Es wäre schrecklich, wenn uns das Christentum nie vom germanischen Aberglauben befreit hätte, der in vieler Hinsicht bis in die heutige Zeit das Leben vieler „Leute vom Land“ bestimmt. All der Aberglaube, unausrottbare Vorurteile, Astrologie etc. Für diese Menschen hängt der Himmel immer tief, die Welt hat etwas Klaustrophobisches an sich und alles, wirklich alles, hat eine Bedeutung; nichts existiert aus und für sich selbst. Ein im Grunde kindliches Denken, eine magische Welt. Tatsächlich sind christliche Missionare, etwa im heutigen Neuguinea richtiggehende Erlöser, wenn sie die Menschen aus ihrer in Magie, Tabus und Ängsten vor bösen Geistern verstellten Welt hinaus ins Licht, buchstäblich in die Lichtung führen.
Gleichzeitig möchte ich ums Verrecken nicht in einer christlichen Welt leben. Man nehme etwa Amerika, wo ganze Landstriche flächendeckend von „bibeltreuen Christen“ beherrscht werden. Ebenfalls eine enge Welt, die buchstäblich flach ist, vor etwa 6000 Jahren erschaffen wurde und von unbeschreiblich beschränkten, schichtweg dummen Menschen bevölkert ist. Es ist wirklich erschreckend, wenn man sich vergegenwärtigt, in was für einer schlichtweg bekloppten Geisteswelt zig Millionen „kreationistischer“ Amerikaner leben. Auch da möchte man die Fenster aufreißen und frische Luft hereinlassen.
Unser gutes altes Europa hatte, angefangen bei der Renaissance über das Barock bis hin zur Weimarer Klassik und darüber hinaus, die beste aller Welten erschaffen. Die nackte Venus und der Gekreuzigte konnten in der Kultur wie selbstverständlich nebeneinander existieren. Ein Goethe war dezidiert kein Christ, aber Faust ist eine der großartigsten christlichen Moritaten überhaupt. Zwar hatten die Heiden bereitwillig christliche Versatzstücke in ihre Riten und Glaubensvorstellungen aufgenommen, während die Christen umgekehrt alles Heidnische erbarmungslos zu sequestrieren trachteten, doch letztendlich waren sie es, die etwa die Edda schrieben. Oder man denke an Tolkiens durch und durch heidnisch inspiriertes Werk, mit seiner wirklich zutiefst christlichen Botschaft.
Ich muß unwillkürlich an meine eigene Kindheit denken. Donnar („Thor“) ist mein Gott, denn die Donnar-Nessel („Brennnessel“) ist ihm heilig. Er ist ein Gott, der vor Seuchen schützt und die Dämonen vertreibt. Er bekämpft die Felsriesen, Bergriesen. Die Eiche, dem Donnar geweiht, schützt vor bösen Geistern. Im Christentum wurde er durch Petrus (Peter) ersetzt und wenn es in meiner Kindheit gewitterte, war immer irgendwie von – mir die Rede. Es war die perfekte Balance zwischen einer verzauberten, „mythologischen“ Welt und der notwendigen rationalen, augenzwinkernden Distanz – eine Distanz, die meinen germanischen Vorfahren fehlte. Die brachten es fertig Donnar Menschenopfer darzubringen! Wobei sie genauso verblendet waren, wie der zynische, seelenlose Rationalist, der ein Innenleben wie ein Bioroboter hat und entsprechend tatsächlich nur – irrationalen Unsinn von sich gibt und nur scheiße baut. Was ich meine? Man schaue sich die seelenlosen Straßenzüge an, die diese seelenlosen „Menschen“ hochziehen!
Wir haben (oder eher hatten) das Beste aus beiden Welten, wobei die eine Welt jeweils den Wahnsinn der anderen in Schach hielt. Unsere Welt war dergestalt weitgehend rational, aber doch nicht leer. Nur ein vollkommen verblendeter Mensch kann glauben, daß eine rein rationalistische und „atheistische“ Welt überhaupt lebensfähig wäre. Es ist wie mit den Drogen: würde unser Körper nicht ununterbrochen Endorphine produzieren, könnten wir unser Leben wegen Schmerzen und Depressionen schlichtweg nicht ertragen. Und gerade deshalb sollte man ja auch die Hände von allen Drogen lassen, denn durch sie wird die körpereigene „Drogenproduktion“ gestört, teilweise sogar ganz eingestellt. Genauso gesellschaftlich: ohne eine von der Religion durchdrungenen Kultur könnten wir nicht leben – doch gleichzeitig ist die Religion ein absolutes Übel. Ausschließlich die großartige europäische Kultur hat, wie dargelegt, das Gleichgewicht von Verzauberung und Entzauberung der Welt gehalten. Sie steht sozusagen unter Endorphinen, aber nicht unter Drogen. (Ich weiß, der Vergleich hinkt an allen Ecken und Enden, aber ich glaube, er ist trotzdem hilfreich!)
