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Die Massenpsychologie der antiautoritären Gesellschaft (Teil 2)

7. November 2025

1942 schrieb Reich einen seiner besten sozialpsychologischen Aufsätze, „Der biologische Rechenfehler im menschlichen Freiheitskampf“. Die damalige autoritäre Gesellschaft faßt er darin in den folgenden 11 Punkten zusammen:

  1. Die Menschheit ist biologisch krank.
  2. Die Politik ist irrationaler sozialer Ausdruck dieser Krankheit.
  3. Was immer im gesellschaftlichen Leben geschieht, ist aktiv oder passiv, gewollt oder ungewollt durch die Struktur der Menschenmassen bestimmt.
  4. Diese charakterliche Struktur ist durch sozialökonomische Prozesse entstanden und sie verankert, verewigt diesen Prozeß. Die biopathische Charakterstruktur der Menschen ist nichts anderes als erstarrter, autoritärer Geschichtsprozeß, biophysiologisch reproduzierte Massenunterdrückung.
  5. Die menschliche Struktur ist vom Widerspruch zwischen Freiheitssehnsucht und Freiheitsangst beseelt.
  6. Die Freiheitsangst der Menschenmasse ist bio-physisch in Versteifung des Organismus und in charakterlicher Starre verankert.
  7. Jede Art gesellschaftlicher Führung ist nur der soziale Ausdruck der einen oder der anderen Seite dieser Struktur der Menschenmassen.
  8. Es geht nicht um den Versailler Friedensvertrag oder die Ölquellen von Baku oder um 200-300 Jahre Kapitalismus, sondern um 4000-6000 Jahre autoritär-mechanistische Zivilisation, die das biologische Funktionieren der Menschen ruiniert hat.
  9. Geld- und Machtinteressen sind Ersatz unerfüllten Liebesglücks, getragen von der biologischen Erstarrung der Menschenmassen.
  10. Die Unterdrückung des natürlichen Geschlechtslebens der Kinder und Jugendlichen dient der Strukturalisierung williger Träger und Reproduzenten der mechanistisch-autoritären Zivilisation.
  11. Jahrtausende menschlicher Unterdrückung sind in den Fluß der Aufhebung geraten. (Die Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 286)

Offensichtlich sind diese 11 Punkte zu einem Gutteil noch heute gültig, jedoch begann sich etwa 20 Jahre nachdem Reich dies geschrieben hatte, die Welt grundlegend zu verändern. Etwas, was Reich im letzten Punkt ja auch vorausgesagt hat. Die antiautoritäre Gesellschaft entstand langsam aber sicher. Betrachten wir sie Punkt für Punkt

  1. Die Menschen der westlichen Welt sind nach wie vor biologisch krank. Vielleicht sogar kränker als jemals zuvor. In der autoritären Gesellschaft waren die Menschen größtenteils muskulär gepanzert. Das wird unmittelbar evident, wenn man sich militärisches Training anschaut und sich überlegt, daß die Kindererziehung nicht viel anders aussah. Nicht der Intellekt wurde angesprochen, sondernd Recht und Ordnung buchstäblich eingebleut. Heute sind die Menschen weitaus mehr okular gepanzert und benötigen deshalb nicht mehr die extreme Körperpanzerung, die früher üblich war. Dies wird mit einer weitaus größeren Kontaktlosigkeit erkauft. Alles wird „zerredet“ und rationale Diskussionen werden fast unmöglich.
  2. Politisch kommt das in etwas zum Ausdruck, was Charles Konia in augenzwinkernder Anlehnung an die Kosmologie als „Rotverschiebung“ bezeichnet hat. Was früher Mainstream war, gilt heute als rechtsradikal. Und was früher als linksextremes Gedankengut galt, wird heute in der Mitte der Gesellschaft verortet. Dies ist ein schlagendes Beispiel dafür, daß es in der Politik nicht um einen (mehr oder weniger) rationalen Streit um das Beste geht, was man für die Zukunft der Gesellschaft tun kann. Vielmehr ist Politik, um Reich zu paraphrasieren, irrationaler sozialer Ausdruck der Panzerung der Menschenmassen.
  3. Letztendlich ist das, „was die da oben machen“ in der vorherrschenden Charakterstruktur der Massen begründet. Die Skandale in Politik und Wirtschaft, wo es meist um Ichsucht, Pflichtvergessenheit und schlichte Kriminalität (Triebhaftigkeit) geht, setzt nur das in einen scharfen Fokus, was die meisten Glieder einer antiautoritären, zutiefst egozentrischen, verantwortungslosen und triebhaften Gesellschaft durchdringt.
  4. Die biopathische antiautoritäre Charakterstruktur ist nicht einfach „erstarrter, autoritärer Geschichtprozeß, biophysiologisch reproduzierte Massenunterdrückung“, sondern ganz im Gegenteil Resultat der chaotischen Auflösung dieser Erstarrung (siehe Reichs Punkt 11).
  5. Aufgrund der Freiheitsangst der Massen können Faschisten deren Freiheitssehnsucht kanalisieren, indem sie etwa an den Nationalismus oder die Fremdenfeindlichkeit appellieren. In der antiautoritären Gesellschaft wird die Freiheitssehnsucht typischerweise durch den Appell an rebellische Gefühle insbesondere gegen Amerika und Israel in beliebige Bahnen gelenkt.
  6. In der antiautoritären Gesellschaft ist die Freiheitsangst der Menschenmasse vor allem in der okularen Panzerung verankert, was insbesondere in überbordenden Verschwörungstheorien zum Ausdruck kommt.
  7. Mit der Freiheitssehnsucht spielen heutzutage typischerweise „Libertäre“ und „Anarchisten“. Bei allen Unterschieden und Gegensätzen haben beide keinerlei Sinn für die Freiheitsunfähigkeit der Massen. Ebenso zynisch wird von den „sozialdemokratischen Kräften“, also allen „Parteien der Mitte“, die Freiheitsangst der Massen ausgebeutet. Freiheitskrämerische Kräfte, etwa Die Linke, spielen abwechselnd mit beidem.
  8. Es geht nicht um den Euro oder die Situation im Nahen Osten oder um die globalisierte Welt, sondern um die jahrtausendealte Panzerung des Menschen („Saharasia“) im allgemeinen und die mechanistische Weltsicht im besonderen, die im antiautoritären Menschen (Charakter-) Struktur geworden ist.
  9. „Geld und Machtinteressen sind Ersatz unerfüllten Liebesglücks, getragen von der biologischen Erstarrung der Menschenmassen.“ In der triebhaften antiautoritären Gesellschaft ist dieser Satz aktueller denn je. Siehe dazu Punkt 3.
  10. Die antiautoritäre Gesellschaft wird zu einem Gutteil willentlich und geplant fortgesetzt und unumkehrbar gemacht. Die Erziehung zielt teilweise ganz offen darauf ab, aus den Kindern (Pseudo-) Individualisten zu machen, die, von ihrem bioenergetischen Kern entfremdet, Sprachrohre ideologischer Versatzstücke werden.
  11. Seit etwa 1960 sind „Jahrtausende menschlicher Unterdrückung in den Fluß der Aufhebung geraten“. Ergebnis ist die antiautoritäre Gesellschaft. Es mag sein, daß die Rückkehr zur autoritären Gesellschaft den endgültigen Kollaps aufhalten kann, doch das ist nur eine erneute Verschiebung der Panzerung. Eine wirkliche Lösung kann einzig und allein in der Beseitigung der Panzerung selbst liegen. Erste Voraussetzung dafür ist die Herstellung eines gesellschaftlichen Bewußtseins, daß es so etwas wie „Panzerung“ überhaupt gibt!

