Posts Tagged ‘Dekadenz’

Peter Töpfer (Teil 3)

17. November 2025

Tatsächlich erweist sich der Anarchist Töpfer als Apologet der antiautoritären Unsokratie-Dekadenz:

Grundlage und Kennzeichen nicht-totalitärer und freiheitlicher Gesellschaften ist die Nicht-Existenz von sog. objektiver Wahrheit. Totalisieren Subjekte ihre Wahrheit, geschieht dies immer zur Beherrschung und Ausbeutung anderer Subjekte, die mit einem Geheimdienst kontrollierte werden müssen. Schon auf der Rede von „objektiver Wahrheit“ basiert der Totalitarismus, nicht erst auf dem Zwang zu deren Anerkennung. So, wie es keine objektive Wahrheit gibt, so gibt es strenggenommen natürlich auch keine Gemeinschaft. Gemeinschaft ist nicht etwa eine Ansammlung von Individuen, sondern bezeichnet das, was diese Individuen gemein haben. Es gibt tatsächlich nur Einzelne, deren Interessen sich zum Teil decken oder ähneln. Nicht eine Gemeinschaft wird geschwächt oder gestärkt, sondern Einzelne. (Die Wahrheit, S.191)

Der Hinweis darauf, daß, allein schon, wenn sich der Blick nach innen richte, jeder seine „eigene Wahrheit“ habe, sticht nicht, da das genau jener liberalistischen Mentalität entspricht, die den Westen systematisch zersetzt und uns beispielsweise zahllose „Geschlechtsidentitäten“ beschert hat. Diese Inkommensurabilität der Einzelnen prägt das ganze Grundgefühl von Töpfers Werk. Schon in der Jugend habe ihn dieses Fremdwort fasziniert. „[Es] spiegelte mein Empfinden dessen wider, was ich in mir hatte, was diesseits war (ich positionierte mich damals im Jenseits)“ (S. 276).

Für mich stand schon (…) als Säugling (…) fest: Die Menschheit ist durch und durch gottserbärmlich fertig: alles läuft vollständig verkehrt. Sie ist völlig erdrückt unter einer ganzen unendlichen Katastrophe, die kein Wort hat. (…) Die zivilisierte Menschheit stellt eine Abfolge von Katastrophen dar. Grund für diese Abfolge ist die Abwesenheit, zumindest die nahezu vollständige Verwandlung von Wahrheit. (S. 291)

Für Töpfer „steckt“ die Wahrheit „unter“ der Energie, von der die östlichen Weisheitslehren sprechen (Prana, Chi – also wohl auch das Orgon!). Wir hingegen sind, so Töpfer, „nordische“ Männer der Tat und unsere Erleuchtung ist die Aufklärung! (S. 314). Das ist Gnosis pur. Was bleibt ist purer Affekt, haltloser Aktionismus, „Erleuchtung“.

Es ist das „gnostische“, d.h. mystische Empfinden des gepanzerten Menschen, der die Trennmauer, eben die Panzerung, intuitiv spürt, aber ohne Therapeuten sie in seiner inneren Versponnenheit niemals wird einreißen können, egal wie verzweifelt er auch „den Weg der Wahrheit“ gehen mag. Wir sind im zwischenmenschlichen Verkehr (Mutterbindung, Familienleben, Ödipuskomplex) in die Falle geraten und können sie ausschließlich durch den zwischenmenschlichen Verkehr einer Orgontherapie wieder verlassen. Alles andere sind „gnostische“ Spinnereien über ein mystisches „Selbst“ unterhalb der – Welt!

Ich glaube „deiner Wahrheit“ nicht, denn jeder Blick, jede Geste, die Mimik, die Art, wie du dich bewegst, sagt alles über dich – mehr, als du selbst über dich weißt. Niemand wird jemals die Wahrheit über sich selbst ergründen können: – niemand ist so weit entfernt von sich wie der Autist. Ich weiß mehr über das Innenleben der jungen Frau, die mir erklärt, ihre „wahre, innere Identität“ sei ein lila Astralfuchs von Andromeda, als sie es selbst wahrscheinlich je ergründen wird.

Reich wies in seiner charakteranalytischen Vegetotherapie darauf hin, daß deine Worte nicht zu deinem Gefühlsausdruck passen. Du lügst! Bei Töpfer ist es umgekehrt: Worte tragen sich nicht selbst durch ihre faktische Logik, sondern werden durch den individuellen Gefühlsausdruck „bewiesen“. Es ist wie bei Frauen: wer weint und schreit und „betroffen“ ist, vertritt die vermeintliche „Wahrheit“! Das meine ich nicht abfällig, denn Töpfer ist tatsächlich ein expliziter Verfechter des „Matriarchats“, ohne zu ahnen, daß seit 1960 das Patriarchat schleichend bereits durch ein „Matriarchat“ abgelöst wurde, in der es keine „patriarchalische“ Autorität, also keine objektive Wahrheit mehr gibt, sondern nur noch (vermeintlich) „authentische“ Gefühle bzw. sogenannte „subjektive Wahrheiten“. Der Irrationalismus triumphiert! Volatile Stimmungen beherrschen alles, als würde Deutschland gerade menstruieren! Interessanterweise waren die Anhänger des „Hysterikers“ Hitler in dieser Hinsicht kaum von den heutigen Betroffenheits-Grünen zu unterscheiden.

