Bis zum Überdruß liegen Beschreibungen vor, wie sich die Bewegung der orgonotischen Erregung soziopolitisch äußert: „Kreiselwelle (energetisches Orgonom mit seinem Zentrum im ZNS) liberal“ vs. „Pulsation (orgonotisches System mit seinem Zentrum im Solar plexus) konservativ“. Ad nauseam!
Vielleicht wichtiger ist aber das einheitliche Funktionieren der orgonotischen Erregung, d.h. die koexistierende Wirkung, die sich in Erstrahlung und Anziehung kundtut. Genau darum (Erstrahlung und Anziehung) kreisen die beiden gegensätzlichen gesellschaftspolitischen Ideologien vor allem.
Das gesamte Fühlen und Denken der Linken dreht sich um das, was man im Englischen passenderweise „enlightenment“ nennt, also „Erleuchtung“ = Erstrahlung – die Wolken ziehen sich zurück und mit der „Aufklärung“ kommt die Sonne. Alles, was diese „Aufklärer“ empfinden, rationalisieren und schließlich tun, ist Ausdruck einer einseitigen bioenergetischen Polung in Richtung Erstrahlung: ihr Rationalismus bzw. „Kult der Vernunft“, ihre Formulierungen, die um „das Licht“ kreisen, ihr Planungs- und Ordnungswahn: das wuchernde Dickicht muß weg, damit das Licht den Boden erreicht.
Auf der rechten Seite ist es entsprechend die orgonotische Funktion „Anziehung“, die sich im „Glauben“ bzw. in der „Naturverbundenheit“ zeigt, in der Vaterlandsliebe, das um „Blut und Boden“ kreisende Empfinden. Schon in den 1970er Jahre war mir der gravierende Unterschied der rechten Ästhetik im Vergleich zur linken aufgefallen und zwar anhand des konservativen „ZDF-Magazins“ von Gerhard Löwenthal, dessen dunkle Erdfarben in einem auffälligen Gegensatz zur hellen Ästhetik der linken Politmagazine im Ersten standen. Die inneren Kämpfe des Konservativen drehen sich um Teilhabe „am Stammeserbe“, „an Gottes Liebe“, um die Frage, ob man würdig ist oder zurückgewiesen wird – gemäß den beiden Variationen des CFP „Anziehung“. Bei den Linken hingegen dreht sich alles darum, den „revolutionären Geist“, „den Impuls der Aufklärung“ etc. aufrechtzuerhalten – die Flamme am Erlöschen zu hindern.
All das „Linke“ und „Rechte“ hat nur oberflächlich mit realen gesellschaftlichen Problemen, d.h. arbeitsdemokratischen Problemen zu tun, sondern ist Ausdruck von Panzerung, die es verhindert, daß Erstrahlung natürlicherweise in Anziehung übergeht und umgekehrt. Genauso wie im Funktionsbereich „relative Bewegung“ die Panzerung eben das, die Bewegung, hintertreibt, einschränkt, bizarr einseitig macht, unterbindet die Panzerung im Funktionsbereich „koexistierende Wirkung“ – die koexistierende Wirkung. Resultat sind zwei vollkommen verkrüppelte Wesen, von Krankheit grotesk entstellte Monster: der „verstrahlte“ Liberale (Linke nach europäischer Ausdrucksweise) und der „gläubige“ Konservative, der ewig im finsteren Mittelalter feststecken wird. Ziel der Orgonomie ist, daß sich die orgonotische Erregung gesund und frei von diesem pseudorationalistischen und religiösen Wahnsinn ausbreiten kann!
Die erste Frage ist, was bzw. wer wir eigentlich sind. Die Person ist, wenn wir Hermann Schmitz folgen, Selbstzuschreibung. „Ich ordne mich ein“, d.h. ich bin Mensch, Europäer, Deutscher, dunkelhaarig, etc. Wir sind hier bereits im Zentrum der Problematik, dem Urgrund der späteren „ironistischen Verfehlung“ (Schmitz), dem Über-Ich (Laska), der Panzerungsgenese bei Reich (letztes Kapitel von Die kosmische Überlagerung), dem Kern der Diskussion zwischen Laska und Schmitz. Wenn wir wahrnehmen, daß wir wahrnehmen richtet sich das Orgon gegen sich selbst.
