Posts Tagged ‘Arbeiter’

Werbung und Demokratie (Teil 1)

18. Juni 2025

Ich habe nichts gegen Werbung. Teilweise findet sich hier, ohne jedwede Ironie gesagt, tatsächlich große Kunst, von Graphikern und Filmemachern, die ihre Miete bezahlen müssen und ihren Auftraggebern ihre künstlerische Vision unterjubeln. Meistens ist die Werbung aber nichts anderes als Emotionelle Pest im allgemeinen und eine Bankrotterklärung unserer gesamten Demokratie im besonderen. Es ist einfach unfaßbar! Der Souverän, der arbeitende Mann auf der Straße und die Mutter, die ihre Kinder großzieht, werden porträtiert als schlichtweg verachtenswerte, kindische Volldeppen:

So schauen die „Kulturschickeria“ (die Werbemacher) und die höheren Kreise (die Kapitalisten) auf den „kleinen Mann“ herab: dumme, emotional unreife Spasten. Und man muß den Werbemachern schon fast rechtgeben, denn das irgendjemand so etwas akzeptiert, und derartige Werbung, die dem Kunden voll Verachtung ins Gesicht rotzt, sogar effektiv zu sein scheint, ist wirklich atemberaubend. Bin ich hier im falschen Film? Im wirklichen Leben würde ich wie ein Hund leiden, wenn sich mein Gegenüber so über mich lustig machen und ich ihm nicht sofort den Kiefer brechen würde. Seit Jahrzehnten bin ich sprachlos, daß sich das die Werbetreibenden trauen und die Kunden offenbar goutieren. Hallo!

Reich hat ein ganzes Buch über den Kleinen Mann und seine Herrschaft, die „Demokratie“, geschrieben, die Rede an den kleinen Mann:

Möchtest du wissen, kleiner Mann, wie du bist? Du hörst im Radio die Werbung für Abführmittel, Zahnpasta und Deodoranten. (…) Und du kapierst nicht die bodenlose Dummheit und den ekelerregend schlechten Geschmack dieser Dinge, die extra dafür geschaffen sind, dein Ohr zu erreichen. Hast du je aufmerksam den Späßen zugehört, die ein Conferencier über dich im Nachtclub macht? Witze über dich, über sich selbst, über deine ganze kleine erbärmliche Welt. Hör nur auf die Propaganda für Abführmittel, und du weißt, wer und wie du bist. (…) Du hörst dir den Witz über dich an und lachst herzlich mit den anderen mit. Du lachst nicht, weil du dich selbst verulkst. Du lachst über den kleinen Mann, doch du merkst nicht, daß du über dich selbst lachst, daß man dich auslacht. Millionen kleiner Männer wissen nicht, daß man sie auslacht. Warum nun lacht man über dich, kleiner Mann, so offen, so herzhaft, mit solcher Schadenfreude, und dies schon seit Jahrhunderten? Ist dir je. aufgefallen, wie lächerlich „das Volk“ im Kino dargestellt wird?

Dem Souverän der „Demokratie“ wird ständig ins Gesicht gespuckt. Man stelle sich das mal bei einer Monarchie vor – sie wäre null und nichtig! Deshalb, um im Reich‘schen Duktus von Rede an den kleinen Mann fortzufahren, lacht man über dich: weil du das mit dir geschehen läßt und immer noch glaubst, so etwas wie „Demokratie“ hätte es je gegeben! Du bist die Arbeitsdemokratie, d.h. ohne dich und deine Arbeitskameraden würde uns das alles hier instantan um die Ohren fliegen, aber du läßt dich zu einem lächerlichen Clown herabwürdigen!

Durch Umvolkung zieht man dir dein eigenes Land unter dem Arsch weg! Du wirst von verachtenswerten VOLLFRITZEN regiert, die nie gearbeitet haben, nichts von Arbeit wissen und die alles tun, um das mit ihrem Arsch einzureißen, was du und Generationen deines gleichen vor dir unter unsäglichen Qualen unter Blut, Schweiß und Tränen aufgebaut haben und erhalten. Daß du dir das gefallen läßt, macht dich tatsächlich zu einer Witzfigur! Wenn du, der Schöpfer und Erhalter, nur wüßtest, wer du wirklich bist!

Der Psychiater Reich hat dich, seit er 1927 dabei war, als Arbeiter („Polizisten“) auf Arbeiter („Unruhestifter“) beim Wiener Justizpalastbrand schossen, mit wachsender Verzweiflung beobachten müssen; wie das demokratische Experiment weltweit zu einer blutigen Farce wurde. Knapp 100 Jahre später hat die Bratwurst gezeigt, wie tief sich die Menschenmassen erniedrigen lassen und wie enthusiastisch sie sich zur Schlachtbank führen lassen.

Was bleibt, ist eine schwarze Wolke aus Verzweiflung und das Miasma verfaulender Leichenberge.

„Arbeitsdemokratie“ und „Emotionelle Pest“: Eine Warnung

20. März 2025

Laß dir nicht „im Namen der Arbeitsdemokratie“ in deine Arbeit reinreden. Du machst deine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen und brauchst dich deshalb nirgendwo „einordnen“, solange das nicht der objektive Arbeitsprozeß selbst so von dir verlangt. Fast immer ist der „Director’s Cut“ besser als das Produkt, das einem vermeintlich „arbeitsdemokratischen“ Prozeß durchlaufen hat.

Wenn es um Emotionelle Pest geht, laß dir niemals ein X für ein U vormachen, sondern folge stets deinem eigenen Urteilsvermögen auf der Grundlage eigenständiger Recherche. Immer daran denken, daß die Nazis „die Juden“ als etwas betrachteten, das haargenau Reichs Konzept „Emotionelle Pest“ entsprach, und „der Jude“ dem, was Reich als „emotionell pestilenter Charakter“ definierte.

„Arbeitsdemokratie“ und „Emotionelle Pest“ stehen jedem Mißbrauch offen!

Der funktionelle Gegensatz Arbeitsdemokratie <–> Emotionelle Pest ist das zentrale Konzept der sozialen Orgonomie. Kaum je wird aber die inhärente Widersprüchlichkeit sowohl von „Arbeitsdemokratie“ als auch „Emotioneller Pest“ gesehen.