Töpfer hat von seinem durch und durch mechanistischen Ansatz her überhaupt keinen Zugriff auf die innere Wirklichkeit: „… das Ganze hat keine Wahrheit: Es ist keine Person. Nur eine Person trägt auch Wahrheit“ (S. 192). „Die Aussage dieses Buches kann mit Bildern aus der Informatik anschaulich gemacht werden“ (S. 195). Dazu paßt das ständige „Streben nach der Wahrheit“, der Kampf bzw. Krampf um die Wahrheit, so als wäre Wahrheit nicht einfach nur da wie das natürliche und spontane Pulsieren und Strömen im Organismus! Die „Suche nach sich selbst“ ist der gleiche sadomasochistische Unsinn wie die „Suche nach Gott“.

„Alle Prägungen, alle in widrigen Umständen erfolgte Programmierungen können mittels Wahrheit aufgelöst werden, so daß neue, lebensbejahende Programme Platz greifen” (S. 200). Abgesehen von den Phrasen: ist das nicht einfach Freuds „Bewußtmachen des Unbewußten“? („Die Ansätze des frühen Freud [entsprachen] durchaus der Wahrsagerei“ [S. 313].) Die Wahrheit soll „fließen“, was immer das auch bedeuten soll. „Der freie Fluß der Wahrheit als Voraussetzung von Zufriedenheit wird hergestellt, indem das seelisch belastende Material verschwindet, das gesagt und losgeworden wird“ (S. 207). Tatsächlich ist es aber so, daß das Orgon ins Fließen kommt. Ob es, so Reich, dabei zu Erinnerungen kommt, über das, was dieses Fließen ursprünglich gestoppt hat, oder diese ausbleiben, ist letztendlich gleichgültig.

„Die-Wahrheit-leben heißt im Lebensfluß bleiben (…) Das Nicht-die-Wahrheit-leben besteht im Bremsen, im Drängen gegen die Flußrichtung und die Kraft der Wassermassen, der Lebensenergie“ (S. 215f, vgl. S. 317). Klingt gut, aber was in diesem Buch nicht vorkommt, ist die Gegenwahrheit, d.h. die Abwehr, die Panzerung. Konkret bedeutet das, daß du so konsequent in der Wahrheit leben kannst, wie du willst, dir wird doch immer elender (dann, „haben Sie Pech, dann ist das Schicksal“ [S. 318)]) und es passiert genau das, was in einer schlecht durchgeführten „Körperpsychotherapie“ geschieht: ständig wirst du von unkontrollierbaren Affekten überschwemmst. Es ist wie bei einem Bach, wo sich angeschwemmtes Holz verkeilt und sich in diesem Gitter Blätter, Geröll und Schlamm verfängt, bis der Bach aufgestaut wird und die umliegenden Felder überflutet. Es hilft wenig, verschlimmert sogar alles, immer mehr „Wassermassen“ zu mobilisieren. Rational wäre es, nach und nach die Hölzer aus dem Damm zu ziehen, bis der Bach wieder frei fließen kann. Reichs Charakteranalyse!

Töpfer sieht sich in der Traditionslinie „Reich – Janov – Töpfer“ (S. 309), tatsächlich ist er aber weit hinter Freud zurückgefallen. Reich habe die Körper-Geist-Frage nicht wirklich gelöst und sei, im Gegensatz zu Stirner, „Philosoph geblieben“. Im Janovschen „Urschrei“ gäbe es jedoch keine Philosophie mehr, sondern nur noch „Person“ und „Ich“ (S. 301f). Es gibt keinen Körper und keinen Geist mehr, kein Objekt und kein Subjekt, sondern nur noch „Ich“. Das bezeichnet man als „Autismus“ und genau das hat Janovs verbrecherische „Primärtherapie“ etwa aus John Lennon gemacht: einen in sich selbst versponnenen Jammerlappen auf der Suche nach sich selbst.

„Es hatte sich ausphilosophiert“ (S. 303). „Das Zeitalter der Psychotherapie ist vorbei. Wie überhaupt das Zeitalter der Wissenschaft vorbei ist. Jetzt kommt – für die, die es wollen – eine Zeit, wo man alles so sagt, wie man es empfindet, wie es einem vorkommt, erscheint“ (S. 311). Das sei Töpfers Schritt über seine Vorgänger Reich und selbst Janov hinaus!

Töpfer zufolge sind „Hemmungen“ und „Verklemmungen“ rein subjektiv, d.h. deine derzeitige Wahrheit, und deshalb gelte es sie nicht etwa zu „überwinden“, sondern, so Töpfer, zu „unterwinden“ – indem man zu sich selbst, „unterhalb“ der Energien zurückkehrt (siehe oben zur „Gnosis“!). Die Hindernisse erweisen sich als bloße „Unzufriedenheit“. „Dann revidiert der Kunde [„Patient“] seine Wahrheit und wandelt sie um.“ In Töpfers gnostischer Theorie bis du dann nur noch Subjekt und damit „wahr“ (S. 307f). Dergestalt hat Töpfer Reich (und, wie gesagt, sogar den noch größeren Janov!) „überwunden“ und so wird er in seinem späteren Werk zur „Tiefenwahrheit“ Bernd A. Laska „überwinden“.

Das ganze Gedöns mit der „Unterwindung“ von Psyche, Soma und Energie, das ganz man selbst, d.h. nur noch authentischer Affekt sein, erinnert mich an folgende Szene aus der Unsokratie – Töpfers Alternative zu Reich und Laska, seine Weiterentwicklung von Janov:

Was ist der Unterschied von Arbeitsdemokratie und Kapitalismus? (Teil 1)

26. Oktober 2025

Liebe, Arbeit und Wissen bestimmen unser Leben, sie sollten es auch beherrschen!