Die zweite Frage ist, wie und wo wir uns verorten. Schmitz zufolge ist der Leib, im Unterschied zum Körper, ein „flächenloser Raum“, d.h. ich kann den Leib nicht berühren, wie ich den Körper berühre. Gefühle sind „Atmosphären“, zu denen ich mich verhalten kann und die mich „überkommen“. Diese beiden Sätze erfassen wohl den Kern seiner „Neuen Phänomenologie“.
Was damit anfangen? Es gibt zwei Bereiche, in denen die orgonotische Erregung zum Ausdruck kommt:
Die relative Bewegung entspricht dem sicht- und tastbaren Körper, die koexistierende Bewegung dem „Leib“, der, wie Schmitz feststellt, gespürt werden kann, ohne ihn zu sehen oder zu tasten. Orgonomisch ist unsere Körperlichkeit gekennzeichnet durch die Pulsation einer orgonomförmigen Membran:
Die koexistierende Wirkung äußert sich in Erstrahlung, die sich aus sechs Komponenten zusammensetzt:
Das ruhige stetige Strahlen entspricht dem Leib, das Flickern den Gefühlen im Schmittschen Sinne, die Assoziation dem, was Schmitz „Engung“ nennt und die Dissoziation entsprechend der „Weitung“. Erstrahlung führt zur Anziehung und umgekehrt. Das beste Beispiel ist das Flirten. In weit weniger augenfälliger Weise bestimmt diese Dynamik von Erstrahlung und Anziehung unsere gesamte Existenz, bestimmt unser Verhältnis zu uns selbst (Innenleben) und unser Sozialleben. Diesen Bereich versucht Schmitz gedanklich bzw. sprachlich zu erfassen, ohne zu wissen, was er da eigentlich beschreibt. Ähnlich wie, sozusagen „auf der anderen Seite“, Biologen und Mediziner den menschlichen Körper beschreiben, ohne daß sie irgendeinen Zugang zur orgonotischen Pulsation haben, noch auch nur sehen, daß wirklich jedes Organ eine Orgonomform hat.
Ich habe mich damit beschäftigt, wie der Dialog buchstäblich unsere menschliche (menschengemachte) Umwelt erschafft. Das wirkt weniger fremdartig, wenn man sich vergegenwärtigt, daß das gesamte Universum Produkt eines „Dialogs“, d.h. von Dialektik ist: alles, wirklich ausnahmslos alles, läßt sich mit orgonometrischen Gleichungen beschreiben, weil die Bifurkation und das Gemeinsame Funktionsprinzip das Wesen des Universums selbst ausmacht.
Letztendlich wird alles von orgonotischen Prozessen, der Orgonenergie selbst, bestimmt. Das gilt auch für Gesellschaft, Ökonomie und Politik. Wie Reich in Menschen im Staat ausgeführt hat, ist der Geschichtsprozeß nichts weiter als Bewegung der Orgonenergie. Warum war Reich zu seiner Zeit so erfolgreich und warum ist die gegenwärtige Orgonomie so erfolglos? Weil Reich auf bereits existierenden Wellen auf den Ozean der Massen ritt, während die gegenwärtige Orgonomie versucht Wellen zu erzeugen, was sowohl lächerlich als auch größenwahnsinnig ist. Verliere nie den Kontakt zu den Massen, sonst bist du verloren. Ich meine nicht opportunistischen Populismus, der eh nur kurzfristigen Erfolg bringt, sondern den Kontakt zu den „revolutionären“ Unterströmungen bzw. allgemein zum fortschreitenden gesellschaftlichen Prozeß, was mit einem dauerhaften Erfolg einhergeht.
Reich zufolge muß man wissen, wohin sich die Massen bewegen werden, bevor diese selbst es wissen, und somit ihr natürlicher Führer sein. Es geht um orgonotischen Kontakt, um das, was man gemeinhin „politisches Gespür“ nennt. Das gilt nicht nur für die Politik, sondern natürlich auch für die Wirtschaft. Zu wissen, was die Kunden wirklich wollen, bevor sie überhaupt wissen, daß sie es wollen! Das ist der Schlüssel zum Erfolg in der Wirtschaft wie auch in der Politik. Das ist es, was man „Menschen inspirieren“ nennt.
