Posts Tagged ‘Sehnsucht’

Peter Töpfer (Teil 2)

15. November 2025

Hier repräsentative Zitate aus dem Buch, die mich beeindruckt haben. Zunächst Töpfer ist at his best, wenn er dem Orgon nahekommt – was, trotz all der Wahrheitssuche, ansonsten praktisch nie der Fall ist:

Eine meiner tiefsten Sehnsüchte (…) bezieht sich darauf, daß ich mich mit der Welt verbinden will. Daß ich die Welt – die Luft, die Bäume, die Farben, alles – spüren und sehen will, ihre Lebendigkeit fühlen will. Ich habe einige wenige Male die Luft vibrieren gesehen; ich weiß genau, was ich meine. Dann hatte ich dieses wunderbare Gefühl, Teil der Welt zu sein, mitten in ihr zu sein. Sonst war die Welt stumpf, leer, und ich fühlte nur mich. Aber ich war nur eine Hülle. (Die Wahrheit, 2006, S. 283)

Die Lebewesen bestehen zu sehr großen Teilen, d.h. sie bestehen im Grunde ausschließlich aus Beweglichem, aus Instinkten, Bedürfnissen, aus Seele (sie „arbeiten“ andauernd), so daß es geradezu aberwitzig anmutet, zu denken, man könne mit Lebewesen und ihren Problemen umgehen wie mit leb- und seelenlosem Material. Genau das aber tut der heutige Mensch mit sich. Und genau so geht er auch vor, wenn er seine Sehnsucht nach Zufriedenheit befriedigen, wenn er die Wahrheit finden will: Dann glaubt er, in einigen Formeln, Gebeten, religiösen oder philosophischen Systemen sein Heil zu finden. Er bleibt fast ausschließlich auf der Ebene des Begrifflichen. Die Zufriedenheit kann sich aber nur einstellen, wenn wir ganz beteiligt sind. Da nützen auch keine „ganzheitlichen“, dialektischen und systemischen Philosophien etwas, sondern nur das ganze Leben, die ganze Person. Der heutige, der zivilisierte Mensch versteht gar nicht, was ich hier sage. Er versteht nicht, daß es hier um Realitäten geht, um „Materialitäten“, jedenfalls um sinnliche Dinge. Er sagt, er versteht es, zieht es aber sofort hoch ins Gedankliche, macht eine Theorie daraus. Aus lauter Angst vor dem wirklichen Leben schützt er sich vor ihm, indem er das wirkliche Leben mit einer Theorie zu erfassen versucht, die der ganzen Wirklichkeit gerecht wird („Das Ganze ist das Wahre“ u. drgl.). So umfassend und vollkommen seine Theorie auch ist – er bleibt immer nur Theoretiker. Die Theorie wird vielleicht der Wirklichkeit gerecht, der Theoretiker aber nicht sich selber. (S. 280)

Oder etwa:

Das Kino kann nie so bunt und aufregend sein wie das eigene Leben, wenn man es denn nur wahrnimmt. Das eigene Drama wahrzunehmen, darin liegen unendlich tiefere Gefühle als fremde Dramen wahrzunehmen. Die meisten haben kein bißchen Ahnung davon, welche Dramen sich in ihnen abspielen. Sie halten ihr Leben für eher trist und bedeutungslos. Aber in dem Moment, wo sie beginnen, sich der Tristesse bewußt zu werden, sie wirklich zu fühlen und anzunehmen, verwandelt sich ihr Leben in ein Drama, das so ergreifend ist, daß es eben schon wieder zu viel ist. Deshalb greifen sie lieber zu Drogen oder Filmen. (S. 68)

