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nachrichtenbrief18
1. Mai 2017Emotionen sind für den Therapieerfolg wichtiger als Einsicht und Deutung
22. Februar 2017So der Titel eines Tagungsberichts von dem Psychiater und Psychotherapeuten Andreas Meißner im NeuroTransmitter (Feb. 2017), dem offizielles Organ der Nervenärzte, Neurologen und Psychiater. Im Gegensatz zur ursprünglichen Psychoanalyse sei heute die Therapie dieses Traditionsstranges intersubjektiv statt hierarchisch, partnerschaftlich statt autoritär. Die therapeutische Beziehung ist der entscheidende Wirkfaktor, nicht mehr Deutung und Einsicht. Früheste nonverbale Beziehungserfahrungen werden jenseits der Sprache im prozeduralen Gedächtnis („Beziehungsgedächtnis“) abgelegt und können deshalb nicht „gedeutet“ werden, sondern es kann in der therapeutischen Beziehung allenfalls zur Nachreifung kommen. Die Gesprächsatmosphäre wird wichtiger als die kognitive Verarbeitung, denn sie schafft einen „Entwicklungsraum“. Entsprechend kommt es ganz entscheidend auf die Wahrnehmungsfähigkeit, die Lebendigkeit und das Verständnis des Therapeuten an.
Liest man die entsprechenden Ausführungen, muß man spontan an Reichs Konzept von gegenseitiger orgonotischer Erstrahlung und Anziehung denken. Etwa wenn es bei Meißner heißt:
Es handelt sich [bei Therapeut und Patient] um ein analytisches Paar, das etwas neues Drittes erschafft, eine neue Wirklichkeit, eine neue gemeinsame Erfahrung, aus der nun beide Beteiligten verändert hervorgehen, verändert in verschiedener Weise und in unterschiedlichem Ausmaß.
In dieser Art von Therapie hört der Patient auf, sich als bloßes Opfer längst vergangener Interaktionen zu betrachten, sondern (ganz wie in Reichs Charakteranalyse) tritt das Hier und Jetzt in den Vordergrund.
Soweit referiert Meißner Ausführungen des emeritierten Professors für Psychosomatik und Psychotherapie, Michael Erdmann. Im Anschluß daran beschreibt Meißner ergänzende Ausführungen des Professors für Verhaltensphysiologie und Neurobiologie, Gerhard Roth:
Pränataler und früh postnataler milderer Streß der Mutter führt beim Kind zu einem erhöhten Kortisolspiegel, der einhergeht mit Überängstlichkeit, Melancholie oder Angststörungen. Bei stärkerem, chronischem und nicht bewältigbarem Streß führt der entsprechende Hyperkortisolismus zu atypischer Depression, Empfänglichkeit für posttraumatische Belastungsstörungen und zu emotionaler Unempfindlichkeit bis hin zur Psychopathie (wie man sie etwa beim „gefühllosen Berufskiller“ findet). Der Hyperkortisolismus geht fast immer mit einer verminderten Serotoninproduktion einher, was zu Störungen der Regulation von Nahrungsaufnahme, Schlaf, Temperaturregulation, der Fähigkeit der Verhaltensregulation, Beruhigung und Wohlbefinden, etc. führt. Reich sprach hier von „Sympathikotonie“, der chronischen energetischen Kontraktion des Organismus, die bereits im Uterus anfange, spätestens aber während und unmittelbar nach der Geburt.
Dem könne, so Roth, ein Oxytocinanstieg im Rahmen einer liebevollen Interaktion entgegenwirken. Die Kortisolproduktion werde verhindert, der Serotoninspiegel steige. Damit sei die Möglichkeit einer Kompensation früher psychischer (gemeint ist wohl eher emotionaler) Defizite gegeben.
Aus diesem Grund seien auch rein kognitive Therapiestrategien kaum erfolgreich. Die neurobiologische Forschung zeige, daß die Wirkung etwa der kognitiven Verhaltenstherapie auf emotional wirkenden Faktoren beruhen müsse, wie die Bindung zum Therapeuten und das konkrete verhaltenstherapeutische Training und Einüben im Hier und Jetzt. Ähnliches ließe sich über die „einsichtsvermittelnde und bewußtmachende“ Psychoanalyse sagen. „Eine rein sprachlich aufklärende Mitteilung wirke nicht auf die subkortikalen limbischen Zentren, erläuterte Roth. Wirksam wird die Behandlung, wenn emotionale Dinge eine Rolle spielen.“ Ähnliches sagte Reich in der damaligen Begrifflichkeit seit Anfang der 1930er Jahre. Die psychoanalytischen Sektierer haben ihn dafür mit einem gnadenlosen Haß und abgrundtiefer Verachtung gestraft.
Auf die Orgontherapie verweist folgende Stelle in Meißners Aufsatz: Durch die therapeutische Allianz komme es zu den erläuterten neurobiologischen Veränderungen hinsichtlich Kortisol, Serotonin, Oxytocin, etc. Doch „Roth wies darauf hin, daß die eigentlichen strukturellfunktionellen Defizite dabei aber offenbar nicht behoben werden, was die hohe Rückfallquote von 80% erklären könnte“. Deshalb spiele „das Aufspüren von Ressourcen und das Einüben alternativer Schemata im Fühlen, Denken und Handeln“ in einer zweiten Therapiephase eine große Rolle. Die neurobiologische Umstrukturierung brauche halt Zeit. Schön und gut, aber tatsächlich scheitern diese Therapien letztendlich, weil die PANZERUNG nicht angegangen wird!
DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 2. Wilhelm Reich statt Jesus Christus
11. Dezember 2016Blogeinträge März/April 2011
30. November 2016Im März und April stellte Dr. Konia folgende Blogeinträge ins Netz, auf die hier erneut hingewiesen wird, damit sie nicht verlorengehen:
- Die arabische Rebellion und die Emotionelle Pest
- Die Ausbreitung der anti-autoritären Gesellschaftsordnung auf die moslemische Welt
- Der Niedergang der modernen Psychiatrie
- Was ist zur Demokratisierung der islamischen Ländern erforderlich
- Natürliche Autorität, Zwangs-Autorität und Anti-Autorität
- Das Gehirn ist nicht der Geist: Was von der neuen Landkarte des Gehirns erwartet werden kann und was nicht
- Verschwörungstheorien und die Wirkungsweise der Emotionellen Pest
- Die zunehmende Anzahl von Kindern und Jugendlichen die psychiatrische Betreuung benötigen
Kommentar zu „Die Ausbreitung der anti-autoritären Gesellschaftsordnung auf die moslemische Welt”
Peter 2013: Beim zweiten Blick paßt das zu Konias Ausführungen:
http://www.bild.de/unterhaltung/leute/justin-bieber/fans-tun-alles-fuer-tickets-konvertieren-in-tv-show-zum-islam-30114444.bild.html
Zu „Der Niedergang der modernen Psychiatrie“
Robert (Berlin) Says: Aus der Frühzeit der Psychiatrie
http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackgroundXXL/a26903/l0/l0/F.html#featuredEntry
O.: Hier die Kurzfassung, da eben mein Text im Äther verschwunden ist (Pech, wenn ich ihn vorhernicht kopiere) …
Die Hysterie gibt es nach wie vor mit fast all ihren Symptomen nur unter anderen Namen im ICD. Sie ist keine Einbildung von Charcot, Freud oder Reich gewesen.
Die fiesen Methoden der Psychiatrie gibt es auch zum Teil noch: EKT, Fixierungen, Zwangsjacken und Psychopharmaka, die schlecht eingestellt sind.
Bei entsprechend „dämlicher“ Behandlung gibt es auch Todesfälle in der Psychiatrie, wie zu Charcots Zeiten, entsprechende Statistiken sind mir nicht bekannt und werden wohl auch nicht veröffentlicht. Beispielweise verstarb meine Großmutter nach wenigen Wochen aufgrund von Dauerfixierung, Bewegungsmangel und künstlicher Ernährung.
Nach dem die Psychiatriereform alle Dauerpateinten plötzlich entlassen hatte, die Betten reduziert wurden, ist die psychiatrische Bahndlung in Deutschland sichtbar besser geworden und ähnelt nicht mehr einem „Zuchthaus“. Dennoch sind EKT (Elektroshocktherapien) und Fixierungen gängige Praxis und werden an Universitäten umworben und gelehrt.
O.: Ein anderer Spiegelartikel (vermutlich von dieser Woche) unterstellt die Zunhame von psychischen Erkrankungen würde durch das DSM 5 und das kommende ICD begünstigt. Die APA, in der auch Psychopharma-Vertreter mitwirken, würde Diagnosen „erfinden“, um ihre Medikamente in großem Stil verkaufen zu können. Eine sehr plakative These, wie ich finde. Man würde einenGroßteil von psychisch „normalen“ Patienten jetzt Diagnosen verpassen und sie medikamentös behandeln wollen.
Hier wird nicht reflektiert, was die neue Arbeitswelt mit den Menschen gemacht hat. Leider gibt es auch immer mehr Menschen, die nicht mehr bis zur Rente arbeiten wollen, da sie keine adequate Arbeit für sich finden oder die zu schlecht bezahlt wird. Das Heraufsetzen des Rentenalters bewirkt außerdem, dass immer mehr Leute ihre positive Arbeitshaltung verlieren und sich dem Arbeitsmarkt innerlich verweigern. Ab 50 wird vermehrt an die Rente gedacht. Ab 60 ist kaum einer noch zu motivieren. Diesem Beispiel folgen auch schon jüngere. Die Angebote des Arbeitamtes sind völlig inakzeptabel, eine Vermittlung findet hier quasi nicht statt. Das Arbeitsamt kann man im Grunde schließen. Und Jugendliche ohne Abitur beginnen gleich mit Hartz IV Jobs wie Kranken- und Altenpfleger.
Viele Menschen sehen sich eben nicht mehr nur als körperlich leidend an, sondern fordern psychische professionelle Hilfe durch Psychologen. Sie warten hierfür bis zu einem Jahr auf die Therapie und bekomen dafür nur VT oder Tiefenpsychologie in der Kurzform.