Betrachten wir dazu das konkrete Liebes-, Arbeits- und „Wissensleben“, fällt uns auf, daß es jeweils vom Agon (sich im Wettkampf messen) bestimmt wird. Kaum etwas ist kompetitiver und brutaler als der Dating-Markt, nichts stressiger, als der Kampf um Karriere und Marktanteile, nichts desillusionierender, als der Konkurrenzkampf innerhalb der Wissenschaft („veröffentliche oder sterbe“). Ohne dieses alles bestimmende Agon, ohne diesen „Willen zur Macht“ würden wir uns alle gehenlassen und aus dem Genpool würden schließlich nur noch dumme häßliche Krüppelmonster entspringen, die Ökonomie würde den Weg Venezuelas gehen und die Wissenschaft würde generell so verblöööden wie die Absolventen von Genderstudies.

Ganz brutal „Nietzscheanisch“: ohne diesen allesumfassenden „Kapitalismus“ würde die Dekadenz triumphieren und wir in einem sozialistischen Sumpf der Mediokrität ersaufen. Der letzte macht das Licht aus. Wer diese brutale Welt nicht erträgt, ist ein Feind des Lebens und sollte für sich selbst die Konsequenz ziehen! – Aber gemach! Es gibt einen tieferen Funktionsbereich, der uns nur deshalb nicht ins Auge fällt, weil er sozusagen „perspektivisch nachgelagert“ erscheint. Die genitale Umarmung nach dem erfolgreichen Dating und wechselseitigem Kennenlernen ist selbstverständlich nicht vom Agon, sondern von Hinwendung, Zärtlichkeit und Liebe geprägt, genauso wie der Umgang mit dem möglicherweise dabei gezeugten späteren Kind. Ähnlich in der Arbeits- und „Wissenssphäre“: ohne Kooperation und wechselseitige Resonanz wäre ein erfolgreiches Arbeiten kaum möglich, sei das nun auf dem Bau beim herstellen einer Bodenplatte oder im Labor bei der Entschlüsselung des Genoms eines Hefepilzes. Ein Wissenschaftler baut auf den Arbeiten seiner Vorgänger auf, ist vom offenen wissenschaftlichen Austausch mit seinen Kollegen abhängig und gibt „selbstlos“ all sein Wissen und Können an seine Studenten weiter.

Der tiefste Aspekt jenseits von selbstischem Agon (Konkurrenz) und, for lack of a better term, „selbstloser Agape“ (Solidarität) ist jedoch die Naturgesetzlichkeit. Um den Kapitalismus zu begreifen, braucht man nur die Darwinistische „natürliche Auswahl“ betrachten. Der Kapitalismus ist die unmittelbare Fortführung des natürlichen Geschehens im Dschungel und auf der Savanne: die, die am besten funktionieren pflanzen sich fort und verdrängen die Versager. Ergebnis ist eine blühende, sich immer weiter ausweitende biologische Sphäre, der es sogar gelungen ist, die Antarktis zu besiedeln. In Gestalt des „kapitalistischen“ Menschen ist sie gerade dabei die Erde zu verlassen und Mond und den Mars zu besiedeln. Alles folgt dabei ohne jeden Bruch den allgemein bekannten Naturgesetzen, die in der DNA Struktur geworden sind. Diese beruhen aber auf den Naturgesetzen „jenseits der DNA“, wie sie Reich in seiner „sexualökonomischen Lebensforschung“ der 1930er bzw. seiner „Orgonbiophysik“ der 1940er Jahre parallel zur Entdeckung der DNA erschlossen hat. Die orgonomischen Naturgesetze bestimmen unser Liebesleben, das was Reich als „natürliche Arbeitsdemokratie“ (im Sinne von „naturgegeben“) bezeichnet hat und schließlich jenen Prozeß, bei dem sich die kosmische Orgonenergie ihrer selbst bewußt wird („Wissenserwerb“). Das reicht von der Funktion des Orgasmus und Orgasmusformel, über die genitale und kosmische Überlagerung bis hin zur Orgonometrie.

Elsworth F. Baker und die starken Männer (Teil 1)

17. August 2025

Immer wieder von neuem bestätigt sich Reichs Satz, daß „die soziale Existenz des Lebewesen Mensch bioenergetisch betrachtet an sich nur ein kleiner Gipfel auf dem gigantischen Berg seines biologischen Daseins [ist]“ (Ausgewählte Schriften, S. 24).

Michael Bang Petersen von der Universität Aarhus, Dänemark und Daniel Sznycer von der University of California, Santa Barbara sammelten bei Hunderten Amerikanern, Argentiniern und Dänen Daten zur Größe des Bizeps, zum sozioökonomischem Status und der politischen Unterstützung für wirtschaftliche Umverteilung. Es zeigte sich, daß Männer, die körperlich stark sind, insbesondere was die Muskulatur des Oberkörpers betrifft, eher rechtsgerichtete politische Ansichten verfechten und das vollkommen unabhängig von den teils drastisch unterschiedlichen Sozialsystemen der drei Länder und vor allem auch unabhängig vom wirtschaftlichen „Klassenstatus“ der untersuchten Personen. Schwächere Männer hingegen neigen eher zur Unterstützung von Wohlfahrtsstaat und Umverteilung.