Trump und die tugendhafte Lust

12. November 2024

Lassen wir zu Anfang einen dieser grotesken Links-„Reichianer“ zu Wort kommen. Fundsache aus dem Netz:

Ich denke, daß man [den Sieg Trumps] am besten so verstehen kann, wie Reich es in seiner Massenpsychologie des Faschismus beschreibt. Eine beträchtliche Anzahl, vielleicht sogar die Mehrheit der amerikanischen Wähler, identifiziert sich entweder unbewußt oder bewußt mit seiner Frauenfeindlichkeit, seinem Rassismus, seiner Fremdenfeindlichkeit, seiner sexuellen Gewalt und Grausamkeit. Im Jahr 2016 könnte man sagen, es war Unwissenheit, aber am 5. November wußten die Wähler genau, wer er war, und haben ihn trotzdem gewählt. Er verkörpert ihre sekundären Triebe.

Mit anderen Worten: „Trump ist wie Hitler!“ Reichs „Generalpsychopath“.

Ich glaube, dieser Haß kommt aus Trumps Umgang mit Schuldgefühlen. Er bzw. sein Ichdeal, das er nach außen projiziert, ist frei vom Über-Ich („ungepanzert“) und das ist genau das, was die Trump-Gegner ihm explizit vorwerfen: Rücksichtslosigkeit; er sei ein Soziopath, sogar ein Psychopath, weil sie sich einen über-Ich-freien (ungepanzerten) Menschen nicht anders vorstellen können. In ihren Augen muß er der „American Psycho“ sein! Auf diese Weise wurde der „Antifaschismus“ zu etwas Erzreaktionärem, d.h. etwas, was die miefige zutiefst sexualfeindliche Moral des Mainstream vertritt.

Trump lebt etwas vor (ein beinhartes Arbeitspensum und das Sexualleben eines Playboys, der jeder Frau in den Schritt greifen könnte), was sich der impotente, ängstliche, aber vor allem angeblich „tugendhafte“, d.h. dem woken Mainstream anhängende Kleine Mann des Jahres 2024 nur erträumen kann. Die angebliche „Tugend“ dieses Kleinen Mannes beruht auf seiner Schwäche, seiner Konformität und seinem Untertanengeist.

Er kann sich in seinem beschränkten Horizont keinen Mann vorstellen, der nicht aufgrund irgendwelcher „Prinzipien“ bzw. aufgrund irgendeiner „Moral“ heraus agiert, sondern einfach, weil er befriedigt ist – oder, besser gesagt, überhaupt befriedigbar ist, entsprechend vor Energie und Tatendrang schier bierst und andere daran teilhaben lassen will, weil geteiltes Glück tatsächlich potenziertes Glück ist. Das sieht man etwa daran, daß Trump, wenn er frei schalten und walten könnte, am liebsten sämtliche Regularien, die das freie Agieren der Wirtschaft und das freie Verbreiten von Information und Meinung behindern, beseitigen würde. Er will die Gesellschaft „entpanzern“.

Liebe, Arbeit und Wissen sollen sich frei entfalten! Aber was ist mit der „Liebe“ (der Sexualität) wird der „Links-Reichianer“ einwenden und auf Abtreibung und „Frauenrechte“ verweisen. Werde dadurch nicht der „tugendhaften Lust“ auf Massenbasis die Grundlage entzogen? Unsinn, denn das Gegenteil ist der Fall: diese „Links-Reichianer“ sind es, die eine Gender- und Transagenda mit Pubertätsblockern und der Amputation von Genitalien und Brüsten vertreten.

