Um Marx zu begreifen, muß man zunächst Feuerbach und Stirner verstehen. Sowohl Marx (vor 1845) als auch Freud (zeitlebens) waren Feuerbachianer, d.h. Atheisten, die an „die Kultur“ glaubten und Gott durch die Götzen Humanität, Menschlichkeit, „das Menschliche und Ethische“ ersetzten. Sie waren also Atheisten, aber halt „fromme Atheisten“. Im Grunde waren sie klassische Liberale, die keinen Kontakt zum bioenergetischen Kern hatten und stattdessen alles von der gesellschaftlichen Fassade her ableiteten. Stirner hat sie (mit ähnlichen Argumenten wie später Reich gegen Freud) argumentativ zermalmt. Seine Botschaft lautete: Werde das Über-Ich los (d.h. sowohl „Gott“ als auch „die Menschheit“) und sei dein biologisches Selbst.
Marx vermied es, von Stirner intellektuell vernichtet zu werden. Statt „menschliche und humane Werte“ zu verteidigen, was nur dazu geführt hätte, Stirner weiter zu bestätigen, entwickelte er in seinem Monumentalmanuskript Die deutsche Ideologie das, was später zum Historischen Materialismus wurde. Hier leugnete Marx einfach die Menschheit (alles ist Klassenkampf), das Menschliche (man ist nur ein Brennpunkt der sozioökonomischen Kräfte, d.h. des Klassenkrieges), das Humane (alle Werte sind lediglich Funktionen des Klassenkriegs) und das Individuum (das bloß der Bourgeois ist). Das ist der Historische Materialismus, der seinerseits nichts anderes ist als der Rote Faschismus, d.h. der Pseudoliberalismus: die Fassade steht im Dienste der sekundären Schicht, anstatt sie zu unterdrücken, wie es die „Feuerbachianer“ der klassischen Liberalen taten.
Noch heute hassen die Marxisten sowohl Stirner als auch Reich genau aus diesem Grund. Weshalb? Sowohl Stirner als auch Reich beriefen sich auf die biologische Selbstregulierung. Das bedeutet natürlich nicht, daß Feuerbach, Marx und Freud in all ihren Theorien „falsch“ lagen, es bedeutet nur, daß man ihren wahren Platz in der Geistesgeschichte nur über das biosoziale „Drei-Schichten-Konzept“ von Reich, Baker, Mathews und Konia verstehen kann, das Reich erstmals im Vorwort von Die Massenpsychologie des Faschismus skizzierte.
Letztlich sind Marx und seine heutigen Epigonen durch die Emotionelle Pest in ihnen motiviert, die Selbstregulierung zu zerstören. Aber diese Behauptung ist zu unspezifisch und damit selbst pestartig. Stattdessen muß man, wie ich es oben getan habe, sowohl die historischen, philosophischen als auch vor allem die bio-psychologischen Mechanismen skizzieren.
Vor diesem Hintergrund ist ein Blick auf die Tätigkeit unserer neo-Marxistischen Regierung aufschlußreich. Nehmen wir Olafs Selbstbestimmungsgesetz. „Selbstbestimmung“? Klingt doch durchaus nach (einem banalisierten) Stirner! Und tatsächlich fallen viele naive „Stirnerianer“ auf sowas rein. Aber natürlich hat dieses Gesetz nichts, aber wirklich gar nichts, mit der „biologischen Selbstbestimmung“ im Sinne Stirners zu tun. Vielmehr geht es darum, das Menschsein an sich aufzuheben und selbst dein Geschlecht zu einem bloßen gesellschaftlichen Konstrukt zu machen. Es geht darum, die sekundären, perversen Triebe gegen das Lebendige selbst in Stellung zu bringen, indem man sich liberal und menschenfreundlich gibt (Stichwort: Selbstbestimmung). Roter Faschismus, wie oben knapp beschrieben.
