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Pornosophie oder: Die Unfähigkeit etwas zu Ende zu denken

5. Oktober 2023

Indien ist durch zwei Dinge gekennzeichnet: eine schier unfaßbare sexuelle Repression und zweitens das ständige Bemühen „den Geist zu bändigen“. Wirklich alles dreht sich darum, die Gedankentätigkeit zu fokussieren mittels Atemtechnik, „Mantras“, Konzentrationsübungen, etc. Beides gehört untrennbar zusammen! Zwischen dem freiflottierenden Grübeln und der freiflottierenden unbefriedigten genitalen Erregung besteht ein unmittelbarer Zusammenhang, den wir tagtäglich am eigenen Leibe erfahren.

Ich glaube, die Unfähigkeit, in den Schlaf zu fallen und den Schlaf aufrechtzuerhalten, ist darauf zurückzuführen, daß eine Gestalt nicht geschlossen wird und uns das Bemühen des Abschließens im „Tagesmodus“ hält. Diese Unfähigkeit etwas zu Ende zu denken, ist ein Element der orgastischen Impotenz, die ihrerseits in gewisser Weise auch die Unfähigkeit ist, eine „Gestalt zu schließen“. In beiden Fällen bleibt die Erregung bestehen und damit auch die geistige Aktivität, insbesondere die Phantasie.

Eigentlich ist alles übliche Denken, Grübeln, Theoretisieren, alle übliche „Wissenschaft“, Religion, Philosophie und Kultur nichts anderes als eine Funktion von Energie, die nicht vollständig entladen wurde und nun sozusagen im Leerlauf agiert. Sie hält, ähnlichem einem vollen Magen mit unverdaulichem Zeugs, die Menschen nachts wach und, nachdem die Sonne aufgegangen ist, hält es sie am Träumen („Tagträume“). Die ganze gepanzerte Gesellschaft ist nichts anderes als ein pornographisches Trauerspiel aus nicht entladener genitaler Energie.

Ist das nicht eine verrückte Übertreibung? Nein! Es ist das, was ohnehin jeder glaubt, jedenfalls war genau das die Theorie von Freud: daß die Kultur auf die Unterdrückung der genitalen Lustfunktion zurückzuführen ist und nichts anderes darstellt als umgelenkte Libido.

Man kann nicht einmal ansatzweise verstehen, wie grundlegend revolutionär Reich war, wenn man nicht sieht, daß er die Freudsche Irrsinnstheorie vom Kopf auf die Füße gestellt hat: diese „Kultur“ ist Ersatzbefriedigung und ihre vermeintliche Weisheit und Gelehrsamkeit ist nur „Pornosophie“. Eines Tages wird die Orgonomie diesem unappetitlich ranzigen Chaos, das wir Zivilisation nennen, ein Ende setzen – und die wahre Zivilisation wird anbrechen.

Nochmals: das gesamte gepanzerte Denken ist nicht Philosophie (die Liebe zur Weisheit), sondern Pornosophie (ja, das ist ein Wort!). In der antiautoritären Gesellschaft wird die Pornosophie ganz offen zur Staatsdoktrin.

Und was wird man dagegen tun? Statt zu einer genuin sexuellen Revolution zu führen, werden die Konservativen genau das gleiche tun, wie einst in Indien: der Kreis wird nicht geschlossen werden (orgastische Potenz), sondern der Kreis selbst wird angegangen werden (Abpanzerung). Das Leben selbst wird unter das Joch gespannt (Yoga), auf das die Seele endlich Ruhe und Schlaf findet.

Von Karl bis Olaf und die Tunten

7. September 2023

Um Marx zu begreifen, muß man zunächst Feuerbach und Stirner verstehen. Sowohl Marx (vor 1845) als auch Freud (zeitlebens) waren Feuerbachianer, d.h. Atheisten, die an „die Kultur“ glaubten und Gott durch die Götzen Humanität, Menschlichkeit, „das Menschliche und Ethische“ ersetzten. Sie waren also Atheisten, aber halt „fromme Atheisten“. Im Grunde waren sie klassische Liberale, die keinen Kontakt zum bioenergetischen Kern hatten und stattdessen alles von der gesellschaftlichen Fassade her ableiteten. Stirner hat sie (mit ähnlichen Argumenten wie später Reich gegen Freud) argumentativ zermalmt. Seine Botschaft lautete: Werde das Über-Ich los (d.h. sowohl „Gott“ als auch „die Menschheit“) und sei dein biologisches Selbst.