Natürlich gibt es rationale Elemente in der Anti-Trump-Hysterie unserer „Links-Reichianer“, denn tatsächlich ist die Rechte im Durchschnitt sexualfeindlicher als die Linke, aber das spielt im antiautoritären Heute wohl kaum eine Rolle. Amerika! 2024! Und, ja, man kann allzuleicht Psychopathen mit genitalen Charakteren verwechseln, einfach weil sie keine Emotionen haben und jedem alles vorspielen können – auch „Empathie“. Das beste Beispiel ist wohl der Frauenschwarm, Traum jeder Schwiegermutter und –alptraumhaft sadistische Frauenmörder Ted Bundy. Ein ähnlicher Charakter war der Friedennobelpreisträger und Kriegsverbrecher Barack Obama…

Reich hat geschrieben, daß Hitler gewählt wurde, da sein Auftreten paßgenau zur durchschnittlichen Massenstruktur der deutschen Bevölkerung paßte. Ähnliches ließe sich über den narzißtischen Kindmann Hussein Obama sagen.

Die Erforschung der massenpsychologischen Wirkung Hitlers mußte von der Voraussetzung ausgehen, daß ein Führer oder der Vertreter einer Idee nur dann Erfolg haben kann (…), wenn seine persönliche Anschauung, seine Ideologie oder sein Programm an die durchschnittliche Struktur einer breiten Schicht von Massenindividuen anklingt. Dann ergibt sich die weitere Frage, welcher historischen und soziologischen Situation diese Massenstrukturen ihr Entstehen verdanken. So verlegt sich die Fragestellung der Massenpsychologie aus der Metaphysik der „Führerideen“ in die Wirklichkeit des gesellschaftlichen Lebens. Nur dann, wenn die Struktur einer Führerpersönlichkeit mit massenindividuellen Strukturen breiter Kreise zusammenklingt, kann ein „Führer“ Geschichte machen. Und ob er endgültig Geschichte macht oder nur vorübergehend, hängt einzig und allein davon ab, ob sein Programm in der Richtung des fortschreitenden gesellschaftlichen Prozesses liegt oder sich dagegen anstemmt. (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 53)

Obwohl sie zu denkbar unterschiedlichen Zeiten auftraten, Hitler in der autoritären Gesellschaft, Obama in der anti-autoritären Gesellschaft, sind die Gemeinsamkeiten doch verblüffend. Beide hatten in ihrem Leben nie gearbeitet. Beide hatten ein sehr fragwürdiges Sexualleben. Beide kamen buchstäblich aus dem Nichts bzw. haben Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ihre Herkunft zu verschleiern. Beide hatten einen sehr eindringlichen Redestil, der sie unmittelbar mit den Massen verbunden hat. Bei Obama fühlte man sich an einen Prediger der Nation of Islam erinnert. Beide standen für eine „politische Religion“: Es gibt Hoffnung! It can be done!

Hitler verkörperte den damaligen Kleinbürger mit dessen widersprüchlichen Position zwischen allen Stühlen. Einerseits der Horror vor dem Proletariat, in das man abzusinken drohte („der jüdische Bolschewismus“), andererseits die Rebellion gegen das Großbürgertum, das etwa mit Großkaufhäusern, die eigene Existenz gefährdete („das jüdische Finanzkapital“). Zusammengehalten wurde das entsprechende widersprüchliche Weltbild mit Verschwörungstheorien: „Die Welt ist anders als sie scheint!“

Der Führer des deutschen rebellierenden Mittelstandes war selbst Beamtensohn. Er berichtete selbst über einen die kleinbürgerliche Massenstruktur spezifisch kennzeichnenden Konflikt, den er durchzumachen hatte. Sein Vater wollte ihn zum Beamten machen, der Sohn rebellierte aber gegen den väterlichen Plan, beschloß, „unter keinen Umständen“ Folge zu leisten, wurde Maler und geriet dabei in Armut. Aber neben dieser Rebellion gegen den Vater blieb die Hochachtung und Anerkennung seiner Autorität bestehen. Diese zwiespältige Einstellung zur Autorität: Rebellion gegen die Autorität mit gleichzeitiger Anerkennung und Unterwerfung, ist ein Grundzug jeder kleinbürgerlichen Struktur am Übergang von der Pubertät zur völligen Erwachsenheit und besonders ausgeprägt bei materiell eingeschränkter Lebensführung. (ebd., S. 54)

Obama verkörpert etwas ähnliches: einerseits die Rebellion gegen die lokalen Autoritäten, als da wären Eltern, Lehrer, Polizei, lokale Behörden, Mitmenschen, die auf Rücksichtnahme und gutes Benehmen pochen, etc. und andererseits die Sehnsucht nach einer zentralen Autorität. Die „Rebellen“ rufen ständig nach neuen staatlichen Regularien, möglichst auf Bundeseben, besser europaweit oder, ihr Traum, weltweit über verbindliche UN-Beschlüsse.

Die grotesken Gestalten der Musikbranche mit ihrer todschicken rebellischen Aufmachung symbolisieren alles, was zu dieser Form von, man verzeihe mir den Ausdruck, „anti-autoritärem Faschismus“ zu sagen ist: kommerzialisierte gestylte Pseudorebellion, bei der sich keiner mehr traut, eine eigene Meinung zu haben und sich für mutig hält, wenn er mit der breiten Masse marschiert, Dummheit, Verblödung, billige Manipulation, Charakterlosigkeit, MTV – gegen Trump kämpfen.

Einem Filmkritiker ist neulich aufgefallen, daß die jungen Schauspieler in amerikanischen Filmen alle gleich aussehen: leere puppenhafte Gesichter ohne Individualität, konturlos, hohl, wie geklont. Sie verkörpern jene Generation, die Obama an die Macht gebracht hat. Sie ist entstanden durch Rebellion (Streben nach Freiheit) ohne Verantwortung für irgendetwas zu übernehmen, nicht mal fürs eigene Leben.

Trump hat gewonnen, weil es ihm gelang die „bildungsfernen“ und ökonomisch abgehängten Schichten zu mobilisieren, also die, die verhältnismäßig frei sind vom ideologischen, d.h. anti-arbeitsdemokratischen Verblendungszusammenhang, frei von der woken Pseudomoral.