Eine Verbesserung dieser Situation ist nicht in Sicht, von daher sollen wohl doch die Pillen alles richten, was sie nicht tun. Die Rehabilitaionseinrichtungen der Rentenversicherungen rüsten nun auf: weg von der Psyche, hin zur Arbeitswelt orientierten Medizin.
Robert: Du solltest nicht das Arbeitsamt mit dem Jobcenter verwechseln. Das Jobcenter kann jeden Ausbeuterjob aufzwingen, egal was und welche Bezahlung. Anders beim Arbeitsamt, das Strafen für Nichtvermittlung Zahlen muss.
Robert 2014: Psychiater bezeichnen Non-Konformität als Geisteskrankheit: Nur die Herdenmenschen sind »vernünftig«
Die moderne Psychiatrie ist zur Brutstätte der Korruption geworden, insbesondere die Strömung, die jeden verteufeln und für geisteskrank erklären will, der von der allgemein anerkannten Norm abweicht. Das geht eindeutig aus der neuesten Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders [Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen, ein Klassifikationssystem der Amerikanischen Psychiater-Vereinigung] oder kurz DSM hervor, in der Menschen, die nicht konform gehen mit dem, was die Verantwortlichen für normal erklären, als geisteskrank eingestuft werden
http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/was-aerzte-ihnen-nicht-erzaehlen/jonathan-benson/psychiater-bezeichnen-non-konformitaet-als-geisteskrankheit-nur-die-herdenmenschen-sind-vernuenfti.html
Peter 2015: In der NEW YORK TIMES wird der Niedergang der Psychiatrie diskutiert, die immer noch mit den Mitteln, die Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre entdeckt wurden, hantiert, auf der Stelle tritt und die Psychotherapie und deren Weiterentwicklung sträflich vernachlässigt.
In Deutschland ist es, was die psychtherapeutische Ausbildung der Psychiater betrifft, vielleicht etwas besser bestellt, doch die neuen Psychiater lernen jetzt fast immer VT, während die Psychodynamik als „unwissenschaftlich“ mehr und mehr verpönt ist. Bald wird der Ödipuskomplex wieder ein großes Geheimnis sein.
Zu „Was ist zur Demokratisierung der islamischen Ländern erforderlich“
Robert 2013: Zu Tony Blairs Agenda
http://islamnixgut.blogspot.de/2012/07/warum-grobritannien-millionen-muslime.html
Zu „Natürliche Autorität, Zwangs-Autorität und Anti-Autorität“
Peter: Ein Aspekt der antiautoritären Entwicklung ist die Vertuntung der Männerwelt:
http://echtlustig.com/3205/filmhelden-damals-und-heute
Zu „Das Gehirn ist nicht der Geist: Was von der neuen Landkarte des Gehirns erwartet werden kann und was nicht“
Robert 2012: Wie ich schon öfters schrieb, die Psychiatrie ist wieder vor Freud zurückgefallen. Am besten, sie lesen wieder Charcot, Bernheim und Liebault.
Klaus: Worin ‚das Leib-Seele-Problem‘ eher besteht:
http://www.denkabende.de/kognition/bieri.rtf
Ja, die ‚Gehirn-Landkarten‘ entsprechen wohl einer recht naiven Vorstellung.
Peter 2015: Die Bewegung des Körpers macht das Gehirn fexibler: http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/hirnforschung/-/journal_content/56/12054/9088897/Bewegung-macht-das-Gehirn-flexibler/
Zu „Verschwörungstheorien und die Wirkungsweise der Emotionellen Pest“
Robert 2012: http://www.wissensmanufaktur.net/verschwoerungstheorie
Peter: Eine auf den Kopf gestellte Welt!
Verschwörungsleugnung:
„Behauptung, dass ein Ereignis nicht das Resultat einer Verschwörung ist“
Neben den sogenannten Verschwörungstheoretikern gibt es auch eine ganze Branche von Verschwörungsleugnern. Ein Verschwörungsleugner ist jemand, der behauptet, dass ein Ereignis nicht das Resultat einer Verschwörung ist. Eine Beweisführung, daß es etwas nicht gibt, ist allerdings grundsätzlich schwer bis unmöglich. Diese Branche hat sich offenbar in der vom Mainstream geprägten journalistischen Zunft entwickelt, die somit eher wenig zur Transparenz der tatsächlichen Sachverhalte beiträgt, sondern stattdessen die gelegten Nebelkerzen der Verwirrung energetisch versorgt.
Wenn mir jemand so einen Mist vorsetzen würde, würde ich schweigend den Raum verlassen, denn mit solchen Leuten kann man einfach nicht mehr diskutieren.
Robert: „Die Zusammenarbeit von Hugo Chavez in Venezuela, auf der extremen Linken, und Mahmud Ahmadineschad aus dem Iran, auf der extremen Rechten, zeigt die Tendenz von pestkranken Individuen sich spontan gegen ihren gemeinsamen Feind zu organisieren, der freien Welt (besonders Amerika),…“
Der Mann hat eine extreme Augenblockierung. Jeder Trottel kann sich zusammenreimen, warum diese Staaten zusammenarbeiten. Weil die Freie Welt, d.h. die imperialistische USA und ihre Vasallen jedes Land überfallen, was gegen ihre wirtschaftlichen Interessen vorgeht, außer es hat Atombomben. Menschenrechte und Demokratie spielen dabei nicht die geringste Rolle. Und diese Staaten sind auf der Abschussliste.
