Posts Tagged ‘Streß’

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Blut” und folgende

7. April 2024

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Blut“ und folgende

Das Unbehagen in der Kultur

28. November 2023

Alle sprechen vom bösen Tier im Menschen, seiner teuflischen genetischen Erbschaft, die der Mensch mit seiner Vernunft in den Griff bekommen muß, soll ihn nicht das tierische Böse, das in seinen Genen angelegt ist, in den Untergang treiben (angeborener Machismo, Fremdenfeindlichkeit, Aggressivität, Promiskuität, Frauenunterdrückung, etc.). Die Lebensfeindlichkeit, oder sagen wir lieber Kulturfeindlichkeit sei in den Genen festgelegt und deshalb alle Therapie im Sinne Reichs, also die Befreiung der inneren Natur, ein falscher Weg, der in die kulturbolschewistische Barbarei führen wird. Frei nach Freud: der Todestrieb in der Geschichte.

Das, was früher der Todestrieb war, sind heute die egoistischen Gene, die etwa Löwenmännchen dazu bringen, bei einer Übernahme des Harems alle Kinder seines Vorgängers zu töten. Davor war es der Aggressionstrieb von Alfred Adler (aus dem Freud den „Todestrieb“ machte, siehe dazu Reichs Brief an Ferenczi von 11.02.1923, der in Reich Speaks of Freud abgedruckt wurde) und der Aggressionstrieb von Konrad Lorenz. Dazu schreibt Walter Hoppe Anfang der 1980er Jahre: „Der Verhaltensforscher Lorenz hält den angeborenen Aggressionstrieb noch heute für gegeben, wobei es ihm entgangen zu sein scheint, daß selbst die Raubtiere keine sadistische Aggression gegen die eigene Art kennen (…)“ (Wilhelm Reich und andere große Männer…, S. 58f). Nun ja, wie gesagt: die besagten Löwen und so gut wie jede andere Tierart…

Wir kennen alle Geschichten, wo Stiefmütter vor allem aber Stiefväter ihre Stiefkinder vernachlässigen und in Einzelfällen sogar tatsächlich töten. Brechen da die „natürlichen Triebe“ durch? Auffallend ist, daß die Täter durchweg alles andere als „natürliche Menschen“ sind, sondern frustrierte Neurotiker, die besonders starkem Streß ausgesetzt sind, etwa Arbeitslosigkeit, Armut, gesellschaftliche Marginalisierung etc. Warum verhalten sich solche Leute immer „tierisch“, während entspannte, glückliche, weitgehend „ungepanzerte“ Menschen ganz und gar nicht von ihren „egoistischen Genen“ am Gängelband geführt werden?

Die generelle Antwort in der Tradition von Adler, Freud und Lorenz wird sein, daß sie halt „der Kultur“ folgen, d.h. mit ihrer Vernunft den archaischen Antrieben, die tief in ihnen wie angekettete Löwen wüten, Einhalt gebieten. Reich konnte zeigen, daß das genaue Gegenteil der Fall ist: sie sind „ungepanzert“, womit ihr Über-Ich eben kein Diktator im Zoo der inneren Bestien ist und – diese Bestien scheinen gar nicht vorhanden zu sein, egal wie immer sich diese Leute auch gehenlassen. Selbst unter dauerhaften Streß werden sie nicht zu Kindermördern. Wie kann das sein?

Sie werden von einer ganz anderen „Kontrollinstanz“ (auch wenn das in diesem Fall ein denkbar unpassender Begriff ist) als dem Über-Ich bestimmt: einer geregelten Energieökonomie, genauer Sexualökonomie. Wer befriedigt ist (oder zumindest befriedigt sein könnte, weil er orgastisch potent ist), bei dem greift der „Aggressionstrieb“ bzw. die „egoistischen Gene“ nicht. Psychoanalytisch ausgedrückt: diese sind nicht „libidinös (energetisch) besetzt“.

Das ist eine weitaus reliablere Art und Weise mit unserem „tierischen Erbe“ umzugehen, als sich abzupanzern, d.h. wie ein Roboter unglücklich und frustriert durchs Leben zu tapsen; ein Roboter, bei dem jederzeit irgendwelche Sicherungen durchbrennen können. Das Über-Ich ist einfach eine ungemein fehleranfällige und letztendlich kontraproduktive, da unglücklich machende Kontrollinstanz – im Gegensatz zur „Kontrollinstanz“ intakte Sexualökonomie (orgastische Potenz).