Das Unbehagen in der Kultur

28. November 2023

Alle sprechen vom bösen Tier im Menschen, seiner teuflischen genetischen Erbschaft, die der Mensch mit seiner Vernunft in den Griff bekommen muß, soll ihn nicht das tierische Böse, das in seinen Genen angelegt ist, in den Untergang treiben (angeborener Machismo, Fremdenfeindlichkeit, Aggressivität, Promiskuität, Frauenunterdrückung, etc.). Die Lebensfeindlichkeit, oder sagen wir lieber Kulturfeindlichkeit sei in den Genen festgelegt und deshalb alle Therapie im Sinne Reichs, also die Befreiung der inneren Natur, ein falscher Weg, der in die kulturbolschewistische Barbarei führen wird. Frei nach Freud: der Todestrieb in der Geschichte.

Das, was früher der Todestrieb war, sind heute die egoistischen Gene, die etwa Löwenmännchen dazu bringen, bei einer Übernahme des Harems alle Kinder seines Vorgängers zu töten. Davor war es der Aggressionstrieb von Alfred Adler (aus dem Freud den „Todestrieb“ machte, siehe dazu Reichs Brief an Ferenczi von 11.02.1923, der in Reich Speaks of Freud abgedruckt wurde) und der Aggressionstrieb von Konrad Lorenz. Dazu schreibt Walter Hoppe Anfang der 1980er Jahre: „Der Verhaltensforscher Lorenz hält den angeborenen Aggressionstrieb noch heute für gegeben, wobei es ihm entgangen zu sein scheint, daß selbst die Raubtiere keine sadistische Aggression gegen die eigene Art kennen (…)“ (Wilhelm Reich und andere große Männer…, S. 58f). Nun ja, wie gesagt: die besagten Löwen und so gut wie jede andere Tierart…

Wir kennen alle Geschichten, wo Stiefmütter vor allem aber Stiefväter ihre Stiefkinder vernachlässigen und in Einzelfällen sogar tatsächlich töten. Brechen da die „natürlichen Triebe“ durch? Auffallend ist, daß die Täter durchweg alles andere als „natürliche Menschen“ sind, sondern frustrierte Neurotiker, die besonders starkem Streß ausgesetzt sind, etwa Arbeitslosigkeit, Armut, gesellschaftliche Marginalisierung etc. Warum verhalten sich solche Leute immer „tierisch“, während entspannte, glückliche, weitgehend „ungepanzerte“ Menschen ganz und gar nicht von ihren „egoistischen Genen“ am Gängelband geführt werden?

Die generelle Antwort in der Tradition von Adler, Freud und Lorenz wird sein, daß sie halt „der Kultur“ folgen, d.h. mit ihrer Vernunft den archaischen Antrieben, die tief in ihnen wie angekettete Löwen wüten, Einhalt gebieten. Reich konnte zeigen, daß das genaue Gegenteil der Fall ist: sie sind „ungepanzert“, womit ihr Über-Ich eben kein Diktator im Zoo der inneren Bestien ist und – diese Bestien scheinen gar nicht vorhanden zu sein, egal wie immer sich diese Leute auch gehenlassen. Selbst unter dauerhaften Streß werden sie nicht zu Kindermördern. Wie kann das sein?

Sie werden von einer ganz anderen „Kontrollinstanz“ (auch wenn das in diesem Fall ein denkbar unpassender Begriff ist) als dem Über-Ich bestimmt: einer geregelten Energieökonomie, genauer Sexualökonomie. Wer befriedigt ist (oder zumindest befriedigt sein könnte, weil er orgastisch potent ist), bei dem greift der „Aggressionstrieb“ bzw. die „egoistischen Gene“ nicht. Psychoanalytisch ausgedrückt: diese sind nicht „libidinös (energetisch) besetzt“.

Das ist eine weitaus reliablere Art und Weise mit unserem „tierischen Erbe“ umzugehen, als sich abzupanzern, d.h. wie ein Roboter unglücklich und frustriert durchs Leben zu tapsen; ein Roboter, bei dem jederzeit irgendwelche Sicherungen durchbrennen können. Das Über-Ich ist einfach eine ungemein fehleranfällige und letztendlich kontraproduktive, da unglücklich machende Kontrollinstanz – im Gegensatz zur „Kontrollinstanz“ intakte Sexualökonomie (orgastische Potenz).

In diesem Bereich sind sowohl Reich als auch Freud Fehlkalkulationen aufgesessen. Reich leugnete schlichtweg unser „tierisches Erbe“; eine Leugnung, die noch bei dem Orgontherapeuten Walter Hoppe nachwirkt, was aus Reichs Opposition gegen Freud und die Nazis, wie Lorenz einer war, durchaus verständlich war, aber kein wirklich notwendiger Teil seiner sexualökonomischen Theorie sein muß. Umgekehrt wurde Freud sozusagen „von der anderen Seite her“ in seinen letzten Jahren, d.h. nachdem er Reich aus der Psychoanalyse beseitigt hatte, in dieser Hinsicht immer unsicherer. Walter Hoppe berichtet, Arnold Zweig sei „weitgehend verunsichert“ gewesen, „nachdem er sich von Freud hatte sagen lassen müssen, daß er, Freud, die Bewunderung seines Freundes Zweig für sein Buch Unbehagen der Kultur nicht mehr begreifen könnte, nachdem er selbst längst nicht mehr dazu stünde, einem Buch, das ein Resultat heftiger Auseinandersetzung zwischen Freud und Reich gewesen und Freuds Gedankengänge bei Reich auf entschiedensten Widerspruch gestoßen waren“ (ebd. S. 234)

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: 6. Orgonomie und Theologie

3. Juli 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 6. Orgonomie und Theologie

Der verdrängte Christus: 3. Die Aktualität der Bibel

20. Januar 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS:

3. Die Aktualität der Bibel

Nazischimpansen gegen Jesusbonobos

15. November 2017

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 6. Orgonomie und Theologie

Besprechung von Andreas Peglau: RECHTSRUCK IM 21. JAHRHUNDERT (Teil 1)

