Posts Tagged ‘Trotzkismus’

Igitt: Sex, Schlamm und Ackerknecht

8. Oktober 2016

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Igitt: Sex, Schlamm und Ackerknecht

 

 

Robert sagte 2010: Der Publizist William S. Schlamm,… rechtskonservativer Reich-Hasser
Es ist typisch für die vielen Konservativen, dass sie perverse Sexualität nicht von natürlicher Sexualität unterscheiden können und deswegen Reich missverstehen. Schlamm ist da beileibe nicht der Einzige. Der übelste Vorwurf ist, Reich hätte den sexuellen Kindesmissbrauch unterstützt.
Während die Konservativen Reich unterstellen, er fördere Perversionen, unterstellen ihm die Liberalen, er wolle eine genitale Diktatur errichten (und die Prä-Genitalität unterdrücken).

Klaus: Immer wenn ich anfing, was von Bloch zu lesen, war ich sehr gelangweilt, weil ich mich fragte, was er außer historischen Thesen zu bieten hat an allgemeinen Erkenntnissen. Und wenn da auch allgemeinere Erkenntnisse sind, kann man die kürzer und klarer zum Ausdruck bringen. Diese Standardautoren der Linken machten sich eben vierzig Jahre gut in Regalen – Suhrkamp hat ja gleich fürs Design gesorgt. Nun hatten die linken Studenten immerhin wenigstens Helden fürs Bücherregal – die gegenwärtigen haben u. a. wegen der standardisierten Veranstaltungen und Prüfungen meistens erheblich weniger Lektüreerfahrungen aus eigener Initiative. Nicht einmal mehr zum Protzen ist etwas im Regal aneinandergereiht.
Wie sehr z. B. Adorno bloß Kultstatus hatte (und z. T. noch hat) (wie mir scheint: ohne inhaltlich Umwerfendes mitzuteilen), merkte ich z. B. daran, dass in einem meiner spannendsten Seminare – über kleine Schriften Gottlob Freges – mein Nachbar einerseits heimlich, andererseits demonstrativ (Buch unterm Tisch, aber vor Seminarbeginn sichtbar) Adorno las.

Robert: Adorno hat allerdings mit die „Studien zum autoritären Charakter“ geliefert, womit er die Psychostruktur des faschistischen Charakters liefern wollte. Es hat allerdings mehr mit Sozialpsychologie statt Tiefenpsychologie zu tun. Ich bezweifele, ob er Reichs „Massenpsychologie“ gelesen hat – jedenfalls merkt man darin wenig (in der Suhrkamper Taschenbuchausgabe). Das Buch erschien 1950 als Sammelwerk in den USA.
http://de.wikipedia.org/wiki/Autorit%C3%A4rer_Charakter

Jonas Says:
@Robert:
Habe leider die Quelle nicht parat, erinnere mich aber gelesen zu haben, dass sich Adorno im „autoritären Charakter“ stark an Reich orientierte – auch wenn er seinen Namen nicht erwähnt. In privaten Briefen diskutiert er dies aber. Er gibt Reich den Vorzug gegenüber Erich Fromm, da letzterer den Fehler beginge, die psychoanalytische Methode direkt auf die Gesellschaft anzuwenden, während Reich psychoanalytische und soziologische Methodik nach ihren Zuständigkeitsbereichen getrennt halten will.
Das man davon zugegebenermaßen wenig merkt, ist natürlich eine andere Geschichte. Zum Verhältnis Adorno-Reich sind sicherlich Laskas Arbeiten im LSR-Projekt lesenswert (Stichwort Re-pulsions- und De-zeptionsgeschichte).

Klaus: Wie trivial es ist, was er zum irrationalen Kampf gegen jegliche Autorität zu sagen hat – eben so trivial, wie das, wogegen er argumentiert, lächerlich ist. Daher wundern mich immer die vielen Worte, die dafür gebraucht wurden.