Was fasziniert uns am Heidentum, uns Deutsche am nordischen Heidentum? Was hat die Heiden stets am Christentum derartig fasziniert, daß das Heidentum so flächendeckend hinweggefegt werden konnte? Schauen wir uns dazu die Gruppe Heilung an, danach den „fünften Evangelisten“ Bach und lassen sie auf uns wirken:
Beides kann mich zu Tränen rühren! Doch das Heidnische spricht mehr unsere im Solar plexus zentrierte orgonotische Pulsation an, die mit der Erde verbunden ist, während das Christliche mehr unsere im Zentralen Nervensystem zentriertes energetisches Orgonom (die Kreiselwelle) anspricht, das uns mit den kosmischen Weiten verbindet. Gesundheit, d.h. Ganzheit ist, wenn diese beiden Seelen in unserer Brust in einem Verhältnis zueinander stehen, wie Pulsation und Kreiselwelle natürlicherweise immer stehen: in dem wechselseitiger Anziehung und wechselseitiger Verstärkung. Die folgende Gleichung ist die ultimative Gleichung der Gesundheit:
Der neue Indiana Jones-Film, der fünfte und letzte in der Reihe, ist aus fünferlei Gründen absolut bemerkenswert. Wie kaum etwas anderes bildet er den BIOENERGETISCHEN Zustand unserer gegenwärtigen Gesellschaft ab:
1. Wenn man ihn mit den ersten Teilen vergleicht, fällt sofort ins Auge, daß diese mit Lichtkontrasten, Perspektive, Schattenwurf spielten und dabei ganz offensichtlich auf eine Tradition aufbauten, die auf den deutschen Expressionismus, der den Stummfilm beeinflußte, und weiter zurück auf Rembrandt und die gesamte Bildsprache seit der Renaissance zurückgriff. Der jetzige Film hingegen ist vollkommen flach, und zwar in jeder denkbaren Beziehung, ausgeleuchtet wie eine Kühlkammer. Im Vergleich der Filme wirkt das, als solle die Auswirkung einer extremen AUGENPANZERUNG dargestellt werden.
2. In den ersten vier Teilen hatten die Actionszenen eine Funktion im Plot. Sie wirkten wie Improvisationen in einem Jazz-Stück, die zwar eben das sind, Improvisationen, aber doch der vorgegebenen melodischen, harmonischen und rhythmischen Struktur folgen und diese sogar weiter akzentuieren und bestärken. Im fünften Teil hingegen sind die Actionszenen sinn- und funktionslose Materialschlachten. Was fehlt ist die KOORDINATION. Wir sehen unmittelbar ein Abbild des gesellschaftlichen Zerfalls, der vor allem ein bioenergetischer Zerfall ist (das formgebende, „morphogenetische“ Feld dünnt aus und kollabiert).
3. Die gesamte Komposition, der Plot des Films, macht keinen Sinn. Figuren tauchen auf und verschwinden wieder, die keine Rolle spielen, die Teile bzw. Akte des Dramas, sind vollkommen desproportioniert und am Ende weiß man gar nicht, was das ganze überhaupt sollte. Indiana Jones ist zu den alten Römern und Griechen zurückgekehrt, um Adolf Hitler das Leben zu retten, die ihn 1969 umbringen wollten – oder so ähnlich. Was bleibt ist vollkommene SINNLOSIGKEIT.
4. Der einzige Sinn und Zweck dieses fast dreistündigen kompletten Schwachsinns scheint es zu sein die Hauptfigur, den „alten weißen Mann“, lächerlich zu machen und zu dekonstruieren, sämtliche Autoritäten zu entzaubern und aus der Welt eine in jeder Hinsicht perspektivlose, d.h. ANTIAUTORITÄRE Utopie zu machen: flach, struktur- und damit hierarchielos, kontrast- und schattenlos, desorganisiert und ohne Sinn und Verstand.