Was ist Arbeitsdemokratie? Der Arbeitende, und niemand sonst, bestimmt, was er in seiner Arbeit tut. Laß ich einen Elektriker kommen, rede ich ihm tunlichst nicht in die Arbeit rein! Für die Zeit seiner Arbeit und auf seinem eingeschränkten Arbeitsfeld ist er der uneingeschränkte Diktator („Befehler“). Es wäre vermessen und kontraproduktiv da vermeintlich „arbeitsdemokratisch“ dazwischenzufunken. Das gleiche gilt auch für ganze Betriebe: es ist dumm und kontraproduktiv in fremde Resorts hineinzuregieren („hineinzubefehlen“) und beispielsweise „Verbesserungsvorschläge“ zu machen. Das sieht man allein schon daran, wie erstaunlich effektiv und produktiv „Einmannbetriebe“, etwa Reich in seiner Orgonforschung, sein können, während bei Zusammenschlüssen von mehreren Personen typischerweise die Gefahr besteht, daß Projekte zerredet werden, im Endeffekt gegeneinander gearbeitet wird, Mißverständnisse alles zerfressen und Reibungsverluste das ganze schließlich zum Stillstand bringen.

Wie im Organismus mit seinen weitgehend unabhängig voneinander agierenden Organen, funktioniert das kollektive Arbeiten am besten, wenn jeder SEINE Arbeit macht und sich dabei mit den anderen „Organen“ abstimmt, statt daß einer dem anderen in seine autonome Arbeit hineinquatscht und, wenn dann alles im Chaos endet, dem Gegenüber vorwirft, er könne nicht in Gruppen arbeiten und sei selbstherrlich. Nein, diese „Selbstherrlichkeit“ ist die Grundlage der Arbeitsdemokratie. Stichwort „Selbstbestimmung“. Allzuleicht wird unter dem Vorwand von „Demokratie“ und „Zusammenarbeit“ die vermeintliche „Arbeitsdemokratie“ zur Diktatur von oben, während umgekehrt die originäre Arbeitsdemokratie sozusagen die (zeitlich und sachlich engbegrenzte) Diktatur des einzelnen Arbeiters „von unten“ ist.

Ähnlich inhärent „widersprüchlich“ wie mit der Arbeitsdemokratie ist es mit der Emotionellen Pest bestellt. Sie beruht vor allem auf der Vorspiegelung falscher Tatsachen; darauf, daß das vorgegebene Handlungsmotiv nicht den wahren Absichten entspricht, das Ergebnis einer Handlung das Gegenteil der ursprünglichen (vermeintlichen!) Absicht ist, die Rolle von Täter und Opfer ausgetauscht wird, Verwirrung gestiftet und ein rationaler gesellschaftlicher Diskurs unmöglich wird, etc. Ein naheliegendes Beispiel ist der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine, der zu einem Zerfall der internationalen Beziehungen geführt hat, zu Tod und Verwüstung für imperiale und Profitinteressen Rußlands, etc. Um das ganze zu kaschieren, wird der Westen von einer russischen Desinformationskampagne überzogen. Ein klassisches Beispiel für die Emotionelle Pest! – Moment! Das kann man auch umgekehrt sehen: wenn man sich einfach nur die Chronik der Ereignisse anschaut, ist weniger der Russe Putin, sondern vielmehr die Amerikanerin Victoria Nuland der Bösewicht!

Und genau DAS ist der Punkt! – Was ist der Punkt? Daß man sicher sein kann, es mit der Emotionellen Pest zu tun zu haben, wenn man in einen Zustand der Verwirrung und Immobilisierung gerät; nicht mehr weiß, was man glauben soll und wie man reagieren soll und jede rationale Debatte unmöglich zu werden scheint. Die Emotionelle Pest ist keine Sache von Gut und Böse, das können wir getrost Religion und Ethik oder gar der Politik überlassen, sondern eine der Bioenergetik! – Was DAS bedeuten soll? Emotionelle Pest bedeutet, daß das einheitliche organismische und arbeitsdemokratische Funktionieren unterminiert und verhindert wird. Es ist die Rache am Leben, das man nicht leben kann und das deshalb auch alle anderen nicht leben sollen. Darum geht es und nicht um irgendwelchen religiösen, ethischen und politischen Schwachsinn. Es geht um den fundamentalen Gegensatz von Arbeitsdemokratie und Emotioneller Pest. Auf nationaler Ebene wird die Arbeitsdemokratie durch die Gesellschaftspolitik zerstört (egal ob sie von links oder auf reaktive Weise von rechts kommt) und auf internationaler Ebene durch die Geopolitik (egal ob sie von Amerika oder auf reaktive Weise von Rußland ausgeht).

Kommt dir also jemand mit „Arbeitsdemokratie“ oder „Emotioneller Pest“ und verkündet, du sollst dich organisatorisch und ideologisch, also jeweils „demokratisch“, einpassen, sei auf der Hut! Gut möglich, daß er ganz und gar nicht für Arbeitsdemokratie und die Bekämpfung der Emotionellen Pest steht, sondern für das diametrale Gegenteil: die Emotionelle Pest.

Betrachten wir den Unterschied zwischen der im Grunde stets „ständestaatlichen“ und „standesrechtlichen“ autoritären Gesellschaft vor ca. 1960 und der heutigen bürokratisch-zentralistischen antiautoritären Gesellschaft. In der autoritären Gesellschaft war die Autorität lokal organisiert. Deutschland war flächendenkend von „Honoratioren“ bestimmt bis hinab zum Familienvater und dem Individuum, das „Schmied seines eigenen Glückes“ war. In der vorgeblich „emanzipatorischen“ Gesellschaft nach ca. 1960 wurde das durch die staatliche Bürokratie ersetzt, die die Menschen von den lokalen Autoritäten befreite. Heute ist man nicht mehr seines Glückes eigener Schmied, sondern verläßt sich auf das bedingungslose Grundeinkommen.

Arbeitsdemokratie steht für Selbststeuerung, d.h. du bist deine eigene Autorität. Ab dem Zeitpunkt, an dem man aufhören muß, Schalten und Walten zu können wie man will, zerfasert alles hoffnungslos. Das ist etwa in der DDR geschehen, als die von den Kapitalisen befreite Produktion durch alle möglichen und unmöglichen politischen Vorgaben behindert wurde und setzt sich heute unter Rudolf Habeck fort. Die Diktatur, also die Emotionelle Pest bricht ein. Gewisserweise ist Arbeitsdemokratie von Diktatur nicht zu unterscheiden (der „selbstherrliche Arbeitende“) und wird durch Diktatur zerstört (der „selbstherrliche Bürokrat“). Der, der die Arbeit macht, bestimmt. Punkt! Muß er sich mit anderen abstimmen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, ist das schnell das Ende der Produktivität. Arbeitsdemokratie funktioniert nur, wenn jeder „selbstherlich“ seine Arbeit macht und dabei die unterschiedlichen Arbeitsbereiche spontan ineinandergreifen.