Chavez ist übrigens durch freie Wahlen an die Macht gekommen.
Peter: Immer langsam mit den Pferden! Erstmal weiß hier kaum jemand, wie eng die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden „frei gewählten“ Regierungen ist (http://latina-press.com/news/136708-iran-venezuela-ahmadinejad-gratuliert-seinem-bruder-hugo-chavez/). Und zweitens sind die wirtschaftlichen Interessen den „ideologischen“ (charakterologischen!) Interessen nachgeordnet, denn ansonsten hätten sich diese beiden Länder nicht praktisch aus der Weltwirtschaft ausgeklinkt und würden nicht offenen Auges dem wirtschaftlichen Ruin entgegentaumeln.
Robert: Na so doof sind deine Leser auch wieder nicht. Gegen die Beiden wird doch ständig gestänkert.
Komisch ist nur, dass immer nur die Gegner der Imperialisten als kranke Psychopathen hingestellt werden, während die Imperialisten sich mit jedem brutalen Diktator verbinden dürfen, ohne dass Konia seine verlogene Klappe aufreißt.
Klaus: Gefällt mir, wie hier die Weise nach dem alten ‚antiimperialistischen‘ Muster und Konias Weise, die Stellungen Irans und Venezuelas verständlich zu machen, gegenübergestellt werden. Es ist schon so, dass Konias Panzerungserklärung etwas Totschlagargumenthaftes an sich hat. Aber: die linke Masche auch. Und: Wer nicht völlig blnd ist, kennt die linken Maschen und … Charaktere. Erkennbar z. B. eben an Gewichtungen, wie sie in pi kommentiert werden:
“ ‚Sorge bereitet uns auch die Gewalt: in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben.‘ Da bleibt einem die Spucke weg! Wo lebt eigentlich dieser Ignorant von Bundespräsident? Es ist nicht zu fassen! Laufend schlagen Leute mit dunkler Haut und schwarzen Haaren Deutsche zusammen und dann das!“
Robert 2013: »Verschwörungstheorie«: Grundlagen eines »Totschlagarguments«
James F. Tracy
Der Begriff der »Verschwörungstheorie« löst bei den meisten in der Öffentlichkeit stehenden Menschen und insbesondere bei Journalisten und Akademikern Angstgefühle und Beunruhigung aus. Seit den 1960er Jahren wurde diese Etikettierung zu einem Disziplinierungsmittel, das sich als überwältigend effektiv erwies, wenn es darum ging, zu verhindern, dass bestimmte Ereignisse untersucht oder kritisch hinterfragt wurden. Vor allem in den USA gilt es als schweres Gedankenverbrechen Orwellscher Prägung, die offizielle Darstellung zu bestimmten Ereignissen oder Einstellungen, die darauf abzielt, die öffentliche Meinung (und damit die öffentliche Ordnung) zu beeinflussen, berechtigterweise infrage zu stellen. Und von einem solchen Verbrechen muss das öffentliche Bewusstsein mit allen Mitteln abgehalten werden.
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/james-f-tracy/-verschwoerungstheorie-grundlagen-eines-totschlagarguments-.html
Zu „Die zunehmende Anzahl von Kindern und Jugendlichen die psychiatrische Betreuung benötigen“
Robert: Vermutlich spielt auch noch die Nahrung eine Rolle im asozialen Verhalten der Minderjährigen. Heutzutage essen sie viel mehr industriell denaturierte Nahrungsmittel, die besonders in den USA genetisch zerstört und mit chemischen Zusätzen angereichert und verfälscht sind. Einige dieser Zusätze lösen aggressives Verhalten aus.
Etwas anderes: die hier einwandernden autoritär strukturierten Menschen sind sicherlich zurecht entsetzt, wenn sie das Verhalten der antiautoritären Einheimischen erleben, das aus Rebellion gegenüber der traditionellen Autorität besteht.
In den Achtzigern fragte mich mal ein türkischer Kollege, ob ich sauer sei, dass er in den Ferien geheiratet hätte, weil er den Eindruck bekommen hatte, die Deutschen wären gegen das heiraten.
Jean: „Wenn man ihr Verhalten betrachtet, sind Eltern emotional nicht fähig, für das Aufziehen ihrer Kinder die Verantwortung zu tragen. Die Gesellschaft ist zerrissen.“
Ich fange allmählich an zu glauben, dass dies in „autoritären“ Zeiten wirklich anders war, so wie hier immer wieder argumentiert wird (konservativer Kernkontakt). Heute müssen Eltern zu allem einen eigenen Standpunkt finden, und wenn man nicht mit seinen Gefühlen verbunden ist, wird das ein stressiges Unterfangen. Die Fülle von Dingen, die man falsch machen kann, die widersprechenden „Experten“-Empfehlungen, und die belastenden Ergebnisse von schlechtem Kontakt zu den Kindern treiben einen geradezu in die Überforderung. Da war es früher vermutlich tatsächlich leichter, seinen Kindern mit Gefühl zu begegnen.