Es ist aber noch schlimmer, denn wer sich gegen diese lebensfeindliche Sauerei wehrt, wendet sich automatisch gegen die besagte „Stirnersche biologische Selbstbestimmg“. Ich zitiere aus dem oben verlinkten Artikel auf pi-news Gereon Bollmann, AfD-Bundestagsabgeordneter und früherer Richter am Oberlandesgericht Schleswig:
„Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“, heißt es in Artikel 2 des Grundgesetzes. Das nun von der Ampel-Koalition vorangetriebene „Selbstbestimmungsgesetz“ steht aufgrund seiner gravierenden Eingriffe in massivem Widerspruch zu diesem verfassungsmäßig verbrieften Grundrecht. Es stellt einen weiteren rot-grünen Meilenstein zur Zerstörung unserer Familien dar. Künftig soll es den Familiengerichten obliegen, darüber zu entscheiden, ob der Wunsch eines Kindes nach einem Geschlechtswechsel maßgeblich ist, obwohl die Eltern dagegen sind. Des Weiteren birgt das „Selbstbestimmungsgesetz“ die Möglichkeit, staatliche Stellen als Erziehungsberechtigte einzusetzen und die Kinder in bekannt sozialistischer Manier der Obhut ihrer Eltern zu entziehen. (…) Die Erziehungsrechte der Eltern dürfen nicht von linksgrün verbohrten Ideologen infrage gestellt werden!
Die, die sich gegen den Marxismus stellen, finden sich dergestalt auf der Seite des „Erziehungsrechts“, d.h. des Rechts Kinder zu enkulturieren, ihnen ein Über-Ich zu verpassen, sie abzupanzern. Ich sehe förmlich das bösartige Grinsen des „Kulturbolschewisten“ plastisch vor meinen Augen!
Was lehrt uns das? Es ist vollkommen sinnlos sich „argumentativ“ mit diesen Leuten auseinanderzusetzen, da ihre gesamte Ideologie von Anfang an darauf ausgerichtet war, absolut unangreifbar zu sein. Das einzige, was man tun kann, ist den charakterologischen Hintergrund des Kommunismus immer und immer wieder offenzulegen, wie es Reich und im Anschluß an ihn Baker, Mathews und Konia getan haben.
Eine genuine Ökonomie, d.h. ein wirkliches Bewirtschaften wird, Heinsohn zufolge, nicht durch letztendlich biologisch bedingte Bedürfnisse in Gang gesetzt, sondern erst durch die blinde Mechanik der Eigentumsökonomie. Erst durch sie komme es zu wirtschaftlicher Dynamik mit einem entsprechenden Austausch von Gütern bzw. Waren. Der „von Natur aus“ rational tauschende „Mensch an sich“ sei, so Heinsohn, eine Illusion. Der entsprechende Tausch sei auch gar nicht in Stammes- und Feudalgesellschaften auffindbar. Erst wenn die Ökonomie durch das Eigentum auf ein neues Abstraktionsniveau gehoben wird, tritt der Homo oeconomicus, der „10 Kühe gegen 100 Schafe“ tauscht, in Erscheinung. Das ist die berühmte „unmenschliche Kälte“ des Kapitalisten, der „selbst seine Großmutter verkaufen würde“. Letztendlich kommt diese Kälte in die Welt, weil der Eigentümer mit seinem Vermögen als Sicherheitspfand haftet.
Problem dieser Argumentation ist, daß es in Stammesgesellschafen (von Heinsohn unbestritten!) jede Menge von Tauschvorgängen gibt, nur daß dort der Tauschvorgang selbst wichtiger zu sein scheint als die Tauschobjekte und daß ihr jeweiliger Gegenwert keiner bestimmten Regel zu unterliegen, sondern rein subjektiv zu sein scheint. Nach Heinsohns Ansicht nichten diese Beobachtungen die Grundannahmen der klassischen Wirtschaftstheorien. Mag sein, aber die Tatsache des Tausches bleibt. Im übrigen können wir ähnliches, d.h. einen derartigen „irrationalen“ Tausch auch in unserer gegenwärtigen Ökonomie beobachten, nämlich dann, wenn es um Luxusgüter und um Kunst geht. Werner Sombart zufolge (siehe meinen Aufsatz Ökonomien und Sexualökonomie) hat sich ausgerechnet aus diesem Bereich heraus der Kapitalismus entwickelt!