Das versteinerte Kastenwesen der autoritären Gesellschaft und die diktatorisch-zentralistischen Elemente der antiautoritären Gesellschaft, deren „emanzipatorischen“ Vorzüge durchaus nicht zu unterschätzen sind, sind jeweils bloße Karikaturen einer genuin arbeitsdemokratischen Gesellschaft. Von daher sind Einwände wie „Dieses Vorgehen ist nicht arbeitsdemokratisch, sondern autoritär!“ oder „Dieses Vorgehen ist nicht arbeitsdemokratisch, sondern antiautoritär!“ meist daneben, denn die Arbeitsdemokratie ist in vieler Hinsicht „diktatorisch“ und in vieler Hinsicht „emanzipatorisch“. Oder mit anderen Worten: die autoritären und die antiautoritären Gesellschaften sind bloße Karikaturen der Arbeitsdemokratie – und ihre Versatzstücke enthalten gerade deshalb viel Arbeitsdemokratisches.

Ich verlange, daß sich andere meiner Autorität unterwerfen, wo ich die Expertise habe, genauso wie ich mich ihrer Autorität unterwerfe, wo sie die Expertise haben. Wirrköpfe mögen das als „faschistisch“, „sozialistisch“ oder gar „antiarbeitsdemokratisch“ abtun, aber diese Wirrköpfe sind tatsächlich – emotionell pestilent.

Das Qualitätsmanagement soll die Arbeitsdemokratie schützen, der Digital Service Act und allgemein, der „Kampf gegen den Haß“ soll die Emotionelle Pest bekämpfen: also die Zerstörung der Arbeitsdemokratie soll die Arbeitsdemokratie schützen, die organisierte Emotionelle Pest soll die Emotionelle Pest bekämpfen…

Lese Max Stirner!

Die drei Schichten der Arbeitsdemokratie

4. Februar 2025

Wer entscheidet, wer in arbeitsdemokratischen Prozessen jeweils das Sagen hat?

1. KERN: Der unmittelbare Arbeitsprozeß selbst: „Das, was am besten funktioniert, wird gemacht!“

2. MITTLERE SCHICHT: Im Zweifelsfall muß die Zeit entscheiden, d.h. der „freie Markt“. „Das beste Angebot setzt sich durch.“

3. FASSADE: Ist der „freie Markt“ keine Option, etwa wegen der Dringlichkeit, müssen arbeitsdemokratische Organisationen, beispielsweise Berufsgilden, für entsprechende Automatismen sorgen.

Beispiel für 1: In einem medizinischen Notfall, etwa auf einem Schiff, in einem Flugzeug oder in einem Zug, wird automatisch der Qualifizierteste helfen, der gerade zur Hand ist. In absteigeder Folge: Notärzte, Ärzte, Krankenpfleger, Laien mit einer Erste Hilfe-Ausbildung oder spontan jeder beliebige Passagier, wenn es schnellgehen muß. Es ist situationsabhängig und hängt auch vom Zufall ab. Im Einzelfall kann eine routinierte Krankenschwester vielleicht besser helfen als selbst ein Arzt.

Beispiel für 2: Durch die freie Arztwahl setzen sich die besten Arztpraxen durch. Letztendlich entscheidet der „Charakter“.

Beispiel für 3: Durch das Universitätssystem und die Berufsverbände kommt es zu einer Vorauswahl, d.h. es kann nur zwischen wirklichen Fachleuten ausgewählt werden.

Weitere Verdeutlichung:

1. VERTEILUNG IN DER FLÄCHE: Wer steht aktuell und von seinem Können her dem Ereignis am nächsten und kann es am besten bewältigen?

2. ZEIT: Wer setzt sich im Wettbewerb durch?

3. VERTIKALE VERTEILUNG: Wer hat den besten Überblick und damit die größte professionelle Macht?

Das sind die drei Arte von Autorität:

1. Art: die unmittelbar situationsgebundene Autorität;

2. Art: die Autorität, die aus der Auswahl der Tüchtigsten erwächst; und

3. Art: die mittelbar situationsübergreifende Autorität.

Szenario A: (1.) Im Gefecht mit seinen unvorhersehbaren Lagen muß auf einem Kampfabschnitt gegebenenfalls ein Mannschaftsgrad führen. (2.) Wer das ist, ergibt sich aus der Autorität, die der Einzelne im Laufe der Zeit unter den Kameraden gewonnen hat. (3.) Im Normalfall und in jedem Fall bei größeren Verbänden bestimmen aber Unteroffiziere oder Offiziere des jeweils höchsten Rangs.

Szenario B: (1.) In einer Autoreparaturwerkstatt macht jeder seine Arbeit. (2.) Die Verteilung der einzelnen Spezialtätigkeiten hat sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert, nach dem Talent und den Vorlieben der einzelnen Arbeiter. (3.) Im Zweifelsfall weisen der Meister und dessen Gesellen die einzelnen Arbeiten bestimmten Arbeitern zu.

Szenario C: (1.) Der Erfolg eines Forschungslabors hängt vom Können und dem Engagement der einzelnen Laboranten ab. (2.) Für ein konstant hohes Niveau sorgt die Angst um den eigenen Arbeitsplatz sowohl in der Konkurrenz untereinander als auch in der Konkurrenz mit anderen Laboren. (3.) Der Laborleiter und sein Team sind dafür verantwortlich, daß die richtigen Fragen an die Natur gestellt werden.

Szenario D: (3.) Beim Aufbau bzw. der Übernahme seiner diversen Unternehmen verließ sich Elon Musk (1.) auf die Expertise und den Input von und die Kritik durch seine hochqualifizierten Mitarbeiter. (2.) Minderqualifizierte und überflüssige Mitarbeiter wurden ausgesiebt.

In der antiautoritären Gesellschaft, wie sie sich seit ungefähr 1960 ausgebildet hat, ist es zu einer Erosion auf allen drei Ebenen der Arbeitsdemokratie gekommen, was schon bald zum Kollaps der Zivilisation insbesondere in Deutschland führen wird. Heute fühlt sich aufgrund der permissiven Kindererziehung jeder Schwachkopf zu wirklich allem berufen, selbst zum Wirtschaftsminister und zur Chefdiplomatin. Die natürliche Auslese des Besten und Geeignetsten wird als „faschistisch“ denunziert und durch mafiöse Mechanismen ersetzt. Die Vorgaben, die die Leitung erläßt, können nur noch als psychotisch und kriminell bezeichnet werden. Man denke nur mal an das endgroteske Heizungsgesetz und andere Nerobefehle.