Die beiden Forscher erklären das ganze natürlich evolutionsbiologisch, d.h. noch heute werde die soziopolitische Haltung von jenen primitiven Mechanismen bestimmt, die unsere Gene prägten. Ein Wladimir Klitschko konnte sich in der steinzeitlichen Menschenhorde auf seine Muskeln verlassen, während ein Woody Allen von der Solidarität abhängig war. So ließe sich auch erklären, daß es bei Frauen keinen Zusammenhang zwischen soziopolitischer Einstellung und Muskelmasse gibt: sie hatten in der Steinzeit bei körperlichen Auseinandersetzungen mehr zu verlieren als zu gewinnen.

Die Erklärung, die Elsworth F. Baker in Der Mensch in der Falle 1967 gab, lange bevor die mechanistische Wissenschaft auf diese Zusammenhänge stieß, war bioenergetischer Natur.

In seinem Buch (S. 228f) erklärt Baker u.a. die „selektivistische Einstellung“ des Konservativen zum Gemeinschaftsleben und die kollektivistische Einstellung des „Liberalen“ (nach der amerikanischen Nomenklatur, es handelt sich um Sozialdemokraten!) mit zwei grundsätzlich unterschiedlichen Arten der Panzerung. Konservative haben sich ein natürliches Gefühl zum Leben bewahrt, während Liberale mechanistisch entartet sind. Baker führt dazu aus:

Die Abwehr von Gefühlen kann auf zwei Arten erfolgen (…) : (1) Muskelkontraktion, bei der der Kontakt zum Wesenskern nicht verlorengeht, Empfindungen aber, die von dort kommen, vermindert oder entstellt sind, und (2) intellektuelle Abwehr, bei der es dem Betreffenden weitgehend oder ganz gelingt, den Kontakt zum Wesenskern zu verlieren, so daß er hauptsächlich in der [auf das Soziale ausgerichtete] Oberflächenschicht seiner Struktur leben kann. Man darf nicht vergessen, daß dies nicht in erster Linie eine Frage der intellektuellen Fähigkeiten oder der Intelligenz ist, sondern daß es vielmehr von der Verwendung solcher Fähigkeiten als Abwehr gegen die Ängste des Lebens abhängig ist. Dies ist ein späterer oder raffinierterer Abwehrmechanismus als die muskuläre Panzerung. Abgesehen von den wenigen gesunden Individuen, kann man die Menschen grob in diese beiden Typen unterteilen, nämlich jene, die eher ein Verstandes- als ein Gefühlsleben führen, und die anderen, die noch Kontakt zu ihren Grundgefühlen haben, sei er nun echt oder entstellt, und weitgehend von ihnen regiert werden.

Aber wie ist das nun mit dieser bioenergetischen Erklärung bei den Frauen bestellt, bei denen es ja offensichtlich keine Unterschiede im Muskelaufbau zwischen Konservativen und Liberalen gibt? Wenn ich so die politischen Diskussionen in Amerika und Deutschland verfolge, fällt auf, daß linke Frauen, mit Verlaub, generell geradezu abartig häßlich aussehen. Die Spitzenfrauen der Grünen sehen typischerweise aus wie sprechende Klobürsten! Bei konservativen Frauen ist das im Durchschnitt (im Durchschnitt!) vollkommen anders. Sie sind meist attraktiv und tun auch alles, um den Männern zu gefallen. „Sie folgen dem traditionellen Rollenmuster.“ Oder mit anderen Worten: sie sind halt konservativ. Sie stellen sich entsprechend hinter „starke Männer“, d.h. sie identifizieren sich mit ihnen. Die Muskelpanzerung konservativer Frauen ist sozusagen ausgelagert worden. Die liberalen Frauen tun sich mit den schwächlichen liberalen Losern zusammen. Bei Linken verschwimmen aber ohnehin die Geschlechtsunterschiede. Ich für meinen Teil finde, daß viele Männer bei den Grünen wie lesbische Frauen aussehen und viele Frauen bei den Grünen wie abgetakelte Transen. Wirklich abartige Gestalten, die aus reinem Ressentiment mit ihrem degenerierten Multikulti-, Umverteilungs- und Ökowahn uns das Leben zur Hölle machen.

bakerpsychsozbiol

Email [Freud und der Nationalsozialismus] 2009

9. Juni 2025

Email [Freud und der Nationalsozialismus] 2009

Der Mißbrauch der Sozialen Orgonomie (Teil 2)

10. Dezember 2024

Mit dem erneuten Erfolge Trumps beginnt eine neue Epoche, in der die US-Elite, die sich jährlich im Bohemian Grove trifft, ihre Konsensfindung nicht mehr der Bevölkerung unterjubeln kann. Beispielsweise hatte der ultrakonservative Isolationist Robert Taft 1952 die Vorwahlen gewonnen, doch die Parteielite der Republikaner, die auch die Medien kontrollierte, drückte den Amerikanern Eisenhower auf. Heute wären solche Machenschaften dank des Internets undenkbar. Ohne Internet bliebe wahrscheinlich weiterhin Biden im Amt.

Man kann die positive Rolle des Internets gar nicht überbewerten, wobei es nicht mal darum geht, daß sich die Leute direkt über unabhängige Medien informieren, sondern es ist den offiziellen Medien mangels Monopol praktisch unmöglich geworden, einen vorgeblichen „gesellschaftlichen Konsens“ herzustellen, der in Wahrheit der Konsens der Teilnehmer des Sommercamps Bohemian Grove ist.