Aber nochmals: erst mit den von immateriellen Strukturen (nämlich Rechtstiteln) bestimmten Eigentumswirtschaft träte, Heinsohn zufolge, der besagte Homo oeconomicus auf, den man bisher für die gesamte Menschheitsgeschichte postuliert hatte. Was Heinsohn nicht sieht ist, daß gerade Stammesgesellschaften von immateriellen Strukturen, „Rechtstiteln“, beherrscht werden. Der einzige Unterschied zur Eigentumsgesellschaft ist, daß diese stets personenbezogen sind, insbesondere was wirkliche und imaginäre (totemistische) Verwandtschaftsverhältnisse betrifft, während sie in der Eigentumsgesellschaft sozusagen „blind und mechanisch“ sind, d.h. bioenergetischer Kontakt keine Rolle spielt bzw. nur stört. Man denke in diesem Zusammenhang auch an die „DDR“, in der es als Reaktion auf die ineffiziente „blinde und mechanische“ Planwirtschaft spontan zur Bildung eines landesweiten informellen und extra-legalen Netzes von Tauschbeziehungen kam, das auf persönlichen Kontakten und entsprechend vermeintlich „willkürlichen“ Tauschverhältnissen beruhte – und das, sozusagen als sich spontan bildende Arbeitsdemokratie, die vollkommen inflexible sozialistische Planwirtschaft zumindest zeitweise über Wasser hielt.
Heinsohn führt in seiner Eigentumsökonomik aus, daß „Geld im eigentlichen Sinne“ nicht durch das Bedürfnis nach Tauscheffizienz entstanden sei, sondern durch Kreditvereinbarungen zwischen Eigentümern entsteht, d.h. nichts anderes als beliehenes Eigentum ist. Aus diesem Grund habe es im Sozialismus, obwohl „Geldscheine“ gedruckt wurden, gar kein Geld gegeben. Auch könnten, so Heinsohn, Güter und Waren kein Geld im eigentlichen Sinne sein. Wenn man nun auf „Kauri-Muscheln“ auf Neuguinea und ähnliches verweist, bestreitet Heinsohn schlichtweg, daß es sich um „wirkliches Geld“ handelt. Durch solche „Präzisierungen“ sorgt Heinsohn genau wie beim Tausch m.E. für mehr Verwirrung, als er beseitigt. Für ihn gab es nämlich keine „Ur-Arbeitsdemokratie“ und gibt es keine gegenwärtige, wenn man so will, „Grundarbeitsdemokratie“, die beide auf einem Netz von Beziehungen (der bioenergetischen Spannung in der Arbeitssphäre) beruhen. Tatsächlich ist aber der „beziehungslose“, man verzeihe mir den Ausdruck, „Eigentumskapitalismus“ eine mechanistische Entartung der Arbeitsdemokratie.
Der Austausch von Waren, von dem die klassische Ökonomik ausgeht, ist eine Verfallserscheinung der ursprünglichen Ordnung, wie Bronislaw Malinowski sie anhand der Trobriader Melanesiens gezeigt hat (siehe Reichs Der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral). Diese basierte fast ausschließlich auf Vertrauen: man gab etwas und wußte, daß man eines Tages einen höheren Gegenwert zurückerhalten würde. „Zeit“ war nie leer, sondern immer etwas, was mit „bioenergetischer Spannung“ gefüllt war.
Mit dem Zerfall dieser ursprünglichen Ordnung ging dieses Vertrauen und diese „Zeitfülle“ verloren. Der Mensch „verfiel dem Gold“. Wenn ich das richtig verstanden habe, handeln davon fast alle Mythen vom Verlust der alten Ordnung, die Wagner in seinem krypto-kommunistischen Ring der Nibelungen zusammengeführt hat. An die Stelle von Vertrauen tritt die Gier nach Gold und die Willkür der Götter, die wie Wotan ständig „ordnend“ eingreifen und trotzdem nur immer mehr Chaos erzeugen, bis es schließlich zur „Götterdämmerung“ kommt, letztendlich weil niemand mehr irgend jemanden vertrauen kann und alles dem Nihilismus (sozusagen der „Zeitleere“) verfällt. (In Tolkiens kongenialem krypto-katholischem Herr der Ringe geht es um die Wiederherstellung einer ewigen moralischen Ordnung, zu der es keine mögliche Alternative gibt.)