Sexualpolitischer Schulungsbrief, November 2024

9. November 2024

Liebe, Arbeit und Wissen sind zusammen die Quelle unseres Lebens. Die Emotionelle Pest versucht diese Quelle zum Versiegen zu bringen.

„Emotionelle Pest“ ist immer dann, wenn aus irrationalen Gründen das aus der Umgebung beseitigt wird, was einen stört. Wenn ich gegen einen Nachbarn vorgehe, der laut Musik macht, ist das natürlich nicht „emotionell pestilent“, sondern schlicht rationale Notwehr. Ist der Lärm aber nur Vorwand und gehe ich deshalb gegen ihn vor, weil ich sein Liebesglück und seine Lebensfreude nicht ertragen kann, dann bin ich durch irrationale Gefühle motiviert, d.h. die Anklage „Ruhestörung“ ist eine Ausrede (teilweise sogar gegenüber mir selbst!), um dieses mich störende Glück einfach nur wegzukriegen. Wenn meine „Initiative gegen Ruhestörung“ bei genauso wie ich unglücklich gepolten weiteren Nachbarn Resonanz findet, ist die Illustration für den Begriff „Emotionelle Pest“ perfekt: die Seuche breitet sich wie ein Virus aus.

Die Emotionelle Pest ist die Antithese zu dem, was unser Leben selbst in seinen Grundlagen ausmacht. Sie richtet sich entsprechend neben der Sexualökonomie auch gegen die Arbeitsdemokratie. In der Tat ist praktisch unser gesamtes politisches und bürokratisches System nichts weiter als organisierte Emotionelle Pest. Man betrachte etwa wie das Finanzamt dich doppelt und dreifach besteuert und du dich für jeden Cent rechtfertigen mußt, während die Bürokratie, für die dieses Blutgeld mit mafiaartigen Methoden ausgepreßt wird, dein harterarbeitetes Geld für inländische Parasiten und ausländische Potentaten ungeprüft rauswirft als sei es Dreck. Sie hassen dich und sie hassen dieses Land! Man braucht sich nur anschauen, was für gruselige Gestalten mittlerweile die einstige Arbeiterpartei SPD bevölkern und wie sie das Leben des einfachen Arbeiters zunehmend zur Hölle machen!

Dabei sollte man sich vor dem Psychologisieren soziologischer Prozesse in Hut nehmen. Ganz am Anfang gesellschaftlicher Entwicklungen stehen nie „Ideen“, auch nichts Tiefenpsychologisches und selbst Bioenergetisches nicht, sondern stets ökonomische und „materielle“ Faktoren. Die psychischen und energetischen Faktoren gewinnen erst danach ihre Durchschlagskraft. Beispielsweise waren der Erste und der Zweite Weltkrieg Ursache der sexualökonomischen Veränderungen weltweit, denn erstmals mußte sich Staat und Gesellschaft mit Kondomen, Geschlechtskrankheiten, eklatantem Frauenüberschuß etc. beschäftigen. Das kulminierte schließlich in der Formation der antiautoritären Gesellschaft ab 1960. Erst später, in der heutigen durchideologisierten antiautoritären Gesellschaft verdrängen psychische und energetische Faktoren alle ökonomischen und materiellen Bedingtheiten. Ideologie wird zum alles entscheidenden Faktor. Selbst die Außenpolitik ist nicht mehr interessenorientiert, sondern wird „feministisch“!

Jede Ideologie, die Ideologie an und für sich, hat stets nur eine Funktion: die ökonomischen und „materiellen“ Bedingtheiten unsichtbar zu machen. Beispielsweise tun die Großkonzerne heutzutage alles, um eine (pseudo-) linke, woke Agenda durchzudrücken, in der sich alles um Gender- und Rassenfragen sowie vermeintlich ökologische Fragen dreht, um den Klassenkonflikt zwischen denjenigen die arbeiten, aber immer weniger am Bruttosozialprodukt teilhaben, und denjenigen, die von Kapitalerträgen leben und dabei immer mehr vom gesellschaftlichen Reichtum einheimsen, zu verschleiern.

Nach Marx und Engels bedeutet Arbeit immer und ausschließlich das Zusammengehen von einem gedanklichen Plan und dessen physischer Ausführung mit dem Ziel ein Arbeitsprodukt zu erstellen. In einer kommunistischen („arbeitsdemokratischen“) Gesellschaft sind diese beiden Elemente (Plan und Tätigkeit) auf allen Ebenen vertreten, d.h. auch der einzelne Arbeiter „plant mit“ und der Kapitalist arbeitet. In einer monopol-kapitalistischen („Rockefelleristischen“) oder staats-kapitalistischen (Stalinistischen) Gesellschaft wird der Plan zentralisiert, der einzelne Arbeiter wird zum bloßen Sklaven und das ganze immer ineffizienter und verpeilter werdende System wird nur noch durch ideologische Verblendung aufrechterhalten.

Zentrales Element dieser Verblendung ist die Sexualunterdrückung, während nämlich materielle Not zu rationalem Handeln führt, das diese Not aufhebt, wirkt sexuelle Not genau gegenteilig. Wir haben in den letzten Jahren eine Jugend herangezogen, die ganz in ihren eigenen Problemen, vor allem „Orientierungslosigkeit“, und einer gesellschaftlichen Ideologie aufgeht, die um ein einziges Thema kreist: die Verherrlichung und Propagierung orgastischer Impotenz. Je kränker, verkorkster, „nicht-binärer“, perverser bzw. natürlich „diverser“ du bist, desto höher ist dein gesellschaftliches Ansehen – vor allem aber wenn du dich für die Perpetuierung dieser seelischen Versumpfung einsetzt. Statt sich um reale gesellschaftliche Machtstrukturen zu kümmern, tut man das, was von BlackRock vorgegeben wird und „engagiert“ sich für die Regenbogenagenda, zu der auch schwarze und braune Streifen gehören, um queere Schwarze und PoC-Communitys („Farbige“) zu repräsentieren. Aus Protest gegen „Trump und das Patriarchat“ rasieren sich jetzt amerikanische Frauen das Haupt und wollen in den nächsten vier Jahren so unattraktiv wie irgendmöglich für Männer sein.

Reichs WAS IST KLASSENBEWUSSTSEIN? 90 Jahre später

23. Oktober 2024

1934 erläuterte Reich in seiner Schrift Was ist Klassenbewußtsein?, wie das Klassenbewußtsein der vom System ausgebeuteten Arbeiter zersetzt wurde. Sie, die sämtliche Werte erschaffen haben und deshalb danach streben müßten, die Früchte ihrer Arbeit, den „Mehrwert“ ihrer Mühen auch zu genießen, statt immer weiter zu verelenden, identifizieren sich mit dem Ausbeutersystem, indem sie über ihr manipuliertes Gefühlsleben in es eingebunden werden. Der Arbeiter identifiziert sich durch „Enkulturation“ mit den „Werten“ der Kapitalistenklasse.