In diesem Bereich sind sowohl Reich als auch Freud Fehlkalkulationen aufgesessen. Reich leugnete schlichtweg unser „tierisches Erbe“; eine Leugnung, die noch bei dem Orgontherapeuten Walter Hoppe nachwirkt, was aus Reichs Opposition gegen Freud und die Nazis, wie Lorenz einer war, durchaus verständlich war, aber kein wirklich notwendiger Teil seiner sexualökonomischen Theorie sein muß. Umgekehrt wurde Freud sozusagen „von der anderen Seite her“ in seinen letzten Jahren, d.h. nachdem er Reich aus der Psychoanalyse beseitigt hatte, in dieser Hinsicht immer unsicherer. Walter Hoppe berichtet, Arnold Zweig sei „weitgehend verunsichert“ gewesen, „nachdem er sich von Freud hatte sagen lassen müssen, daß er, Freud, die Bewunderung seines Freundes Zweig für sein Buch Unbehagen der Kultur nicht mehr begreifen könnte, nachdem er selbst längst nicht mehr dazu stünde, einem Buch, das ein Resultat heftiger Auseinandersetzung zwischen Freud und Reich gewesen und Freuds Gedankengänge bei Reich auf entschiedensten Widerspruch gestoßen waren“ (ebd. S. 234)

David Holbrook, M.D.: LEIDEN MACHT UNS STÄRKER / ANPASSEN / AUTORITÄT, AUTORITARISMUS UND ANTIAUTORITARISMUS / POLITIK

17. März 2023

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Ja, Leiden macht uns stärker: Text für einen Patienten, der mit dem Schmerz einer Trennung zu kämpfen hat

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Autorität, Autoritarismus und Antiautoritarismus

Wenn Politik rational wäre

Alter, naive Medizin! (Teil 6)

22. Juni 2021

Wie die tatsächlich alternative Medizin aussieht, läßt sich anhand einer interessanten Studie des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie zeigen. Untersucht wurden Zebrafische, die aufgrund einer Mutation chronisch unter Streß leiden, weil in ihnen die „Streßhormone“ Cortisol, CRH und ACTH deutlich erhöht sind. Nachdem man sie in ein neues Aquarium umquartiert hatte, sanken sie verschreckt auf den Beckenboden und verhielten sich ganz still, während normale Zebrafische sofort ihre neue Umgebung voller Neugierde begutachten würden.

Die Wissenschaftler setzten das Verhalten der mutierten Zebrafische mit dem Vorliegen einer „Depression“ gleich und initiierten deshalb sozusagen eine „Thymolepsie“, indem sie einfach das Antidepressivum Fluoxetin ins Wasser des Aquariums schütteten. Kurz darauf verhielten sich die Zebrafisch wie ihre normalen Artgenossen!

Uns interessiert in diesem Zusammenhang weniger die „Mutation im Glucocortcoid-Rezeptor“, sondern schlicht, daß diese Fische unter einer chronischen Sympathikotonie leiden, d.h. einem anhaltenden orgonotischen Kontraktionszustand und daß Wirkstoffe wie die „Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“, zu denen Fluoxetin gehört, dem offensichtlich entgegenwirken können – auch wenn das manchen Ideologen der „Alternativmedizin“ und Kämpfern gegen die „Pharmakonzerne“ nicht ins Konzept paßt.

Welche Rolle hat hier nun die medizinische Orgonomie zu spielen? Sie ordnet derartige Beobachtungen in einen umfassenden Zusammenhang ein und macht damit eine sinnvolle Behandlung erst möglich. Wilhelm Reich faßt seine entsprechenden Untersuchungen wie folgt zusammen:

Die grundsätzlichen biologischen Funktionen der Kontraktion und Expansion ließen sich dem Seelischen in gleicher Weise zuordnen wie dem Körperlichen. Es ergaben sich zwei Reihen von Wirkungen, die einander entgegengesetzt waren. Ihre Elemente repräsentieren verschiedene Tiefen des biologischen Funktionierens. (Die Funktion des Orgasmus, Fischer TB, S. 215)

Reich hat diesen „Urgegensatz des Vegetativen“ von psychologischen Gegebenheiten bis hinab in die Biophysik wie folgt aufgeführt (ebd., S. 220):

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Über Panzerung, Krieg und Frieden

6. Juni 2019

 

Paul Mathews:
Über Panzerung, Krieg und Frieden

 

David Holbrook, M.D.: ERGEBNISSE DER ZEITGENÖSSISCHEN NEUROWISSENSCHAFT UND PSYCHOTHERAPIE, DIE PARALLELEN ZUR ORGONOMISCHEN PERSPEKTIVE AUFWEISEN

22. Mai 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Ergebnisse der zeitgenössischen Neurowissenschaft und Psychotherapie, die Parallelen zur orgonomischen Perspektive aufweisen

 

Nachbemerkungen zu Dr. Koopmans Artikel (Teil 3)

11. April 2019

Was vor allem bei Drogenkonsum draufgeht ist die ohnehin sehr labile Funktion „Urteilsvermögen“. Bei der Urteilkraft geht es um die Befähigung eine Situation bzw. einen Sachverhalt korrekt einzuordnen und entsprechend rational zu entscheiden und entsprechend zu handeln.