Man kann Leute wie Alex Jones gar nicht genug danken, daß sie das Machtmonopol aufgebrochen und der Demokratie den Weg geöffnet haben. Gleichzeitig fängt hier jedoch ein genauso gewichtiges Problem an, das mich frappant an Hitler und seine Zeit erinnert. Wenn man das Netz durchforstet, insbesondere YouTube, wird man auf jene stoßen, die ganz überrascht sind, wie treffend doch Hitlers Analysen gewesen seien und wie gut er die Machenschaften der „Herrscher dieser Welt“ durchschaut habe. Bei Alex Jones wird aus Bohemian Grove plötzlich eine Verschwörung mit allem Drum und Dran: Luzifer wird angebetet, Kinder geopfert und die „Globalisten“ planen, wie sie den Planeten lückenlos unterwerfen können. Ein Schritt weiter und wir sind bei Heinrich Himmler, der wortwörtlich an eine „jüdische Weltverschwörung“ glaubte, d.h. daß die Herrscher des Westens und der Sowjetunion direkt von dem gesteuert werden, was heute „die Zionisten“ genannt wird. Dem schieren Wahnsinn ist Tür und Tor geöffnet. Und keiner sieht, daß genau aus diesem Grunde Wahlmänner und Abgeordnete (statt „direkter Demokratie“), Verfassungen und schließlich auch Institutionen wie Bohemian Grove eingeführt wurden: um der Unvernunft der Massen einen Riegel vorzuschieben. Dialektik!

Schaut man genauer hin, lösen sich die krankhaften Phantasmen und Sensationalismen eines Alex Jones in nichts auf, was aber in keinster Weise mein obiges Lob für ihn einschränkt!

Funktionierende Staaten sind ein ewiger Kampf gegen den Wahnsinn der gepanzerten Massen. Beispielsweise muß, genauso wie in den 1930/40er Jahren alles getan werden, um eine wahnsinnig gewordene Elite zu beseitigen („Hitlerismus“, „Merkelismus“), genauso wie zuvor die Elite vollkommen im Recht war, den demokratischen Wahnsinn der Massen zu stoppen. Man denke nur an den „NATO-Doppelbeschluß“, der ein entscheidendes Element bei der Vernichtung der sowjetischen Pest war. Nicht auszudenken, die von den Massen getragene „Friedensbewegung“ hätte sich durchgesetzt!

Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich Leserbriefe und insbesondere Leserkommentare im Internet lese. Wie soll Demokratie funktionieren, wenn die Massen derartig irrational denken? Man nehme etwa folgenden Leserkommentar unter einem Bericht über einen Überfall auf ein Pariser Bistro, bei dem zwei Jugendliche mit einer Kalaschnikow erschossen wurden:

Die Gewalt wird zunehmen und der Mensch wird sich selbst eliminieren. Die Mächtigen haben nicht gelernt den Armen ihr Brot zu lassen, für Jobs und Bildung zu sorgen. Europa sperrt die Welt aus. Amerika führt ungerechte Kriege. Individuen werden immer gewaltbereiter.

Ein typisches Beispiel für das übliche mechano-mystische Denken in den Massen über gesellschaftspolitische Belange. Generell ist immer das Gegenteil wahr: Die Bandenkriminalität entsteht nicht, weil Europa eine Festung ist, sondern ganz im Gegenteil weil es von Barbaren überrannt wird. Sie entsteht nicht, weil die Reichen den Armen das Brot nehmen, sondern weil der Sozialstaat die Unterschichten asozial macht. Die Massen sollen gefälligst selbst für „Jobs und Bildung“ sorgen! Oder sind es Kinder? Jedenfalls werden sie so behandelt!

Warum denken die Massen fast durchweg „verkehrt herum“? Weil sie erstens mystisch davon ausgehen, irgendeine „Zentrale“ (das Gehirn) bestimme nach festen Plänen das Weltgeschehen (der „Überbau“ bestimmt den „Unterbau“) und weil sie zweitens mechanistisch davon ausgehen, daß die Gesellschaft so funktioniert, wie Marx sie beschrieben hat (der „Unterbau“ bestimmt den „Überbau“). So haben die Nationalsozialisten gedacht, so haben den Sowjets gedacht und so denken all die Kleinen Männer, die die Kommentarspalten in Internetforen füllen.

Die mehr denn je nationalsozialistisch durchseuchten Massen denken wie folgt: Spontane Aufstände? Es stecken stets dunkle Machenschaften dahinter! (Meist der Juuuuden.) Streben nach Freiheit und Menschenwürde? Nein, es geht immer um die Interessen des Kapitals! (Genauer gesagt des jüüüüdischen Finanzkapitals!)

Wenn man das rechte Gespür dafür hat, kann man das Ungelenke, Boshafte und Niederträchtige in derartigen Leserkommentaren geradezu physisch spüren! Auf intellektuell höherer Ebene findet man das gleiche in den unerträglichen Ergüssen eines Horst Mahler oder eines Oskar Lafontaine.

Moment! Hier mache ich mich eines weiteren Mißbrauchs der Orgonomie schuldig, nach dem Muster: „Die Massen tragen alle Verantwortung!“ So als wenn Victoria Nuland und andere, praktisch durchweg jüdisch-stämmige „Neokonservative“ in den USA nicht für das Massaker auf dem Kiewer Maidan und jetzt für die Ereignisse in Georgien, Rumänien und in Syrien verantwortlich sind! Es ist komplizierter: die hart arbeitenden Massen sind dafür verantwortlich, daß Zustände herrschen in denen ihnen von einer verschwindend kleinen „elitären“ Minderheit von verpeilten und vom Haß zerfressenden Wahnsinnigen auf dem Kopf herum getanzt wird und sie in sinnlose Kriege verwickelt werden. Daß man diesen Wahnsinn nicht bekämpfen kann, sondern ihn nur weiter verfestigt, wenn man selbst wahnwitzige Verschwörungstheorien verbreitet, gehört hierzu!