O.: Mit wie viel Gefühl Eltern ihren Kindern früher begegnet sind – vor, während und nach dem Krieg – läßt sich doch aus der Literatur autoritärer Zeiten ablesen: 1933 „Massenpsychologie des Faschismus“ und „Charakteranalyse“, beide Bücher so aktuell wie damals. Wer glaubt denn, dass wir heute wesentlich besser erziehen würden oder eine Gesellschaft (Schule, TV) die Kinder nicht charakterlich verbiegt, ängstigt und in die Abpanzerung zwingt? Diese Prozesse geschehen auch, wenn Eltern ihren Kindern gegenüber weitestgehend positiv gegenüberstehen, da sie ihre Kinder eben nicht (ausreichend) vor dem Umfeld schützen können.
Jean: Guter Einwand. Ich kenne ältere Menschen aus „autoritären Zeiten“, die ich als sehr herzlich erlebe. Es gibt aber auch viele andere.
„Diese Prozesse geschehen auch, wenn Eltern ihren Kindern gegenüber weitestgehend positiv gegenüberstehen, da sie ihre Kinder eben nicht (ausreichend) vor dem Umfeld schützen können.“
Ich erlebe eher, dass sich Eltern zwischen ihre Kinder und Schule stellen und nach beiden Seiten „gut Wetter“ machen wollen, was natürlich nicht klappen kann. Wenn sich viele Eltern mehr /ganz auf die Seite ihrer Kinder stellen würden, hätten sie vielleicht eine Menge Ärger mit den Schulen, würden aber auch etwas bewirken. Die Konflikte werden aber oft aus Angst vor Nachteilen für die Kinder nicht angegangen. Es ist wie immer: das Gestrüpp der vermuteten und angedrohten Gefahren hemmt eine klare Parteinahme für die Kinder.
O.: Es ist für Eltern absolut schwer sich in den Schulen (trotz Elternbeirat etc.) einzubringen, ohne sich emotional auch zu verwickeln und sich unverstanden zu fühlen. „Unabhängige“ Schulsozialarbeiter, die die Interessen der Schüler (in absolut erster Linie) und Eltern gegenüber der Schule moderieren oder (gemeinsam) vertreten, sind in jeder Schule zu fordern und in einigen auch schon vorhanden. Die emotionale Einmischung der Eltern kann dann besser auf der Sachebene diskutiert und gelöst werden. Als Elternteil sagt man evtl. einmal etwas oder bleibt eine kurze Zeit am Thema dran, dann muss aber darauf vertraut werden, dass eine Lösung gefunden wird. Schüler ohne (professionelle) Unterstützung in einer Schule laufen zu lassen, ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern kontraproduktiv. Das ganze Arsenal der Sozial-Pädagogik ist absolut nowendig neben dem Unterricht, da es um Erziehung und nicht um „Bildung“ geht. Bleibt zu hoffen, dass die Fachkräfte sich klar für die Interessen der Kinder einsetzen. Die Nöte in den Familien sind häufig doch sehr gravierend, so dass man von den Eltern nicht so viel erwarten darf. (Das bezieht sich nicht nur auf die Finanzen.) Von daher hat sich charakterneurotisch nichts verändert, ob wir es autoritär oder antiautoritär nennen, evtl. sind durch eine gewisse (falsch verstandene) anitautoritäre Haltung die Eltern für Gespräche zugänglicher geworden und sind bereiter zum Wohl ihres Kindes etwas zu tun, wenn sie nur wüßten, was und wie.
Man überlege sich auch, wie sehr der normale Mensch – jeden Alters – heute nur allzugerne einen Psychologen/ Psychotherapeuten hätte, wenn die (wenigen) Praxen der VT oder PA nicht so überlaufen wären.
Was hier an therapeutischer Methodik in Germany als „Psychotherapie“ noch gelten darf (mit Kassenzulassung), ist ein anderes Kapitel und verdient dessen Bezeichnung kaum.
Jean: „Das ganze Arsenal der Sozial-Pädagogik ist absolut nowendig neben dem Unterricht, da es um Erziehung und nicht um “Bildung” geht. “
Zur Schule gehört auch für mich die Anerkennung der Tatsache, dass wir Erwachsenen immer erziehen, wenn wir mit Kindern und Jugendlichen zusammen sind, und uns damit nicht aus der Verantwortung nehmen können. Leider ist davon bisher sehr wenig zu sehen, ca. 1 Schulpsychologe auf 1500 Kinder, die Lehrerausbildung hauptsächlich fachwissenschaftlich orientiert, Kinder werden als Problem gesehen, dem viele Lehrer mit Ordnungsmaßnahmen zu Leibe rücken, anstatt sich oder ihre Anstalt zu reflektieren.
Ich weiß auch nicht, ob die Schule als „professionelles Umfeld“ alles richten kann und soll. Die Eltern sind doch auch in der Pflicht, ihren Anteil am Geschehen zum Guten der Kinder zu gestalten. Im Prinzip sollte es den Kindern sowohl in den Familien als auch an den Schulen so gut gehen, so dass nicht eine Seite die andere ausgleichen muss.
