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Die Massenpsychologie der antiautoritären Gesellschaft (Teil 1)

6. November 2025

Ich schreibe diesen Blogeintrag im IC auf dem Weg nach Hamburg. Neben mir an den mittleren Tischen im Großraumwagen sitzt ein Vater mit seinen beiden Söhnen im Vorschulalter. Der ältere „singt“ entnervend, der Vater bittet ihn immer wieder und wieder und nochmals, daß er doch endlich aufhören solle. Keinerlei Reaktion, wenn man von einem hämischen Gelächter des Jungen absieht. Desgleichen bittet der Vater, daß er sich doch nicht ständig weit über den Platz der jungen Frau, die neben ihm sitzt, lümmeln solle, ebenfalls keine Reaktion. So die ganze Fahrt über. Schließlich ist der Vater so genervt, daß er ihn wegen einer Nichtigkeit schmerzhaft anstubst – und sich wortreich rechtfertigen muß. Das ganze erinnert fatal an ein sadomasochistisches Spiel. Der kleine Bruder, eindeutig kein Säugling mehr, hat ständig einen Schnuller im Mund, auch während er spricht. Am Ende der Fahrt fängt er herzzerreißend zu schreien an. Seine Verzweiflung ist grenzenlos. Ich denke, er hat sich schwer verletzt, irgendwo eingeklemmt oder so, tatsächlich ist er mit seiner linken Hacke beim Anziehen nicht richtig in den Schuh gekommen. Eine für ihn scheinbar unaufhebbare mißliche Lage.

In meiner Kindheit wären der trottelig-gutmütige Vater, der sadistische ältere Bruder und der schnullernde kleine Bruder schlichtweg undenkbar gewesen, allein schon, weil niemand das jeweilige Verhalten der drei toleriert hätte. Das verpeilte Trio hat die Mutter besucht. Kaum eine Szene beschreibt besser das, was man treffend als „antiautoritäre Gesellschaft“ bezeichnen kann. Noch Anfang der 1970er Jahre hätten die drei wie Aliens aus dem Weltall gewirkt!

Gepanzerte Gesellschaften kann man wie folgt beschreiben:

Die obige Gleichung beschreibt die „ödipale“ Struktur der gepanzerten Gesellschaft, in der der von Rationalität und Kalkül geprägte Staat, dem man Gehorsam und Gefolgschaft schuldig ist, den Vater verkörpert („Recht und Ordnung“) und die damit nicht unbedingt identische Nation, die sich vor allem durch sentimentale Gefühlsbindungen konstituiert, die Mutter („Blut und Boden“).

Wie Reich in der Massenpsychologie des Faschismus ausgeführt hat, ist die alte autoritäre Gesellschaft von zwei Triebkräften geprägt:

  1. Angst vor dem Vater Staat
  2. Sehnsucht nach der Mutter Nation

Beides kommt im Nationalismus zum Ausdruck. In Deutschland zeigte sich das im Kampf gegen den „jüdischen Bolschewismus“, der sich rebellisch dem gefürchteten Vater entgegenstellt und die Mutter „nimmt“, – und im gleichzeitigen Kampf gegen den „jüdischen Kapitalismus“, der die geliebte Mutter „fickt“, sie mit seinem „Mammonismus“ „entehrt“. (Zu letzterem siehe meine Ausführungen über die sozusagen „nicht-völkischen“ und gleichzeitig „sexuellen Ursprünge“ des Kapitalismus.)

Natürlich war die Begründung für den besagten Kampf, d.h. „die Reaktion“, nicht ganz aus der Luft gegriffen, wenn man mal vom Antisemitismus absieht, denn zweifellos waren in den 1920er und 30er Jahren sowohl durch die antikapitalistischen als auch die kapitalistischen Kräfte die traditionellen Einrichtungen, angefangen bei der Familie, bedroht. Beide zerstörten die autoritäre Familie, den autoritären Staat, und machten die Nation bedeutungslos („Globalisierung“). Das mündete schließlich in der antiautoritären Gesellschaft, die das genaue Gegenteil der autoritären Gesellschaft ist:

  1. Sehnsucht nach dem Vater Staat
  2. Angst vor der Mutter Nation

Die logische Konsequenz dieser beiden Bestrebungen ist der Internationalismus, der heute jede Facette des gesellschaftlichen Denkens durchdringt.

Die ödipale Rebellion gegen alles, wofür der Vater steht, war auf allen Ebenen erfolgreich: der Vater wurde zum „Freund der Kinder“, eine im Grunde verachtete Witzfigur, die männlichen „Sekundärtugenden“ wurden durch weibliche Gefühlsduselei ersetzt und der Staat wurde der Inbegriff von impotenter Ineffizienz, weil er für alles und jedes zuständig wurde („Sozialpolitik“). Heute bestimmt fast ausschließlich die Mutter bzw. weibliche „Bezugspersonen“, „Betreuerinnen“ und Lehrerinnen das Leben der Kinder.

Früher führte die Angst vor dem Staat und die Sehnsucht nach der „Volksgemeinschaft“ tendenziell zu einer Art „Selbstorganisation“: die autoritäre Familie war selbst eine Art Kleinstaat und die gefürchtete Obrigkeit brauchte kaum einzugreifen. Heute ist es genau umgekehrt: die „Volksgemeinschaft“ wurde zum Horror schlechthin, zur alles verschlingenden bösen Mutter, und der „Idealstaat“ (man denke nur an den absurden Begriff „Verfassungspatriotismus“!) wurde zur alleinigen Orientierung. Der „Nazi“ wird folgerichtig zum Leibhaftigen, zur Verkörperung des apokalyptisch Bösen, zum „(Anti-) Juden“. Europakritiker, Patrioten, Konservative, „neoliberale Raubtierkapitalisten“, geistig gesunde Menschen – alles nichts als „Nazis“!

Der einzige Halt, der den Menschen bleibt, ist der Staat, der sich ineffizient, wie er gemacht wurde, immer mehr zu einer Art religiösen Utopie verflüchtigt und zusehends in ein imgrunde mystisches Jenseits versetzt wird: die „Überwindung der föderalen Kleinstaaterei“, Europa, die UN bringen das Heil. Die Nation wird hingegen erbarmungslos „dekonstruiert“. Waren früher die phantasmagorischen „Juden“ der Feind, sind es nun nicht minder phantasmagorische „Nazis“. Genauso wie die „Juden“ früher auf phantasmagorische Weise Mutter Germania „verkauften“, schänden heute die „Nazis“ die Idee des Internationalismus.