Genau das gleiche haben wir heute plastisch vor Augen, wo die arbeitende Bevölkerung von Kindheitstagen an so abgerichtet wird, daß sie sich mit dem „Wertesystem“ der gesellschaftlichen Parasiten identifiziert. Man betrachte etwa die Vita der geistig minderbemittelten Außentoastbrotparasitin oder die Aktivitäten irgendwelcher ProfessorInnen für „Technik und Diversität“. Sie treiben uns in Kriege, von denen nur das Finanzkapital profitiert, zerstören systematisch unsere Lebenswelt und brechen uns ökonomisch das Rückgrat. Oder man vergegenwärtige sich, daß die „Arbeiterpartei“ SPD heute Tummelplatz der Kinder der staatlichen Ausbeuterklasse ist, die nur für eins kämpft: daß die Zahl der höheren Beamten, der nichtsnutzigen Funktionäre und der Mitarbeiter sogenannter „Nicht-Regierungs-Organisationen“ exponentiell wächst, zusammen mit dem Lumpenproletariat „Bedürftiger“, die sie „betreuen“ können und die sie umgekehrt „demokratisch“ an der Macht, das heißt an den Futtertrögen hält.

Gesichert wird die Herrschaft der ausbeuterischen Parasiten dadurch, daß deren Weltsicht durch die Schulen und Universitäten, vor allem aber durch die Medien zur Gesamtatmosphäre der Gesellschaft gemacht wird. Das ganze natürlich abgesichert durch einen immer brutaler vorgehenden Repressionsapparat und eine Klassenjustiz, der zufolge ich Weidel als „Nazischlampe“ titulieren kann, aber hart sanktioniert werde, wenn ich Habeck als „Bahnhofspenner“ bezeichne. Aber an und für sich ist diese Repression überflüssig, da von vornherein jedwedes Klassenbewußtsein der um ihre Zukunft (und die akkumulierte Arbeitsleistung ihrer Vorfahren) Betrogenen von einer Kultur hintertrieben wird, die die Gefühle prägt und uns unserer authentischen Sprache beraubt, bis wir das vermeintliche „Staatswohl“ zersetzende Gedanken nicht mal mehr – denken können.

Ohnehin wird jedwede Klassensolidarität unmöglich gemacht, weil durch die Überfremdung jeder Rest einer Arbeiterkultur zerstört wird. Ziel sind homogenisierte Siedlungs- und „Ansiedlungsgebiete“ für das internationale Großkapital, das die Staaten zu ihren Agenturen und die NGOs zu ihren Stoßtruppen im Klassenkampf von oben gemacht haben. Von der systematischen Verschwuchtelung, selbst von Fußballfans, will ich erst gar nicht anfangen. Die Farben der Bisexualität sind „Rosa plus Blau“. Identitätsloses, geschlechtsloses Sklavengetier. – Die Zersetzung des Klassenbewußtseins beginnt genau hier. Wehe dem, der diese schwule Scheiße nicht unterschreiben will!

Das ägyptische Geheimnis der Linksreichianer

12. Oktober 2024

Linksreichianer waren und sind immer wieder empört, daß seit Erscheinen von Elsworth F. Bakers Der Mensch in der Falle 1967, dann von Paul Mathews und schließlich heute von Charles Konia die Orgonomie ins rechtskonservative Lager versetzt wurde. Angesichts dessen, daß das eine direkte Fortführung dessen war und ist, was Reich im wachsenden Maße vertreten hat: Woher diese Empörung mit dem Vorwurf eines politischen Mißbrauchs der Orgonomie? Und zwar von Leuten, die umgekehrt sich am linken Rand des linksliberalen Mainstreams bewegen und das offensiv vertreten?

Was sie aufregt und vor Wut beben läßt, wird deutlich, wenn ihr Hauptargument laut wird: „Baker et al. mißbrauchen die Orgonomie für ihre eigene politische Agenda.“ Und wie ungerecht es doch sei, daß man ihre, der Linksreichianer, entgegengesetzte politische Ansichten, etwa ihre Unterstützung von Killary Clinton und Camela Harris, nun skandalisiere. Was beim Kampf gegen Baker et al., Trump und in Deutschland gegen die AfD auffällt, ist der Schrecken vor und die Empörung angesichts der Aggressivität mit der die Rechten ihre Position vertreten. Linke sind das schlichtweg nicht gewöhnt. Wie selbstverständlich gehen sie stets davon aus, daß Konservative schwach und eingeschüchtert reagieren, eben „konservativ“, wenn der „unaufhaltsame Fortschritt“ seinen sozialistischen Gang geht.

Ein Konservativer, der nicht nur nicht zurückweicht, sondern ganz im Gegenteil zum Gegenangriff übergeht oder gar von sich aus angreift, kann in den Augen eines Linken nichts anderes sein als ein „Nazi“, das ultimative Böse. Konservative haben gefälligst schulterzuckend die Überfremdung des eigenen Lebensraums hinzunehmen und gar zu fördern, so wie es die CDU unter Merkel und die Republikaner unter Bush jr. getan haben. Wenn nun aber Trump und die AfD sich dem Unrecht entgegenstellen, dann … „Nazis!“

Genauso reagierte ein Gutteil der „Reichianer“ auf Baker, Mathews, Konia und deren Gesinnungsgenossen: mit Schock, Verwirrung, Panik und Haß. Es wäre für sie akzeptabel gewesen, wenn Baker, Mathews und Konia folgenlos mit „konservativen Versatzstücken“ des späten Reich hantiert hätten, aber dem konservativen Charakter eine stärkere Bindung an den bioenergetischen Kern zuzuschreiben und den „modernen Liberalen“ in Amerika bzw. den Sozialdemokraten in Europa als Verkörperungen der Emotionellen Pest zu charakterisieren, die es offensiv zu bekämpfen gelte, führte und führt bei Linksreichianern zur emotionalen Kernschmelze. So etwas erwarten sie einfach nicht, dafür stehen ihnen keine adäquaten Bewältigungsmuster zur Verfügung, weshalb sie nur wirr und buchstäblich mit Schreikrämpfen reagieren können.