In unseren Breiten und Zeiten versteht man unter „Liebe“ nichts anderes als den Kampf um die Befriedigung der Bedürfnisse, die in unserer Kindheit nie befriedigt worden sind. Wir kämpfen darum, aus unseren „Liebes“partnern die Person zu machen, die unsere kindlichen Bedürfnisse nicht befriedigt hat. Wir wollen, daß diese Person es jetzt endlich tut. Es hat mit Liebe nichts zu tun. Ganz im Gegenteil verleugnen und verraten wir unsere erwachsenen Bedürfnisse: Wir tun alles dafür, daß das Kind in uns befriedigt wird. Es mag bei den sog. Liebesbeziehungen auch erwachsene Anteile geben, aber in den allermeisten Fällen ist das Verliebtsein nichts anderes als die große, uns berauschende Hoffnung und Vorfreude darauf, daß all die noch in uns schlummernden unbefriedigten Bedürfnisse nun endlich Befriedigung finden, daß unsere Sehnsucht gestillt, beruhigt und beendigt wird. Wir bilden uns dann möglicherweise ein, es sei unser erwachsenes und wahres Bedürfnis, eine Familie zu gründen. Wir haben nicht die geringste Ahnung davon, daß wir versuchen, ein früheres Bedürfnis zu befriedigen: in heilen und liebevollen Verhältnissen zu leben. (S. 77)

Sehr gut! Aufgestoßen ist mir in diesem Zusammenhang jedoch folgender etwas unglücklich formulierte Satz, dessen Bedeutung uns in späteren Folgen dieser Blogserie aufgehen wird: „Dann mag der Kunde [des Wahrheitsweges] irgendwann nachts aus dem Schlaf gerissen werden, und es kommt die Wahrheit seines Lebens plötzlich in Form der Einsicht zu ihm, wie sehr kalt und lieblos die Welt war, in der er aufgewachsen ist und daß er in einer wärmeren Welt leben und Liebe besonders mit Kindern austauschen möchte“ (S. 239).

Aber zum Grundthema des Buches:

Die meisten antworten, wenn sie gefragt werden, was wahr ist: „Die Erde ist rund.“ Wahrheit, das ist für sie etwas Äußeres. Sie können es gar nicht aufs Innere beziehen, denn. das wäre zu grausam, weil dort nichts wahr ist. Es ist doch klar, es ist doch selbstverständlich, daß wir nicht vom Inneren reden; nur das Äußere zählt und kann so etwas wie Wahrheit sein. So ist das Leben nun einmal. Eine Lebenslüge zeichnet sich gerade  dadurch aus, daß sie der Betreffende überhaupt nicht wahrnimmt, und daß sie wie das Selbstverständlichste der Welt daherkommt. (S. 171)

Für Töpfer gibt es ganz im Gegenteil keine objektive, äußere Wahrheit, sondern nur die subjektive, innere Wahrheit. Wahrheit sei den Subjekten vorbehalten; „nur in deren Gehirnen fließen die Informationen zusammen und bilden Wahrheit“ (S. 190). Wahrheit ist für Töpfer also nicht etwas Organisches, wie das Neugeborene, das „unreflektiert“ direkt nach der Geburt automatisch die Brustwarze der Mutter sucht, sondern etwas Zerebrales.

Das, was wir als „objektive Wahrheit“ bezeichnen, müsse erst auf Grund zahlloser subjektiver Wahrheiten ausgehandelt werden: eine weitere Stufe des intellektualisierenden Brainfucks! Man erinnere sich an Cohn-Bendits „das Miteinander aushandeln“! Töpfer macht sich damit zum Feind des Logos und reiht sich in die pluralistische „Unsere Demokratie“ (Unsokratie) ein, also dem diametralen Gegenteil von Liebe, Arbeit und Wissen. Die Unsokratie will alles „ausdiskutieren“, so als ginge es um den Talmud und als sei DIE Wahrheit in Gestalt Christi nie auf Erden erschienen. Töpfer redet ganz im Sinne der Unsokratie:

Wenn die Existenz einer objektiven Wahrheit behauptet wird – daß es so etwas überhaupt gibt und gar eine solche proklamiert wird, dann schwächt das die Gemeinschaft, weil die Entstehung und Ermittlung der wirklich existierenden Wahrheit – die des Einzelnen – dadurch behindert wird und sich die Einzelnen nicht effektiv und erfolgreich verabreden und zu einer Gemeinschaft werden können. Abgesehen davon ist es eine Entwürdigung und Verletzung des Einzelnen und damit wiederum eine Schwächung der Gemeinschaft. (S. 190f)

Für Töpfer ist Wahrheit vom individuellen Bewußtsein abhängig (vgl. S. 241). „Die Wahrheit ist ein Zustand der Stimmigkeit, das Empfinden von einer bestimmten Richtigkeit“ (S. 280). „Wahrheit“ wird damit zu einer Sache des Gefühls, etwa das eines Transfraus! Es ist halt seine „Wahrheit“!

Warum ausschließlich das AMERICAN COLLEGE OF ORGONOMY? (Teil 2)

12. September 2025

Wie kaum ein anderer „Schulengründer“ im Bereich der Psychotherapie ist ausgerechnet Reich zu einem Leitstern von „Laientherapeuten“, d.h. Therapeuten ohne medizinische und psychiatrische Ausbildung geworden. Das ist aus zwei Gründen an Absurdität kaum zu überbieten: Reich gilt als Begründer der „Körpertherapien“ – die wie selbstverständlich von Politologen, Kindergärtnern und ähnlichen „Experten“ ausgeübt wird, die nichts, aber auch rein gar nichts mit Medizin („dem Körper“) zu tun haben; und zweitens hat sich Reich von Anfang an jenen schwierigen Patienten zugewendet, die nicht als „psychoanalysefähig“ galten – das perfekte Terrain für Nichtpsychiater… Das ist alles dermaßen GROTESK!

Hinsichtlich von Freuds ab den 1920er Jahren zunehmend liberalerer Haltung gegenüber Laientherapeuten meinte Reich 1952 im Interview mit Kurt Eissler: „(…) mir scheint, das war ein großer Fehler. Man hätte den Laien auf keinen Fall den Zugang zur wissenschaftlichen Psychoanalyse ermöglichen sollen“ (z.n. Bela Grunsberger und Janine Chasseguet-Smirgel: Freud oder Reich?, Frankfurt 1979, S. 160). Um wieviel mehr muß das für die Charakteranalyse, Vegetotherapie und Orgontherapie gelten!

In ihren Erinnerungen streicht die norwegische Psychiaterin Nic Waal, eine Patientin und Mitarbeiterin Reichs hervor, daß die charakteranalytische Vegetotherapie außergewöhnlich wirksam sei. Und sie fährt fort: „Diese Methode stellt jedoch hohe Ansprüche an den Therapeuten, seine Ausbildung und Diagnostik“ (z.n. Charles Rycroft: Wilhelm Reich, München 1972, S. 84).

Die größte Unverfrorenheit geht wohl von solchen Therapeuten aus, die ihr eigenes Unvermögen damit kaschieren, daß sie behaupten, der Reichsche Ansatz sei heute weitgehend unbrauchbar, da die Menschen heute alle „frühgestört“ seien. Deshalb bedürfe es aller möglichen Ergänzungen der Orgontherapie durch andere Therapiesysteme. Das ist natürlich alles hanebüchener Unsinn, denn am Anfang der Entwicklung der Orgontherapie stand Reichs Beschreibung des frühgestörten „triebhaften Charakters“. Es zeigt schlichtweg, daß diese Leute, die die Orgontherapie „weiterentwickeln“ wollen, schlecht bis gar nicht ausgebildet sind und deshalb die Lücken in ihrem Wissen und Können mit allem möglichen Firlefanz füllen müssen.