O.: Auf 150 Schüler sollte eine Vollzeitstelle eines Psychologen kommen, mit festgelegter Frauen- u. Männerquote: Psychologen müssten mindestens 50% der Stellen besetzen, da Männer in Schulen unterrepräsentiert sind in Schulen und im Umgang einen ganz anderen Umgang haben.
Da Eltern für den Lebensunterhalt beide arbeiten müssen, bleibt nur das Wochenende noch für die elterliche Erziehung. Ich denke, das sowohl Eltern als auch Lehrer so sehr in ihren Charakterstrukturen verhaftet sind, dass psychologisch-pädagogische Beratung die geleistete „Erziehungsarbeit“ von außen teilweise begleiten könnten.
Ebenso müssen andere helfende Systeme, wie Kinder- und Jugendclubs, wieder etabliert werden, statt sie abzuschaffen. Kinder brauchen Räume und Plätze, die geschützt sind, auch ohne Massenabfertigunng. – Ein Traum für unser Land.
Die Stimulierung des Vagusnervs
23. September 2016In Psychology Today ist zu lesen, daß Entzündungen oft die Antwort des Organismus auf Streß seien. Statt Medikation sei die Erhöhung des „vagischen Tonus“ eine Option, etwa durch Yoga und Meditation oder durch die Implantation von Geräten, die den Vagusnerv ständig stimulieren.
1921 entdeckte der deutscher Physiologe Otto Loewi, daß Stimulation des Nervus vagus eine Reduktion der Herzfrequenz verursacht, indem er die Freisetzung eines Stoffes auslöst, den Loewi „Vagusstoff“ nannte. Der Vagusstoff wurde später als Acetylcholin identifiziert, der erste Neurotransmitter überhaupt, den Wissenschaftlern identifiziert haben.
Der Vagusstoff (Acetylcholin) ist wie ein Beruhigungsmittel, das man einfach sich selbst verabreichen kann, indem man ein paar tiefe Atemzüge mit langem Ausatmen macht. Das bewußte Erschließen der Kraft deines Vagusnervs kann einen Zustand der inneren Ruhe erzeugen und dabei den Entzündungs-Reflex zähmen. (…)
Ein gesunder Vagotonus wird durch einen leichten Anstieg der Herzfrequenz beim Einatmen angezeigt und eine Abnahme der Herzfrequenz beim Ausatmen. Tiefe Zwerchfellatmung – mit einem langen, langsamen Ausatmen – ist der Schlüssel, um den Vagusnerv zu stimulieren und die Herzfrequenz sowie den Blutdruck zu verlangsamen, vor allem bei Zeiten des Leistungsdrucks.
Ein höherer Index des Vagotonus ist mit körperlichem und psychischem Wohlbefinden verbunden. Umgekehrt geht ein niedriger Index des Vagotonus mit Entzündungen einher, Depression, negativen Stimmungen, Einsamkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Mit derartigen Erkenntnissen und Erläuterungen ist die moderne Medizin wieder da, wo Reich in den 1920er Jahren mit der Entwicklung der medizinischen Orgonomie angefangen hat. Reichs Ansatz zur Bekämpfung der chronischen Sympathikotonie war die charakteranalytische Vegetotherapie (psychiatrische Orgontherapie) und später der Einsatz des Orgonenergie-Akkumulators (physikalische Orgontherapie). Das mechanische Äquivalent heute ist die direkte Stimulierung des Vagusnervs mittels eines kleinen unter die Haut implantierten „Schrittmachers“. Problem mit dieser neuen „bioelektronischen Medizin“, und übrigens auch mit den erwähnten „Yoga und Meditation“, ist, daß diese Interventionen nur oberflächlich wirken und der alte Zustand rasch wiedekehrt, wenn sie eingestellt werden.
Die Hoffnungen sind groß, daß die Nervenstimulation die kostspielige und nebenwirkungsreiche Medikation bei rheumatischer Arthritis, Parkinson, Morbus Chron und Alzheimer ersetzen könnte. Wie weit wären wir, wenn man vor 70 Jahren die medizinische Orgonomie unterstützt hätte, statt dem verbrecherischen Irrweg des Verabreichens giftiger Substanzen!
Depressive Kinder und eine hoffnungverheißende neue Psychiatrie
16. August 2016Leiden Kinder unter Major Depression („endogene“, schwere Depression) bringen die gängigen Antidepressiva, vielleicht mit Ausnahme des veralteten SSRIs Fluoxetin, rein gar nichts. Venlafaxin bringt sogar eine erhöhte Suizidalität mit sich! Wobei gesagt werden muß, daß dieser letzte Aspekt für andere Antidepressiva noch nicht ausreichend erforscht wurde.
Das ist in groben Zügen das Ergebnis einer Metaanalyse von 34 randomisierten, kontrollierten Studien, an denen insgesamt 5260 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 18 teilgenommen haben (Cipriani A et al.).
Wie lang und breit auf www.w-reich.de ausgeführt, gibt es eine gangbare Alternative zu diesem Wahnsinn: eine Psychiatrie, die weitgehend auf Psychopharmaka verzichtet (also sie nicht aus ideologischen Gründen von vornherein und unter allen Umständen ablehnt!) und dabei weitaus mehr zu bieten hat als die gängigen Psychotherapien, seien diese nun tiefenpsychologisch oder behavioristisch orientiert (die ebenfalls nicht rundweg abgelehnt werden).