Marx vermied es, von Stirner intellektuell vernichtet zu werden. Statt „menschliche und humane Werte“ zu verteidigen, was nur dazu geführt hätte, Stirner weiter zu bestätigen, entwickelte er in seinem Monumentalmanuskript Die deutsche Ideologie das, was später zum Historischen Materialismus wurde. Hier leugnete Marx einfach die Menschheit (alles ist Klassenkampf), das Menschliche (man ist nur ein Brennpunkt der sozioökonomischen Kräfte, d.h. des Klassenkrieges), das Humane (alle Werte sind lediglich Funktionen des Klassenkriegs) und das Individuum (das bloß der Bourgeois ist). Das ist der Historische Materialismus, der seinerseits nichts anderes ist als der Rote Faschismus, d.h. der Pseudoliberalismus: die Fassade steht im Dienste der sekundären Schicht, anstatt sie zu unterdrücken, wie es die „Feuerbachianer“ der klassischen Liberalen taten.

Noch heute hassen die Marxisten sowohl Stirner als auch Reich genau aus diesem Grund. Weshalb? Sowohl Stirner als auch Reich beriefen sich auf die biologische Selbstregulierung. Das bedeutet natürlich nicht, daß Feuerbach, Marx und Freud in all ihren Theorien „falsch“ lagen, es bedeutet nur, daß man ihren wahren Platz in der Geistesgeschichte nur über das biosoziale „Drei-Schichten-Konzept“ von Reich, Baker, Mathews und Konia verstehen kann, das Reich erstmals im Vorwort von Die Massenpsychologie des Faschismus skizzierte.

Letztlich sind Marx und seine heutigen Epigonen durch die Emotionelle Pest in ihnen motiviert, die Selbstregulierung zu zerstören. Aber diese Behauptung ist zu unspezifisch und damit selbst pestartig. Stattdessen muß man, wie ich es oben getan habe, sowohl die historischen, philosophischen als auch vor allem die bio-psychologischen Mechanismen skizzieren.

Vor diesem Hintergrund ist ein Blick auf die Tätigkeit unserer neo-Marxistischen Regierung aufschlußreich. Nehmen wir Olafs Selbstbestimmungsgesetz. „Selbstbestimmung“? Klingt doch durchaus nach (einem banalisierten) Stirner! Und tatsächlich fallen viele naive „Stirnerianer“ auf sowas rein. Aber natürlich hat dieses Gesetz nichts, aber wirklich gar nichts, mit der „biologischen Selbstbestimmung“ im Sinne Stirners zu tun. Vielmehr geht es darum, das Menschsein an sich aufzuheben und selbst dein Geschlecht zu einem bloßen gesellschaftlichen Konstrukt zu machen. Es geht darum, die sekundären, perversen Triebe gegen das Lebendige selbst in Stellung zu bringen, indem man sich liberal und menschenfreundlich gibt (Stichwort: Selbstbestimmung). Roter Faschismus, wie oben knapp beschrieben.

Es ist aber noch schlimmer, denn wer sich gegen diese lebensfeindliche Sauerei wehrt, wendet sich automatisch gegen die besagte „Stirnersche biologische Selbstbestimmg“. Ich zitiere aus dem oben verlinkten Artikel auf pi-news Gereon Bollmann, AfD-Bundestagsabgeordneter und früherer Richter am Oberlandesgericht Schleswig:

„Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“, heißt es in Artikel 2 des Grundgesetzes. Das nun von der Ampel-Koalition vorangetriebene „Selbstbestimmungsgesetz“ steht aufgrund seiner gravierenden Eingriffe in massivem Widerspruch zu diesem verfassungsmäßig verbrieften Grundrecht. Es stellt einen weiteren rot-grünen Meilenstein zur Zerstörung unserer Familien dar. Künftig soll es den Familiengerichten obliegen, darüber zu entscheiden, ob der Wunsch eines Kindes nach einem Geschlechtswechsel maßgeblich ist, obwohl die Eltern dagegen sind. Des Weiteren birgt das „Selbstbestimmungsgesetz“ die Möglichkeit, staatliche Stellen als Erziehungsberechtigte einzusetzen und die Kinder in bekannt sozialistischer Manier der Obhut ihrer Eltern zu entziehen. (…) Die Erziehungsrechte der Eltern dürfen nicht von linksgrün verbohrten Ideologen infrage gestellt werden!

Die, die sich gegen den Marxismus stellen, finden sich dergestalt auf der Seite des „Erziehungsrechts“, d.h. des Rechts Kinder zu enkulturieren, ihnen ein Über-Ich zu verpassen, sie abzupanzern. Ich sehe förmlich das bösartige Grinsen des „Kulturbolschewisten“ plastisch vor meinen Augen!