Tatsächlich ist dieser Firlefanz Flucht vor den Emotionen Lust, Angst, Wut, Sehnsucht und Trauer von Seiten des Therapeuten. In der Orgontherapie versucht der Patient ohnehin ihnen ständig auszuweichen, indem er „differenziert“ und alle möglichen anderen „Empfindungen“ und Gedankenkonstrukte vorschiebt, worauf der Therapeut nur so etwas sagen kann wie: „Nein, sie haben schlicht und ergreifend ANGST.“ Wer hätte sich jemals vorstellen können, daß sich ganze „Reichianische“ Therapiesysteme ausbilden könnten, die sich um nichts anderes drehen als die Unterstützung dieses von Orgontherapeuten ständig bekämpften Ausweichens vor dem Wesentlichen!

In der klassischen „tiefenpsychologisch fundierten“ Therapie geht es um Konflikte, in einer (vermeintlich!) ansonsten gesunden Psyche. Gewöhnlich wird ein „Autonomie-Abhängigkeits-Konflikt“ auf entsprechendes Geschehen in der Ursprungsfamilie zurückgeführt; dem Patienten gehen diese Zusammenhänge auf und er überwindet sein imgrunde kindliches Denken und Verhalten. Die entsprechenden Analysen sind manchmal bewundernswert komplex und werden zusätzlich mit dem Fundus der Fachbegriffe aus über 100 Jahren Psychotherapiegeschichte aufgepeppt. Tatsächlich ist das ganze aber kaum mehr als austauschbares Psychogelaber.

Führt man sich nun die „Reichianische“ Literatur zu Gemüte, sieht man den Versuch, Reichs angeblich „holzschnittartige“ Betrachtung von der Charakterstruktur des Patienten her aufzugeben und stattdessen „zu differenzieren“ – stattdessen mehr auf die Konflikte einzugehen. Unversehens findet man sich in dem genannten endlosen Gelaber wieder, das die Psychoszene beherrscht und nur eine Funktion zu haben scheint: Ablenkung von der alles entscheidenden Charakterstruktur des Patienten.

Und schließlich ist da noch eine ganz spezielle Spezies: „Orgontherapeuten“ (außerhalb des American College of Orgonomy), teilweise Ärzte und Psychiater, die ganz besonders „funktionell“ sein wollen und deshalb ganz auf eine „mechanistische“ Charakterdiagnose meinen verzichten zu können. Obwohl die biopsychiatrische Diagnose die einzige Diagnose ist, die logischerweise in der Orgonomie wichtig sein sollte, klingt deren Ablehnung teilweise theoretisch ganz gut, geradezu vernünftig („keine Schablonen!“), doch tatsächlich haben diese „Orgontherapeuten“ keine Ahnung, „sie wissen nicht, was sie tun“. Sie (be-)handeln ungefähr so, wie ein Tierarzt, der nicht weiß, ob er ein Meerschweinchen oder eine Schildkröte vor sich auf dem Behandlungstisch liegen hat. Eine Schizophrene muß ganz anders therapiert werden als eine Hysterikerin, ein Zwangscharakter ganz anders als ein manisch depressiver Charakter. Das „orgontherapeutische Programm“ abarbeiten (Mobilisierung der Atmung, Befreiung der Panzersegment, etc.), egal wie „intuitiv“ und „funktionell“ man dabei auch immer vorgehen wird, wird ohne eine Charakterdiagnose bestenfalls zu nichts führen, schlimmstenfalls in die Katastrophe.

Max Stirner, Soter (Teil 8)

9. Mai 2025

Obwohl bei Stirner wenig bis nichts von der Sehnsucht nach genitalem Kontakt die Rede ist, sondern nur von der jugendlichen Sehnsucht nach dem jenseitigen „Idealen“ als Ersatzkontakt, entsprechen seine Ausführungen über die Struktur des Ich doch weitgehend Reichs Entdeckungen über die Struktur des Lebendigen, wie er sie 1951 in Die kosmische Überlagerung ausgeführt hat. Aus der massefreien Orgonenergie geht durch Überlagerung Materie im allgemeinen und die jedes Lebendige umhüllende Membran im besonderen hervor. Der so entstehende Widerspruch zwischen freier Orgonenergie und materieller Einschränkung ist Grundlage aller Entwicklung. Im emotionalen Bereich äußert sich dieser Gegensatz in der „kosmischen Sehnsucht“, d.h. dem Streben, sich aus der Membran wieder zu befreien. Das ist die gemeinsame Grundlage der Genitalität (das untere Ende des Orgonoms) und des Denkens (das obere Ende des Orgonoms).