Jeder Psychiater weiß, daß die Urteilsfähigkeit in der Kindheit sich als letztes entwickelt. Kinder, die ansonsten vollkommen selbständig sind, sind bis weit in die Schulpflicht hinein noch vom magischen Denken geprägt – und „glauben an den Weihnachtsmann“. Im Alter ist es das erste Geistesvermögen, das flötengeht. Entweder verhärten sich die Meinungen („Altersstarrsinn“) oder alle Prinzipien, die sie vorher hochgehalten haben, werden über Bord geworfen („die wilden Alten“). Man nehme eine Familienkonferenz, wo es um den Hausverkauf geht: Die Jungen und die Alten sind vollkommen benebelt von der Aussicht eine Million Euro in der Hand zu halten und bedenken gar nicht, daß man einen Sachwert gegen buntes bedrucktes Papier eintauscht. Was soll man damit machen? Eine Immobilie kaufen? Oder umgekehrt: Sie wollen partout nicht verkaufen, weil sie so am schönen alten Haus hängen und begreifen einfach nicht, daß alles getan werden muß, um die Insolvenz der Familie abzuwenden. Mit anderen Worten geht es beim Urteilsvermögen darum funktionelle Zusammenhänge zu erkennen – funktionell zu denken.

Insbesondere Drogen sind für diese Funktion absolut verheerend. Dieses Vermögen ist sozusagen der Schlußstein der orgonotischen Integration des menschlichen Organismus. Aber leider ist er sehr wackelig. Alkohol, Tabletten, Streß, eine manische Phase – schon fällt er herunter. Bei angeborener Minderbegabung ist er nie richtig da. Solche Leute brauchen zeitweise oder ständig einen Betreuer.

Das Erschreckende dabei ist, daß sich heute die gesamte Gesellschaft in einem solchen Zustand befindet. Die Massen schreien nach dem Staat und die Politiker schreien nach „Europa“. So als hätten sie alle zusammen nicht mehr alle Tassen im Schrank. Die Politiker verschleudern unser Volksvermögen an kriminelle Abenteurer („Flüchtlinge“), als gäbe es kein Morgen, und die Massen klatschen dazu wie geisteskrank – was sie auch tatsächlich sind. Das hatten wir schon mal, als die Gosse, das „Männerwohnheim“ und die infantile Massenhysterie Deutschland regierten und uns schnurrstraks nach Stalingrad und darüber hinaus führten. Schon damals spielten Drogen eine zentrale Rolle. Wie dem auch sei: wer ein Auge dafür hat, sieht, daß praktisch alle, dein Nachbar, dein Arbeitskollege, der Politiker im Fernsehen auf Droge ist (meistens natürlich legal, verschrieben von Hausarzt oder Psychiater).

Die Überschuldung des Staates, die Überschuldung der Individuen, auf allen Ebenen Verantwortungslosigkeit, Zerfall, Wahnsinn, Dekadenz, Sinnlosigkeit und der schiere Wahnsinn. Was wir um uns herum sehen, ist der Zerfall der orgonotischen Integration, der „bionöse Zerfall“ der antiautoritären Gesellschaft. Als erstes verschwindet das Urteilsvermögen – und dann ist der Untergang unausweichlich. Es wird keinen „Betreuer“, keinen Gott geben, der uns an die Hand nimmt.

Das ist übrigens auch der tiefere Grund, warum der Orgonomie das Menschenmaterial abhanden kommt: die Menschen können schlichtweg nicht mehr in Zusammenhängen denken, nicht funktionell denken. Die Zombieapokalypse ist da!

Emotionen sprechen lauter als Worte (Teil 6)

7. Februar 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Emotionen sprechen lauter als Worte

 

Über Panzerung, Krieg und Frieden (Teil 3)

19. August 2018

Paul Mathews: Über Panzerung, Krieg und Frieden

ZUKUNFTSKINDER: 4. Geburtshilfe, a. Das soziale Umfeld des Fötus

14. Februar 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

ZUKUNFTSKINDER:

4. Geburtshilfe, a. Das soziale Umfeld des Fötus