Was ist Orgontherapie? (Teil 2)
14. Juli 2015Die Augen sind Spiegel der Seele, da sie Teil des Gehirns sind. Im ungepanzerten Zustand sind sie frei beweglich, lebendig, strahlend und „offen“. Sie stehen weder vor, noch sind sie eingesunken und die Haut in ihrer Umgebung hat eine gesunde Farbe.
Von der subjektiven Seite her kann man sagen, daß, während etwa Mystiker in einer zweidimensionalen Welt leben, ein ungepanzertes okulares Segment durch eine dreidimensionale Tiefenwahrnehmung gekennzeichnet ist (beidäugiges Sehen). Sind die unteren Segmente ebenfalls frei von Panzerung, erstreckt sich dieses „dreidimensionale Gefühl“ auf den gesamten Körper. Der Mensch fühlt sich wirklich in der Welt und nicht als bloßen „in die Welt geworfenen“ „Teilnehmer“, dem aus dem „Jenseits“ Botschaften zugehen („Entfremdung“).
Störungen in der oralen Entwicklung können sich in Erkrankungen wie Depression und Eßstörungen niederschlagen (Der Krebs, Fischer TB, S. 385).
Das gesunde orale Segment zeigt sich darin, daß man fähig ist Grimassen zu schneiden und kraftvoll zubeißen kann. Was Reich in dieser Hinsicht betrifft schreibt sein Mitarbeiter und Biograph Myron Sharaf:
Ich erinnere mich noch lebhaft der Genauigkeit, der Subtilität und der Scharfsinnigkeit von Reichs Nachahmungen. (Fury on Earth, S. 181)
Sein Freund Alexander Neill erinnert sich:
Ich habe nie wieder einen solch entspannten Menschen gekannt. Wenn ich sein Kinn berührte, ging es auf und zu wie ein geölter Kopferdeckel. Sein Körper war immer entspannt. (z.n. Ilse Ollendorff: Wilhelm Reich, München 1975, S. 8 )
Darüber hinaus zeigt sich die Entspanntheit des Mund- und Rachenbereichs in einer ausdrucksvollen Stimme. Eine biopathische Störung in diesem Bereich ist z.B. die spastische Dysphonie.
Ein gesundes Halssegment zeichnet sich durch einen frei beweglichen Hals aus. Bewegungen, die insbesondere bei Frauen Schönheit und Eleganz vermitteln – im Gegensatz zur „Halsstarrigkeit“.
Das Hauptkennzeichen einer Brustpanzerung ist die chronische Einatmungshaltung. Das dient sowohl der Einschränkung der Energieversorgung des Organismus, als auch der unmittelbaren Kontrolle der Emotionen. Deshalb ist die „Atemsperre“ der Grundmechanismus, mit dem die Neurose aufrechterhalten wird.
Es gibt drei Hauptmechanismen der Atemsperre: neben dem angespannten, aufgerichteten, unbeweglichen Brustkorb in erster Linie das angespannte und unbewegliche Zwerchfell, sowie, weniger wichtig, eine chronisch zusammengezogene Bauchmuskulatur.
Die traditionellen Atemübungen dienen dazu, die organismische Energie und die Emotionen, insbesondere Angst, einzudämmen. Im Gegensatz dazu will die Orgontherapie sie freisetzen. Zur Auflösung dieser Atemsperre werden deshalb keinerlei „Atemübungen” benutzt. Der Patient muß Angst und Spontanität ertragen lernen.
Der „Zwerchfellspasmus“ bildet Reich zufolge „das Zentrum der biopathischen Bewegungsstörung und der Sexualabwehr (…) schlechthin“ (Der Krebs, S. 209f). Das Zwerchfell ist ein sehr starker Muskel, mit dessen Hilfe wir uns selbst förmlich „abwürgen“. Den Zwerchfellblock kann man beispielsweise an einer Exspiration erkennen, bei der sich der Bauch vorwölbt. Ein anderes Beispiel ist die Lordose.
Das Zwerchfellsegment ist eines der Hauptgebiete für psychosomatische Erkrankungen. Elsworth F. Baker berichtet:
Ich habe einen Fall mit Symptomen erlebt, die typisch für eine Erkrankung der Gallenblase waren, einschließlich schmerzhafter Verstopfung, Empfindlichkeit und Krämpfe in der rechten oberen Bauchregion (Hypochondrium), Verdauungsstörungen, Völlegefühl im Überbauch, Blähungen und Gelbsucht; der ganze Symptomkomplex wurde durch Massage des Magenausgangs vollständig behoben. Als der Pylororuskrampf nachließ, konnte man ein Gurgeln hören, und die Symptome verschwanden. Ich nehme an, daß der Krampf auch den Sphinkter Oddi mitumfaßte und so den Gallenfluß behinderte und die Gelbsucht hervorrief. Zu dem Zeitpunkt, als der Verkrampfung sich löste, äußerte die Patientin auch viel Bitterkeit, die sie ihrem Mann gegenüber empfand. (Der Mensch in der Falle, München 1980, S. 291f)
Reich ist auf den Orgasmusreflex zuerst beim Lösen des Zwerchfellsegments gestoßen und zwar durch das Provozieren von Erbrechen (wobei der Atem nicht angehalten werden darf). Interessant ist, daß der physiologisch so grundlegende Brechreflex bei so überaus vielen Menschen nicht funktioniert, bzw. nicht künstlich provozierbar ist und daß die moderne Medizin das Ausbleiben dieses grundlegenden Reflexes nicht als schwerwiegendes Krankheitszeichen wertet.