David 2015: Der libertinistische Gegenpart zum asketisch verträumten Bloch spielte Herbert Marcuse, der Prophet des Anspruchsdenkens, der Leistungsverweigerung und der anti-genitalen polymorph-perversen Erotisierung der Gesellschaft. Alles was die Spießer von je her den fortschrittlichen Menschen fälschlich andichteten, propagierte dieses Schwein.
Und Habermas?
Der wird doch auch immer wieder erwähnt – im Zusammenhang mit der Kritischen Theorie:
Zitat Wikipedia:
Wegen der Vielfalt seiner philosophischen und sozialwissenschaftlichen Aktivitäten gilt Habermas als ein produktiver und engagierter öffentlicher Intellektueller.[2] Vom hegelianisch-marxistischen Ursprung der Frankfurter Schule hat er sich durch die Rezeption und Integration eines breiten Spektrums neuerer Theorien gelöst. Er verband den historischen Materialismus von Marx mit dem amerikanischen Pragmatismus, der Entwicklungstheorie von Piaget und Kohlberg
(ähnlich auch Loevinger – das sind doch die Stadien der moralisch-psychologischen Entwicklung des Kindes wenn ich mich nicht irre; Anmerkung von mir)
und der Psychoanalyse von Freud. Zudem beeinflusste er maßgeblich die deutschen Sozialwissenschaften, die Moral- und Sozialphilosophie. Meilensteine waren vor allem seine Theorie des kommunikativen Handelns
(kommunikatives Handeln klingt ziemlich modern, irgendwie facebook-like; nach Arbeitsdemokratie hört das sich aber gar nicht an, finde ich; Anmerkung von mir)
und, wiederholt inspiriert durch die diskurstheoretische Auseinandersetzung mit Karl-Otto Apel, seine Diskurstheorie der Moral und des Rechts.
Zitat Ende.
Irgendwie kommt mir das alles ziemlich „rechts“ vor und anfangen konnte ich mit Habermas noch nie was. Vielleicht konnte ich ihn noch nicht einmal verstehen.

Robert 2011: Zu Daniel Cohn-Bendit ein informativer Artikel von Bettina Röhl:
Vom Wutbürger zum Machtbürger
Daniel Cohn-Bendit ist eine Art Überpräsident der 68er Bewegung. Seine pädophilen Entgleisungen schaden ihm nicht. Jetzt schwingt er sich zum Oberrichter über Demokratie, Verfassung und die Schweiz auf. Von Bettina Röhl

Mut ist Leben, Feigheit perpetuiert Panzerung

Dazu Peter: Bei den lesenswerten Leserbriefen habe ich folgenden interessanten Link gefunden:
http://wireltern.eu/news/die-paedophilenpartei.html
Ich werde niemals soviel fressen können, wie ich kotzen möchte.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger weist Forderungen aus der CSU nach höheren Mindeststrafen für sexuellen Kindesmissbrauch ab.
Im „Hamburger Abendblatt“ nannte die FDP-Politikerin die geforderte Strafverschärfung für jede Form von sexuellem Missbrauch „reine Symbolpolitik“.
http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Justizministerin-gegen-schaerfere-Strafen_aid_949153.html
Ja, es ist symbolisch, daß in diesem Land Diebstahl härter bestraft wird als die Zerstörung einer Kinderseele.

O.: So wie Dieter E. Zimmer im Zeit-Artikel WR interpretiert und dieses Verständnis als das der 68-er hinstellt, wird den Studenten unterstellt sie wollten oder konnte WR nicht verstehen. Aber auch in den 90-ern wurde Reich in Belzig und Berlin in Reich-nahen Kreisen noch als Freifahrtschein zum Ficken missverstanden. Die meisten Reich-Schüler waren aber noch zu verklemmt, um überhaupt mal Sex zu haben, so musste sie dann bei den etwas lockeren sozialisierten Ex-DDR-lern/-innen sich abschauen, wie man einfach mal sich mit jemandem zum Sex verabreden kann.
Also auch in Berlin wurde noch geglaubt, bei „Reich-Lese-Unkundigen“, die aber durch Vorträge glaubten etwas vom genitalen Charakter verstanden zu haben, man müsse nur ficken und frei fließen. Die Eingeweihten wussten natürlich, dass das nichts bringen würde und das man ohne Therapie ohnehin nicht vorankäme.
Das Problem war aber vielmehr eine taugliche Therapie zu finden, wo doch niemand weit und breit eine Ahnung davon hatte … und so beißt sich die „sexuelle Revolution“ noch in ihren eigenen „Schwanz“ – wenn sie einen hat.

Peter 2015: Erneute Hetze von Rechts gegen Reich – angestachelt durch das linke Gesindel…
https://charismatismus.wordpress.com/2015/06/02/linksanarchistische-kinderladen-der-68er-revolutionare-befreiung-durch-kindersex/

Hoevels: Wilhelm Reichs Beitrag zur Psychoanalyse (2001)

2. September 2016

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Hoevels: Wilhelm Reichs Beitrag zur Psychoanalyse (2001)
 
 

David schrieb 2014: Diese Charakterdeformation ist untrennbar mit Verachtung verbunden, die Folge davon ist,

… daß wir Energie vom Becken zum Gesicht hinaufziehen, so daß wir uns überlegen fühlen. Verachtung ist im Grunde eine Ablehnung des Genitale und wird gegenüber einem Objekt ausgedrückt, das wir für sexueller als uns selber halten, oder gegenüber jenen, die sich in sexueller Hinsicht von uns unterscheiden. Das gilt immer, ganz gleich, was oberflächlich der Grund für die Verachtung zu sein scheint.

