war ein erster Schritt. Wobei Reich noch nicht ahnte, wie tief das Unnatürliche und die Unterdrückung in jedem Einzelnen selbst verankert ist und deshalb jede „Befreiungsbewegung“ sehr schnell ins Gegenteil kippen kann. Man betrachte nur, was heute „sexuelle Befreiung“ bedeutet: möglicherweise Pubertätsblocker und chirurgische Kastration.

Soll man also gar nichts tun, weil alles viel zu gefährlich ist? Um was es wirklich ging war stets: glaubt man wirklich an das Dreischichtenmodell, also an den Kern und hat deshalb Vertrauen („Glaube“) – oder ist man in Wirklichkeit Freudianer = Schopenhauerianer, d.h. Pessimist und „Bedenkenträger“. Wenn man das Dreischichtenmodell zu Grundlage macht, wird man niemals an der sekundären Schicht (Freuds „Unbewußtem“) verzweifeln und zum Reaktionär werden, weil man immer den bioenergetischen Kern vor Augen hat, der mit jedem Neugeborenen von Neuem und in absoluter Perfektion vor einem steht! Man wird aber auch nie in wilden Optimismus verfallen, eben weil man sich der sekundären Schicht stets bewußt ist. Man wird aber vor allem stets mit der oberflächlichen Schicht anfangen, d.h. Aufklärung betreiben. „Auf-Klärung“ bedeutet hier von oben nach unten, von der Oberfläche in die Tiefe der intrinsischen Logik dessen zu folgen, was uns als gesellschaftliche und individuelle Irrationalität entgegentritt.

Teil davon ist das LSR-Projekt, war doch die „Widerstandsanalyse“ explizit immer das Modell nach dem Bernd Laska vorgegangen ist. Selbst in Stirners Hauptwerk selbst finden sich dazu Ansätze, wenn Stirner versucht die „Weltgeschichte des Einzigen“ zu rekonstruieren, d.h. von der Oberfläche (etwa heutiges Christentum) zum Kern („Christus“ und wofür er wirklich steht) vorzudringen. Die Menschen müssen lernen, daß sie in der Falle stecken und wie diese Falle konstruiert ist und welche Gefahren lauern, wenn man die Falle verlassen will – und sich dabei nicht immer tiefer in der Falle verfangen will.

David Holbrook, M.D. über positives Denken, Wahrheit, Liebe und Haß, Verletzlichkeit und Mitmenschlichkeit

4. November 2023

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Positives Denken? Negatives Denken?

Ist „positives Denken“ positiv?

„Positives Denken“ ist kein Denken. Ich glaube an das „ganzheitliche Denken“, das Denken an das Ganze

Mechanismus und Mystik

Wahrheit versus Haß

Die Wahrheit benutzt die Liebe als Vehikel

Über Moralismus

Ein guter Weg, um sicherzustellen, daß jemand niemals das tut, was man von ihm möchte, ist, ihn zu drängen, es zu tun

Sadismus und seine Verkleidungen

Verletzlichkeit, Glaube, Hoffnung, Vergebung, Genesung, Auferstehung, Flexibilität und die Fähigkeit, Wut und andere Abwehrmechanismen fahrenzulassen, sind miteinander verbundene Phänomene

Verwundbarkeit, Vertrauen und Heilung

Nicht verteufeln, sondern vermenschlichen

Was ist falsch am politischen Denken?

16. Februar 2023

Was ist falsch am politischen Denken?

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 19. Die Dogmatik der Christusmörder: Christus und Hitler (Teil 2)

21. Januar 2023

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 19. Die Dogmatik der Christusmörder: Christus und Hitler (Teil 2)

Orgonomische Soziologie, Teil 4: Liebe, Arbeit und Wissen (Ergänzung)

16. November 2022

Genitalität ist definiert, durch das harmonische Zusammengehen von Liebe und Sex, was einfach bedeutet, daß man mit, wie man so schön sagt, „Leib und Seele“ bei der Sache ist, es keinen Konflikt zwischen Zärtlichkeit und „Geilheit“ gibt und die Energie ungestört durch Ambivalenz frei fließen kann. Das gilt für sämtliche Formen der Liebe, sei dies nun die zwischen sehr guten Freunden oder den Eltern zu ihren Kindern mit dem einzigen Unterschied, daß der Drang zur genitalen Überlagerung (die besagte „Geilheit“) vollständig abwesend und schlichtweg unvorstellbar ist. (Andere, sozusagen „nichtspezifische“ Formen der Überlagerung, d.h. der Drang nach Nähe, sind natürlich die Grundlage der Gesellschaft.)

Arbeit muß man vom bewußten „Dienst nach Vorschrift“, also dem unterschwelligen Streiken, auf der einen Seite und dem blinden „Roboten“, auf der anderen Seite unterscheiden. Seit Marx und Engels ist „Arbeit“ definiert als das Zusammengehen von „Hirn und Hand“. Arbeit ist weder bloßes Theoretisieren, noch bloßes Herumwerkeln, sondern sie folgt immer einem Plan, einer Blaupause. Man denke etwa an den Häuserbau. Je harmonischer diese beiden Funktionen auf allen Ebenen vom Architekten bis zum Klempner zusammengreifen, desto besser ist das Ergebnis. Das war das Geheimnis von Deutschlands wirtschaftlichem Erfolg und dem Gütesiegel „Made in Germany“.

Was schließlich das Wissen anbetrifft, geht wahres Wissen darauf zurück, in beide „orgonometrischen Richtungen“ denken zu können, also hin zum Gemeinsamen Funktionsprinzip (CFP) und weg von CFP hin zu den zahllosen Variationen. Das erstere entspricht weitgehend dem kurzschlußartigen Mystizismus (alles wird unvermittelt auf einen „Urgrund“ bezogen) und dem heillos in den Myriaden Variationen sich verzettelnden Mechanismus. Der Funktionalist kann sachbezogen denken und ist dergestalt immer „bei der Sache“ – genauso wie in der Liebe und der Arbeit.

Über die Verzerrung von Liebe, Arbeit und Wissen hat Charles Konia geschrieben:

Die Liebe verwandelt sich [durch die sekundäre Schicht des Charakters] in alle möglichen Formen von prägenitaler Sexualität. Arbeit wird verdreht zur „üblichen Politik“, zentralistischen Regierung, Korruption in der Wirtschaft, Gier, dem Streben nach und der Ausübung von Macht über andere usw. Wissen wird degradiert zu Information, Daten und mechano-mystischem Denken in den Naturwissenschaften, im Individuum und in der Gesellschaft usw. (Clueless, S. 85)

Ziel muß sein, diese unheilvollen Verzerrungen, die unser Leben in einen nihilistischen Alptraum verwandeln, in der Gesellschaft (Kampf gegen die mechanistische Linke und die mystische Rechte, für Demokratie und Vernunft) und im Einzelnen (eine lebenspositive Erziehung der Kinder) aufzuheben. Am Ende stünde die Arbeitsdemokratie: Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Lebens, sie sollten es auch bestimmen.

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Die Orgonometrie von Liebe und Sex

31. Oktober 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Die Orgonometrie von Liebe und Sex

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Die Weltgeschichte

19. Oktober 2022

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DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Die Weltgeschichte