Freud vertrat die diametrale Gegenposition zur Anthropologie Reichs, d.h. am Anfang steht die Willkürherrschaft des „Urvaters“, der schließlich von seinen eigenen Söhnen beseitigt wird (Stichwort Ödipuskomplex). Wie man sich das konkret vorstellen kann, läßt sich anhand der Eigentumsökonomik Gunnar Heinsohns aufzeigen. Dieser zufolge stand am Anfang, d.h. in der Antike, die Verwaltung und mehr oder weniger willkürliche paternalistische Verteilung von Gütern. Nach einem revolutionären Umbruch wurde der Feudalbesitz (materielle Beherrschung) aufgeteilt und durch einen Rechtsakt in Eigentum (rechtliche Beherrschung) umgewandelt. Konkret war das die gleichmäßige Aufteilung des Landes unter den vatermörderischen Revolutionären. Von diesem Zeitpunkt an geht es, so die Vorstellung Heinsohns, nicht mehr um das Verteilen von Gütern, sondern um die Verwertung des Eigentums unter den Bedingungen der Erzwingung von Mehrertrag durch den Zins. Wer bei einem Kreditgeschäft auf die freie Verfügbarkeit seines Eigentums, das etwa verpfändet oder verkauft werden kann, zeitweise verzichtet, möchte dafür kompensiert werden („Eigentumsprämie“), der Kreditnehmer kann also das fremde Eigentum, das er zeitweise besitzt, zum eigenen Vorteil nicht frei nutzen, sondern muß einen Zins unter der ständigen Drohung erwirtschaften, bei Nichterfüllung das eigene Eigentum, das den Kredit absichert, durch entsprechende Rechtstitel zu verlieren.
Eigentum wird durch einen nichtphysischen Rechtsakt geschaffen. Am Anfang steht die Parzellierung des Landes mit je einem Eigentümer der einzelnen Parzellen. Dadurch, daß es eingezäunt wird, ändert sich an einem Stück Land zunächst einmal gar nichts, trotzdem ist das, Heinsohn zufolge, der alles entscheidende Bruch in der Wirtschaftsgeschichte, denn durch das Eigentum, wird der Kredit- und Zinsmechanismus ingang gesetzt und der Eigentümer dadurch gezwungen, dieses Land profitabel zu bewirtschaften. Plötzlich zählen persönliche Beziehungen rein gar nichts mehr, der Austausch wird sozusagen „blind“, vor allem aber „mathematisiert“, d.h. infolge des abstrakten Eigentumsbegriffs zählt einzig und allein die Quantität: die unmenschliche Kälte des Kapitalismus.
Heinsohn (ähnlich wie zuvor Freud) sieht nicht, daß es sich hier um Verfallserscheinungen der ursprünglichen „ungepanzerten“ Ordnung handelt und die beschriebene „Blindheit“ eine Folge von Panzerung ist.
[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Die Weltverschwörung gegen die weiße Rasse, die als einzige Rasse auf diesem Planeten ständig „bereichert“ werden soll und per definitionem weder Opfer des Rassismus noch des Genozids (Umvolkung, DAS SCHLIMMSTE ALLER DENKBAREN VERBRECHEN!) sein kann, – diese Verschwörung hat zwei Aspekte:
Erstens wird die Gesellschaft gnadenlos atomisiert. Jede funktionierende Nachbarschaft im Stadtteil, auch die entlegenste Dorfgemeinschaft, selbst die letzte organisch gewachsene gesellschaftliche Einheit muß zersetzt und letztendlich zerschlagen werden: ideologisch („Selbstverwirklichung“) und materiell (Kapitalinteressen).
Zweitens sollen wir uns immer abwegigeren „Sachen“ unterordnen, d.h. „platonischen Ideen“ wie „der Menschheit“: aktuell verkörpert durch die Masseneinwanderung.
Charles Konia hat diese dialektische Dichotomie aus bindungsloser Vereinzelung und sozialistischer Zentralisierung als „antiautoritäre Gesellschaft“ bezeichnet.
Aber steht der Name „Max Stirner“ nicht als Signum unter der kompletten molekularen Vereinzelung voller egomanischer „einzigartiger“ Paradiesvögel, die beispielsweise frei ihr Geschlecht wählen können und frei sind von jeder zufälligen völkischen Identität?
Nehmen wir zunächst eine andere Frage: Warum wurde Bernd Laska (im großen und ganzen) von den Reich-Leuten und den Stirner-Leuten gleichermaßen abgelehnt?
Bei den Reich-Leuten lag es daran, daß er das Ausweichen ins „Kosmische“, d.h. ins Universale (sei dies nun im Sinne des Marxismus oder im Sinne der „Esoterik“), verunmöglichte und penetrant auf den aufklärerischen Kern von Reichs Denken verwies: die Selbststeuerung.