5. Als wäre das nicht genug, wird die Gegenspielerin/Mitstreiterin von Indiana Jones, die eindeutig zu einer Art „Indiana Jane“ für zukünftige Folgen des Films aufgebaut werden soll, als eine veritable Psycho- bzw. SOZIOPATHIN dargestellt und zwar als eine, mit der sich das Publikum identifizieren soll. Ein vollkommen empathie- und gewissenloser, dafür aber „cooler“ und allen normalen Sterblichen haushoch überlegener Homo novis, der sich nie in Frage stellt, keine innere Entwicklung hat und vor allem von Anfang an absolut unfehlbar ist. Wir sind so weit, daß der Emotionelle Pest-Charakter quasi offiziell zum Leitbild der Gesellschaft erklärt wird!
Indiana Jones 5 ist das perfekte Abbild, die perfekte Propaganda und der perfekte Katalysator für die Endstufe der menschlichen Zivilisation: die antiautoritäre emotionale Wüste. Willkommen in der DOR-Hölle!
Die Antike lief ungebrochen in der Romanik weiter. Zwischen etwa 1150 und 1500 entwickelte sich die Gotik. Heute wird „Gotik“ gerne mit Schwere und Düsternis assoziiert, tatsächlich war sie eine einzige Rebellion gegen die Materie und die Gravitation. Die Fassaden und das Innere wirken spielerisch, „himmelstürmend“ und die Ornamentik hat geradezu „orgastische“ Züge. Die Architektur der Renaissance zwischen etwa 1400 und 1600 strebte hingegen ein Wiederbeleben und Weiterentwickeln bestimmter Elemente der Römischen Antike an.
Der Renaissancestil betont die Symmetrie, die Proportion, die Geometrie und die Anordnung der Bauteile, wie sie in der Architektur des Alten Roms in vielen erhaltenen Bauwerken zu sehen war. Die nach festgelegten Regeln erfolgte Anordnung der Säulen, Pilaster und Lisenen, der Bau von Bögen, Kuppeln, Nischen, auch als Wandnische (Ädikula), ersetzten die komplexen Proportionssysteme und unregelmäßigen Profile gotischer Bauteile und Bauwerke.
Es folgte zwischen 1575 und 1770 das Barock. „Alle strengen Ordnungen der Renaissance werden aufgelöst; schwingende, konkave und konvexe Formen, Kuppeln, Säulengruppen, Giebel und Fensterbekrönungen mit reichem ornamentalem Schmuck rufen in dem Betrachter den Eindruck von Kraft und Bewegung hervor und bewirken eine Steigerung aller Wirkungen.“
1770 und 1840 sind die Eckdaten des Klassizismus, wie er am besten wohl vom napoleonischen „Empire“ verkörpert wurde, der sich nicht mehr nur auf die römische, sondern vor allem auf die griechische Antike bezog. Über ein Mischmach aus Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance und Neobarock mündete dies schließlich im Jugendstil, der in seiner überbordenden Ornamentik und geschwungenen Formen an die Gotik und das Barock gemahnt. Was danach kam, kann man noch am ehesten als „Bauhaus“ bezeichnen: eine brutal auf Industriemaße reduzierte Pseudoklassik. Seit den 1960er Jahren gibt es als Gegenbewegung eine Art „Neojugendstil“ in Gestalt der Postmoderne, die das überflüssige Ornament erneut feiert und mit historischen Reminiszenzen spielt, die albernen Spielereien des Dekonstruktivismus und schließlich der Protest gegen die Geometrie in Gestalt von Friedensreich Hundertwasser und anderen „organischen“ Architekten, bei denen man sich unwillkürlich in den Jugendstil zurückversetzt fühlt. Mit neuen Bautechniken im Verbund mit künstlicher Intelligenz und dem „Drucken“ von Häusern stehen wir erst am Anfang dieser Entwicklung. Es ist abzusehen, daß danach eine neue Periode der klassizistischen Strenge kommen wird und so weiter im stetigen Wechsel von Klassik (Kontraktion, Konzentration) und „Gotik-Barock-Jugendstil-Postmoderne“ (Expansion, ausufernde Imagination).
Aus der Distanz, d.h. wenn man sich nicht in Details verliert und anfängt energetische Muster zu erkennen, ist die Logik der Entwicklung offensichtlich. Es ist wie mit Sanddünen am Meer oder in der Wüste: am Boden erkennt man allenfalls ein ungeregeltes Auf- und Ab mit vielen Inkonsistenzen, doch steigt man etwa in einem Fesselballon auf, sieht man schließlich ein wohlorganisiertes Wellenmuster, das von der dominierenden Windrichtung geprägt ist.