Früher führte die Angst vor dem Vater dazu, daß, wie gesagt, die Menschen sozusagen selbst „Vater spielten“: „Selbstdisziplin“. Heute führt die Angst vor der immer mehr dominierenden Mutter dazu, daß die Gesellschaft in lauter voneinander isolierte „Kleinnationen“ zerfällt: „Tribalismus“ (etwas grundsätzlich anderes als „Kleinstaaterei“!). Alles dreht sich um die „Identität“, die etwa durch die Perversion, der man zufällig frönt, definiert wird. Das größte Verbrechen ist es, die „Gefühle“ eines dieser bizarren Gestalten zu verletzen. Es ist eine Welt, die genauso irre ist, wie es die Welt des Nationalsozialismus war, als sich alles um die „Nationalehre“ drehte.

Zusammengefaßt haben wir:

Die von Reich beschriebene autoritäre Gesellschaft mit ihrer Unterdrückung der Sexualität durch den Vater, die den ödipalen Drang zur Mutter verstärkt (Mystizismus):

Angst vor Vater Staat → Sehnsucht nach Mutter Nation

Seit etwa 1960 tritt an Stelle der alten Gesellschaft die neue antiautoritäre Gesellschaft, die von Charles Konia in The Emotional Plague beschrieben wurde. Hier führt die Vereinnahmung durch die Mutter zur ressentiment-besetzten Ablehnung aller natürlich gewachsenen „mütterlichen“ Strukturen, zur Flucht in künstlich konstruierte „väterliche“ Strukturen, d.h. zum Multikulturalismus, der eigentlich „Exokulturalismus“ heißen sollte (Mechanismus):

Angst vor Mutter Nation → Sehnsucht nach Vater Staat

Selbstverständlich gilt das hier gesagte ausschließlich für „Biodeutsche“. Türken und andere „Migranten“ leben weiterhin in autoritären Parallelgesellschaften – die mit der antiautoritären Gesellschaft nach Belieben spielen, da sie durch den erwähnten „Tribalismus“ geschützt werden, sakrosankt sind.

Deutschland und die Emotionelle Pest (Teil 11)

2. Oktober 2025

Es sperrt sich alles in einem, den Rassismus in den Südstaaten der USA oder die zeitweise Internierung von Japanern insbesondere an der Westküste in irgendeiner Weise mit Deutschlands „Judenpolitik“ in Verbindung zu bringen. Auch wenn die Nürnberger Gesetze, d.h. die „Rassentrennung“, durch das entsprechende amerikanische Recht inspiriert war und trotz der Tatsache, daß die Nazis die Juden als „Alien Enemies“ betrachteten… Aber es mutet schon etwas merkwürdig an, wenn es überall in den USA Holocaust-Museen gibt, aber keine über den Genozid an den Indianern; daß in den öffentlichen Schulen Anne Frank und Elie Wiesel gelesen werden, aber die Tragödie der amerikanischen Ureinwohner kaum Erwähnung findet.

Ich mag Amerika sehr, aber die bloße Existenz dieses Volkes basiert historisch auf der Verdrängung, teilweise sogar Ausrottung der Indianer. Und der Reichtum der meisten europäischen Staaten beruht auf ihrer Vergangenheit als Kolonialisten, wurzelt in der imperialistischen Kriegsführung und der Unterdrückung von indigenen ethnischen Gruppen, die über Jahrhunderte als „rassisch minderwertig“ galten und als solche behandelt wurden. Während Deutschland bis 1884 nicht eine einzige Kolonie in seiner Geschichte hatte! Sogar Südafrika, das zu den „Siegern des Zweiten Weltkrieges“ gehörte, fühlte sich bemüßigt, moralische Bedenken über den Rassismus gegen die Juden in Deutschland zum Ausdruck zu bringen, – während die gleichen Südafrikaner bis 1994 an ihrer Apartheid festhielten!

Noch mehr als in Nazi-Deutschland war explizit die ganze soziale Hierarchie im britischen Empire im Rassismus und dem Glauben an eine Herrenrasse „höherer Geburt“ verwurzelt. Wenn du als Sohn eines armen Arbeiters in den Docks von Liverpool geboren wurdest, bliebst du lebenslang Mitglied der Arbeiterklasse. Wenn du als erster Sohn eines Lords geboren wurdest, wurdest du nur durch deine Geburt für den Rest deines Lebens zu einem faulen und dekadenten Edelmann – mit 50 persönlichen Dienern, 5 Häusern, großen Ländereien und einem Einkommen, das zigtausendfach über dem eines Liverpooler Dockarbeiters lag. Die Lordschaften hatten es nicht nötig zu arbeiten und konnten ihre Lebenszeit mit Fuchsjagden, Billard und Poker in ihrem anspruchsvollen „Gentlemen´s Club“ verbringen und ihre Butler herumkommandieren. Darüber hinaus erhielten sie automatisch einen Sitz im House of Lords und konnten das Schicksal der Nation mitbestimmen.

Im London des viktorianischen Zeitalters, der reichsten Stadt der Welt, gab es umfangreiche Slums, wo Hunderttausende auf engstem Raum zusammengepfercht lebten und an Unterernährung und Kälte starben. Das Trinkwasser war mit Cholera verseucht. Um 1880 hatte London 200 000 registrierte Prostituierte (plus eine noch höhere Anzahl, die nicht registriert waren). Die meisten von ihnen litten an Syphilis, darunter viele Kinderprostituierte, die für die Spezialwünsche pädophiler „Gentlemen“ zur Verfügung standen. Viertel wie Limehouse oder Whitechapel im East End waren vergleichbar mit Calcutta in den 1960er Jahren. Es gab Wohnhäuser, in denen 20 Arme sich ein Zimmer teilen mußten. Diese Häuser gehörten den gleichen Gentlemen, die auch die Fabriken besaßen, in denen diese Armen arbeiteten. Sie arbeiteten manchmal 16 Stunden am Tag für einen Hungerlohn, und vielleicht war nach zwei Jahre ihr Organismus von den Giften in der Fabrik unrettbar zerstört.

Fairerweise muß man aber auch sagen, daß die berühmteste Beschreibung dieser Zustände, Engels‘ aufwühlendes Buch Die Lage der arbeitenden Klasse in England, größtenteils auf offiziellen Parlamentsunterlagen beruhte und daß man ständig darum bemüht war, die gröbsten Ungerechtigkeiten abzustellen. Das größte Übel Englands war sein, fast schon an das indische Kastensystem erinnerndes, starres Klassengefüge, das einen Aufstieg fast unmöglich machte und dekadentes, teilweise schlichtweg debiles Gesindel oben hielt. Davon lebt noch heute ein Gutteil der englischen Comedy. Es wirkt nach, etwa wenn sich Mitglieder der Arbeiterklasse gegen das Oberschichtenprojekt des Multikulturalismus wehren: sie werden von der linken Oberschicht sofort als primitives „Nazipack“ abqualifiziert. Als Neandertaler! Als Untermenschen!