Mir ist – betreffend Verachtung – auch sehr wohl das Gegenteil von dem oben Gesagten vertraut. Hiermit meine ich Menschen, die man als „muskel-orientiert“ oder „konservativ“ bezeichnen könnte.
Die verachten – zu Recht – den Sozialisten, den Intellektuellen. Sie verachten auch den Homosexuellen.
Anders ist es gar nicht erklärbar, dass viele Arbeiter sich zu den Rechtsradikalen hingezogen fühlen.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) hieß nicht nur so. Sie war es auch.
Gegenüber manchen Menschen in eher homophoben Kreisen geschieht es, wenn ich mich zu erkennen gebe, dass diese Menschen ihre Einstellung ändern. Es handelt sich um Menschen, die bisher einen Homosexuellen nie persönlich kannten.
Genau so wie Hamed Abdel-Samad als junger Mensch nie einen Juden persönlich kannte und deshalb glaubte, was ihm Gesellschaft und Schule in Ägypten über Juden erzählten.

Robert: Bei den Salonkommunisten im Westen fällt auf, dass sie immer nur die Redefreiheit der Demokratie ausnutzen, aber nie Anklagen, dass sie selbst in ihrem kommunistischen Paradiesen im Lager landen würden.

Robert 2016: Ich habe mich seit 1977 mit Hoevels beschäftigt, las zuerst seine Broschüre über den Ödipuskomplex, abonnierte später die Ketzerbriefe und System UBW, las viele Bücher aus dem Ahriman-Verlag etc. Ich habe viele gute Anregungen erhalten, mich z.B. mit der Evolutionsbiologie zu beschäftigen oder mit präkolumbischen Kulturen.
Ich war in den Achtzigern in einem Freud Lesekreis der MRI, kam an einem Nachdruck der Diplom-Arbeit (?) über das obige Buch (Reichs Beitrag) heran, was ich also schon Jahrzehnte früher lesen konnte.
Obwohl ich viele Ansichten Hoevels Teile (z. B. des Monoimperialismus), war für mich irgendwann eine Sackgasse erreicht, nämlich als mir klar wurde, dass die hoevelsche Utopie nichts weiter als eine Art trotzkistischer Diktatur auf mechano-biologischer Grundlage sein würde.
M. E. spricht Pirincci die Wahrheit inzwischen viel klarer aus, zumindest was Deutschland betrifft, obwohl man die Schnittstelle jetzt nicht gleich erkennt. Aber in den Ketzerbriefen gab es viele unterdrückte Nachrichten, z. B. über das Gesundheitswesen, allerdings war immer der US-Imperialismus daran Schuld (was tlws. stimmen mag, siehe TTIP). Jedoch die Aussaugung des deutschen Volkes durch Einwanderer östlicher und südlicher Herkunft wurde nicht thematisiert und das konnte ich persönlich manchmal erfahren genauso wie die linke masochistische Deutschenhasserei und Islamvergötterung.
Jede Wissenschaft oder jedes Gedankensystem wird durch die Panzerung des Interpreten gefiltert und geformt; so wird der Freudo-Marxismus zum hoevelschen und die Orgonomie zum nasselsteinschen Prokrustesbett.

Orgonometrie (Teil 2): Kapitel VI.13.

27. Mai 2016

orgonometrieteil12

I. Zusammenfassung

II. Die Hauptgleichung

III. Reichs „Freudo-Marxismus“

IV. Reichs Beitrag zur Psychosomatik

V. Reichs Biophysik

VI. Äther, Gott und Teufel

1. Der modern-liberale (pseudo-liberale) Charakter

2. Spiritualität und die sensationelle Pest

3. Die Biologie zwischen links und rechts

4. Der bioenergetische Hintergrund der Klassenstruktur

5. Die Illusion vom Paradies und die zwei Arten von „Magie“

6. Die gesellschaftlichen Tabus

7. Animismus, Polytheismus, Monotheismus

8. Dreifaltigkeit

9. „Ätherströme“, Überlagerung und gleichzeitige Wirkung

10. Die Schöpfungsfunktion

11. Die Rechtslastigkeit der Naturwissenschaft

12. Bewegung und Bezugssystem

13. Der Geist in der Maschine