Gut, die Linken erwarten keine „konservative Aggression“ und reagieren empört, hilflos und voller Panik auf sie, aber warum? Den Konservativen und den Linken kann man sich wie zwei Pyramiden vorstellen: die eine, die konservative Pyramide, steht unverrückbar natürlich auf ihrer breiten Basis, während die andere, die linke Pyramide, unnatürlich prekär auf ihrer Spitze steht. Das hat fünf Aspekte:

  1. Die stabile „konservativen“ Pyramide ruht fest in der Realität, d.h. ihr breites Fundament unten symbolisiert all das Faktenwissen, die Evidenz, die Lebenserfahrung, Realitätstauglichkeit, die Arbeitsdemokratie, während die kleine Spitze oben der daraus abgeleiteten Theorie entspricht. Bei der labilen „linken“ Pyramide wird alles von einem utopischen Wolkenkuckucksheim bestimmt, das in keinster Weise im realen Leben verankert ist. Man schaue sich die gegenwärtige kommunistische Regierung der BRD an!
  2. Konservative leben in der realen Welt und beschäftigen sich mit mondänen, faktischen Dingen, sie sind sozusagen „Materialisten“, Handwerker, Bauern, Arbeiter, Unternehmer. Sie stehen mit beiden Beinen auf der Erde. Sie sind wie Donald Trump. Linke sind von Natur aus spintisierende Platonisten, die akrobatisch auf abstrakten Ideen von „Gerechtigkeit“ und „Liebe“ balancieren, so wie eine Pyramide, die auf ihrer Spitze steht.
  3. Die überwiegende Mehrheit der Menschen sind zumindest charakterstrukturell konservativ oder gemäßigt liberal, während wirkliche Linke, als pestilente Charaktere (Emotionelle Pest), eine verschwindend kleine Minderheit sind, die sich in Sekten wie der SPD oder der Redaktion des Spiegel organisiert hat, und trotz ihrer flächendeckenden Dominanz, was die öffentliche Meinung betrifft, eine klitzekleine Minorität bleibt, die sich zwar als die alles tragende Elite empfindet, aber gleichzeitig auch spürt, daß die Massen sie zerquetschen wird – wie bei einer auf den Kopf gestellten Pyramide.
  4. Die labilen Linken geraten aber vor allem deshalb in Panik, wenn sie in Frage gestellt werden, weil diese beiden Pyramiden in erster Linie die Bioenergetik symbolisieren: Der Konservative ist durch die Muskelpanzerung, die ihn beherrscht, im Körper verankert und hat einen (wenn auch mystisch verzerrten) Kontakt zum bioenergetischen Kern, von daher ist er „bioenergetisch stabil“. Der Linke, mit seiner intellektuellen Abwehr, d.h. okularen „Kopfpanzerung“ und seiner kompletten Abgeschnittenheit vom bioenergetischen Kern steht hingegen buchstäblich auf dem Kopf und droht ständig umzukippen.
  5. Konservative sind es gewohnt mit starken „Bauchgefühlen“ umzugehen, während Linke mit der unerwarteten bioenergetischen Erregung nicht umgehen können, weil bei ihnen alles kopflastig ist und sie folglich die Energie weder binden, noch in Muskelaktivität umsetzen können, – wie eine Pyramide, die auf dem Kopf steht. Linke können wegen ihrer strukturellen Labilität mit Aggressivität nicht umgehen. Sie sterben fast vor Angst!

Es gibt, bleiben wir im spätestens jetzt schiefwerdenden Bild, für die auf dem Kopf stehende Pyramide nichts Erschreckenderes als mit einer aggressiv umstürzlerischen auf der Bodenplatte stehenden Pyramide konfrontiert zu sein, von der man doch eher harmlose Beharrung erwarten würde. Von daher, aus diesem Schrecken des „Sie bewegt sich doch!“ heraus, stammt all das linke Gerede vom verfassungsfeindlichen, systemumstürzenden Trump bzw. der AfD. Die Apokalypse! Von daher auch die entsprechende Reaktion der Linksreichianer auf das American College of Orgonomy, die einzige, DIE EINZIGE legitime Vertretung der Orgonomie!

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 123)

13. April 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Reich war der Überzeugung, daß die Arbeitsdemokratie (und somit auch die „Eigenheit“ der Individuen bzw. die LSRity), so sehr sie auch mit Füßen getreten wird, bereits im Hier und Jetzt überall existiert und daher „nur“ ausgebaut bzw. als solche besser artikuliert werden muß. Auch Stirner ist alles andere als ein Utopist, da die ersehnte Welt, die aus Vereinen von Egoisten besteht, schon jetzt alltäglich funktioniert – entsprechend Reichs „Utopie“ von der Arbeitsdemokratie. Einem seiner Kritiker, der ihm Utopismus vorwarf, entgegnete Stirner:

Sähe Heß (der besagte Kritiker) das wirkliche Leben, worauf er doch soviel hält, aufmerksam an, so würde er hunderte von solchen teils schnell vorübergehenden, teils dauernden egoistischen Vereinen vor Augen haben. Vielleicht laufen in diesem Augenblicke vor seinem Fenster Kinder zu einer Spielkameradschaft zusammen; er sehe sie an und er wird lustige egoistische Vereine erblicken. Vielleicht hat Heß einen Freund, eine Geliebte; dann kann er wissen, wie sich das Herz zum Herzen findet; wie ihrer zwei sich egoistisch vereinen, um aneinander Genuß zu haben, und wie keiner dabei „zu kurz kommt“. Vielleicht begegnet er ein paar guten Bekannten auf der Straße und wird aufgefordert, sie in ein Weinhaus zu begleiten; geht er etwa mit, um ihnen einen Liebesdienst zu erweisen, oder „vereint“ er sich mit ihnen, weil er sich Genuß davon verspricht? Haben sie sich wegen der „Aufopferung“ schönstens bei ihm zu bedanken, oder wissen sie’s, daß sie zusammen auf ein Stückchen einen „egoistischen Verein“ bildeten? Freilich wird Heß es diesen trivialen Beispielen nicht ansehen, wie inhaltsschwer und wie himmelweit verschieden sie von den heiligen Gesellschaften, ja von der „brüderlichen, menschlichen Gesellschaft“ der heiligen Sozialisten sind. (Stirner, Max: Parerga, Kritiken, Repliken, Nürnberg 1986, S. 204)

Das ist das Problem der Arbeitsdemokratie: daß die „einfachen Menschen“ nicht die Macht übernehmen politisch und „intellektuell“. Reich ist bei seinen Sexpol-Abenden aufgefallen, daß die „einfachen“ Menschen zu bestimmten Fragen weitaus vernünftigere Ansichten vertreten als seine psychoanalytischen und Apparatschik-Kollegen, die, losgelöst vom tatsächlichen Leben wie sie sind, immer „um den heißen Brei herumreden“, wie man so schön sagt. „Heilige Sozialisten“! Mit traumwandlerischer Sicherheit weichen sie der LSR-Essenz aus – und durch die dergestalt erzeugte Freifläche weisen sie auf eben diese LSR-Essenz hin. Genau diese Dialektik ist die „bioenergetische“ Grundlage von Bernd Laskas Arbeit, die nur scheinbar intellektualistisch abgehoben ist! Er hat immer wieder darauf bestanden, daß er aus der „Arbeitssphäre“ stammt.