Natürlich kann es in der Politik nicht darum gehen, irgendwelchen läppischen „Trends“ zu folgen, sondern freiheitliche („revolutionäre“) Impulse zu registrieren und ihnen zum Bewußtsein ihrer selbst zu verhelfen. Die Gesellschaft ist krank und strebt danach die natürliche Selbstregulation wiederherzustellen. Was Not tut, kann man nicht aus Büchern lernen, man kann keine „Theorien umsetzen“, ohne sich lächerlich zu machen, sondern man kann nur das tun, was jeder Orgonom tut, wenn er beispielsweise den Reichschen Bluttest durchführt: die orgonotische Strömung selbst beobachten. Im gesellschaftlichen Bereich ist das „Labor“ die Straße, der Arbeitsplatz, die Familie, das gesellschaftliche Leben selbst. Der einzige Unterschied ist, daß man den „dialektischen“ (orgonomisch-funktionalistischen) Blick hat und ein möglichst unverzerrtes Gespür für orgonotische Prozesse, die im Gesellschaftsleben zum Ausdruck kommen (Erstrahlung, Anziehung, Expansion, Kontraktion, Puls, Welle, Ladung, Entladung, Assoziation, Dissoziation, Bifurkation, Fusion, Transformation, Homogenität, etc.).
Eine der zentralen orgonometrischen Gleichungen lautet:
Diese von Charles Konia stammende Gleichung beschreibt das Sein und wie es funktioniert. Das Sein ist einfach da, es ist eine Erstrahlung. So wie morgens unser Bewußtsein aus dem vermeintlichen Nichts erwacht und plötzlich die Welt da ist. „Alles ist Bewegung“, „alles ist Energie“ – schön und gut, aber es gibt mehr, nämlich das etwas IST.
Beispiele für die Funktion „Erstrahlung“ sind beispielsweise die Gene oder das Gedächtnis. Orgonometrisch werden sie folgt beschrieben:
Bewegung (Zeit) schlägt sich in Struktur (Dimension Länge) nieder. Entsprechend kann man das gesamte materielle Universum als „Gedächtnis“ betrachten. Wenn ich mich an die Schwarze Brücke über die Bille erinnere oder wenn meine Zellen die DNA ablesen. Wer findet und liest das in meinem Kopf und in meinen Genen und wie? Ist da irgendwo ein „Register“, das die Orte angibt, wo was zu finden ist?
Damit das Sein überhaupt funktioniert, braucht es die komplementäre Funktion:
Die beispielsweise in der Gravitation zum Ausdruck kommt, das Hauptbeispiel für „Anziehung“. Die räumlichen Distanzen („die Länge“) werden aufgehoben und dementsprechend wird alles unmittelbar zugänglich. Eben das ist das Wesen der Funktion „koexistierende Wirkung“ (Gl. 1): daß es „Dinge“ gibt, die jenseits von Zeit und Bewegung funktionieren (Gl. 2, Zeitlosigkeit), und es so etwas wie „Raumlosigkeit“ gibt (Gl. 3). (Nochmal: Gl. 2 beschreibt die Erzeugung der DNA und Gl. 3, wie sie „gelesen wird“.) Weder Zeit noch Raum schränken die koexistierende Wirkung ein!
Über die koexistierende Wirkung stolpern wir, wenn wir vermeinen in einer Art „Matrix“ zu erwachen, etwa wenn wir über das Barron Trump-Rätsel stolpern:
Im folgenden Video wird es verschwörungstheoretisch erklärt. Nun, ich bin noch verrückter: es stimmt etwas nicht mit der Realität selbst:
Die Welt funktioniert nicht so, wie man sich das naiverweise vorstellt, d.h. es ist nicht alles Bewegung („L/t“) und Widerstand gegen Bewegung („t/L“) auf einer Bühne (dem Raum) mit einem gradlinigen Ablauf (der Zeit). Unsere Vorstellungen von „Gott und der Welt“, unserer Seele und dem Leben nach dem Tod, all unsere Theorien, etc. sind nichts anderes als mechano-mytische Entstellungen eines Universums, das als GANZHEIT funktioniert. Es ist kein bloßes Kasperletheater!