Was lehrt uns das? Es ist vollkommen sinnlos sich „argumentativ“ mit diesen Leuten auseinanderzusetzen, da ihre gesamte Ideologie von Anfang an darauf ausgerichtet war, absolut unangreifbar zu sein. Das einzige, was man tun kann, ist den charakterologischen Hintergrund des Kommunismus immer und immer wieder offenzulegen, wie es Reich und im Anschluß an ihn Baker, Mathews und Konia getan haben.

Das Reich des Teufels (Teil 5): Die Bestien der Hölle

17. August 2023

Es sagt alles über den Zustand unserer verachtenswerten „Kultur“, daß DeSade bei den „Aufgeklärten“ immer beliebter war als LaMettrie. DeSade, der pornographische Schmierfink, wird sogar zunehmend zu der Schlüsselfigur der Aufklärung hochgejubelt. LaMettrie wird zum inkonsequenten blassen Vorläufer. Doch was zeichnet DeSade aus, wenn nicht das „konsequente“ Zuendedenken, dessen, was, gemäß dem katholischen Katechismus, geschehen würde, wenn Moral und Ethik, das Über-Ich, wegbrechen würde? Tatsächlich ist er ein zutiefst katholischer Schriftsteller:

Ähnlich ist das Verhältnis von Stirner und Nietzsche. Der letztere feierte stets genau das, was Stirner als den einen Unglücksfaktor bloßgelegt hatte: die „Zucht“, das Züchtigen, das Überwinden des Menschentiers, das Abpanzern. Aus den gequälten und gemarterten Kindern, wie Nietzsche eines war, sollte ab und an etwas entstehen, was die Apotheose des Lebens sei – und all der verquaste Nietzsche’sche Bombast, in dem unsere verkorksten „Intellektuellen“ sich suhlen wie Schweine in der Gülle.

Beide, De Sade und Nietzsche, flossen schließlich im „Überwinder“ Reichs zusammen, der nicht von ungefähr um Potenzen mehr Einfluß auf die 68er und das Grüne Gesindel hatte, als jemals Reich: der „Freudo-Marxist“ Herbert Marcuse, der sich streng gegen jeden „Revisionismus“ sowohl im Marxismus (Stichwort „parteiliche Toleranz“, d.h. beinharter Klassenkampf a la Stalin, Mao, Pol Pot) als auch im Freudismus wandte (beispielsweise vertrat Marcuse Freuds Todestriebtheorie). Am Anfang stand Marcuse für die präödipale Perversion gegen die „Tyrannei des genitalen Primats“. Seine Helden waren buchstäblich die Figuren aus Pasolinis 120 Tage von Sodom:

Aber Marcuse hat sich weiterentwickelt, denn später waren seine Helden, gemäß der ursprünglichen Freudschen Dichotomie Perverser vs. Neurotiker, die verklemmten Neurotiker, die, ähnlich wie die bis zur äußersten Entmenschung entfremdeten Marxschen Proletarier, schließlich raptusartig gegen ihre Unterdrückung rebellieren und, irgendwie, das Paradies auf Erden errichten… Ja, ich weiß, man fäßt sich an den Kopf!

Das ist der Gegensatz, der den Kern unserer verfluchten Kultur ausmacht: DeSade überwindet LaMettrie, Nietzsche überwindet Stirner, Marcuse überwindet Reich – indem sie jeweils ins Erzreaktionäre zurückfallen… Der Faschismus triumphiert, der schiere Irrsinn, die Unterdrückung, die Emotionelle Pest, der Tod triumphiert. Nichts anderes wird heute in den Hörsälen und Seminaren unserer Verblödungsanstalten („Universitäten“) toleriert. Die Agenda der Mächtigen, die uns ihre eigenen „Revolutionäre“ vor die Nase setzen, führt vom Transgenderismus und Transspeziesismus zum Transhumanismus:

Das Reich des Teufels (Teil 2): Moses und Jesus

12. August 2023

Freud bekämpfte Reich nicht etwa, weil dieser „Bolschewist“ war. Das war nur willkommener Vorwand. Viele Psychoanalytiker waren Sozialdemokraten und Kommunisten. Mit ganz wenigen Ausnahmen waren es durchweg Juden mit einem untergründigen Groll gegen eine Gesellschaftsordnung, die ihnen erst seit Napoleon nach und nach alle Bürgerrechte eingeräumt hatte. Freud hatte ein ganz anderes Problem mit Reich. Es ging nicht um den Umsturz der gesellschaftlichen „äußeren“ Strukturen, sondern um die von Reich angestrebten inneren „psychischen“, nicht appellierbaren Instanzen. Mit anderen Worten ging es Freud um die Verteidigung der Kultur, des Menschseins selbst, gegen die primitiven und überwältigenden sowie inhärent zerstörerischen tierischen Triebe, die Reich freisetzen wollte, indem Reich diese „nicht appellierbaren inneren Instanzen“, also das Gewissen, beseitigte.