In der englischen Sprache kann man sofort erkennen, welcher sozialen Klasse der Sprecher angehört: ob er ein „Edelmensch“ mit Oxford English („Posh“) oder nur ein Proletarier mit Cockney English ist. Das ganze Selbstverständnis des britischen Empire beruhte jahrhundertelang auf diesem hereditären und rassisch gebundenen Herrenmenschentum. Man war der Überzeugung, daß aufgrund seiner Geburt und seines „Blutes“ ein britischer Gentleman besser war als alle anderen Menschen auf der Welt, und daß England daher das Recht habe, andere Völker zu führen und auszunutzen. Genau deshalb bewunderten und verehrten die Nazieliten, allen voran Hitler selbst, die Engländer so sehr.

Woher das kurz umrissene Elend in dieser Gesellschaft, die die Nazis so sehr bewunderten? Das, was England groß gemacht hatte, seine Kolonien, hat es auch zerstört, denn durch die gesicherten Absatzmärkte für minderwertige Waren und durch die Einfuhr spottbilliger Rohstoffe wurden zwar die Reichen immer reicher, aber die englische Wirtschaft selbst mußte dabei logischerweise immer mehr auf sozusagen „Dritte-Welt-Niveau“ absinken. Ernsthafte Konkurrenz war praktisch ausgeschaltet, und die Fabriken konnten minderwertigen Ramsch produzieren, der von unterqualifizierten und unterbezahlten Arbeitern produziert werden konnte. Zumal eine Binnennachfrage durch eine einigermaßen materiell abgesicherte Arbeiterschaft dank der Kolonien so gut wie bedeutungslos war. Das war auch der Grund, warum England die aufstrebende Industrienation Deutschland mit einem absoluten Vernichtungswillen verfolgte: langfristig war England für die Deutschen keine Konkurrenz!

England war von der Kaiserzeit bis heute immer wesentlich ärmer und in jeder Beziehung rückständiger als Deutschland. Das konnte man etwa daran sehen, daß die „DDR“ nie Probleme hatte, England als Referenz zu nehmen, wenn es darum ging, das eigene Land mit einem westlichen Land zu vergleichen, insbesondere in Fernsehberichten und sogar bei den wenigen Reisen ins „westliche Ausland“. Bei Westdeutschland wäre der Kontrast zu groß gewesen, bei England fiel er kaum ins Gewicht. Margaret Thatcher wird vorgeworfen, sie habe England „deindustrialisiert“, dabei hat sie nur das Unvermeidliche beschleunigt, denn Englands Industrie war Schrott! Oder man nehme proletarische Protestbewegungen wie die Skins, die Mods und die Punks. Eine Figur wie Johnny Rotten wäre in Deutschland in den 1970er Jahren gar nicht möglich gewesen, weil es keine Elendsquartiere und krassen Klassenunterschiede wie in England gab – und das trotz der totalen Vernichtung im Weltkrieg und des Millionenheers der Umsiedler! Man schaue sich mal an, wo vermeintliche „Punker“ wie die groteske Figur Campino oder Die Ärzte aufgewachsen sind!

Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, daß England als ausschließlich „gut“ und Deutschland als ausschließlich „böse“ dargestellt wird. Ein noch größerer Treppenwitz ist es, daß der idiotische Englandanbeter Hitler ein ähnliches Kolonialreich für Deutschland ersehnte.

Selbst Autarkie ist zerstörerisch genug. Man nehme doch nur die USA, die tatsächlich so gut wie autark sind – und in weiten Teilen ein Entwicklungsland. Welcher normale Mensch kauft schon amerikanische Produkte, etwa amerikanische Kühlschränke oder amerikanische Fernseher? Nur der kapitalistische Weltmarkt, dem Deutschland von Anfang an vollkommen ungeschützt ausgesetzt war, garantiert langfristig Wohlstand und ein hohes Lebensniveau aller Bevölkerungsschichten. Rechte und linke Spinner werden das nie verstehen, um Deutschland „zu retten“.

Wie bereits in Teil 6 angedeutet, war Englands ganzes Kolonialsystem vollkommen irrational und kontraproduktiv: es war nichts anderes als Emotionelle Pest – und genau diese Emotionelle Pest richtete England auf Deutschland, das aus englischer Sicht „sterben muß, damit England leben kann“. Aber kein deutscher Geschichtslehrer wird sich jemals trauen, das seinen Schülern zu erklären!

Sexualität und Arbeit (Teil 2)

24. Juli 2025

In Massenpsychologie des Faschismus beschreibt Reich seine Massenversammlungen zur Zeit der Sexpol Anfang der 1930er Jahre und wie die sexualpositive „Massenatmosphäre“ der Meetings die generelle Sexualablehnung zwar nicht aufheben, aber zumindest zeitweise paralysieren könne, so daß das allerintimste Empfinden gesellschaftsverändernd fruchtbar gemacht werden kann: „Es geht also nicht darum zu helfen, sondern Unterdrücktheit bewußt zu machen, den Kampf zwischen Sexualität und Mystik ins Licht des Bewußtseins zu rücken, ihn unter dem Drucke einer Massenideologie zum Auflodern zu bringen und in soziale Aktion zu überführen“ (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 175).

Wie sähe ein solches Vorgehen heute in der antiautoritären Gesellschaft aus? Zunächst einmal werden wir alle ohnehin schon von den intimsten (sexuellen) Geheimnissen unserer Mitmenschen ständig belästigt. Und das nicht nur über die Medien, sondern auch im Alltag, wo die Menschen manchmal eine geradezu psychotische Distanzlosigkeit zeigen. Dazu hat sicherlich auch das Internet beigetragen, wo man sich so schön hinter einem Avatar verbergen kann. Kontaktlosigkeit wohin man schaut.

Die „Unterdrücktheit“ bewußtmachen? Reich dachte da in erster Linie an die Unterdrückung des sexuellen Lebensglücks. Die Unterdrückung des rein materiellen Lebensglücks führt unmittelbar zur Rebellion und bedarf keiner Massenpsychologie. Da die sexuelle Unterdrückung jedoch den Charakter des Massenindividuums so verformt, daß es die Unterdrückung hinnimmt, sogar für sie streitet, wollte Reich wie oben erörtert, diese inneren Hemmungen sozusagen austricksen.

Die Glieder der antiautoritären Gesellschaft sind leider ganz anders geartet, da von inneren Hemmungen nicht mehr die Rede sein kann. Die Massenindividuen sind tendenziell nicht mehr triebgehemmt, sondern ganz im Gegenteil triebhaft. Was also bewußtmachen?