13. August 2017

Der folgende Absatz faßt Andreas Peglaus Buch zusammen:

Je intensiver gesunde Gefühle und gesunde Sexualität weiterhin durch patriarchal-autoritäre Normen und Institutionen, durch Kleinfamilien und Kirchen unterdrückt und pervertiert werden, je schlimmere Erniedrigungen, je mehr Existenzangst der neoliberale Kapitalismus dem hinzufügt, desto mehr destruktives Potential steht zur Verfügung – gerade für „rechte“ Bewegungen. Hier läßt sich die anerzogene Unterwürfigkeit beibehalten; sie muß nur auf Ersatzführer und neue Idole umgelenkt werden. Der seit Kindheit angestauten Wut werden zudem sozial Schwächere, oftmals bereits Ausgegrenzte als Feindbilder präsentiert, an denen man sich ohne größeres Risiko abreagieren kann. (S. 85)

Die erste Hälfte des Buches (50 Seiten), wo es um Reichs Entwicklung bis 1933 geht, dessen Massenpsychologie des Faschismus und, wenn auch sehr kurz, um dessen späteres Schicksal, gehört zum Besten, was ich je über Reich gelesen habe. Hier möchte ich aber sogleich meinen ersten Kritikpunkt anbringen. Die heute verbreitete Version der Massenpsychologie des Faschismus verkleistert durch die wirre Aufteilung in Kapitel, die nicht mit der der Originalversion von 1946 übereinstimmt, daß das Buch aus drei klar voneinander getrennten Teilen besteht: das gering revidierte und mit Zusätzen versehene 1933 erschienene Buch über den Nationalsozialismus, eine Mitte der 30er Jahre verfaßte Abrechnung mit dem Stalinismus und drittens einen Anfang der 40er Jahre verfaßten Abschnitt über die Arbeitsdemokratie. Über diesen letzten Teil verliert Peglau kein einziges Wort! Peglau erwähnt, mit Berufung auf David Boadella, daß Reich am Ende psychisch zunehmend angeschlagener wurde, doch mit keinem Wort wird die Emotionelle Pest erwähnt oder wird erwähnt, daß der McCarthyismus (die „Rechte“ in den USA) bei Reichs Verfolgung keine Rolle spielte.

Wer heute von der Alternative „Kapitalismus oder Klima“ spricht (siehe S. 75), so als würde hier nicht „Wissenschaft“ für bestimmte Interessen manipuliert und instrumentalisiert, ist schlichtweg naiv. Ähnliches ließe sich über die angeblich „lebensbejahende“ Politik der offenen Grenzen sagen, die die Löhne und die Sozialstandards drückt! Übrigens setzt Peglau „Fremdenfeindlichkeit“ durchweg mit „Lebensfeindlichkeit“ gleich (S. 107). Die Biologie sieht das anders – jeder Schimpanse sieht das anders. Ja, jedes Volk auf dem Planeten sieht das anders, bis auf die Weißen. Was sollte daran „lebensbejahend“ sein, nicht für die Interessen der eigenen Gruppe einzutreten? Was sollte daran „lebensbejahend“ sein, Araber mit einem durchschnittlichen IQ von 85 und Afrikaner mit einem von 70 zu Millionen ins Land zu lassen? Was ist daran „lebensbejahend“, sich den Islam ins Land zu holen? Beide Faktoren (niedriger IQ und Islam) sind mit einer Demokratie nicht vereinbar.

In diesem Zusammenhang muß ich eine Stelle im Buch erwähnen, bei der ich laut auflachen mußte. Peglau setzt Demokratie mit „Volksherrschaft“ gleich, was alle Menschen, also auch die Fremden umfasse (S. 103). Der naheliegende Einwand von wegen „Volk“ wird in einer Fußnote abgebügelt: es wäre haltlos von einem ewig abgeschotteten „Staatsvolk“ zu reden, man brauche nur ins Berliner Telefonbuch schauen. Ohne die hier evident werdende „ständige Durchmischung inklusive Zuwanderung“, „dürfte wohl auch heute kein deutscher Staat mehr existieren: Nationalistische ‚Inzucht‘ führt planmäßig zum Aussterben“ (S. 151). Mal abgesehen davon wie abwegig dieser Gedanke bei einem 80 Millionen-Volk ist und daß Peglau hier plötzlich die Biologie anführt: Wie verpeilt ist es, Millionen von Moslems ins Land zu holen, die über viele Generationen hinweg tatsächlich systematisch Inzucht betrieben haben?

Peglau will uns aufklären, uns die Augen öffnen, uns Mitgefühl und Solidarität vermitteln, zeigt aber untergründig eine erschreckende Kälte, Kontaktlosigkeit und Ahnungslosigkeit. Peglau erwähnt den GULAG und Hiroshima, warum nicht das weitaus Näherliegendere: den Alliierten Bombenterror und die Vertreibung aus dem Osten? Warum beklagen deutsche Gutmenschen stattdessen den alliierten Bombenterror in Japan oder die Massenvertreibungen im Nahen Osten? Diese komplette Absurdität, für die Peglau offenbar jedes Sensorium fehlt, ist ein Thema der Massenpsychologie, das man mit Hilfe eines Buches aufschlüsseln kann, welches ich am Ende erwähnen werde. Antisemitismus? Der ist heutzutage wohl eher ein Problem der Linken, die geradezu besessen von „Israel und den Palästinensern“ ist. Sich für tote Juden zu „engagieren“ ist billig! Wer nicht zu Israel steht, soll gefälligst von der Shoa und vom Antisemitismus schweigen! Apropos Juden: die Juden von 1933 werden von Peglau mit den heutigen Moslems, Zigeunern, Homosexuellen und Arbeitslosen verglichen! (S. 84). Da zieht sich bei mir wirklich alles zusammen. Es ist auch geschichtsblind: die Juden waren überdurchschnittlich, teilweise geradezu sensationell erfolgreich… Es ist der helle Wahnsinn Reichs Widerstand gegen die NSDAP mit dem heutigen „Antifaschismus“ gleichzusetzen, der durchweg vollständig risikolos und schlichtweg verachtenswert ist. Die organisierte Emotionelle Pest auf deren Seite sich Peglau stellt – im Namen Wilhelm Reichs!