Von jeher hatte sich Freud mit Moses identifiziert, jenem Revolutionär gegen die äußere Tyrannei des Pharao und gleichzeitigen Zügler des Innenlebens, d.h. der „tyrannischen Triebe“. Freud, demzufolge das Glücklichsein des Menschen in der Schöpfung nicht angelegt ist, erinnert an den Ayatollah Khomeini, der den Iran vom Schahregime befreite (der Schah wurde explizit mit einem Pharao gelichgesetzt!), – damit die Perser fürderhin in Sack und Asche gehen. Im Islam gebe es kein Lachen und keine Fröhlichkeit.

Während sich Freud eindeutig mit einem sozusagen „Ayatollah Moses“ identifizierte (siehe sein Buch Der Mann Moses und die monotheistische Religion) und konsequenterweise nach dem Goldenen Kalb auch Gott fahrenließ, war es bei Reich Jesus (siehe sein Buch Christusmord). Jesus ging es, frei nach Nietzsches Jesus-Bild, um „die Revolution der Herzen“. Er wurde von den Juden den Römern übergeben und gekreuzigt, weil er keinen neuen Exodus anführen wollte. Wenn es aber nun so hingestellt wird, Freud hätte Reich aus der Psychoanalyse geworfen („gekreuzigt“), weil der sich gegenüber „den Römern“ (die österreichischen Faschisten und die deutschen Nationalsozialisten) zu sehr exponiert hatte, ist das zwar oberflächlich naheliegend, tatsächlich aber auf eine fundamentale Weise in die Irre führend.

Das ganze geht tiefer: Kabbalistische Juden glauben, daß alle Nichtjuden ihre Kinder sind. Die „Goyim“ sind hervorgegangen aus dem Geschlechtsverkehr Gottes mit seiner Frau, d.h. Israel. Dieser „Geschlechtsverkehr“ ist nichts anderes als eben die Kabbala bzw. natürlich ihr praktischer Vollzug. Dieser mystisch-magische Irrsinn ist natürlich nichts anderes als eine rabbinische, nach-neutestamentliche Verhunzung der Geschichte um die „Gottesmutter Maria“, die den Welterlöser Jesus gebar, nachdem sie „Gott erkannte“. Und was tat Jesus? Er erfüllte das Gesetz, befreite die Juden vom Gesetz und machte sie so zu Christen, d.h. Goyim. Diese unbewußte und vor allem verquere Dynamik muß man kennen, um ermessen zu können, wie und warum Freud anfangs so enthusiastisch auf den „Arier“ C.G. Jung reagierte und wie traumatisch für ihn der Bruch mit Jung war. Ähnlich ging es ihm mit Reich. Ich bin darauf in Bd. 1 von Der verdrängte Christus eingegangen.

Funktionelle Topik und Aufklärung

6. August 2023

Zwischen 1920 und 1940 zeigte die Orgasmustheorie, daß die Libido physikalisch real ist: das Orgon. Parallel zeigte die Charakteranalyse, daß die Verdrängung (aus Freuds erstem topischen Modell) und das Über-Ich (aus seinem zweiten topischen Modell) nicht nur „psychische“ Mechanismen bzw. Instanzen sind, sondern somatische Realität: die Muskelpanzerung. Das, was abgewehrt wird, und das, was abwehrt, sind also keine bloßen dichterischen Metaphern bzw. wissenschaftliche Konzepte, sondern handfeste Wirklichkeiten, jenseits jedes Meinungsstreits und jeder Ideologie – und damit Jenseits von Verdrängung und Moral (Über-Ich).

Man kann darauf einwenden, dies sei nichts besonderes, da es schon immer Konzepte einer „Energie“ gegeben habe. Die Antwort darauf lautet, daß diese Vorstellungen durchweg mystisch waren (Psyche –> Soma, die „Energie“ organisiert die „Materiebrocken“), genauso wie entsprechend die Konzepte von „Blockaden“ dieser „Energie“ durchweg mechanistisch waren (Soma –> Psyche, die „Materiebrocken“ behindern den freien Fluß der „Energie“). Hinter diesen proto- und pseudo-orgonomischen Auffassungen stecken die beiden Grundaxiome des Mechano-Mystizismus: die Materie wird vom Geist bestimmt („mind over matter“) bzw. der Geist ist in der Materie gefangen („fleischliche Lüste streiten wider die Seele“).

