Posts Tagged ‘Jugendkultur’

Charles Konia in der Diskussion (Teil 3)

21. September 2025

Der amerikanische Orgonom Dr. Charles Konia erhebt Einspruch gegen die Drogenpolitik, sei sie libertär oder restriktiv: Ein Musterbeispiel für die Emotionelle Pest: Der Krieg gegen die Drogen

Robert (Berlin) kommentierte 2014:

Ein faszinierender Artikel im SPIEGEL. Ein Forscher bestätigt, dass die Charakterstruktur wichtiger ist als die süchtig machende Wirkung von Drogen.

US-Suchtforscher: Die Mär von der Horrordroge Crystal Meth

Wie gefährlich ist Crystal Meth wirklich? Der US-Forscher Carl Hart lädt Süchtige in sein Labor und untersucht ihren Konsum. Er findet: Die Risiken vieler Drogen werden bizarr übertrieben.

Dagegen wandte ich ein:

Das Problem mit dem Drogen und der restlos überzogenen Anti-Drogen-Propaganda. Beispielsweise würde es kaum etwas schaden, wenn man regelmäßig reines (!) Heroin zu sich nimmt. Es ist nur immer die Frage, was die Drogen ENERGETISCH anrichten. Bei Heroin ist es langfristig die restlose Zerstörung der Sexualfunktion. Über das ach so „harmlose“ Cannabis habe ich mich bereits genug ausgelassen. Die übertriebenen Horrordarstellungen sind zwar nicht wahr, aber wahrhaftig, d.h. sie treffen den FUNKTIONELLEN Kern des Problems.

In Der Zerfall der autoritären Gesellschaftsordnung beschäftigt sich Dr. Konia mit dem Hintergrund des Jugendwahns:

Robert (Berlin):

Worauf Konia in seinen Artikeln nicht eingeht, ist der sichtbare Ausdruck dieser Umwandlung in den Künsten und im Film. In den Siebzigern häuften sich destruktive, sadistische Filme als Ausdruck der sekundären Triebe und heutzutage gibt es überhaupt keine Trennung mehr zwischen primären und sekundären Trieben.

Jonas frägt:

Handelt es sich eigentlich hierbei um einen historisch erstmaligen Vorgang, oder haben sich ähnliche Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte schon einmal zugetragten?

Das konservative Lager (Spengler etc.) hat sich ja ausführlich mit Zivilisationsniedergängen beschäftigt. Lassen sich da irgendwelche Parallelen ziehen?

Darauf ich:

Natürlich hat es immer Erscheinungen gegeben, die Konia für heute beschreibt. In der Antike, bei Villon, bei dem was Reich in DER TRIEBHAFTE CHARAKTER beschreibt. Es gab immer Perioden der Dekadenz, des Zerfalls und der Anarchie. Aber gleichzeitig hat sich nichts verändert: in der Masse (!) der Menschen blieb die Panzerstruktur einigermaßen konstant gleich. Das änderte sich drastisch seit etwa 1960 als im Gefolge der sexuellen Revolution der Panzer wegbrach und sich neu organisierte. Psychotherapeuten schauen heute nostalgisch auf die Zeit Freuds zurück, denn statt klassischer Neurosen müssen sie mit Frühstörungen, Impulskontrollverlust und immer bizarreren Dingen ringen. Man frägt sich beispielsweise schließlich, ob es noch junge Frauen gibt, die sich nicht ritzen. Gibt es natürlich, aber die Wirklichkeit nähert sich immer mehr dem Eindruck.

BTW: das erklärt auch meine abgrundtiefe Verachtung für Leute wie Erich Fromm unter deren Nase sich die radikalste Wandlung der Menschheitsgeschichte seit dem „Einbruch der sexuellen Zwangsmoral“ abspielte, die aber die Bedeutung der Sexualität vehement leugneten – und die Reich „Aggressivität“ vorwarfen, als er auf seinem Standpunkt beharrte. Was für ein Haufen! Grrrrrrrrrrrrr!

O.:

Konia und Fromm scheinen hier einen Konsens gefunden zu haben, der „triebhafte“ sei der „antiautoritäre Charakter“. Fromm wünscht sich diesen und Konia – nach historischer Rückschau – kritisiert ihn als falsche Entwicklung – auch auf politischer und soziologischer Ebene.