Peglau rückt den Neoliberalismus zumindest in die Nähe des Faschismus. Dagegen stellt er Gleichheit und Gerechtigkeit, so als würden diese sich nicht gegenseitig ausschließen. Das sieht man allein schon daran, daß es einen Sozialstaat nur bei geschlossenen Grenzen geben kann. Von einem „neoliberalen System“ in Deutschland zu sprechen, ist schon deshalb abwegig, weil die Staatsquote bei fast 45% liegt. Ebensogut könnte man von einem sozialistischen System sprechen. Aber ich möchte mich gar nicht auf die Diskussion einlassen, beispielsweise trat Friedrich von Hayek für eine staatliche Grundsicherung ein, sondern darauf hinweisen, daß Peglau eine linke Vision präsentiert, andere eine rechte Vision präsentieren könnten, – diese Visionen an sich aber vollkommen irrelevant sind. Sie sind der jeweilige Ausdruck unterschiedlicher Charakterstrukturen. Erst nachdem diese in ihrer Dynamik durchschaut worden sind, kann man sich daran machen, die Welt jenseits der beiden ideologischen Scheuklappen zu betrachten. Peglau selbst führt Reichs Dreischichten-Modell (Kern, sekundäre Schicht, Fassade) an (beispielsweise S. 105f), kommt aber nicht auf den Gedanken, daß der „Liberalismus“ (gemeint ist der Linksliberalismus und Sozialismus) und damit seine, Peglaus im Buch ausgebreitete Theorien direkter Ausdruck der oberflächlichen Schicht ist. Folgt man Elsworth F. Bakers Ausführungen in Der Mensch in der Falle ist Peglau ein „sozialistischer Charakter“.

Daß Peglau kein einfacher Liberaler ist, wird an seiner grundsätzlich positiven Haltung zur sogenannten „DDR“ deutlich (weil diese grundsätzlich antifaschistisch gewesen sei), insbesondere aber aus folgenden beiden Sätzen, die man mehrmals lesen sollte:

Klare „Verordnungen“ der Führenden gegen faschistoide Tendenzen und entsprechendes Handeln könnten einiges [für die antifaschistische Umerziehung] bewirken – trotz der autoritären Strukturen: Wer sich wünscht, einer Obrigkeit zu folgen, käme dadurch zumindest in Konflikt mit seiner Fremdenfeindlichkeit. (S. 114)

Der Terror des antideutschen Merkel-Regimes, der politischen Korrektheit, der Drohung mit der Vernichtung der bürgerlichen Existenz für bloße Meinungsäußerungen grinst uns an! Peglau, will jedweder Entwicklung nach rechts die Grundlage entziehen (S. 116). Für ihn gibt es nur eine einzige Richtung, die akzeptabel ist. Selbst Die Linke ist ihm mittlerweile zu rechts (S. 85).

Peglau analysiert den tiefenpsychologischen Hintergrund des AfD-Anhängers. Man sollte sich eher fragen, was in jemandem vorgeht, der so etwas bejaht wie das Parteiprogramm Der Linken. Elsworth F. Baker hat diese Frage beantwortet:

Der-Mensch-in-der-Falle

Nationalismus und Globalismus

10. Oktober 2016

Im US-Wahlkampf geht es gegenwärtig weniger um Links und Rechts, sondern um Nationalismus und Globalismus. Wie neulich ein „kapitalistischer“ Nadelstreifen-Heini vor Verachtung sagte: „Die Fremdenfeindlichkeit der Leute im Osten ist so irrational. Kein Land der Welt profitiert so sehr von der Globalisierung!“ Und daneben bettelte ein Punker mit seinem „No Borders!“-Sticker.

Auch Reich plädierte von Anfang bis Ende seiner Karriere für den Globalismus. Wie sollte er auch anders reagieren als Heimatloser, der durch den nationalistischen Irrsinn des Ersten Weltkrieges gegangen ist und schon bald von einem Exil ins andere fliehen mußte, sich Europa aber in eine Ansammlung von landesgroßen Festungen verwandelt hatte. Er wußte noch, daß es vor dem Ersten Weltkrieg keine Paßpflicht gab. Angesichts der biologischen bzw. bioenergetischen Funktionen, die er entdeckt hatte, waren die Unterschiede zwischen Völkern und „Rassen“ vollkommen nebensächlich und verloren jedwede Bedeutung. Die Arbeitsdemokratie sei inhärent internationalistisch und die willkürlichen politischen Grenzen zwischen den Ländern (man denke nur an den Zerfall Österreich-Ungarns!) wären in dieser Hinsicht zerstörerisch.