Die Bauchspannung ist eine „Widerstandsspannung“, die von vorne den Solar plexus schützen soll. Neurotiker reagieren extrem empfindlich, wenn nach dem Ausatmen knapp unterhalb des Brustbeins mit einem Finger Druck ausgeübt wird. Verhältnismäßig ungepanzerte Menschen, insbesondere Kinder, können im oberen Bauchbereich qualvolle Angstzustände empfinden. Die Atemsperre dient dazu, diese Angstquelle einzudämmen. Wie gesagt: der Patient muß lernen, diese Art von Angst zu ertragen.
Nachdem wir uns mit der Charakteranalyse und den sechs ersten „Panzersegmenten“ beschäftigt haben, kommen wir nun zum Kern der Orgontherapie: im Kern ist sie „Orgasmotherapie“, d.h. eine Therapie, die die orgastische Potenz als Ziel hat.
Zunächst ist zu sagen, daß entgegen dem gängigen Bild von den „sexbesessenen Anhängern Wilhelm Reichs“ in der Orgontherapie so gut wie nie von Sexualität die Rede ist. Es ist ziemlich genau wie beim Flirten: beide Parteien und ihre gesamte Umwelt wissen genau, worauf das ganze letztendlich hinausläuft, aber „es“ ist nie Thema.
Ziel der Therapie ist die Freilegung des bereits erwähnten „Orgasmusreflexes”: die unwillkürliche Kontraktion und Expansion des Organismus, die bei orgastisch potenten Menschen insbesondere während des sexuellen Höhepunkts in Erscheinung tritt. Andeutungsweise tritt beim Ungepanzerten die entsprechende Bewegung des Beckens bei jeder Ausatmung auf („Beckenreflex“).
Das Beckensegment ist das letzte Segment, das geöffnet wird. Infolge der Reinlichkeitserziehung und des Onanieverbots ertötet eine verkrampfte Beckenmuskulatur alle genitalen Gefühle. Entsprechend wird das Becken zurückgehalten (totes Becken). Im Unterschied zu den oberen Segmenten beherbergt das Beckensegment zwei erogene Zonen, die sich bei der Entpanzerung unterschiedlich äußern: das anale „Quetschen“ („Scheiße!“) und das „phallische“ Stechen („Fuck!“).
Durch das Öffnen dieses Segments wird ungemein viel Energie und entsprechend eine geradezu apokalyptische Angst freigesetzt („Orgasmusangst“). Man spricht auch von „Beckenangst“: die bis zum äußersten gesteigerte Angst vor dem endgültigen Kontrollverlust nach Öffnung des Beckensegments.
Elsworth F. Baker erinnert sich:
Reich war sehr zurückhaltend, den Orgonomen die Technik der Endphase beizubringen, da er glaubte, daß die meisten sie nicht richtig handhaben könnten und daß bei der Mehrheit der Patienten die Therapie besser vor dieser Phase abgebrochen werden sollte. („My Eleven Years with Wilhelm Reich (Part III)“ Journal of Orgonomy, 11(2), Nov. 1977, S. 172)
In Alexander Lowens „Bioenergetik“ kommt es zu einer verfrühten mechanischen Mobilisierung des Beckens, was künstlich eine Panzerungsstruktur erzeugt, die dem des Schizophrenen entspricht. Entsprechend wirken auch die Klienten der „bioenergetischen“ Quacksalberei.
Für Reich war Therapie nichts anderes als „biophysische Chirurgie“. Und genauso wie es selbstverständlich ist, daß die gewöhnliche Chirurgie auf wenige streng ausgewählte Spezialisten beschränkt bleiben muß, sollte es selbstverständlich sein, daß ebenfalls die „biophysische Chirurgie“ nur von medizinisch, psychiatrisch und orgonomisch ausgebildeten Fachärzten ausgeführt werden darf. Keinem Laien käme der Gedanke, einen anderen Menschen aufzuschneiden, weil aber, so Reich,
jeder Ignorant, da er selbst Emotionen hat, sich selbst für einen „Experten“ hält und deshalb meint, biophysikalische und psychologische Prozesse beurteilen zu können, ist die Situation in der Biopsychiatrie eine andere als in der Chirurgie. (Charakteranalyse, KiWi, S. 642)
Die Gefahren von Körpertherapien: Drei Fallstudien (Teil 2)
17. Februar 2015DIE ZEITSCHRIFT FÜR ORGONOMIE
Charles Konia: Die Gefahren von Körpertherapien: Drei Fallstudien (Teil 2)




