Zu derartigen Vorstellungen kommt es, weil die „Psyche“ die quasi „energetische“ Gesamtfunktion des Organismus ist („die Psyche Herrn Müllers“), während das „Soma“ die materiellen Teilfunktionen umfaßt („die Niere auf Zimmer 2.04“). Erst Reich und im Anschluß an ihn Charles Konia haben die Zusammenhänge geklärt, indem der „horizontale“ Bereich (Psyche – Soma) um den „vertikalen“, energetischen erweitert wurde (Panzerung – Orgon:

Das wirkliche Problem der menschlichen Existenz ist demnach nicht der quasi „horizontale“ Konflikt zwischen Psyche und Soma; ein Konflikt, der ohne Panzerung gar nicht existieren würde, sondern der quasi „vertikale“ Konflikt zwischen Panzerung und Orgonenergie. Es gilt schlichtweg die Panzerung zu beseitigen. Das Problem dabei ist, daß unsere gesamte geistige Kultur und materielle Zivilisation, die nichts weiter als Geschöpfe der Panzerung sind, uns davon abhalten wollen. Gemeinsam sind sie nichts weiter als ein allumfassender „horizontaler“ „Verblendungszusammenhang“, der uns von der „vertikalen“ Wirklichkeit nicht nur abhält, sondern immer weiter von ihr entfernt. Aus diesem Grund war die Entdeckung des Orgons auch ein revolutionärer Akt bzw. DER revolutionäre Akt schlechthin.

Die Kultur und die Zivilisation sind mittlerweile nichts anderes als Neurose, wenn nicht schlichtweg Emotionelle Pest. Das Denken wird immer weiter ein Instrument von Verdrängung und „Moral“ (Über-Ich). Einfachste Fragen wie „Was ist eine Frau?“ oder „Wer ist ein Deutscher?“ münden in Verwirrung und moralischer Indignation. Unsere materiellen Werkzeuge (natürlich inklusive der untrennbar mit ihnen verbundenen „immateriellen“ Algorithmen), die einst als Erweiterungen unseres Organismus gedacht waren, um dessen Freiheitsgrade zu erweitern, wirken zunehmend auf ihn zurück und schränken eben diese immer weiter ein, bis wir zu toten „Cyborgs“ werden.

Die Entdeckung des Orgons ist die einzige Chance, die der Menschheit bleibt, dieser Falle zu entkommen, weil sie erstens etwas physikalisch Greifbares ist, das nicht dem „kulturellen“ Streit der Meinungen unterworfen ist und die zweitens eine neue, der Organik gemäße, „zivilisatorische“ Technik ermöglicht. Diese Chance ist aber nur realisierbar, wenn das ebenfalls praktisch greifbare Faktum der Panzerung auf individueller und gesellschaftlicher Ebene sichtbar gemacht wird, um das Orgon befreien zu können. Aufklärung! Die EINZIGE Aufklärung! DIE Aufklärung!

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 73)

24. Juli 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Warum konnte ein Mann wie Reich, der Stirner kannte, seine Orgasmustheorie, Charakteranalyse etc. in der Tasche hatte, auf die Linken und, wie er sie später in Amerika rückschauend nannte, die „Liberalen“ hereinfallen? Weil er und sie etwas gemeinsam hatten: im krassen Gegensatz etwa zu Freud glaubten Reich und die Linken, daß der Mensch gut ist, daß man ihn nur a la Sexpol „aufklären“ müsse, damit sein guter Kern zum Tragen komme. Später mußte Reich erkennen, daß erstens Freud (oberflächlich) recht hatte und zweitens, die Linken und „Liberalen“ noch weiter vom „Kern“ entfernt waren, als etwa Freud: ihre „optimistische Anthropologie“, ihr Glaube an das Gute im Menschen war darauf begründet, daß sie nur die soziale Fassade sahen und selbst nur in dieser Fassade lebten. Ich denke jetzt an Habermas, Fromm, Marcuse und all diese anderen Flachen.

Das ist Reichs singuläre Position: daß er nichts, aber auch rein gar nichts, mit seinen alten Genossen zu tun hat (auch wenn die Rackelmanns, Senfs, Nitzschkes, Fallends, Bennetts, etc. ihn wieder in die „Emanzipationsbewegung“ heimholen wollen), sehr viel jedoch mit einer konservativen Position a la Freud – seinem Todfeind…. Siehe oben.

Das ganze ist geradezu peinlich simpel, offensichtlich und selbstverständlich, aber ich kenne niemanden, der sowas ausspricht.