Wie Reich bereits 1941 schrieb (Reich: Biophysical Functionalism and Mechanistic Natural Science, International Journal of Sex-Economy and Orgone Research 1(2), July 1942, S. 97-107), konnte der Mensch, der von jeher das kosmische Orgon in sich spürte, sich nur als Objekt und Werkzeug dieser Macht empfinden – der er sich gerne unterwarf, da sie ihm orgastische Erfüllung in Aussicht stellt. Dies erkläre, warum sich der Mensch so gerne und widerstandslos religiösen Gefühlen hingibt. Erst er, Reich, sei weitergegangen und habe diese Energie, die bisher als unerkennbarer Gott mystifiziert wurde, wissenschaftlich zugänglich und handhabbar gemacht. Erst er, Reich, habe die Angst vor dem Numinosen, dem Tabu, dem Heiligen überwunden.

Die ultimativ atheistische Haltung Stirners ist demnach nicht etwa eine Entfremdung von der kosmischen Orgonenergie und wahrhaft „religiösen“ Gefühlen im Sinne von echtem Kontakt zur Natur. Ganz im Gegenteil: es ist die Befreiung des „Triebes nach Selbstauflösung“ und die Abkehr von jedweder Entfremdung. Wenn Stirner gegen das „Heilige“ angeht, dann meint er Unaufgeschlossenheit (Un-Auf-Geschlossenheit) und natürlich nicht irgendwelche spontan aufkommenden natürlichen Gefühle, die man gegenüber seiner Geliebten, seinen Kindern, seinen Eltern, etc. hegt. Nicht das will er desavouieren, sondern alles, was keine spontane Sache des Herzens ist, sondern eine anerzogene „Gewissenssache“ (Der Einzige, S. 77) – im Sinne von „Über-Ich-Sache“.

Stirner unterscheidet beispielsweise zwischen dem Stolz einer Nation „anzugehören“, also ihr Eigentum zu sein, und dem Stolz eine Nationalität sein Eigentum zu nennen, genauso wie man etwa auf seine Körperstärke oder irgendeine andere seiner Eigenschaften stolz ist (Der Einzige, S. 270). Man ist „bezaubert“, „geht mit“, das Lächeln ist ansteckend, der Schmerz des anderen rührt einem das Herz, etc. Imgrunde ist es gar kein „Egoismus“ im Sinne von „Kalkül“, sondern ein spontanes Ausgreifen, eine Expansion des eigenen Egos: zeitweilige Erstrahlung („Gefühlsraum“). Im Unterschied dazu die Besessenheit und die „Liebe“, die der Papst predigt: unterschiedslos, unwandelbar und – letztendlich zynisch bedacht.

„Blind und toll wird die Liebe dadurch, daß ein Müssen sie meiner Gewalt entzieht (Vernarrtheit), romantisch dadurch, daß ein Sollen in sie eintritt, d.h. daß der ‚Gegenstand‘ Mir heilig wird, oder Ich durch Pflicht, Gewissen, Eid an ihn gebunden werde. Nun ist der Gegenstand nicht mehr für Mich, sondern Ich bin für ihn da“ (Der Einzige, S. 326). Man soll das achten, was die Menschen heilig halten, also ausgerechnet das, was sie zu gemeingefährlichen Trotteln macht. „Umgekehrt spricht sich der Egoist aus. Darum gerade, weil Du etwas heilig hältst, treibe Ich mit Dir mein Gespötte und, achtete Ich auch Alles an Dir, gerade dein Heiligtum achte Ich nicht“ (Der Einzige, S. 311).