Ist dieser Blog aber nicht anti-globalistisch und, oh Schreck, nationalistisch? Dazu ist dreierlei zu sagen:

  1. Was früher eine Wahrheit war, ist heute eine Lüge und wird in Zukunft wahrscheinlich wieder eine Wahrheit sein. Wir mögen einen Vorteil durch offenen Warenverkehr haben, aber Menschen ohne jedes Hindernis ins Land zu lassen, bringt fast ausschließlich Probleme mit sich, zumal es wohl kaum ein Land gibt, daß für zuwanderungswillige Fachkräfte (Ärzte, Ingenieure, Wissenschaftler, etc.) derartig unattraktiv ist – und durch die Einwanderung des Lumpenproletariats Südosteuropas, Arabiens und Afrikas auch immer unattraktiver wird. Und überhaupt: der globalisierte Kapitalismus mag zwar von den Wirtschaftsdaten Deutschlands her betrachtet sehr gut aussehen, doch tatsächlich zerstört er die Mittelschicht, mittelständische und Kleinstunternehmen, die Familienbetriebe in der Landwirtschaft und nicht zuletzt unsere gesamte Kultur. Mit anderen Worten: er zerstört die Arbeitsdemokratie in Deutschland. Auch wenn die von der vaterlandslosen Großindustrie bestimmten Medien das Gegenteil verkünden!
  2. Es ist unstreitig, man denke nur an die „Ethno-Medizin“, daß es gewichtige Unterschiede zwischen Rassen und Völkern gibt. Wie sollte das auch anders sein, schließlich ist der Mensch ein Tier und unterschiedliche Tierpopulationen verhalten sich unterschiedlich, sind unterschiedlich. Beispielsweise kann man indische Elefanten zähmen, afrikanische prinzipiell nicht. Es macht in dieser Beziehung wenig Sinn, auf tiefere Funktionen oder gar auf „den Elefanten an sich“ zu verweisen! Daß etwa weltweit und so gut wie ohne Ausnahme sich ostasiatische Einwanderer (etwa Chinesen und Koreaner) sehr gut einpassen und spätestens in der zweiten Generation erfolgreich sind, während Schwarzafrikaner nur selten auf einen grünen Zweig kommen, ist der Biologie zu schulden, etwa dem angeboren geringeren Testosteronspiegel der Asiaten, der die Anpassung an die fremde Gesellschaft erleichtert, verbunden mit einem angeborenen höheren IQ. Reichs anti-genetische und „anti-faschistische“ Argumentation mag zwar sehr sympathisch sein, doch aus heutiger Sicht ist sie mehr Ideologie als Wissenschaft!
  3. Reich hatte vollkommen recht. Man muß nur die unterschiedlichen Ebenen auseinanderhalten. Er sprach von der bioenergetischen Ebene unterhalb der Genetik und der biosozialen („arbeitsdemokratischen“) Ebene unterhalb der Ökonomie. Das bedeutet aber nicht, daß man deshalb der Ideologie von Frau Merkel, der Grünen und der Bertelsmann-Stiftung folgen muß, die überall „Rassismus“ wittert, den Nationalstaat abschaffen will und die totale Globalisierung preist. Diese Ideologie ist genau jene Wahrheitskrämerei, die Reich so verabscheut hat. Manchmal muß man mit allen Mitteln die Gegenwahrheit, d.h. die oberflächliche Ebene, gegen die Wahrheit, d.h. die tiefere Ebene, verteidigen.

Politik und Ökologie: Was geht in Antifaschisten vor und was in Faschisten?

15. März 2016

Der gepanzerte, orgastisch impotente Mensch, versucht die organismische Orgonenergie, die durch die moderne freiere Welt aktiviert wurde, irgendwie zu drosseln. Zu Zeiten Reichs wurde die biologische Energie dadurch niedergehalten, daß sich die Massen gegen den Fortschritt sperrten, gegen das Aufbrechen verkrusteter Strukturen, die bis dahin die Energie gebunden hatten. Reich beschreibt das ausführlich in Die Massenpsychologie des Faschismus. Heute, in der anti-autoritären Gesellschaft, stellt sich das ganze grundlegend anders dar. Man denke etwa an den penetrant umworbenen Veganismus.

Generell ist es so, daß fleischfressende Tiere eine höhere orgonotische Ladung haben als „vegan“ lebende Tiere, die sich ständig durch Raubtiere bedrängt sehen und in einer „Landschaft der Angst“ leben. Auf diese naheliegende Beobachtung hat Nietzsche einen Gutteil seiner Moralphilosophie gegründet (Willen zu Macht, Herdenmoral, etc.). Was er nicht sah, war der bioenergetische, sexualökonomische Hintergrund von dem, was damals etwa als „Sozialdemokratie“ reüssierte und heute als Veganertum, Spiritualität und „Frieden“ daherkommt. Was sich als „überlegene Moral“ geriert, soll tatsächlich das Energieniveau und damit gleichzeitig das Angstniveau („Stauungsangst aufgrund orgastischer Impotenz“) senken. Dazu gehört auch die Entnationalisierung, der „Kampf gegen Rechts“ und das Fluten des Landes mit Raubtieren aus der Wüste; die „große Verschwulung“ von der Akif Pirincci spricht. Nicht zu vergessen natürlich die Genderismus: Frauen und Männer werden zu prägenitalen, niedrig-energetischen Neutra. Politisch korrekt ist man wieder da angelangt, wo die Reaktion, etwa in Gestalt der von Reich angeprangerten katholischen Ideologie (man denke insbesondere an den Marienkult) schon immer hin wollte.

Es ging und geht niemals um Moral und Ethik, sondern einzig und allein um die Senkung des eignen Energieniveaus zwecks Angstbewältigung.

Soweit die Guten. Was geht in den Bösen, den Rechtsradikalen vor?

In Freudianisch und Marxistisch orientierten Antworten auf diese Frage kommt alles mögliche aufs Tablett (Sehnsucht nach autoritären Strukturen in einer entfremdeten Welt, etc.), aber nie das, was „Neonazis“ selbst beseelt, ihr Selbstverständnis: daß sie sich als Partei des Lebens, als Vertreter der Naturgesetze, als Ökologen sehen. Sie betrachten den Menschen als Menschentier, das den gleichen biologischen Gesetzen unterliegt wie jedes andere Tier auch: Zuchtwahl, Elitebildung, territorialer Imperativ, rassische Differenzierung.

Man denke nur an Sigmar Gabriel, der wiederholt sich gegen jedwede biologische Betrachtungsweise sozialer und politischer Vorgänge ausgesprochen hat, denn darauf würde das ganze Grundgesetz beruhen. Sarrazin liegt falsch, weil er falsch liegen muß! Die Biologie des Menschen als Todfeind – des Menschen.