Ich hasse „Freud“, ich hasse unsere „Kultur“… Die Frage ist nur, wie man die Falle verläßt. Die Linke, das Liberale, das „Progressive“, wird uns ob seiner Oberflächlichkeit in alle Ewigkeit nur noch weiter in die Scheiße reinreiten. Der einzige Weg ist: siehe oben. – Und überhaupt: Bernd Laskas LSR-Projekt mit seiner Devise „zunächst die Widerstände“ reiht sich harmonisch in diesen „konservativen“, realistischen Weg ein.

Charles Allen Lechmere und der orgonomische Funktionalismus

6. Juli 2023

Wer zum Teufel ist Charles Allen Lechmere? Er IST der Teufel!

120 Jahre wurden ganze Bibliotheken mit Aufsätzen und Büchern über Jack the Ripper gefüllt. Buchstäblich hunderte Fernseh- und Kinofilme wurden über dieses Thema gedreht. Es hat sich sogar eine Art Wissenschaft der Ripperologie ausgeformt mit Periodika und Konferenzen.

Welche FUNKTION hat die Ripperologie und etwa die JFKologie oder die Titanicologie, die 9/11ology etc.? Energie wird im Kopf gebunden und mindert dergestalt die genitale Angst. Es ist wie mentales Kaugummikauen! – Geh aus deinem Kopf raus und hör damit auf eine Theorie nach der anderen zu formulieren, sondern bleib in der Wirklichkeit, DAS HEISST IN DER WAHRHEIT, und folge der tatsächlichen, der greifbaren Evidenz! Und vor allem verfalle nicht dem Fehler, daß große Ereignisse auch „große Ursachen“ haben müssen. Beispielsweise ist der Mord an John F. Kennedy durch den persönlichkeitsgestörten Hilfsarbeiter Lee Harvey Oswald den meisten Menschen unerträglich. Es war ein derartig welterschütterndes und tragisches Ereignis, daß die Mafia, die CIA, der Vizepräsident etc. die wahren Mörder sein müssen. Genauso mit Jack the Ripper: er kann kein Nichts sein, über das wir wirklich so gut wie nichts wissen. Aber das ist keine Logik, sondern PSYCHO-LOGIK, d.h. schlichtweg Wahnsinn!

Lechmere stand unmittelbar neben dem ersten Opfer Jack the Rippers als der zweite (bzw. erste) Zeuge der Mordserie an ihn herantrat. Die Frau war soeben ermordet worden, machte vielleicht sogar ihren letzten Atemzug, als der Zeuge vorsichtig ihren Brustkorb berührte. Bingo, Fall gelöst! zumal sie das einzige Opfer Jack the Rippers war, bei dem der Täter die tiefen Einschnitte in Bauch und Unterleib wieder zugedeckt hatte. Heute schlösse die Kriminalpolizei erstmal Lechmere als möglichen Täter aus, bevor überhaupt andere Verdächtige in Erwägung gezogen würden. Stattdessen blieb Lechmere 120 Jahre vollkommen unbeachtet, vor allem, weil er ein vollkommen unauffälliger, unbedeutender und uninteressanter Zeitgenosse war. Stattdessen konzentrierte man sich auf einen amerikanischen Hermaphroditen, einen deutschen Maler, einen polnischen Giftmörder und andere Paradiesvögel, bei denen stets das Problem war, daß sie jeweils nichts mit den Mordopfern, der Tatzeit und dem Tatort verband… Es gab nur einen einzigen, EINEN EINZIGEN, Mann, auf den das zutraf, aber genau der wurde bis vor wenigen Jahren nie zu den Verdächtigen gezählt.

Die Einzelheiten finden sich hier:

By the way, man schaue sich diese drei Videos aus den Straßen Londons an. Fällt irgendwas am bzw. im Hintergrund auf? Ist das London?! Ist das Gerede von Umvolkung und der Ausmerzung der weißen Rasse nicht eine bloße Verschwörungstheorie, eine bloße Kopfgeburt? Das ist das ganze Geheimnis des orgonomischen Funktionalismus: MACHE DIE AUGEN AUF! Die Wahrheit springt dir überall förmlich ins Gesicht.