Stirner hat den Weg zum Lebendigen geebnet, ist gegen die Kontaktlosigkeit angegangen, dem das Lebendige durch rigide Begriffe, Gesetze, Vorgaben ausgesetzt ist. Man denke vor allem an die „Moral“, aber auch allgemein an das Denken in Begriffen. Du bist dann nicht mehr das konkrete „Du“, sondern nur jemand, der für irgendeinen abstrakten Begriff steht! Descartes‘ cogito ergo sumhabe, so Stirner, den Sinn: „Man lebt nur, wenn man denkt!“ Auf diese Weise lebe nur der Geist. „Ebenso sind dann in der Natur nur die ‘ewigen Gesetze’, der Geist oder die Vernunft der Natur das wahre Leben derselben. Nur der Gedanke, im Menschen, wie in der Natur, lebt; alles Andere ist tot! Zu dieser Abstraktion, zum Leben der Allgemeinheiten oder des Leblosen muß es mit der Geschichte des Geistes kommen. Gott, welcher Geist ist, lebt allein. Es lebt nichts als das Gespenst“ (Der Einzige, S. 94). „Und was heißt vernünftig sein? Sich selbst vernehmen? Nein, die Vernunft ist ein Buch voll Gesetze, die alle gegen den Egoismus gegeben sind“ (Der Einzige, S. 372).

Nur Entfremdete, von Gespenster Besessene kümmern sich etwa um „die Sache der Menschheit“, der sie sich und andere opfern. Der sich selbst Genießende hingegen gibt sich wie ein Tier dem Fluß des Lebens hin. Wie dem „schweinischen“ Tiere, geht es ihm immer nur um seinen Lustgewinn, nie „um die Sache“ (Der Einzige, S. 400): „Kinder (…) haben kein heiliges Interesse und wissen nichts von einer ‚guten Sache‘. Desto genauer wissen sie, wonach ihnen der Sinn steht, und wie sie dazu gelangen sollen, das bedenken sie nach besten Kräften“ (Der Einzige, S. 392).

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Sentimentalität” und folgende

18. März 2025

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Sentimentalität“ und folgende

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Schwärzung” und folgende

16. März 2025

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Schwärzung“ und folgende

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Heilung” und folgende

23. September 2024

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Heilung“ und folgende

David Holbrook, M.D.: Gedichte

19. September 2024

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Gedichte

Die pestilente Ampel

19. Dezember 2023

Die psychologische Orgonomin Virginia L. Whitener schreibt in der letzten Ausgabe des Journal of Orgonomy etwas über die Emotionelle Pest, das paßgenau auf die gegenwärtige Ampelregierung mit pestilenten Charakteren wie Baerbock, Habeck, Scholz und Lauterbach zutrifft, ganz zu schweigen von schlichtweg grotesken Gestalten wie Kevin Kühnert, Saskia Esken und Ricarda Lang, die nur leben können, indem sie das Leben anderer Menschen, eines ganzen Volkes systematisch zerstören. Bezeichnenderweise geht es bei Whiteners editorischen Kommentaren im Zusammenhang des Originals tatsächlich um den Holocaust und den Kampf gegen die Sozialdemokratie in Israel – zwei Ausprägungen der organisierten Emotionellen Pest:

An gesellschaftspolitischen Vorschlägen und Versuchen, etwas zu ändern, herrscht kein Mangel. Ein Kennzeichen der Emotionellen Pest ist es, andere zu kontrollieren, das tägliche Leben der Menschen, ihre Institutionen und die Gesellschaft zu diktieren und umzuformen. Unter dem Deckmantel von Erklärungen, was das Beste für andere Menschen ist, wird Leben zerstört. Staatliche Sozialprogramme stoppen, behindern und zerstören ein lebendiges soziales Miteinander, einschließlich der wirtschaftlichen Vitalität und Lebensfähigkeit einer Gesellschaft. Aufgrund ihres nicht zu leugnenden Bedürfnisses, andere zu kontrollieren, zieht es von der Emotionellen Pest befallene Menschen in Regierungspositionen. (S. 73)