Linke sind entsetzt angesichts der „biologistischen“ Unmenschlichkeit, Rechte angesichts der kulturalistischen Verlogenheit. Wenn sie nur könnten, würden sie den jeweils anderen ausmerzen ohne mit der Wimper zu zucken. Die Nationalsozialisten versuchten die Juden auszurotten, weil sie diese als Verkörperung der „Antibiologie“ betrachteten. Die Antifa „kennt keine Diskussion“, weil sie die Menschheit vor dem „Antihumanismus“ bewahren muß.

„Nazis“ hat immer beseelt, daß sie die einzigen sind, die nicht eine unhaltbare Lüge leben. Sie fühlen sich darin ständig bestärkt, weil das niemals in den ganzen Bibliotheken erwähnt wird, die im „Kampf gegen Rechts“ verfaßt wurden. Der „Kampf gegen Rechts“ ist so erbarmungswürdig hilflos, weil er keine Ahnung von der Panzerung hat, die primäre Triebe in sekundäre Triebe umwandelt, die dann mittels eines verlogenen Humanismus in Schach gehalten werden müssen. Beispielsweise kommt es beim Menschen ohnehin zur „Zuchtwahl“, d.h. wie überall sonst auch bei den höheren Tieren entscheidet das Menschenweibchen welches Männchen ihre Eier befruchten darf. Offensichtlich ist, daß sie den körperlich attraktivsten und geistig potentesten Partner auswählen wird. Sie wird, solange sie kein komplettes neurotisches Wrack ist, hier keinerlei „Mitleid“ kennen und niemals den häßlichen und dummen wählen! Das alles erfolgt vollkommen unbewußt. Auch ist es nur naheliegend, daß sie einen Partner wählt, der ihr weitgehend entspricht. Wählt sie einen „Fremden“, ist es eher wahrscheinlich, daß sie es aus neurotischen Gründen tut, etwa um „ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen“.

„Nazis“ machen aus etwas, was ohnehin von allein abläuft bzw. ablaufen sollte, etwas, was wie auf einem Bauernhof, der auf Ertrag züchtet, durch künstliche Eingriffe aufrechterhalten werden muß. Sie sind darin nicht besser als die „Humanisten“, die nicht glauben können, daß der Mensch auch ohne ethische Indoktrination moralisch handelt.

Einen wirklichen Nazi erkennt man daran, daß ihm jede wirkliche Verbindung zum biologischen Kern fehlt. Die Genitalität kennt er nur über einen Zerrspiegel und er hat eine tödliche Angst vor ihr. Deshalb sein Rassismus, der tatsächlich Angst vor dem sexuellen „Tier im Menschen“ ist. Von daher auch sein erstaunlich durchgängiger Hang zur Homosexualität, um dem Ödipuskonflikt zu entgehen. (Zeig auf einen Neonazi und du zeigst mit einiger Sicherheit auf einen Schwulen!) Und nicht zuletzt stammt daher sein Hang zum Okkultismus, der alles ins Unwirkliche versetzt. Durch die totale Panzerung wird das Leben selbst unerreichbar, ungreifbar, außer wie durch einen Zerrspiegel, so daß das Lebensgefühl durch und durch mystisch wird. Eine Welt, die von einem geheimnisvollen Raunen durchdrungen wird, in der alles voller geheimnisvoller Bedeutung steckt und die „Vorsehung“ waltet. Der Lebensimpuls wird in die rassistische und antigenitale „nationalsozialistische Mystik“ abgebogen.

Das macht den „Kampf gegen Rechts“ noch verlogener, als er ohnehin schon ist, tut doch die Linke nichts anderes als Gruppen zu trennen und für „Gruppenbewußtsein“ zu sorgen, die Genitalität zu bekämpfen und „spirituell zu sein“. Es hat etwas Tragi-Komisches sich „gegen Rechts zu engagieren“ und gleichzeitig die eigenen Kinder auf eine Waldorfschule zu schicken oder etwa dem Karmapa zu folgen.

Nationalsozialismus ist Perversion. Er ist das, was unmittelbar dabei rauskommt, wenn die Panzerung total ist. (Beim Roten Faschisten ist alles verwickelter, weil die soziale Fassade in den Dienst der sekundären Schicht tritt: nichts ist „unmittelbar“.) Die gesamte Biologie des Menschen tritt als grotesk verzerrte Karikatur zu Tage. Es ist ähnlich wie bei der sexuellen Perversion, wo die natürliche genitale Aggression des Mannes zum Sexualmord wird und die natürliche genitale Unterwerfung der Frau zu masochistischen Vergewaltigungsphantasien entartet.

Die totale Abpanzerung des Nationalsozialisten geht damit einher, daß er vollkommen von der Arbeitsdemokratie abgetrennt ist. Er ist nicht arbeitsfähig und kann nur als politischer Agitator und Verbrecher, d.h. als Parasit überleben. Man schaue sich nur diese kriminellen Schießbudenfiguren an, die von Anbeginn immer das verkörpert haben, was sie bei anderen bekämpfen!

schemanazis

Apropos der Mensch als fleischfressendes Raubtier und der gegenwärtige linksliberale Hype um das Veganertum. Das Fleisch hat uns erst zu Menschen gemacht:

Vegetarier werden dies vielleicht nicht gerne hören: Die rein pflanzliche Nahrung, die heute wieder im Trend liegt, könnte für unsere Vorfahren eine Sackgasse gewesen sein. Erst als die Vormenschen begannen, regelmäßig Fleisch zu essen und es mit Hilfe ihrer Steinwerkzeuge zu zerkleinern, konnte ihre Zähne kleiner und ihre Gesichtszüge menschlicher werden. Fleisch und Werkzeuge schufen demnach die Voraussetzungen für Sprache und ein größeres Gehirn, wie eine Studie nahelegt.