Um diese Frage beantworten zu können, wäre es nützlich, zunächst die funktionelle Identität von Sexualität und Arbeit zu erfassen:

Wir nennen die Beziehung eines Menschen zu seiner Arbeit, wenn sie ihm Freude macht, „libidinös“; die Beziehung zur Arbeit ist, da Arbeit und Sexualität (im engsten und weitesten Sinne) aufs engste miteinander verflochten sind, gleichzeitig eine Frage der Sexualökonomie der Menschenmassen; von der Art, wie die Menschenmassen ihre biologische Energie anwenden und befriedigen, hängt die Hygiene des Arbeitsprozesses ab. Arbeit und Sexualität entstammen der gleichen biologischen Energie. (ebd., S. 263)

Anfang der 1930er Jahre war Arbeit geprägt von:

  1. gutem Handwerk („eine Sache um ihrer selbst willen tun“)
  2. Pflichtgefühl gegenüber dem Chef bzw. der Obrigkeit

Darauf (und zwar ausschließlich darauf) geht der Reichtum Deutschlands zurück. Wie kein anderes Land (vielleicht mit Ausnahme von Japan und Korea) verkörpert es eine autoritäre Gesellschaft – bzw. hat sie verkörpert.

Als leidgeprüfter Konsument und (Mit-) Produzent erfährt jeder tagtäglich, daß beide Grundlagen unserer Gesellschaft zusehends erodieren. An ihre Stelle tritt:

  1. Show („welchen Eindruck macht meine Arbeit?“)
  2. Egoismus („wie kann ich den Chef übervorteilen?“)

Oder mit anderen Worten: es geht darum, nicht „ausgebeutet“ zu werden. Dafür gibt es mittlerweile sogar „Ratgeber“ im Buchhandel: geschäftig tun, wenn der Vorgesetzte vorbeigeht, ansonsten nur das allernotwendigste leisten, damit das Nichtstun nicht auffällt.

Früher lebte man, um zu arbeiten, heute arbeitet man, um zu leben. Das „wahre Leben“ beginnt nach Arbeitsschluß. Die Menschen befinden sich in einem chronischen Expansionszustand und sind vollkommen kontaktlos, was man schon daran sieht, daß von der Substanz gelebt wird.

Was wäre also Sexpol-Arbeit heute? Zunächst einmal muß man sich bewußtmachen, daß Reichs sozusagen „gruppentherapeutischer“ Ansatz zu Sexpol-Zeiten funktionell identisch ist mit dem sich zeitlich unmittelbar daran anschließenden vegetotherapeutischen, also „körpertherapeutischen“ Ansatz: es ging um die Freilegung der biologischen Energie durch Beseitigung der Hemmungen.

In der antiautoritären Gesellschaft ist jedoch kein Platz mehr für die überkommene von Reich und Elsworth F. Baker entwickelte weitgehend körpertherapeutisch orientierte Orgontherapie, da die „Beseitigung von Hemmungen“ beim Neuen Menschen zu noch mehr Kontaktlosigkeit führt, also sich sein Zustand noch weiter verschlimmert.

Die vordringlichste Maßnahme ist deshalb die Wiederherstellung der Kontaktfähigkeit. Das bedeutet es heute, wenn man etwas „ins Licht des Bewußtseins“ rücken will! „Sexpol-Arbeit“ bedeutet heute nichts anderes als logisches, d.h. orgonometrisches Denken. Oder mit anderen Worten: sie kann nur bedeuten, den Massen die Orgonomie nahezubringen. Es geht also hier bei „Liebe, Arbeit und Wissen“ vor allem um das Wissen.

Die Frage ist, welche soziale Strömungen die Orgonomie heute nutzen kann. Früher waren Nationalsozialismus und Stalinismus unser Todfeind, heute sind es Political Correctness, Wokeness und Multikulturalismus (bzw. sind sie hinzugetreten). Früher war es der verzerrte Kontakt, heute ist es die Kontaktlosigkeit. Eine hervorragende Verkörperung jener Kräfte, die die Orgonomie nutzen kann, finden sich insbesondere dort, wo die Arbeitsfunktion unterstützt wird, also bei der sogenannten „Rechten“ mit ihrem bemerkenswert klaren und „amoralischem“ Denken.

Das Ende der Toleranz

10. Mai 2024

Das von James DeMeo entdeckte „Saharasia“ kommt im islamischen Selbstverständnis zum Ausdruck, das der syrische Philosoph Sadik Al-Azm wie folgt umreißt:

Die Vorstellung: Gott auf der Seite der Muslime, die im Besitz der absoluten Wahrheit sind; Machtbewußtsein; der Glaube, Geschichte zu machen, im Mittelpunkt der Welt zu stehen, eine Eroberungszivilisation zu sein. (z.n. Rolf Stolz: Kommt der Islam?, München 1997, S. 254)

Was das konkret bedeutet, kann man heute in Afrika beobachten, das vom Norden her durch langsame Infiltration systematisch islamisiert wird. Aus dem Kontinent der Lebensfreude wird ein Totenhaus. Man schaue sich nur die Berichte aus Nigeria an!

Saharasia ist zunächst einmal die größte und lebensfeindlichste Ansammlung von ineinander übergehenden Wüsten im gemeinsamen Zentralbereich der euroasiatisch-afrikanischen Landmasse. Diese geographische Großwüste geht mit dem einher, was Reich als „emotionale Wüste“ bezeichnet hat. Plastisch, aber auch denkbar inadäquat, kann man sich das etwa so vorstellen, daß wir, wenn wir uns unpäßlich fühlen, auch emotional „unausstehlich“ werden und dabei geradezu lebensfeindliche Tendenzen entwickeln. Entsprechend wurden die Menschen in der lebensfeindlichen Wüste, aus der es, anders als in kleineren ariden Gebieten, kein einfaches Entkommen gab, im Laufe der Jahrtausende zunehmend generell lebensfeindlich, insbesondere extrem frauen- und sexualfeindlich. Sie trugen diese Einstellungen mit sich, als sie in die fruchtbaren Randgebiete Europas, Asiens und Afrikas auswanderten. Ihre Traditionen („Verhaltenscodes“), Religionen und Ideologien machten diese Lebensfeindlichkeit zur „Formel“. Sie verselbständigte sich und wurde dergestalt zu einer Kraft, die ganz unabhängig von der Wüste funktioniert. Heute ist das der Islam, der alles in einem ist: Lebensweise, Religion und politische Ideologie.

Es wäre jedoch falsch den Islam in Bausch und Bogen zu verdammen. Wie Reich Ende der 1940er Jahre schrieb:

Der Gepanzerte schöpft aus seiner eigenen Quelle sekundäre Triebe, die Vorschriften und Anstandsgebräuche gegen sie. Man kann an der Anzahl und Strenge der Anstandssitten und Lebensvorschriften unmittelbar die Art und Intensität der sekundären asozialen Impulse im Menschen ablesen. (Äther, Gott und Teufel, S. 76)

Gesetzescodizes wie der Koran sind in Saharasia unverzichtbar, um angesichts der sekundären Triebe ein gedeihliches Miteinander zu sichern. Ohne Kleidervorschriften und „Anstandsregeln“ würde es beispielsweise zu Massenvergewaltigungen kommen. (Weshalb auch, nebenbei angemerkt, die immer weiter ansteigende Gesetzesflut in westlichen Ländern wirklich alles andere als ein „zivilisatorischer Fortschritt“ ist, sondern darauf hindeutet, daß in der Gesellschaft, bzw. natürlich in den Menschen, etwas grundsätzlich falsch läuft.)