Die Stirner-Leute (ebenso die paar LaMettrie-Leute), die fast durchweg die eigene Verkorkstheit (beispielsweise bzw. insbesondere Homosexualität) mit dem Eintreten für die „Eigenheit“ verteidigen wollten, wurden durch Laska daran erinnert, daß diese ihre vermeintliche „Eigenheit“ doch nur Ausdruck der verinnerlichten (Un-) Kultur sind. Selbstgesteuerte Menschen sind alles andere als partikular („bunt“), sondern universal im Sinne von „kulturlos“ – schlicht einfach, biologisch.
Es gibt keinen Platz für Laska! „Laska“ steht für den Kampf zwischen denen, die sich selbst (ihre Eigenheit und ihr Eigentum, also Volk und Land) lieben und jenen, die sich selbst hassen. Ich vs. Über-Ich!
Der klassischen Ökonomik zufolge hat die jeweilige „triebhafte“ Selbstsucht der Einzelnen in seiner Gesamtwirkung eine positive Folge für die Gesellschaft als ganzer. Letztendlich würden sich alle Interessen ausgleichen, wenn man davon absieht, daß ab und an der eine oder andere bei diesem Spiel aller gegen alle unter die Räder kommt. Das Problem ist nur, daß sich in der realen Welt letztendlich nichts ausgleicht, sondern alles in wenigen Händen akkumuliert, bis das Spiel in sich zusammenbricht – so wie es Marx, die Österreichische Schule und neuerdings Gunnar Heinsohn analysiert haben.
Laut der Marxschen Mehrwerttheorie ist es das Grundwesen des Kapitals sich zu akkumulieren und damit den Kapitalismus (die Konkurrenz) schließlich selbst aufzuheben. Die Österreichische Schule weist darauf hin, daß das in unserem neofeudalistischen System von den Zentralbanken gedruckte Geld zunächst an die Großbanken und Hedgefonds geht, die das sofort in der realen Wirtschaft investieren, womit sie die Preise künstlich hochtreiben, so daß die nachgeordneten Empfänger des Zentralbankgeldes angesichts der gestiegenen Preise in die Röhre blicken, die Reichen ohne jedweden realen Beitrag zur Wirtschaft immer reicher werden und schließlich das vollkommen kopflastig gewordene System kollabiert. Ähnlich bei Heinsohn: die Karten (Eigentumstitel) werden verteilt und das Monopoly-Spiel ist zuende, wenn schließlich alle Karten in einer Hand sind (Monopol). Zwangsläufig muß es zum kataklystischen Great Reset kommen und das Spiel beginnt von vorn.
Bei all diesen Theorien wird das biosoziale Grundproblem außer acht gelassen, daß die Menschen eben nicht nach ihren eigenen Interessen handeln, also gar nicht „egoistisch“ sind, und schon gar nicht solidarisch („altruistisch“) handeln. Sie sind nämlich eben nicht Herr im eigenen Haus, d.h. ihr Ich ist ständig vom Über-Ich fremdbestimmt. Der Kapitalakkumulation geht eine sozusagen „Moralakkumulation“ voran: die Inkorporation der gesellschaftlichen Vorgaben in Gestalt des Über-Ich. LaMettrie beschreibt die „Moralakkumulation“ wie folgt:
Hier [bei der „Moral der Natur“] braucht man sich den angenehmen Impulsen der Natur nur zu überlassen; dort [bei der künstlichen Ethik] muß man sich verkrampfen und gegen sie ankämpfen. Hier genügt es, sich nach sich selbst zu richten, das zu sein, was man ist, und sozusagen sich selbst zu ähneln; dort muß man gegen seinen Willen den anderen ähneln, muß man leben und fast sogar denken wie sie. Welch ein Betrug! (Philosophie und Politik, S. 10f)
DAS und nichts anderes ist der Kern jedweder ökonomischen Ausbeutung! Aktuell können wir diese „Moralakkumulation“, und wie sie zur „Kapitalakkumulation“ wird, unmittelbar beobachten. Im Rahmen der Political Correctness wird radikal alles durchmoralisiert, selbst harmloseste Witze werden zum Tabu, die heutigen Jugendlichen sind „moralischer“ als je zuvor – und das dient unmittelbar den Superreichen.
Durch die Panzerung (das Über-Ich ist der psychische Aspekt der Panzerung) bilden sich sekundäre Triebe aus, die nach (Ersatz-) Befriedigung verlangen, gleichzeitig werden die Menschen so domestiziert, daß sie bei diesem Spiel mitmachen. Das ist m.E. der Kern von Reichs 1933 verfaßter Massenpsychologie des Faschismus. Seine kommunistischen Gegner haben das damals intuitiv erfaßt und Reich mit einem Todesbann belegt (ähnlich wie es die Katholische Kirche getan hatte), während Reich selbst sich immer noch als treuer Marxist betrachtete.