Geschichte ist nichts anderes als das Muster, das die pulsierende Kreiselwelle der kosmischen Orgonenergie in der Menschenwelt hinterläßt:
Das Idealbild des Menschen ist universell, seien dies nun die Statuen der Antike oder der Renaissance, die Heiligenbilder des Christentums oder die „Übermenschen“ der diversen sozialistischen und faschistischen Ideologien des 20. Jahrhunderts. Heute finden wir den gleichen Typus in der Werbung und den Produkten der Unterhaltungsindustrie. Trotz aller politischen Korrektheit ist jedem sofort klar, was ein attraktiver Mann bzw. eine attraktive Frau ausmacht. Man kann „Attraktivität“ buchstäblich mit mathematischen Formeln ausdrücken. Es kommt auf Symmetrie und den Goldenen Schnitt an. Orgonometrisch läßt sich das auf die Orgonomform und weiter auf die kosmische Überlagerung zurückverfolgen. Wir empfinden Formen als schön, die zeigen, daß die inerte Materie sich ganz der primordialen Energie unterworfen hat. In mystischer Verzerrung: daß die Materie ganz vom Geist durchdrungen und bestimmt wird. Bei den Bildnissen des „sozialistischen Realismus“ war es dann halt das „Klassenbewußtsein“, das die Menschen so durchdrungen hat, daß sie zu heroischen Gestalten werden.
Soweit das energetische Orgonom, das sich in der Anatomie zeigt. Das orgonotische System, dessen Pulsation im parasympathischen und sympathischen Nervensystem Struktur geworden ist, zeigt sich in der Physiologie, im Ideal der Gesundheit: ein guter, entspannter Muskeltonus, leuchtende Augen, leicht gerötete Wangen, eine gutdurchblutete Haut und den Umständen wohlangepaßte physiologische Reaktionen. Das Ideal ist eine ungehinderte Pulsation und entsprechende Strukturen, die die energetische Pulsation sozusagen materiell vermitteln.
Evolutionsbiologisch läßt sich aufzeigen, daß sich in der Entwicklung zum heutigen Menschen hin das oben beschrieben Idealbild, das etwas im Goldenen Schnitt zum Ausdruck kommt, immer klarer und „reiner“ ausgebildet hat. Man gehe nur der Säugetierreihe von den mäuseartigen Insektenfressern, die unsere Urahnen sind, über die Halbaffen, Affen, Menschenaffen bis hin zum Menschen nach. Beim orgonotischen System läßt sich zeigen, daß bei Fischen, Amphibien und Reptilien das autonome Nervensystem kaum ausgebildet ist und daß es in der Entwicklung hin zum Menschen immer ausgeprägter wurde und vor allem immer besser die orgonotische Pulsation verkörperte. Beim Menschen schließlich steht der Parasympathikus eindeutig für Expansion, der Sympathikus eindeutig für Kontraktion. Hier und da zeigt sich bei der Innervation jedoch, daß die Evolution noch nicht ganz abgeschlossen ist.
Eine Gesellschaft, die das Entartete, Mißgeformte, Degenerierte und Kranke idealisiert, ist dem Untergang geweiht, da sie sich gegen das Leben selbst stellt. Man denke nur an Degenerationserscheinungen wie den Feminismus oder den Transhumanismus.
Da das Kaufhaus neulich abgerissen wurde, sehe ich erstmals das Haus in der Gasse in seiner vollen Pracht. Ein Unikum: verzierte Fassade und auf den vorstehenden Fenstern des Dachgeschosses jeweils ein kleiner „Kirchturm“. Wilhelminische Pracht zwischen der Todschlagsarchitektur, wie sie seit Kriegende üblich ist. „Bauhaus“: die Funktion des Gebäudes und die Zwänge einer effizienten Bauindustrie bestimmt die äußere Form. So wurden von jeher Werkzeuge und Maschinen gebaut. So würden auch unsere Körper aussehen, wenn die natürliche Auslese alles bestimmte. Scheusale der effizienten Energiegewinnung, Informationsverarbeitung und Reproduktion. Stattdessen wird jedes einzelne Organ unseres Körpers von der Orgonomform bestimmt. Wir selbst sind sozusagen „Wilhelminisch“. Bis vor kurzem gab die Architektur noch das Körpergefühl und die „kosmische Verbundenheit“ des Menschen wider (etwa im Goldenen Schnitt). Sie war organisch gewachsen von der Antike, Romanik und Gotik, über die Renaissance zum Barock, zum Klassizismus, zur Neogotik, etc. Die Architektur seit spätestens Mitte des letzten Jahrhunderts hat diese Lebenslinie brutal durchtrennt und uns in eine Wüste versetzt, in der wir buchstäblich nicht leben können.