Selbst das mit den Individuen, die immer gewaltbereiter werden, stimmt nicht. Das Gegenteil ist der Fall: Firmen beklagen, daß es dem Führungskräfte-Nachwuchs, der aus den Universitäten kommt, zunehmend an „Biß“ fehlt. Immer wieder schockieren Berichte, in denen sich deutsche Jugendliche von zahlenmäßig unterlegenen Türken, Arabern, etc. einschüchtern, beleidigen, bespucken, schlagen lassen, ohne die geringste Gegenwehr. Mädchen und Frauen werden angegriffen, ohne daß ein „Mann“ auch nur einen Finger krümmt. Während Randgruppen tatsächlich immer gewalttätiger werden, „verschwuchteln“ weite Kreise unserer friedenserzogenen Bevölkerung zusehends. Etwa männliche Jugendliche, die als Hobbys allen Ernstes „Musik und Mode“ angeben!

Das Fortschreiten der Dekadenz sieht man beispielsweise auch daran, daß darauf beharrt wird, alle unterschiedlichen „Diskurse“ seien prinzipiell gleichberechtigt. Das ist natürlich die „Postmoderne“. Man kann sie auf die Trennung der beiden Grunddiskurse „Sein“ und „Sollen“ herunter destillieren. So läßt sich die Postmoderne auf den Allgemeinplatz reduzieren: „Aus einem Sein läßt sich kein Sollen ableiten!“ Aber genau diesen Satz hat Reich stets bekämpft.

Irgendwann fällt in derartigen Diskussionen der Begriff „strukturelle Gewalt“. Interessanterweise wird er meist dort angewendet, wo den Menschen nicht ein Plus, sondern ein Minus an Gewalt („direkter Gewalt“) widerfährt, bzw. dort wo alte einschränkende Strukturen wegfallen. Er dient einzig dem Ziel Freiheit und Demokratie zu diskreditieren.

Genausowenig wie es eine „strukturelle Gewalt“ gibt, gibt es eine „Gewalt gegen Sachen“: es ist immer Gewalt gegen jene Menschen, die von diesen „zusätzlichen Organen“ abhängig sind. Da besteht (etwas übertrieben ausgedrückt) kein Unterschied etwa zwischen dem Fortbewegungsmittel Bein und dem Fortbewegungsmittel Auto.

Menschen, die eine derartige Begrifflichkeit verwenden, offenbaren damit ihr lebensfremdes, mechano-mystisches Denken. Mehr: sie können nicht nur nicht in Funktionen denken, sondern unterstützen aktiv die Zerstörung aller funktionellen Zusammenhänge.

Natürlich kann man stets aufs falsche Pferd setzen. Beispielsweise hatte ich mich beim „arabischen Frühling“ voll und ganz mit den westlichen Eliten identifiziert und war schockiert über die fehlende Solidarität der Massen mit den Demokratie-Bewegungen in Arabien und über die (zum Teil ganz und gar nicht klammheimliche) Solidarität mit den arabischen Diktatoren. Das erinnerte mich fatal an die eher gedämpften Reaktionen auf den Zusammenbruch des Realsozialismus und die damaligen ach so schockierenden „Enthüllungen“ über die Unterstützung von Solidarność durch das CIA und den Vatikan.

Daß man für Freiheit und Demokratie aktiv eintreten muß und daß „Frieden“ solange Illusion bleiben wird, solange es Diktatoren gibt, die sich durch einen ständigen Krieg gegen das eigene Volk an der Macht halten, scheint diesen „Kommentatoren“ vollkommen fremd zu sein.

Doch: In der Rückschau haben die Leute, die mich damals so sehr genervt hatten, natürlich weitgehend recht behalten. Die Eliten bauen manchmal unfaßbaren Mist. Was haben die USA im Mittleren Osten erreicht? Destabilisierung, indirekt sogar Europas, eine Stärkung des Iran.

Mich regte auf, daß die „kritischen“ Leute immer mit Modju fühlen, nie mit seinen Opfern. Beispielsweise beklagte damals der friedensbewegte Psychologe Prof. Klaus-Eberhard Richter die „demütigende Behandlung“ Saddam Husseins! Immer wieder mahnte er, die islamische Welt doch nicht zu provozieren. Henryk M. Broder antwortete darauf:

So wie es auch der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter geraten hatte: „Der Westen sollte alle Provokationen unterlassen, die Gefühle von Erniedrigung und Demütigung hervorrufen…“ Wobei Richter offen ließ, ob „der Westen“ auch das Tragen von Miniröcken, den Genuß von Schweinefleisch und die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften unterlassen sollte, um keine Gefühle von Erniedrigung und Demütigung in der islamischen Welt hervorzurufen.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie Richter 20 Jahre zuvor mahnte, „der Westen“ solle es angesichts des Sieges im Kalten Krieg doch bitte unterlassen Triumphgefühle aufkommen zu lassen und dergestalt die Russen zu „demütigen“!