Der Katholizismus war immer einer der beiden Hauptgegner der Orgonomie von den Anfängen in den 1920ern im „Roten Wien“, das von der katholisch-faschistischen „Heimwehr“ geradezu belagert wurde, im Justizpalast-Brandt von 1927 einen ersten Höhepunkt fand und schließlich im Bürgerkrieg von 1934 und dem anschließenden Ständestaat kulminierte bis hin zur Auseinandersetzung mit der FDA in den 1950er Jahren, als Joseph L. Maguire, Stellvertreter von Reichs Ankläger Peter Mills, praktizierender Katholik war. Jerome Greenfield schreibt dazu:
Anders als die Mehrzahl der Personen, die sich im Namen des Staates mit diesem Fall befaßten, machte sich Maguire die Mühe, einige von Reichs Büchern zu lesen. Als strenggläubiger und praktizierender Katholik fühlte er sich zutiefst abgestoßen durch Reichs Theorien zur Sexualität. Sicher ist dies auch einer der Gründe für den unbändigen Eifer, mit dem Maguire in der darauffolgenden dreieinhalb Jahren unter der Federführung von Mills‘ Büro die Sache des Staates gegen Reich ausfocht. (Greenfield: USA gegen Wilhelm Reich, S. 138f)
Die Katholische Kirche war die zentrale sexualfeindliche Organisation: Verbot von Empfängnisverhütung und Abtreibung, Verbot von Scheidung und Wiederverheiratung, Zölibat und Jungfrauenkult.
Was die Kommunisten betrifft, brauche ich das auf diesem Blog nicht weiter ausführen: siehe Der Rote FadenBd. 1 und Bd. 2.
Schauen wir uns ein fundamentales orgonometrisches Schema an:
Sexualität und Arbeit sind die beiden Grundfunktionen des Lebendigen im Menschen. Die Religionen und sämtliche anderen ethischen („idealistischen“) Systeme vertreten die Unterdrückung der Sexualität. Um die Unterdrückung der Arbeit, und welche Rolle die Kommunisten dabei spielen, müssen wir etwas weiter ausholen.
Die Katholiken, die imgrunde keine andere Sünde kennen als Evas Verführungskünste, sind, nicht zuletzt durch ihren Marienkult, gleichzeitig vom Thema Genitalität besessen und damit weitaus näher an die Wahrheit als die vermeintlichen Aufklärer, die die Sexualität banalisieren. Die Katholiken können die sexuelle Spannung nicht ertragen ohne auszuticken, die Kommunisten nicht die „ökonomische“ Spannung. Was das letztere ist, werde ich in den folgenden Teilen ausführen, wobei deutlich wird, daß auch sie, hier in der Sphäre der Arbeit, der Wahrheit noch am nächsten kommen, um sie gleichzeitig zu dämonisieren. Die besagte Wahrheit ist, daß die Ökonomie auf der bioenergetischen Spannung gegenseitiger Abhängigkeit beruht und entsprechend, wie es bei der Sexualität der Fall ist, von der Emotionellen Pest bedroht wird. Die diversen ökonomischen Schulen beschäftigen sich mit nichts anderem – ohne auch nur zu ahnen, womit sie sich beschäftigen. Ich konzentriere mich dabei auf die Eigentumsökonomik Gunnar Heinsohns.