Die Emotionelle Pest, die zerstörerische Kraft, die in der gesamten gepanzerten Menschheit existiert, die Kraft, die Menschen und ihre sozialen Strukturen, einschließlich gesunder Regierungen, schädigen und zerstören will und dies nur um der Zerstörung und des Ruins willen, kann einen Einzelnen oder eine ganze Gruppe von Menschen angreifen. (…) [Das Opfer] wird zumeist angegriffen aufgrund der andauernden Unfähigkeit des emotionell pestkranken Charakters (…) sich auf gesunde Weise Befriedigung zu verschaffen, seiner Unfähigkeit, Freude am Leben zu empfinden, sein Nicht-Ertragen-Können jeglicher Sehnsucht, die hervorgerufen wird durch das soziale Zusammenspiel der Menschen um ihn herum, sowie aufgrund seines Neids und Hasses. Deshalb muß er jeden, der gesund und zufrieden ist, jeden, der in der Lage ist, Freude im täglichen Leben zu empfinden, behindern und zerstören. Indem er die spontanen, alltäglichen, lustvollen Bewegungen der anderen und ihr Leben selbst zerstört, beseitigt der [von der Emotionellen Pest] Infizierte (…) die Stimulation und Erregung seiner eigenen Gefühle und das Gewahrwerden seines eigenen Mangels an Liebe und Erfüllung (…). (S. 62)

Whitener spricht vom

…erstarrten, ängstlichen, unbeweglichen, vernunftwidrigen Zustand, der von der von Politikern und den Medien ausagierten Emotionellen Pest erzeugt wird. Die Emotionelle Pest bzw. die dergestalt infizierte Regierung schafft einen Zustand, in dem die Menschen sich hilflos fühlen und denken, daß sie hilflos sind, oder in der Tat hilflos sind, abhängig und auf von außen kommende Almosen angewiesen – auf politische Almosen – die ihnen selbst und ihrer unmittelbaren sozialen Einheit gelten, welche ebenfalls nicht produktiv funktionieren kann. Die von der Pest befallene Regierung erschafft sich eine Bevölkerung, die nicht am Leben teilhaben und es genießen kann, die sich nicht spontan auf andere einlassen und nicht arbeiten kann. (S. 73)

Imgrunde sollen wir alle emotionale Zombies („Sozialisten“, „Sozialdemokraten“, „Kommunisten“) werden, wie es Baerbock, Habeck, Scholz, Lauterbach, Kühnert, Esken, Lang und die restlichen Versager sind. Ein entkerntes, lobotomisiertes, dem emotionalen Wärmetod entgegen vegetierendes Deutschland, ohne Saft und Kraft und Lebensfreude, ohne Produktivität und Initiative, innerlich tot und toxisch: die gleiche Jauchegrube wie die Seelen dieses Gesindels.

David Holbrook, M.D.: „Strömung“ gegen „Moralisieren“: Wie sich selbst und die Natur zu verstehen uns helfen kann, mit gegenseitigen Schuldzuweisungen aufzuhören

1. Juli 2023

DAVID HOLBROOK, M.D.:

„Strömung“ gegen „Moralisieren“: Wie sich selbst und die Natur zu verstehen uns helfen kann, mit gegenseitigen Schuldzuweisungen aufzuhören

David Holbrook, M.D.: IDEEN / WAS MIT DER WELT NICHT STIMMT / DREI-SCHICHTEN-STRUKTUR / DÄMONISIERUNG / SEHNSUCHT / VERLEUGNUNG

8. April 2023

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Ideen

Was mit der Welt nicht stimmt

Argumentieren und die Drei-Schichten-Struktur

Dämonisierung

Lebe mit Sehnsucht

Verleugnung

Sei ein Liebender