Und weiter:

Wo das Schlagwort Erich Fromm schon gefallen ist und mir auch seit gestern durch den Kopf spukt: War es nicht Erich Fromm, der den „autoritären Charakter“ als Terminus formulierte – natürlich in nicht benannter Inspiration von Reich. Er übernahm das in der Charakteranalyse vorgestellte Konzept des triebgehemmten (!) Charakters, des gepanzerten Menschen, der unfähig ist, sich gegen die Obrigkeiten und falschen „Autoritäten“ aufzulehnen. Seine stupide Analyse wäre als Lösung nicht der genitale Mensch, dann hätte er ja Reich angeben müssen, sondern der „antiautoritäre Mensch“, derjenige, der nicht mehr mit Angst vor Autoritäten lebt. Natürlich empfiehlt er auf dem Weg dahin nicht die Orgontherapie/Charakteranalyse.

Seine „soziologische“ Lösung ist die Befreiung aus dem Sadismus-Masochismus Verhältnis. Wie das gehen soll, weiß ich nicht, er vermutlich auch nicht richtig.

Nun, ob er den „antiautoritären Charakter“, den der sich von Psychopathen nicht verwickeln läßt, formuliert hat, kann ich nicht belegen – auf die Schnelle.

Aber Bakers und Konias Modell erscheint mir in dieser Hinsicht auch mehr Fromms Ideenplagiat zu folgen, denn Reichs. Nur die Emotionelle Pest läßt Baker et al. über diese Ableitung von Fromm erhaben zu sein. Für mich entwickelt es sich einmal mehr zum „Frommplagiat“, wobei es nicht um die Originalität geht, sondern eine vergleichbare schwache Argumentation, die nicht auf Reichs Charakteranalyse fusst – zumindest nicht stabil steht!
Als „zwanghafter“ Theoretiker hätte Baker genauer, detaillierter und stichhaltiger seine Ausführungen ins Gebäude von Reich stellen müssen. Konia nimmt die Diskussion mit der „antiautoritären Erziehung und Gesellschaft“ auf und postuliert (plausibel) einen Gesellschafts- und Charakterwandel. Er sagt zwar das genaue Gegenteil von Fromm, aber mit letztlich gleicher Frommscher Sicht als quasi „marxistische“ Gesellschaftsentwicklungstheorie vom Wandel durch äußere Umstände …

Nun ist mein Gedanke noch nicht formvollendet und sicher argumentativ umstürzbar.

Es sei auch an Fromms Werk für Pubertierende erinnert: „Die Kunst des Liebens“ ohne ein Wort über Sexualität (Funktion des Orgasmus) zu verlieren, in dem er vorschlägt sich zuerst lieben können zu müssen, um dann den (christlich) Nächsten zu lieben, rein platonisch natürlich. Und quasi erst dann könne eine Liebesbeziehung reif und erfüllt zu einer Lebenspartnerschaft führen – so oder ähnlich verklärt. Ein Traummodell für „Weicheier“ und postfeministische Zicken, die sich zuerst immer als Sexualobjekt verstehen, weil ein Mann auf ihre laszessiven Angebote eingegangen ist.

– Upps, Das habe ich doch mal wieder schön gesagt

https://de.wikipedia.org/wiki/Autorit%C3%A4rer_Charakter zur schnelleren Orientierung.

Darauf Jonas:

Aus meiner (oberflächlichen) Beschäftigung mit Fromm meine ich mich zu erinnern, dass er irgendwo vom „biophilen“ Charakter als positivem Ideal spricht – als Gegensatz zum nekrophilen Charakter.

Mit dem Konzept des „autoritären Charakters“ ist ja besonders Adorno hervorgetreten und hat sich dabei wohl direkt an Reich orientiert, was er aber nur in privaten Briefwechseln zugegeben hat. An Fromm wollte er sich nicht halten, da dieser die psychoanalytischen Kriterien zu sehr mit soziologischen vermische, während Reich die Bereiche getrennt habe.

(Beides aus dem Gedächtnis paraphrasiert, Quellen müsste ich heraussuchen.)

Ich warf ein:

Das mit der Biophilie und Nekrophilie findet sich in ANATOMIE DER MENSCHLICHEN DESTRUKTIVITÄT. Ist m.E. Erachtens, wie fast alles bei Fromm ein Reich-Plagiat: OR gegen DOR.