Meines Erachtens zeigt dies nur, daß Richter sich immer mit jenen Kräften in Harmonie befand, die das Lebendige niederhalten, einschränken und ersticken. Er war die personifizierte Panzerung. „Ethik“ auf zwei Beinen!

Ende April 2003 erklärte Richter die Implosion der sogenannten „Friedensbewegung“ nach dem Irak-Krieg wie folgt: sie wolle einfach nur mal eine Pause einlegen, weil „viele nichts mehr von Bomben und verletzten Kindern hören und sehen“ wollen. Am folgenden Tag kommentierte Die Welt sehr passend:

Feine Friedensfreunde – mach mal Pause vom Elend! So zeigt sich der intellektuelle Bankrott der Bewegung noch im Versuch, ihr Versagen zu beschönigen.

Es geht Leuten wie Herrn Richter gar nicht um die Sache, sondern schlicht um das Ausleben ihrer emotionalen Bedürfnisse. Sie geben ihrer charakterlichen Struktur Ausdruck! Leute wie er sind einfach nur gruselig.

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 122)

10. April 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Reich trat auf der einen Seite gegen die ihm aus dem Kollegen- und Bekanntenkreis offensichtliche Dekadenz im Wien und Berlin der 1920/30er Jahre an mit ihren „de Sadisten“ und „Zynisten“ und andererseits … Reich stand in Opposition gegen Freuds „Mensch als sadomasochistisches Tier“, „die Reaktion“ („Erbsünde“), die damals wirklich allesbestimmende Eugenik und die „kapitalistische Geschäftemacherei“ (die er aus der eigenen Ursprungsfamilie kannte). Die Natur hatte in der Selbstverortung Reichs entsprechend friedfertig zu sein und ohne den Menschen ein Paradies. Tatsächlich ist insbesondere Äther, Gott und Teufel ein durchaus „Rousseauistisches“ Buch. Er mußte gegen einen universellen „Darwinismus“ antreten (Hitler war nichts als ein „Darwinist der Praxis“!), über den Reinhard Eichelbeck schreibt: „Er (der besagte „Darwinismus“) hat sozialneurotische Unarten des Menschen – Egoismus, Aggressivität, Rücksichtslosigkeit, Geilheit, die alten Macho-Untugenden, möglichst viele Nachkommen und möglichst viele tote Feinde zu hinterlassen – als naturgegeben, ja sogar als Grundprinzipien der Evolution dargestellt“ (Das Darwin-Komplott, München 1999). In einer anderen, weniger rundherum bösartigen geistigen Umwelt hätte es einen anderen Reich gegeben, da er sich anders verortet hätte!

Dazu gehört auch, daß sein Publikum sich zu 99% aus linksliberalen und sozialistischen Gutmenschen rekrutierte, die etwa in Stirner instinktiv das sahen (bzw. gesehen hätten), was die Linke von Marx bis Hans Günther Helms immer in ihm sah und sehen: DEN „kleinbürgerlichen“ Ideologen des Raubtierkapitalismus, DEN Bösen schlechthin. Wie sollte Reich in einer solchen Umwelt eine Identität als „Stirnerianer“ bewahren? Man muß sich das mal vorstellen: sein ganzes Leben und auch noch posthum nur von „Grünen“ Spinnern („Reichianern“) umgeben zu sein (vermeintlichen Altruisten) – und um die Gruppe herum nur reaktionäre „Darwinisten“ (vermeintliche Egoisten)!

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 118)

21. März 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Was die Konservativen auf ewig von LSR trennen wird, ist Reichs Diktum, daß die Moral erst das erzeugt, was sie bekämpfen will. All die, jedem Konservativen eigene, moralische Empörung gegen die „Dekadenz“ ist gut und richtig, bleibt aber imgrunde ein Verhängnis, denn mit den sekundären Trieben werden letztendlich auch die primären Triebe unterdrückt. Man denke dabei insbesondere an die Sexualmoral und daß alle Ethik einen antisexuellen Kern hat.

Ähnliches läßt sich über die „natürliche“ oder „gottgegebene Ordnung“ sagen, denen jeder Konservative anhängt. Stehen LaMettrie und Stirner nicht für die konsequenteste und „zynischte“ Rebellion gegen diese Ordnung? Das ist eine abstrakt philosophische Frage. In Wirklichkeit führt individuelle Willkür stets zu mehr Ordnung als jeder künstliche Eingriff. Das zeigt sich im offensichtlichen Gegensatz von Planwirtschaft, die immer im Chaos mündet, und Marktwirtschaft. Oder man denke daran, daß Menschen immer künstlich sozusagen „durchgewürfelt“ werden müssen, weil sich ansonsten Schulklassen in Cliquen aufspalten, Städte spontan in voneinander abgegrenzte ethnisch und einkommensmäßig Wohnquartiere zerfallen, Kirchengemeinden sich nach ethnischen Zugehörigkeiten organisieren etc. Freiheit und Ordnung bedingen einander. Das beste Beispiel ist Evolution selbst, die auf freier Partnerwahl beruht. Jede „sexuelle Planwirtschaft“ muß zu einer fortschreitenden Qualitätsabnahme des Genpools führen, zu mehr Entropie, Dekadenz.

Wohlverstanden (man beachte: wohlverstanden) ist LSR die EINZIGE konsequent konservative Lebenshaltung. Der linke Abschaum nimmt das sehr wohl wahr!