Das erinnert mich an Max Stirners zentrales Diktum, daß die bisherige Aufklärung nur das Jenseits außer uns beseitigt hat, es gelte nun aber auch das Jenseits IN UNS auszumerzen, all den religiösen Quatsch über Engel und diverse „Himmel“, „die Menschheit“, den Humanismus, all den woken Unsinn – und eben auch ausgefeilte Theorien, die durch nichts gedeckt sind, außer deiner Flucht vor der Wirklichkeit. Mit all deinen vorschnellen Kopfgeburten, etwa über Jack the Ripper, füllst du dein Inneres mit immer mehr quasi religiösem Unrat an bis du an deinen eigenen Lügengespinsten erstickst. Bleib bei der Evidenz und denke immer daran, daß Wahrheit nichts anderes ist als Kontakt mit der Wirklichkeit! Unsere gesamte Zivilisation und Kultur, all unsere Gedanken und Gefühle sind zu 99% nichts weiter als DRECK. Wir sind alle verpeilte Ripperologen, die in einer ripperologischen Welt leben. Buchstäblich alles, was dir erzählt wird, ist reiner SCHWACHSINN! DIE WELT IST EIN IRRENHAUS!

David Holbrook, M.D.: Sentenzen

4. Juli 2023

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Sentenzen

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 69)

17. Juni 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

LaMettrie zusammengefaßt:

1. die Maschine, und zwar eine sozusagen „vitalistische Maschine“ im Sinne von Friedrich Kraus („vegetative Strömung“, Elektrolyte, Membranen, „Bioelektrizität“) und Reichs „sexualökonomischer Lebensforschung“.

2. die Bedeutung der Imagination, die dieses „Maschinelle“ sozusagen in die geistige Welt ausweitet und so der üblichen „geistigen Welt“ (Philosophie, Kultur) ein Ende setzt. (Ich habe den Eindruck, daß Ursula Jauch in ihrem großen Buch über LaMettrie mit ihrer Rede, ihrem Gerede, von der „Wiederverzauberung der Welt“, LaMettrie verfehlt, denn der will die geistige Welt ganz im Gegenteil endgültig entzaubern.)

3. sein Konzept der Wollust als eine teilweise verblüffend paßgenaue Vorwegnahme der Reichschen Orgasmustheorie. (LaMettrie verwendet sogar explizit den Begriff „die Funktion der Wollust“).

4. schließlich die Negation des Schuldgefühls, des später sogenannten „Über-Ich“; eine innere bzw. verinnerlichte Instanz, die diese ganze natürliche Maschinerie durcheinanderbringt („verdorbene Imagination“ durch Triebstau) und so die Menschen um ihr Glück bringt.

In Die Kunst, Wollust zu empfinden exemplifiziert LaMettrie seine quasi „sexualökonomische“ Weltsicht mit Hilfe einer Art hypothetischer „Trobriander“, d.h. zwei Menschenkindern, die sich in einer Art Garten Eden lieben. Dieses sozusagen „sexualökonomische“ Idyll findet seine Entsprechung in ökonomischen Szenarios dieser Zeit mit Hirten und Fischern und Bauern, die ihre Güter frei austauschen. Man denke nur an Adam Smith. Typisch Rokoko! Und natürlich anthropologischer Unsinn. Wie uns die „genital gesunden, matristischen“ Trobriander in Melanesien zeigen, ist sowohl das Liebesspiel als auch die Ökonomie nicht primär ein einfacher wilder Austausch im Hier und Jetzt, in dem der Faktor Zeit keine Rolle spielt, sondern das Eingehen von längeren Bindungen durch Geschenke, die zurückgezahlt werden müssen – mit Zins. So entsteht ein Gewebe von gegenseitigen Verpflichtungen, die die Gesellschaft zusammenhält.

Interessanterweise ging und geht es den Marxisten und selbst den heutigen „Zinskritikern“ stets darum, dieses Geflecht gegenseitiger Verpflichtungen zu zerschlagen und die Wirtschaft auf bloßen Tausch zu reduzieren (was war die DDR-Wirtschaft anderes als offizieller und inoffizieller primitivster Tauschhandel?) und die Sexualität auf Physiologie frei vom „bürgerlichen“ Brimborium.

Ich erwähne das, weil es zeigt, wie schnell LSR ins Gegenteil verkehrt werden kann. Unvermittelt steht LaMettrie neben seinem Gegensatz, dem Marquis de Sade, Stirner wird zum Paten irgendwelcher „Egoisten“, gar Serienmördern, und Reich wird zum Urvater der „sexuellen Revolution“… – und das durch kaum merkliche Akzentverschiebungen, die der Oberflächlichkeit der Massen zu schulden ist. LaMettrie wird einerseits zum Propheten mechanischer Androiden, andererseits zu einer Art „Drogenpapst“ und vor allem zum Vorgänger von de Sade!

Genau deshalb hat Laska um jedes Wort gerungen, nur um nicht wieder L und S R mißverstanden dastehen zu lassen.