Jonas:

Der wichtige Unterschied zu Reich ist wohl, dass bei Fromm alles hübsch folgenlos formuliert ist. Ein Ideal, gegen das kein Mensch etwas haben wird – da kein konkreter Weg beschrieben ist, wie es zu erreichen wäre.

Daraufhin Klaus:

Eben. Fromm ist der Peace-Friedensheini schlechthin: Wer argumentiert und etwas vertritt, ist ‚aggressiv‘.

Jonas:

Die Unterscheidung biophil vs. nekrophil kenne ich aus folgender Dissertation, in der Reich und Fromm aber nur ganz am Rande erwähnt sind:

Dort wird referenziert auf:

Fromm, E. (2000). Die Seele des Menschen. Ihre Fähigkeit zum Guten und zum Bösen. (Übers. E. Mickel u. L. Mickel). München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

Die Adorno-Geschichte müsste sich in den Briefwechseln von Adorno und Horkheimer finden. Ich hatte die Episode vor Jahren in einer Adorno-Biographie entdeckt, weiß allerdings nicht mehr, in welcher.

Falls es wichtig ist, würde ich der Quelle nächste Woche in der Bibliothek nachspüren.

O.:

Fromms Autoritärer Charakter (A.Ch). beschreibt den Sadisten, der seine Macht vom Masochisten (Maso) – und den Maso-Massen (Triebgehemmten) erhält.

Für Konia sind die A.Ch.-Typen positiv besetzt, existieren aber nach dem „antiautoritären Wandel“ nicht mehr. Die Masos (als Anti-Autoritäre-Typen) sind zur sadistischen EP geworden mit einer netten Maske.

Meine These ist eher konservativ nach Reich: Nothing has changed, neither character nor societey. Maybe the mask has changed. (dt.: Die soziale Maske ist wohl eine andere)

Abschließend ich:

Hier ein Beispiel wie die antiautoritäre Gesellschaft wirklich alles erfaßt:

„Ob Söders vier Kinder ihn nach diesem ‚Hingucker‘ noch erst nehmen können?“ Wer wählt bloß diese Clowns aus der sozialistischen Einheitspartei CDUCSUFDPSPDGRÜNELINKE?!

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Sadismus” und folgende

27. Februar 2025

Humana conditio ex orgonomico prospectu: Stichwort „Sadismus“ und folgende

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Genitalität

28. Oktober 2022

DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 15. Die Trennung von Liebe und Sex / Genitalität

Die Zukunft der Orgonomie in Deutschland

18. März 2021

Wenig begreift das Volk das Große, das ist: das Schaffende. Aber Sinne hat es für alle Rufführer und Schauspieler großer Sachen.

Um die Erfinder von neuen Werten dreht sich die Welt – unsichtbar dreht sie sich. Doch um die Schauspieler dreht sich das Volk und der Ruhm: so ist der Welt Lauf.

Nietzsche: Also sprach Zarathustra.
Von den Fliegen des Marktes

 

Die Zukunftschancen der Orgonomie werden durch drei Aussagen Reichs umrissen:

Eine sozialwissenschaftliche Anschauung von einigem Format kann nur dann durchdringen und soziale Praxis werden, wenn sie von den Menschenmassen bereits im Leben spontan erworben wurde. (Die Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 195)

Er sagt aber auch:

Man macht Geschichte nur, wenn man Prozesse und Probleme, die der Allgemeinheit verborgen sind, rechtzeitig sieht. (Menschen im Staat, Stroemfeld, S. 45)

Und:

Der Neue Führer führt vielleicht schon eine ganze Welt, ohne daß er selbst davon weiß oder ohne daß sich die Welt bewußt ist, von diesem Führer geführt zu werden. (…) Die Art, in der der Neue Führer lebt, seine Ideen, sein Verhalten und seine Ziele können schon weit in das öffentliche Bewußtsein gedrungen sein, ohne daß es auch nur jemand gemerkt hat. (Christusmord, Walter, S. 376f)

Die Orgonomie kann sich unmöglich ausbreiten, wenn sich nicht bereits in der Bevölkerung spontan lebenspositive, quasi „orgonomische“, Anschauungen immer weiter durchsetzen. Man denke beispielsweise an die „lebensreformerischen“ und „mentalhygienischen“ Motive, die am Ende des vorletzten und Anfang des letzten Jahrhunderts die Gesellschaft durchzogen: Freud und nach ihm Reich sind daraus hervorgegangen und getragen worden.