Letztendlich geht es um den Unterschied zwischen dem liberalen („linken“) Charakter und dem konservativen Charakter, der heute sichtbarer wird als je zuvor, wo die „einfachen Menschen“, „die Arbeiter“, AfD wählen, die Herrschenden und Parasiten jedoch fast durchweg rotgrün sind – und „heiliger“ als jemals zuvor.

Peters epochemachendes 10 Punkte-Programm für die Neue Rechte

10. Oktober 2023

1. Das Subjekt der Geschichte sind weder Klassen noch „Rassen“ (Ethnien, Nationen), sondern alle Arbeitenden, egal ob sie im Hamburger Hafen Container verladen oder als „Kapitalisten“ eine Firma für Logistiksoftware gegründet haben. Daß es im Arbeitsprozeß reale „Klasseninteressen“ (etwa gegen eingeschleuste nichtarbeitende Parasiten) gibt und Menschen mit dem gleichen ethnischen Hintergrund reibungsfreier zusammenarbeiten können, ist unbenommen.

2. Das Konzept der „Emotionellen Pest“, die immer dann vorliegt, wenn sich bei einer Handlung das vorgegebene Motiv nicht mit dem eigentlichen Motiv deckt („Verraten durch einen Kuß“): sie ist sowohl für die angeblich „humanistische Massenmigration“ als auch für die Spaltungen unter jenen verantwortlich, die dagegen etwas tun wollen – das vorgegebene Motiv deckt sich nicht mit dem eigentlichen Motiv deckt.

3. Die Massenpsychologie grundsätzlich jedweden …ismus: die Massen sind freiheitsunfähig, so daß jede Revolution kontraproduktiv sein wird, Es kann nur eine „Empörung“ im Sinne Stirners geben, durch die man sich selbst verändert (die „Prepper“ sind ein schönes Beispiel).

4. Ein Metamodell der Politik: das Dreischichtenmodell und die daraus abgeleitete soziopolitische Charakterologie, die die Forschung neuerdings immer und immer wieder bestätigt. Die politische Einstellung ist Teil der individuellen biologischen Struktur!

5. Reichs Sexualökonomie bietet eine Alternative zur allgemeinen Dekadenz, die im Kern nichts anderes als sexuelle Perversion ist.

6. Eine Utopie: das Ende des Muckertums und der Domestizierung, die Kinder der Zukunft – befreit vom Über-Ich.

7. Lebenspraxis: die „Arbeitsdemokratie“ als Kern und gleichzeitiges Korrektiv des Anarcho-Kapitalismus – entsprechend Stirners Verein als Kern und Korrektiv der „Gemeinschaft“.

8. Eine Denkmethode, die nach dem Gemeinsamen von Gegensätzen sucht und auf diese Weise die Kategorien der Wirklichkeit anpaßt, Kategorien sinnvoll ordnet, Kategorienfehler beseitigt, d.h. Klarheit schafft.

9. Die Entdeckung des Orgons, die, da dessen Funktionsgesetze auf allen Größenebenen und in allen Funktionsbereichen identisch sind, es erlaubt, jeweils nicht gegen, sondern mit „dem Fluß des Leben“ zu arbeiten.

10. Das Konzept der „Gegenwahrheit“: beispielsweise ist Politik an und für sich irrational, aber wir verurteilen uns zur Randexistenz einer folgenlosen Fundamentalopposition, wenn wir nicht einsehen, daß man immer abwägen muß zwischen weniger schlimm (AfD) und ganz ganz ganz schlimm (beispielsweise CDU). Mit den unsterblichen Worten Dr. Helmut Kohls: „Wichtig ist, was hinten rauskommt!“

Die Stirn und die Faust des Arbeiters

27. Juni 2023

Jetzt haben wir uns mit dem Kern, der mittleren (sekundären) Schicht und der Fassade der biophysischen Struktur beschäftigt. Aber ist der Mensch nicht vor allem ein SOZIALES Wesen? Wir wenden uns deshalb dem orgonotischen Energiefeld zu, das die Menschen einhüllt und mit anderen Menschen verbindet.

Ohne ein „Du“ würde es ein „Ich“ gar nicht geben! Es würde keine Sprache geben, nicht mal irgendwelche Konzepte, um irgendwas zu begreifen. Aber diese Theorie ist müßig, weil es uns von Anfang an nicht geben würde. Ohne Mutter wären wir verreckt, selbst wenn für unser leibliches Wohl gesorgt worden wäre. Und überhaupt: ohne die kollektive Zivilisation wären wir nackte Schimpansen mit Muskelatrophie, die in der Nähe des Nordpols bibbernd vor Angst und Kälte durch naßkalte germanische Urwälder tapsen…

Wie ist das alles entstanden, das uns am Leben erhält? Wir haben uns gemeinsam, wechselseitig, aus dem Morast gezogen und tun das alltäglich von neuem – bzw. wir würden es tun, wären wir nicht emotional verkrüppelt (gepanzert). Man denke nur an alltägliche Gespräche. Entgegen der allgemeinen Annahme geht es bei ihnen im Wesentlichen nicht darum, sich bei einer Argumentation durchzusetzen oder nur Kontakt zu halten, noch darum, die andere Person zu verstehen, etc. – eigentlich geht es überhaupt nicht um die beiden Personen! Der Austausch im Gespräch ist ein Akt der Zeugung von etwas Drittem, der Schaffung eines gemeinsamen Kindes, d.h. einer neuen Idee, einer Vision, eines Konzepts, eines Ansatzes, was auch immer. Es ist ein Akt der wechselseitigen Erregung der besagten Energiefelder der Menschen bis es zur orgonotischen Erstrahlung kommt: zur Erleuchtung, zur Einsicht. Es ist wie beim Bau eines Hauses, bei dem wir uns gegenseitig einen neuen Ziegelstein reichen, der in das werdende Gebäude eingepaßt wird, bis wir fertig sind und unser neues Zuhause betreten können. Das nennt sich „Arbeitsdemokratie“!