Der Rote Faden (Band 2): 40. Anorgonie

27. Oktober 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 40. Anorgonie

Reich im Kampf gegen den Nihilismus des Westens (Teil 2: Der Tod Gottes)

25. Oktober 2023

Man lasse sich auf den allgegenwärtigen Nihilismus ein, der einen umgibt! Es ist, als wenn die gesamte westliche Zivilisation von einem todestrieb-artigen „Es hat doch sowieso alles keinen Sinn!“ infiziert ist. Und das schon seit langer Zeit! Ich verweise auf Nietzsches Analyse der allgegenwärtigen „Dekadenz“; den anorgonotischen „Zuständen“, unter denen die Menschen zu Zeiten Freuds litten (hysterische Ohnmachtsanfälle, Neurasthenie, Wagnerianische Todessehnsucht, etc.). Man schaue sich auch das Gruselkabinett der nationalsozialistischen Führungsmannschaft an: der entscheidungsschwache Hitler, der den halben Tag im Bett gammelte und sein ganzes Leben nicht einen Tag gearbeitet hat; Göring, der schwabbelige Morphinist; der verklemmte Phantast Himmler, der Rouge auftrug und all die anderen haltlosen Gestalten. Das ganze „stramme“ Gehabe der SA und vor allem der SS scheint mir wie ein verzweifelter Selbstheilungsprozeß: plakative „Gepanzertheit“, um der inneren „Schlaffheit“ (Anorgonie) entgegenzuwirken. Ähnlich die muskelbepackten „Superhelden“ in der amerikanischen Trivialkultur. Hollywood scheint sich nur noch um „Superhelden“ zu drehen! Karikaturen von Nietzsches „Übermensch“.

Ob das hierhin gehört? Ich habe mal eine Diplom-Psychologin, die jahrelang mit sicherheitsverwahrten Triebtätern gearbeitet hat, gefragt, wie man denn Kinderficker erkennt: klein, „schwabbeliger“, schlaffer Körper, schwammiges, konturloses Gesicht.

Woher diese Dekadenz, die sich heute vor allem im ekelerregenden Gendergetue und Transunsinn zeigt? Nietzsche sprach vom „Tod Gottes“. Der mache in der „aufgeklärten“ Gesellschaft zwar kaum noch jemand betroffen, doch tatsächlich würde uns durch dieses Geschehen langsam aber sicher der Boden unter den Füßen weichen. Aus orgonomischer Sicht ist es die immer stärker werdende Trennung von unserem bioenergetischen Kern, die mit einer immer weiter um sich greifenden Abnahme an Vitalität einhergeht.

Zurückzuführen ist das auf den Zerfall des christlichen Weltbildes, der Ständegesellschaft, vor allem aber auf die bereits von Goethe am Ende von Faust II problematisierte industrielle Revolution. Man betrachte auch die bis auf Rousseau und Goethes Werther zurückgehende Romantik, die im beschriebenen Nationalsozialismus kulminierte. Heute findet sie ihre Entsprechung in all dem Fantasy-Schwachsinn, mit dem uns Hollywood beglückt.

Gott und die Natur waren verschwunden, der Mensch „aus der Kirche und vom Acker“ verband, doch statt nun frei sein Leben zu leben, fing er an sozusagen Gott und die Natur zu „zitieren“, als hätte er nicht viel mit ihnen zu tun. Die Natur wurde sozusagen zu einem „Bühnenereignis“ wie bei Caspar David Friedrich und „Gott“ wurde wie bei Ludwig Feuerbach sozusagen zu einer Stimme aus dem Off: die Stimme der „humanistischen Moral“. Das ganze Schmierentheater kulminiert gerade bei unseren Grünen denaturierten vermeintlichen Naturfreunden und gemeingefährlichen Moralisten bzw. Gutmenschen. Sie haben beispielsweise die norddeutsche Tiefebene mittels Vogelschreddern („Windkraftanlagen“) lückenlos in eine Industrielandschaft verwandelt und zukünftige Deutsche einer fremdrassischen Terrorherrschaft ausgeliefert.

Man muß ständig „Aktivist“, etwa „antifaschistischer Klimakleber“, sein, um sich stets von neuem Absolution einzuhandeln, ist man doch für alles persönlich verantwortlich. Das machte auch die Anziehungskraft des Marxismus aus: wenn du versagt hast, lag das nicht an dir, sondern ist den Umständen zu schulden. Dergestalt war der Marxismus der perfekte Religionsersatz – und ist es heute in Gestalt seiner Verwesungsreste, mit denen noch immer ständig irgendwas „dekonstruiert“ wird und sei es die eigene Geschlechtszugehörigkeit.

Aber das ganze ist wie angedeutet nicht wirklich neu. Es ist das alte Elend eines „ausgehöhlten“, substanzlosen, anorgonotischen Daseins, infolge einer drastisch gescheiterten Aufklärung, die „Gott“ (die mystisch verzerrte Wahrnehmung des eigenen Bauchgefühls) zur zerebralen Stimme machte, und infolge einer Mechanisierung des Lebens, das die Natur zum kitschigen Schauspiel degradierte. Am Ende steht die „ethische Führung durch die KI“ und der Kampf gegen „den Kohlenstoff“ – d.h. gegen das Leben selbst im Namen „der Natur“. Das „Ausgehöhltsein“ wird heute sofort augenfällig, wenn man sich die neuste Generation von Studenten anschaut: keine Persönlichkeiten mehr, alle die gleiche Meinung, Haltung, Kleidung, Musikgeschmack, die gleiche INNERE LEERE.

Orgonometrie (Teil 3): Kapitel 46

31. Dezember 2019

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46. Goethes Funktionalismus