Leider war die Reaktion stärker, die Nazi-Bewegung. Heute haben wir eine ähnliche Situation angesichts all der Mystiker und „Esoteriker“, die der Orgonomie mit ihrer „Spiritualität“ das Wasser abgraben – manchmal im Namen „Wilhelm Reichs“!

Die Orgonomie wird nur überleben können, wenn sie der Gesellschaft voraus ist. Sie wird untergehen, wenn sie ständig die alten Kamellen wiederkaut, etwa über die „autoritäre Gesellschaft“. Es ist einfach nur zum Kotzen, wenn „Reichianer“ beispielsweise so argumentieren, als wären Lehrer Autoritäten, gegen die man rebellieren müsse.

Hier, frei nach dem Journal of Orgonomy von 1999 (Salvatore Iacobello: „The Prison of Permissiveness: Understanding Adolescent Misery Today“), 11 Punkte, die die heutige anti-autoritäre Gesellschaft kennzeichnen.

  1. Eine zunehmende Impulsivität, triebhaftes Verhalten. Das zeigt sich im Konsum, wo Leute sich für Dinge verschulden, die sie im nächsten Augenblick schon nicht mehr interessieren, und im persönlichen Umgang, wo es zu unvorhersehbaren Ausbrüchen kommt („Da habe ich ihm eine gescheuert!“). HEUTE GEHT ES NICHT MEHR UM DEN GEHEMMTEN CHARAKTER!
  2. Eine Zunahme der Augenpanzerung. Die Konsequenzen des eigenen Verhaltens werden buchstäblich „nicht mehr gesehen“. Es kommt zu einer erstickenden (Pseudo-) Intellektualisierung, bei der alles buchstäblich „wegerklärt“ wird. Man denke etwa an die sinnleere Verbaldiarrhöe mit der man eingedeckt wird, wenn man die schleichende Islamisierung Deutschlands diskutieren will. ES GEHT HEUTZUTAGE NICHT PRIMÄR UM MUSKELPANZERUNG!
  3. Mit dem Zusammenbruch der autoritären Gesellschaftsordnung wächst im Individuum und in der Gesellschaft generell der Angstpegel. ES GEHT NICHT UM EINE ZERSTÖRUNG „GEPANZERTER“ STRUKTUREN!
  4. Trivialkultur und Sentimentalität ersetzen zunehmend emotionale Intensität und Nähe. Man denke nur mal daran, wie Millionen am Schicksal irgendwelcher Promis „anteilnehmen“ – Leute, denen die Krebserkrankung des Nachbarn am Arsch vorbeigeht. DAS LÄCHERLICHMACHEN DER HOCHKULTUR FÜHRT VOM KERN WEG!
  5. Ein zunehmendes Anspruchsdenken hinsichtlich dessen, was einem „die Gesellschaft“ schuldig ist. EINE „MOBILISIERUNG“ DER MASSEN, DIE FÜR IHRE „RECHTE“ KÄMPFEN SOLLEN, FÜHRT VON DER ARBEITSDEMOKRATIE WEG!
  6. Der Zeitgeist ist von reaktiver Expansion geprägt, die ich in Zukunftskinder diskutiert habe. „ENERGETISCHE EXPANSION“ UM JEDEN PREIS IST NICHT LEBENSPOSITIV!
  7. Die Grenze zwischen dem persönlichen- und dem öffentlichen Leben verschmieren. Persönliche Konflikte, die man normalerweise mit sich selbst und der engeren Umgebung ausmacht, werden in die Öffentlichkeit getragen. Beispielsweise Gerichtsprozesse angestrengt, am Arbeitsplatz gemoppt, vollkommen unbeteiligte involviert, etc. DASS DAS PERSÖNLICHE GLEICHZEITIG AUCH IMMER „POLITISCH“ SEI, IST EIN ZERSTÖRERISCHER SLOGAN!
  8. Natürliche expansive Funktionen gehen zurück. Beispielsweise wird der persönliche Austausch durch die unpersönliche virtuelle Welt ersetzt, wo „Avatare“ miteinander kommunizieren. SICH DER „GEPANZERTEN GESELLSCHAFT“ ZU ENTZIEHEN, ETWA DURCH EIN PROVOZIERENDES ÄUSSERES, ZERSTÖRT DAS EMOTIONALE LEBEN!
  9. Die alten Werte, wie Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, werden durch ihr Gegenteil ersetzt: die wetterwendische Anpassung an das, was grade en vogue ist. „LIBERAL“ ZU SEIN FÜHRT VOM KERN WEG!
  10. Die sekundäre Schicht wird ausgelebt und die natürliche Abneigung gegen „das Böse“ und „das Abscheuliche“ ausgetrieben. Man betrachte nur einmal die Jugendkultur. DAS AUFBEGEHREN GEGEN DIE „HEILE WELT“ DER SPIESSER FÜHRT VOM KERN WEG!
  11. Die Grenzen zwischen der zärtlichen Genitalität und der sadomasochistischen Prägenitalität lösen sich auf in einer Gesellschaft, die durch Pornographie und Political Correctness geprägt ist. DIE BEFREIUNG „DER“ SEXUALITÄT FÜHRT VON DER GENITALITÄT WEG!