Das Tragische ist, daß derartige Verhaltensregeln nicht nur die Folgen der emotionalen Wüste (letztendlich den Mangel an Empathie = „das Böse“) bekämpfen, sondern selbst das primäre Leben einschränken, selbst eine „Wüstenatmosphäre“ herstellen. Man kann sich kaum etwas „Empathie-loseres“ vorstellen als ein Gesetz, das alle Fälle gleich behandelt!

Im krassen Gegensatz zur „Erobererkultur“ ist im angeblich „imperialistischen Westen“ die „Toleranz“, konkret der Minderheitenschutz, der höchste Wert. Dagegen ist kaum etwas einzuwenden, solange es darum geht konkrete Menschenrechte zu schützen. Die Toleranz verkehrt sich jedoch ins Gegenteil, wenn auch auf Gefühle Rücksicht genommen werden soll. Dies bedeutet nämlich, daß man nicht etwa die eigene emotionale Wüste eingrenzt, sondern ganz im Gegenteil der fremden emotionalen Wüste Tür und Tor öffnet. Die Miesepeter können ihren Terror verbreiten!

Am 13. Juli 2011 berichtete die Ärzte-Zeitung, daß in Großbritannien immer mehr Kliniken und Praxen strikte Kleiderordnungen erlassen, da es zunehmend Patientenklagen darüber gäbe, daß Ärztinnen und Krankenschwestern zu freizügig herumlaufen. Daraufhin wurde ihnen untersagt zu große Dekolletés zu tragen; Tatoos müssen bedeckt werden und Röcke durch Hosen oder lange Kleider ersetzt werden.

Offensichtlich gibt es Menschen, für die auch der geringste Erregungsanstieg unerträglich ist. Bei den nichtigsten Anlässen „ticken sie aus“. Sie sind ständig beleidigt, fühlen sich ständig zurückgesetzt und angegriffen. Ihr Toleranzlevel liegt unterhalb der Grasnarbe! Sie sind wie griesgrämige „Nervenkranke“, die man vor jeder bioenergetischen Erregung schützen muß – auch wenn dadurch unser eigenes Leben unfrei und grau wird. Schließlich ist man ja tolerant! Man opfert der Toleranz seine eigene Lebensfreude – oder wie die Ärzte-Zeitung ihren Bericht überschreibt: „Wider die Wollust in britischen Kliniken“. Als wenn es nicht die natürlichste Sache der Welt wäre, die erotische Lebensfreude gegen eine Umgebung zu stemmen, die von Leid und Tod geprägt ist!

Hier haben wir ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen des mechanistischen Denkens, das unfähig ist die bio-sozialen und bio-historischen Zusammenhänge auch nur zu erahnen und rein abstrakt („blind mechanisch“) die Gefühle einer bestimmten Minderheit schützt, bis diese durch das Pochen auf „ihre Rechte“ jedweder Toleranz ein Ende setzt.

Übrigens halte ich es durchaus für möglich, daß die rezenten Angriffe der Emotionellen Pest gegen Reich insbesondere in England darauf beruhen, daß die sexuelle Revolution das eine Haupthindernis für die „multikulturelle Gesellschaft“ darstellt. Es geht darum, das neuste Projekt der Kommunisten abzusichern, nachdem sie von der „Arbeiterklasse“ schmählich verraten worden sind.

Gewisserweise stehen wir heute, im Zeitalter der Political Correctness, vor der gleichen Situation wie zu Zeiten der Sexpol Anfang der 1930er Jahre, als die Kommunisten anfingen die Hatz auf Reich zu eröffnen!

DER ROTE FADEN (Band 2): 10. Warum Linke in der Orgonomie nichts verloren haben

20. April 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 10. Warum Linke in der Orgonomie nichts verloren haben

Das Jüngste Gericht begann 1960 (Teil 6)

27. März 2023

Der gesellschaftliche Zerfall, der nur in einer unvorstellbaren Katastrophe münden kann, ist unmittelbar greifbar und geht bis zur Selbstverstümmelung.

Kaum je war die Emotionelle Pest greifbarer. Es ist buchstäblich so, als würde sich Ebola oder sowas von Mensch zu Mensch ausbreiten und Verzweiflung und entstellte Körper zurücklassen.

Warum nimmt der Vegetarismus und Veganismus vor allem bei Frauen zu? Es ist eine antisexuelle Reaktion auf den Zusammenbruch der sozialen Panzerung. Das senkt Energie und Vitalität, und es gibt einen unbewußten psychologischen (emotionalen) Aspekt. Man sühnt für seine fleischlichen Gelüste, indem man aufhört, „fleischlich“ zu essen. Kann eine Veganerin Geschlechtsverkehr haben?

Auch Multikulturalismus, Genderismus etc., das ganze Paket der antiautoritären Transformation, die Charles Konia beschrieben hat… Sogar der „Klimawandel“ paßt dazu, denn er ist im Grunde eine Rebellion gegen das kohlenstoffbasierte Leben selbst, d.h. das Aufbegehren gegen den Körper und die Sexualität. Man schaue sich nur die jungen Menschen an, die fanatische Anhänger dieses faschistischen Anti-Lebens-Kults sind! Es ist alles Ausdruck einer neurotischen Sexualangst, die immer mehr ins Psychotische umschlägt. Im Grunde genommen ist es der Nazismus von heute: die biologische Revolution, ihr Scheitern und die Reaktion gegen beides.

Die Massenpsychologie der Wokeness ist offensichtlich. Man will etwas Besonderes sein, in der (heutigen Opfer-) Hierarchie ganz oben stehen, und vor allem rein sein, frei von der untermenschlichen Sexualität. Das dabei gleichzeitig, wie einst im Nationalsozialismus mit dem Hakenkreuz und den aufreizenden Uniformen, die Sexualität zelebriert wird, ist kein Widerspruch.