„Arbeit“ ist das Agieren nach einer Einsicht, denn ansonsten wäre es nur Muskelaktivität im Leerlauf. „Demokratie“ bedeutet, daß wir zu diesen Einsichten nur gemeinsam gelangen und sie nur gemeinsam materiell umsetzen können. Die Früchte dieser Arbeit gehören den Arbeitenden. Alles andere ist Emotionelle Pest und muß erbarmungslos ausgemerzt werden.

Peter liest die kommentierte Neuauflage der Originalausgabe von Reichs MASSENPSYCHOLOGIE DES FASCHISMUS (Teil 5)

6. Januar 2023

In der Ausgabe der Massenpsychologie des Faschismus von 1933 heißt es:

Wenn revolutionäre Propaganda die kardinale Aufgabe hat, das Proletariat zu „entnebeln“, so kann das nicht einfach dadurch geschehen, daß man an sein notabene unentwickeltes bzw. unreines Klassenbewußtsein appelliert, auch nicht allein dadurch, daß man ihm die objektive ökonomische und politische Lage ständig vor Augen führt, gewiß nicht allein dadurch, daß man den an ihm geübten Betrug ständig entlarvt. Die allererste Aufgabe der revolutionären Propaganda ist die verständnisvollste Rücksichtnahme auf die Widersprüche im Arbeiter, auf die Tatsache, daß nicht etwa ein klares Klassenbewußtsein überdeckt oder vernebelt ist, sondern daß die das Klassenbewußtsein bildenden Elemente der psychischen Struktur teils unentwickelt, teil durchsetzt mit gegenteiligen kleinbürgerlichen Strukturbestandteilen sind. Das Herausdestillieren des Klassenbewußtseins der breiten Massen ist wohl die Grundaufgabe der Propaganda. (Reich 1933, S. 74)

In der Ausgabe von 1945, bzw. in deren deutschen Manuskript, wurde das vorsichtig korrigiert:

Wenn die revolutionäre Propaganda die kardinale Aufgabe hatte, „das Proletariat zu entnebeln“, so konnte das nicht einfach dadurch geschehen, daß man an sein „Klassenbewußtsein“ appellierte, auch nicht allein dadurch, daß man ihm die objektive ökonomische und politische Lage ständig vor Augen führte, gewiß nicht allein dadurch, daß man den an ihm geübten Betrug ständig entlarvte. Die allererste Aufgabe der revolutionären Propaganda wäre die verständnisvollste Rücksichtnahme auf die Widersprüche im Arbeiter gewesen, auf die Tatsache, daß nicht etwa ein klarer revolutionärer Wille überdeckt oder vernebelt war, sondern daß das Revolutionäre in der psychischen Struktur teils unentwickelt, teils mit gegenteiligen reaktionären Strukturelementen durchsetzt war. Das Herausdestillieren der revolutionären Gesinnung der breiten Massen ist wohl die Grundaufgabe bei der Freilegung ihrer gesellschaftlichen Verantwortlichkeit. (Fischer TB, S. 79f)

Das „Kleinbürgertum“ wird durch „das Reaktionäre“ ersetzt, das „Klassenbewußtsein“ durch „revolutionäre Gesinnung“ und dabei an die „gesellschaftliche Verantwortung“ appelliert. Es geht, wie es in der Übersetzung von T.P. Wolfe so schön heißt, um „liberating their social responsibility“. Man sieht hier unmittelbar, wie hinter der Marxistischen Ausdrucksweise von 1933 sich ein sozusagen „charakteranalytischer“ Ansatz verbarg (sozusagen die Freisetzung genitaler Strebungen, die aufgrund der Sexualmoral mit prägenitalen Anteilen versetzt sind, was zu paralysierenden Widersprüchen führt), der gleichzeitig auf die Welt der Arbeitsdemokratie vorverweist, mit der Freisetzung des bioenergetischen Kerns und der funktionellen Harmonie von Freiheit („Revolution“) und gesellschaftlicher Verantwortung.

Reich hat nichts gegen „Wertungen“:

Die bürgerliche akademische Forschung fordert die Trennung von Sein und Sollen, Erkennen und Handeln. Sie dünkt sich daher „unpolitisch“, der Politik disparat. Die Wissenschaft der Logik behauptet sogar, daß sich aus dem Sein niemals das Sollen ableiten lasse. Wir erkennen darin eine Beschränkung, die den Zweck hat, sich ungestört akademischer Forschung hingeben zu können, ohne auch die Konsequenzen, die jeder ernsthaften wissenschaftlichen Einsicht innewohnen, ziehen zu müssen, Konsequenzen, die regelmäßig fortschrittlich, sehr oft umstürzlerisch sind. Für uns geht die Bildung theoretischer Ansichten nicht nur aus den Notwendigkeiten des lebendigen Lebens, aus dem Zwange, praktische Probleme unseres Daseins zu lösen, hervor, führt die theoretische Ansicht nicht nur zu neuem, besserem, angepustetem Handeln und Bewältigen der praktischen Aufgaben; mehr, eine Theorie gewinnt für uns nur dann Wert, wenn sie sich in der Praxis und durch sie bestätigt. Alles andere überlassen wir den Jongleuren des Geistes, den Hütern der bürgerlichen „Werte“ordnung. (Reich 1933, S. 159)

„Wertungen“ werden zwar auch von der „nationalsozialistischen Mystik“ vorgenommen, doch Reich leitet sie „aus den Bedingungen des gesellschaftlichen Prozesses [ab], der als ‚Niedergang‘ einer Kultur in Erscheinung tritt, um die vorwärtsdrängenden und die bremsenden Kräfte zu erkennen, die Erscheinung des Niedergangs als historisches Ereignis zu begreifen und nicht zuletzt die Keime der neuen Kulturformen zu sichten, denen wir dann zur Geburt verhelfen“ (S. 90f). Das entspricht weitgehend der Charakteranalyse, wo es darum geht die prägenitalen Anteile von den genitalen zu scheiden und den letzteren zum Durchbruch zu verhelfen. Daß das nichts mit Marxismus zu tun hat, sieht man etwa an der heutigen Gender- und Transgender-Diskussion, wo Linke praktisch immer geradezu automatisch für die prägenitalen Strebungen plädieren, weil die auf abstrakte Weise „progressiv“, d.h. gegen das Überkommene sind.

Heute, in der antiautoritären Gesellschaft, kann der, wenn man so will, „Reich’sche Massenpsychologe“ nur auf Seiten der AfD stehen. Und das nicht, weil sich die Orgonomie seit 1933 großartig geändert hätte, sondern weil heute die Schweinerei größtenteils links steht.