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 64)

14. Mai 2023

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Während Otto Fenichel Gedankengymnastik betrieb, ist Reich auf die Straße gegangen, hat demonstriert, hat sich „die Hände schmutzig gemacht“. Während andere die Psychoanalyse durch immer neue Theorien „ausbauten“, beschäftigte sich Reich mit klinischen Problemen. Während andere „Parteiarbeit“ betrieben, fragte er sich „was in den Massen vorgeht“, hat sich mit Arbeitern angefreundet.

Eine Zeitzeugin berichtet, wie die Frankfurter Instituts-Mitglieder Horkheimer, Marcuse, Adorno, Friedrich Pollock, etc. die Institutsmitarbeiter behandelt haben: so wie ihre Eltern mit deren Bediensteten umgegangen waren. „Man spricht nicht mit dem Personal.“ – Marxisten und „Antiautoritäre“ (Studien über den „autoritären Charakter“), die sich weiterhin wie großbürgerliche Arschlöcher aufführten. Reich war da ganz anders, zuerst in seinem Institut in Norwegen – wo er gleich vom „Personal“ ausgenutzt wurde, weil das nicht gewohnt war, als Menschen behandelt zu werden. Und in Amerika, wo er lieber mit dem Waldschrat Templeton, den Bauarbeitern auf Orgonon und den Krämerladenbesitzern in Rangeley sprach als mit „Seinesgleiches“.

Reich war einfach ganz anders als jene, die über Theorien erbittert diskutiert und gestritten haben (und dafür das erforderliche „Bildungsgut“ hatten), über Marxismus, Nationalsozialismus, Psychoanalyse, „Kultur“. Was hatte Reich mit diesem bildungsbürgerlichen Abschaum zu schaffen? Ein Abschaum, der über Reich richtete und noch heute richtet, weil dessen Analysen nicht komplex genug gewesen seien und seine Lösungsansätze zu einfach. „Holzschnitt“!

Adorno hat allen Ernstes noch Ende 1933 die Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer beantragt. Noch geraume Zeit nach der Machtübernahme versuchte er sich als Musikkritiker, etwa in einer Nazi-Musikzeitschrift vom März 1934. Er lebte in seiner eigenen Welt aus Musik und Büchern. Horkheimer machte sich ein schönes großbürgerliches Leben (in Amerika kein Familienhaus, sondern eine Villa) mit dem Stiftungskapital, das für Marxistische Studien bestimmt war. Marcuse und die anderen dienten sich dem CIA an. Nach dem Krieg machte das Institut vollkommen sinnlose, pseudowissenschaftliche „empirische Studien“ für die Großindustrie. Noch als Greise: Adornos Studenten waren schockiert über dessen devotes, infantiles Gehabe Horkheimer gegenüber.

Ich schreibe das nicht etwa, um diese traurigen Gesellen auf eine billige Weise niederzumachen, sondern weil das ganze ein bezeichnender Licht auf zweierlei wirft, was hier etwas näher ausgeführt wird: die gesamte woke „Frankfurter“ Agenda, unter der wir heute leiden, geht zweitens auf die „Frankfurter“ Enttäuschung an der Arbeiterklasse zurück. Die Bürgersöhnchen waren von den Arbeitern enttäuscht und haben stattdessen absonderliche Freaks als „Helden der Befreiung“ kreiert – die nunmehr die Arbeiterklasse terrorisieren, Marke „Klimakleber“.

Das ganze ist engstens mit LSR verknüpft, geht es doch um die Befreiung von den verinnerlichten gesellschaftlichen Normen, um die Eigenheit, um Selbstbestimmung. Das Perfide dabei ist, daß, wenn man denn etwas tiefer blickt, tatsächlich diese „Emanzipationsbewegung“ das exakte Gegenteil von LSR ist. Rousseau, der Prophet der Französischen Revolution, hatte den LaMettrie’schen Impuls auf eine ähnliche Weise umgekehrt, wie die Frankfurter Schule den Reich’schen: in woken Tugendterror. Stirner wurde zum Propheten der perversen Freaks umgelogen und zum unfreiwilligen Ahnherrn der „höheren Menschen“ im Nachklang von Nietzsche, Rudolf Steiner, Heidegger, Satre et al. Und Reich fiel in die Arme der „Reichianer“. Man denke nur an das Wilhelm Reich Museum und sein Umfeld, das neuerdings alles tut, um Reich ins „Frankfurter“ Umfeld zu verpflanzen.

Das folgende Video zeigt alles, was ich hier sagen will. Wichtig ist nicht das „schwarze Tier“, sondern ihre „Frankfurter“ Managerin!