Man nehme etwa folgende junge Dame, die weder Männlein oder Weiblein noch etwas dazwischen sein will, sondern alles in einem, d.h. ein geschlechtsloses Wesen, – das von nichts anderem redet als vom Sex und dessen ganze Identität auf diesem Gerede beruht. Gleichzeitig macht sich dieses vollkommen bedeutungslose und denkbar flache Wesen unglaublich interessant. Man kann ihr tausende von Fragen stellen, denn es ist alles unfaßbar kompliziert (intellektuelle Abwehr, die Sexualangst bindet) und, vor allem, gehört sie einer genauso elitären wie unterdrückten Minderheit an:

Die innere Dynamik der antiautoritären Gesellschaft (Teil 10)

6. April 2022

Die Emotionelle Pest läßt sich mit den folgenden vier Punkten umreißen:

  1. Die Handlung und das behauptete Motiv für diese Handlung stimmen nicht überein. Beispielsweise wird Kindern gesagt, daß es nur „zu ihrem Besten“ wäre, wenn sie mißhandelt und mißbraucht werden.
  2. Trotzdem ist der, der von der Krankheit „Emotionelle Pest“ angesteckt wurde, hundertprozentig von seiner Sache überzeugt und verfolgt sie mit fanatischer Entschlossenheit. Man denke nur daran, wie die katholische Heimerziehung über Generationen hinweg für jeden sichtbar Seelenkrüppel hinterlassen hat. Das hat die Täter niemals auch nur im entferntesten innehalten lassen.
  3. Das zeigt, daß das Denken des Pestkranken nicht dem rationalen Abwägen von Pro und Kontra dient, sondern die Schlußfolgerung von vornherein feststeht und erst im nachhinein „logisch“ untermauert wird. Das ist Ideologie bzw. „religiöse Überzeugung“.
  4. Etwas, was nie fehlt, da es sich mit dem einzig wirklichen Motiv des Pestkranken deckt, ist die sexuelle Diffamierung, genauer die Diffamierung der Genitalität. Beispielsweise beruhte die katholische Heimerziehung auf nichts anderem.

Ein naheliegenderes, aktuelles Beispiel ist das Kopftuch bei moslemischen Mädchen in unseren Städten:

  1. Das Kopftuchtragen diene der kulturellen und religiösen Identität der Mädchen, die es ohnehin freiwillig und aus innerer Überzeugung tragen. Es sei damit Ausdruck ihrer Autonomie, tatsächlich wird mit dem Kopftuch jedoch signalisiert, daß sie Eigentum, Besitz der Familie sind, die damit gleichzeitig ihren Machtanspruch über den öffentlichen Raum kundtut.
  2. Die Sache wird durch alle Instanzen bis zu den höchsten nationalen und internationalen Gerichten durchgefochten, als ginge es beim häßlichen Mummenschanz um ein zentrales Menschenrecht.
  3. Mit Verweis auf die Scharia (der Koran ist in dieser Hinsicht alles andere als eindeutig!) werden alle Diskussionen abgebügelt.
  4. Tatsächlich geht es darum, die „Schamhaare“ zu verhüllen, denn für den Islam ist die Frau nichts anderes als eine wandelnde, ständig notgeile Vagina. Unverschleiert ist sie „naked meat“, wie sich einmal ein Australischer Imam ausgedrückt hat.

Dieses Beispiel bringt uns dazu, wie die Emotionelle Pest in der heutigen vom Multikulturalismus und der Political Correctness geprägten antiautoritären Gesellschaft funktioniert.

Zunächst einmal legen die Gutmenschen zwei verschieden Maß an. Was die Sache mit der katholischen Heimerziehung betrifft, würden sie uns in jeder Hinsicht zustimmen. Der eine oder andere unter ihnen ist vielleicht sogar „Reichianer“! Ganz anders sieht es mit dem Kopftuch aus. In diesem Fall wird uns der Vorwurf des Rassismus an den Kopf geworfen. Man sieht daran sofort, daß es ihnen ganz und gar nicht um die Emotionelle Pest zu tun ist, sondern um ihren Antiautoritarismus, für den das Establishment, insbesondere aber die Katholische Kirche, per se schlecht ist, während Minderheiten per se gut sind, insbesondere, wenn sie (vermeintliche) Opfer des Establishment sind, etwa moslemische „Kolonialvölker“.

Die antiautoritäre Geisteshaltung mag auf den ersten Blick weitaus sympathischer und „lebenspositiver“ erscheinen als die alte autoritäre, die Reich in Die Massenpsychologie des Faschismus so meisterlich beschrieben hat, tatsächlich steht sie der Emotionellen Pest jedoch weitaus näher:

  1. Das was gesagt und getan wird, erweckt oberflächlich den Eindruck, als sei es gegen die Emotionelle Pest gerichtet, tatsächlich zielen die antiautoritären Reden und Handlungen aber ganz im Gegenteil darauf ab Liebe, Arbeit und Wissen zu vernichten. Das wird beispielsweise am Sexualkundeunterricht und den diversen Schulreformen deutlich. Es sei zum Wohle der Kinder, doch tatsächlich weisen alle Indikatoren seit den 1970er Jahren auf eine immer weiter zunehmende seelische Verwahrlosung und auf genau jenen „Bildungsnotstand“ hin, den zu bekämpfen die Reformer doch angeblich in Angriff nehmen wollten. In Wirklichkeit ging es ihnen nur um eins: um die Überwindung des „Biologismus“. Nichts sei angeboren, weder „Gender“, noch Intelligenz, noch Talent und alle überkommenen Hierarchien gelte es mit Hilfe der Erziehung aufzubrechen.
  2. Wie gesagt: trotz aller Evidenz und trotz der als Monstranz vorangetragenen Rationalität und „Diskussionskultur“, kann nichts die Bildungsreformer von ihrem Tun abhalten. Jetzt wird sogar die Schreibschrift abgeschafft und die Kinder sollen die Rechtschreibung „antiautoritär“ nach eigenem Gutdünken lernen. Nur nicht korrigieren, denn das könnte die armen Geschöpfe von der Lust am Lernen abhalten! Wirklich alles deutet darauf hin, daß dergestalt eine Generation von Analphabeten herangezogen wird, deren Gekrickel kein Mensch wird entziffern können, – doch die Bildungsreformer machen mit wachsendem Bekennerelan weiter. Man denke auch an die großartige Rechtschreibreform, – nach deren Einführung die Rechtschreibleistungen dramatisch abgesackt sind!
  3. Die „Diskursethik“ frei nach Habermas ist nichts anderes als moralischer Terror, der mit Denkverboten arbeitet. Man versuche doch einmal logisch und mit Verweis auf nachweisbare Fakten mit diesen sozialdemokratischen „Denkern“ zu diskutieren! Wie das aussieht und ausgeht, haben wir bei der Sarrazin-Debatte gesehen: moralistischer Terror und, wenn die Roten Nazis doch nur könnten wie sie wollten, der Polizeiknüppel.
  4. Dieser Kampf gegen den „Biologismus“ hat einen Kern, der geradezu selbstevident ist. Er ist der Kern jeder lebensfeindlichen Ideologie, sei sie autoritär oder antiautoritär: der Mensch sei kein Tier, sei nicht sexuell, die Genitalien spielten keine Rolle. Beim Antiautoritarismus ist das besonders perfide, weil diese Sexualfeindlichkeit im Gewande der Aufklärung und der Befreiung daherkommt. Ihre höchste Ausprägung findet diese Quintessenz der Emotionellen Pest in den postmodernen Theorien, denen zufolge das Geschlecht eines Menschen ein bloßes gesellschaftliches Konstrukt ist. Womit wir wieder beim Sexualkundeunterricht wären.