[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Wenn du LaMettrie, Stirner und Reich auf einen Satz kondensieren willst, lautet der: „Das Eigene ist das Gute, das enteignende Fremde ist das Böse.“ Man beachte, nicht das Fremde ist das Böse, sondern das enteignende Fremde, d.h. das Fremde, das uns nach seinem Ebenbild ummodeln will. Wir reden hier natürlich zunächst von der Erziehung: die Eltern wollen ihre Kinder in die autoritäre, neuerdings in die woke Kultur einbinden, indem sie das Gefühlsleben ihres Kindes sozusagen kolonisieren. Wir werden zu verkrampften Trotteln gemacht, die auf eine gegebene Situation nach dem eingebleuten Schema F, also denkbar unangebracht und selbstzerstörerisch reagieren. Nur in Extremsituationen, etwa bei Unfällen, bricht ab und an in einem Akt der vegetativen Verzweiflung unsere eigentliche Natur durch, um die Situation zu retten. Daß wir immer so authentisch und situationsangemessen reagieren könnten, 24 x 365 Stunden im Jahr, wenn unser Inneres nicht vom Fremden okkupiert wäre, erscheint 99.99 % der Menschen fremd, wenn nicht grotesk. Gefühlstote und enthirnte Zombies:
Wir leben in Zeiten, in denen wir uns zunehmend des Eigenen schämen sollen und uns ganz und gar dem Fremden öffnen sollen. Es dürfe keine Trennung mehr zwischen dem Uns und dem Ihnen geben, alles Selbstinteresse muß durch das implantierte Schuldgefühl neutralisiert, wenn nicht sogar ins Gegenteil verkehrt werden: „Deutschland muß sterben, damit wir leben können!“ Das ist die Lebensmaxime des gegenwärtigen rotgrünen Verbrecherregimes in Deutschland.
Das „Ich“ ist nur noch der Schnittpunkt, an dem sich unterschiedlichste Diskriminierungsformen aktualisieren, d.h. der Andere ist nur noch Opfer rassistischer, sexistischer und klassistischer Diskriminierung und deshalb stets und in allem gerechtfertigt, während du nur noch als Rassist, Sexist und Klassist dastehst, d.h. als etwas, was nicht zu rechtfertigen ist und an sich getötet werden müßte, wenn es sich nicht durch eine vorbehaltlose Identifikation mit den Interessen des „Opfers“ exkulpiert. Das ist deine einzige Chance in den rotgrünen Mordgründen zu überleben!
Es ist wie die anfangs beschriebene Situation beim Kind: es kann nur überleben, wenn es die Werte der Kultur, in der es lebt, aufnimmt und sein Ich entsprechend umformt, SONST WIRD ES STERBEN. Was gegenwärtig in Deutschland abgeht, folgt grundsätzlich dem gleichen Muster. Ein Muster, das ausschließlich LaMettrie, Stirner, Reich und Laska in seiner ganzen tragischen Tiefe durchdrungen haben.
[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Was unterscheidet eigentlich Stirner von allen anderen Heroen der Freiheit, den Libertären, Anarchisten, Anarchen und entsprechenden Vögeln? Die Frage ist identisch mit der Frage, warum der „Stirnerianer Reich“ von Anfang der 1920er Jahre zum beinharten „Leninisten Reich“ von Ende der 1920er Jahre werden konnte. Ganz platt: Die „Freiheitlichen“ verteidigen die Privatheit, die Freiheit des Gewissens, des Geschäfts, der Religion. Beispielsweise darfst du deinem Kind transgender nahebringen oder es zu einem Siebenten-Tags-Adventisten erziehen. Der idealisierte fiktive Leninismus, dem Reich von 1927 bis Mitte der 1930er Jahre anhing, belegte genau derlei Freiheit der Seelenvergewaltigung und Freiheit des Kindermißbrauchs mit denkbar harten Strafen.
All die „bürgerlichen Freiheiten“ sind ja schön und gut, gehen aber am Wesentlichen vorbei: der inneren Freiheit, der Freiheit vom Über-ich. Angesichts der Kinder der Zukunft interessieren mich die „Freiheit“, die „Rechte“, gar die „Ehre“ etwa moslemischer oder woker Eltern einen feuchten Dreck. Stirner ist nicht ein „Super-Hyper-Mega-FDPler“, sondern… ….sondern das Jahr 1844 ist das Jahr Null der eigentlichen Menschheitsgeschichte.
Das Reich der vermeintlichen „Freiheit“ endete und der Äon der Eigenheit begann. Nunmehr werden Fragen gestellt wie: Was nützen eure „Menschenrechte“, wenn Jungen immer noch beschnitten werden? Was soll eine „Demokratie“, wenn sie von programmierten Robotern bevölkert wird? Welchen Sinn hat eine „Wissenschaft“, deren Vertreter „gläubig“ sind? Was soll eine Moral, die das Gegenteil dessen heranzüchtet, was sie beabsichtigt? – Man lese Reichs Die sexuelle Revolution, Massenpsychologie des Faschismus und Äther, Gott und Teufel.
Die gepanzerte Welt ist am Zusammenbrechen und aus dem Geröll brechen die ersten zarten Sprossen der neuen Zeit hervor.