Zum Massaker in Norwegen

18. Oktober 2021

Ich will mich gar nicht auf das Niveau der Massenmedien herab bewegen, deren Beschäftigung mit dem Massaker in Norwegen einfach nur abenteuerlich ist: über den dänischen Bogenschützen, der zum Islam konvertiert war, und seine Motive rein gar nichts, wähernd jene Leute, die uns jahrelang gepredigt haben, daß der islamische Terror nichts mit dem zu tun hat, was die Terroristen gelesen haben (insbesondere dem Koran), vor genau zehn Jahren darauf insistierten, die ideologischen Hintergründe von Anders Behring Breivik bis ins Kleinste zu analysieren.

Die Frage kann einzig lauten, welche biosozialen Funktionen durch die Terroranschläge zum Ausdruck kommen. „Biosozial“ bedeutet hier: von der Charakterstruktur der Massenindividuen und vom energetischen Zustand der Gesamtgesellschaft aus gesehen.

Beispielsweise geht es darum, daß sich die Massen sowohl in Amerika und Europa als auch in der islamischen Welt jahrzehntelang von Politikern in die Irre führen ließen, die die Früchte der Arbeit ganzer Generationen systematisch vernichten. Man denke nur an das Wahnsinnsprojekt „Euro“ oder die Einwanderungspolitik in Amerika und Europa. Oder, willkürlich herausgepickt, das Subventionieren von Sonnenenergie – in DEUTSCHLAND!

Statt sich konstruktiv einzubringen, sind die Massen nur zu folgenlosen Wutausbrüchen im Alltag, zu absurden Possen und zu wirren Gedankenflügen in der Lage – bis einmal einer ganz austickt wie die beiden Attentäter in Norwegen. Ja, bei den islamischen Terroristen ist das nicht viel anders, werden sie doch damit konfrontiert, wie eine, in ihren Augen, einst großartige Zivilisation vor die Hunde geht.

Mindestens genauso wichtig ist jedoch der zweite biosoziale Faktor, der den modernen Terrorismus bestimmt:

Die westliche Welt befindet sich in einem chronischen Expansionszustand, der in allen möglichen Lebensbereichen zum Ausdruck kommt:

  • als wäre „das hier“ eine fröhliche Gartenparty, zu der jeder Nachbar unterschiedslos herzlich eingeladen ist – Staatsgrenzen existieren praktisch nicht mehr und Leute, die nur zur Last fallen und sogar Schaden anrichten, siedeln sich buchstäblich zu Millionen an.
  • die Medien verkommen zu einem Propagandaforum für eine angeblich „liberale“ Ideologie, die nichts weiter ist als kindlich-magisches Denken, in dem Probleme sich in Luft auflösen, wenn man nicht über sie spricht. Hauptsache man fühlt sich gut und moralisch überlegen.
  • unsere angeblichen „Eliten“ verhalten sich so, als wäre die Wirtschaft ein großes Casino. Fehlentscheidungen der Spitzenmanager sind für diese nicht nur folgenlos, sondern werden mit Boni honoriert. Fehlinvestitionen werden vom Staat abgefangen. Ein „Kapitalismus“ ohne jede wirtschaftliche Sanktion!
  • die „Kultur“ nähert sich immer mehr dem Niveau von Kindergeburtstagen an.
  • die allgemeine Sexualisierung nimmt immer bizarrere Formen an.
  • Gendermainstreaming, die Einordnung der Heterosexualität in die zahllosen „Lebensentwürfe“, der eigene Körper als „Kunstobjekt“, etc. pp.
  • die alles überwuchernde infantile „Esoterik“ und „Spiritualität“ wird immer peinlicher. Der Obskurantismus kleistert immer mehr Gehirne zu. Ein Gutteil der Bevölkerung lebt bereits in einer Märchenwelt.
  • man begegnet kaum noch Menschen, die nicht unter dem Einfluß einer legalen oder illegalen Droge stehen, die ein Gefühl des Wohlbehagens erzeugen soll.
  • ein Land, in dem grenzdebile Influencer Idole für Millionen sind, in dem man mit einem Bein im Gefängnis steht, wenn man sich gegen Angriffe wehrt („Notwehrexzeß“, „Selbstjustiz“), in dem im Affekt Billiarden verbrannt werden (Fukushima-Hysterie), etc. pp.

Quasi wie „alttestamentarische Propheten“ spüren die Terroristen in ihrer Psychose, daß diesem Zustand ein Ende gesetzt werden muß. Oder wie Claudia Roth 2004 sagte: „Gewalt ist immer auch ein Hilferuf.“ – „Babylon muß fallen!“ Und zwar durch einen „terrorisierenden“ Schock, der bis ins Mark geht. „Es mag grausam sein, aber es ist notwendig.“

Tatsächlich kann man das Alte Testament so lesen: ständig versucht Gott sein Volk wachzurütteln, doch es gibt sich weiter den Götzen hin. Nichts, kein noch so harter Schicksalsschlag, kann der chronischen Expansion Einhalt gebieten. Es ist charakteristisch, wie Amerika und jetzt Norwegen auf die Terrorakte reagierten: mit Bekenntnissen zu noch mehr „Multikulturalismus“ und noch mehr „Liberalität“. Man werde nun eine „noch offenere und tolerantere Demokratie“ sein als vorher! Ich glaube, Verrückte könnten mit dem Einsatz von Atomsprengköpfen an das Jüngste Gericht mahnen – und als Antwort käme NOCH MEHR Liberalismus.

Und wenn doch „etwas unternommen wird“, dann so, daß ausnahmslos jeder Bürger betroffen ist und Orwellschen Bürokratien ausgeliefert wird. Bald werden „Pfeil und Bogen“ verboten! So tragen sogar die Terrorakte zur krankhaften Expansion bei. Man denke nur einmal daran, wie der „Krieg gegen den Terror“ die amerikanischen Staatsfinanzen endgültig ruiniert hat, weil die USA partout als „Befreier“ auftreten müssen, statt einfach Gegenterror zu verbreiten und an geeigneter Stelle Güter zu konfiszieren, um den Gegner wirklich jeden Cent dieser Aktion bezahlen zu lassen!

Es gibt nur eine Möglichkeit: die liberale Ideologie in allen ihren diversen Ausprägungen muß eingedämmt werden. Wie? Was für eine Frage! Die Linken reagieren absolut hysterisch, wie in Todesangst, auf wirklich jede Erwähnung der Realität. Die Sonne – bioenergetischer Kontakt mit der Realität etwa durch die Bücher von Sarrazin – wird die Vampirkultur in ihre Schranken weisen. Auch geht es darum, daß Fehlverhalten wieder Konsequenzen haben muß, das reicht von härteren Strafen für etwa Ladendiebstahl bis zur Möglichkeit, daß auch Großbanken Pleite gehen können, nachdem sie sorglos Kredite vergeben haben. Es geht nicht an, daß sie Gewinne einstreichen und Verluste sozialisieren.

Der Kindergeburtstag muß endlich ein Ende haben. Kinder, man kann nicht „Geld“ einfach drucken und mit den wertlosen Papierfetzen einkaufen, – irgendwann wird „irgendjemand“ dafür die Zeche zahlen müssen!

Um zum Thema zurückzukehren: Man hätte Herrn Breivik, der nach den norwegischen Gesetzen mit Anfang 50 aus seiner „lebenslangen“ Haft entlassen werden wird, also in wenigen Jahren, nach einem kurzen Prozeß öffentlich hinrichten sollen. Genauso jetzt mit dem Islamisten. Aber wahrscheinlich werden die „liberal“ gesinnten Menschen angesichts dieses „Justizmordes“ moralisch empörter sein als angesichts seines Terroraktes, und wahrscheinlich werden sie um ihn herzhafter weinen, als sie um die von ihm ermordeten geweint haben…

Charles Konia hat ebenfalls einen Kommentar zum Breivik-Massaker ins Netz gestellt. Auf den ersten Blick scheint sich seine Analyse von der meinigen fundamental zu unterscheiden. Die Verbindung beider Herangehensweisen zeigt folgendes Diagramm, das das von Dr. Konia ins Spiel gebrachte soziopolitische Spektrum orgonometrisch aufschlüsselt: die Linke steht für Expansion („irrationaler Zorn gegen ‚das Establishment‘“), die Rechte für Kontraktion („irrationale Angst vor ‚Überfremdung‘“).

Der flachweltliche Irrationalismus im Hitlerismus und im Merkelismus

19. November 2018

Begriffe sind stets von Gegensatzpaaren (nah/fern, kalt/warm, Liebe/Haß, Inland/Ausland, Mann/Frau, etc.) abhängig, sonst würden sie keinen Sinn machen. Gemäß dem Symbol des orgonomischen Funktionalismus verweisen alle diese funktionellen Gegensätze letztendlich auf die kosmische Orgonenergie: die Tiefe des Raumes und der Zeit (nah/fern) UND SO DURCH DEN GESAMTEN WORTSCHATZ und sei es „x/nicht-x“. Das umfaßt die gesamte Thermodynamik und jedwede Form von Metabolismus (kalt/warm), alle Verhaltensforschung, Psychologie, Soziologie (Liebe/Haß, Inland/Ausland, Mann/Frau), etc.

Zu Zeiten der autoritären Gesellschaft bestimmten rigide Gegensätze, man denke nur an das Hitleristische Gedankengut, das Leben. Eine Versöhnung dieser Gegensätze war ausgeschlossen. Man durfte nicht zum Gemeinsamen vordringen, d.h. nicht funktionell denken. Im Merkelistischen Faschismus ist die Technik anders, um dieses Ziel, eine „flache Welt“ ohne Tiefe, herzustellen.

Man denke nur an Macrons logisch halsbrecherische Postulierung eines Gegensatzes von Nationalismus und Patriotismus, der den tatsächlich vorhandenen Gegensatz zwischen Nationalismus und Globalismus verschleiern soll. Wir sollen nicht mehr klar denken können! Das wird dadurch erreicht, daß wir konzeptionell keine Wahl mehr zwischen zwei Alternativen treffen können. Man nehme etwa den Flüchtling, dessen Gegensatz der „Invasor“ ist, doch im Merkelistischen Sprachgebrauch sind auch die Invasoren „Flüchtlinge“. „Flüchtlinge“, die uns verachten, beschimpfen, bedrohen, angreifen… Die Merkelisten faseln irgendwas von „Vielfalt“ und „Multikulturalismus“ und daß bisher alles so „einfältig“ war, doch tatsächlich herrscht eine mit Gewalt („Anti“fa) durchgesetzte Einheitsmeinung und Touristen beklagen sich, daß es heute scheiß egal ist, ob sie nach Frankfurt, London oder Stockholm reisen – das Straßenbild ist überall identisch, nämlich „Islamabad“.

symbol

Der Marsch der Freiheitskrämer ins Nichts

12. Juni 2018

Linke sind von einer mörderischen Kindlichkeit. „Alles verändern“, indem man alle Grenzen einreißt. „Das Problem sind Grenzen“. Besser kann man das gegenwärtige linke Projekt der Entnationalisierung, Umvolkung, des weißen Genozids und Multikulturalismus gar nicht umreißen. Alles ändern durch die Beseitigung aller Grenzen! Dieser rot-faschistische Slogan funktioniert nur, weil er unmittelbar an unsere tiefsten bioenergetischen Sehnsüchte appelliert. Die Freiheitskrämer leben (ganz wie „Reichianische Körperpsychotherapeuten“) von unserer Sehnsucht frei zu sein von „Grenzen“, d.h. von der Panzerung, befriedigungsfähig und glücklich in freifließenden Körpern, die in einer freifließenden globalen Arbeitsdemokratie sich frei entfalten können.

Es gibt da nur einen kleinen Schönheitsfehler, den diese verantwortungslosen Kindsköpfe geflissentlich übersehen: ohne unsere Panzerung wären wir vollkommen lebensunfähig. Die freigesetzte organismische Energie würde uns buchstäblich zerreißen. Tatsächlich ist in den letzten sechs Jahrzehnten infolge der vollständig mißglückten „sexuellen Revolution“ genau das eingetreten und die Massen ertragen das Leben unter den Bedingungen einer chaotisch wegbrechenden und deshalb Angst freisetzenden Körperpanzerung nur durch ständige Ablenkung (Unterhaltungselektronik), Drogen und Psychopharmaka. Der Ruf nach dem Wegfall aller Grenzen (auch der allegorischen!) ist unmittelbarer Ausfluß dieser anhaltenden katastrophalen bioenergetischen Umwälzung. Was am Ende steht, können dir die Familien der massakrierten weißen Farmer in Südafrika, die um ihre Zukunft betrogenen Jugendlichen in Südeuropa und die Angehörigen der von „Flüchtlingen“ ermordeten jungen Mädchen hier in Deutschland sagen.

Am Ende steht ein alles aufsaugendes schwarzes Loch, das Nichts. Im Wahn der infantilen, Satan anbetenden Linken ist dieses schwarze Loch der Weg in die ersehnte Freiheit. Man schaue sich den obigen Aufkleber und andere Produkte unserer Todfeinde genau an.