Als weiteren Punkt würde ich die zunehmende Infantilisierung anführen. Die Jugendphase, wenn nicht sogar die der Kindheit, wird immer weiter ausgedehnt. „Echte“ Männer und Frauen werden immer rarer. Milchbubis wie Matt Damon oder Leonardo DiCaprio in Heldenrollen wären früher in Hollywood undenkbar gewesen. DER JUGENDKULT IST NICHT MEHR LEBENSPOSITIV, SONDERN LEBENSNEGATIV.

Man führe sich auch vor Augen, daß zur Zeit des Ersten Weltkriegs sich die Leute bei Filmen von Charlie Chaplin vor Lachen auf dem Boden gewälzt haben, während wir heutigen über seine Filme kaum noch lächeln können. Wir lachen hysterisch über Mister Bean. Der Unterschied liegt darin, daß Chaplin einen Erwachsenen verkörpert hat, der sich selbst todernst nahm, während Rowan Atkinson einen 12jährigen im Körper eines vertrottelten 30jährigen spielt. Verglichen mit den Menschen des 19. Jahrhunderts sind wir „nicht satisfaktionsfähige“ Witzfiguren!

Arbeitsdemokratie, Emotionelle Pest und Sozialismus (Teil 8)

24. Oktober 2020

Was ist also Arbeitsdemokratie konkret? Nicht für irgendwelche orgonomischen Kleinorganisationen, sondern für ganze Nationen oder den ganzen europäischen Kontinent? Was ist konkret zu tun, um die Arbeitsdemokratie zu etablieren?

LIEBE: Arbeitsdemokratie kann nur funktionieren, wenn die Menschen nicht von Gier, Machtstreben und Rachegedanken getrieben werden. Dies ist nur möglich, wenn die Massen sexuell befriedigt sind. Entscheidend ist ein gesellschaftliches Klima, das sexual- und lebensbejahend ist. Keine soziale „Revolution“ (= Ausbalancierung der quantitativen und qualitativen Aspekte der Arbeit – siehe unten!) ohne eine sexuelle Revolution (= Ausbalancierung von Sex [„Quantität“] und Liebe [„Qualität“]). Erst dann kommen die bereits erwähnten „kosmischen“ Funktionen zum Tragen. Es muß ein krimineller Akt gegen die Gesellschaft werden, sexualablehnend und pornographisch zu sein!

ARBEIT: Nach Marx (oder besser gesagt Weitling) sollte jeder Arbeiter nach der Zeit bezahlt werden, die er gearbeitet hat. Jeder bekommt also für eine Stunde Arbeit genau das Gleiche. Und warum? Weil dies eine Arbeitsdemokratie ist und wir voneinander abhängig sind. Ein Psychotherapeut kann keinen einzigen Patienten behandeln ohne die Menschen, die die gesamte Infrastruktur aufgebaut haben und unterhalten, und ohne all die Menschen, die direkt oder indirekt für ihn arbeiten. Aber das ist nur der quantitative Aspekt, es gibt natürlich auch einen qualitativen. Ohne Edison und Ford und all die anderen Erfinder, Ingenieure, Wissenschaftler und Hochqualifizierten, die jahrzehntelang an Fach- und Hochschulen ihr Handwerk studiert haben, und nicht zuletzt all die Unternehmer – all die Arbeit wäre sinnlos bzw. würde erst gar nicht erst existieren. Diese Art von „Mehrwert“ sollte ebenfalls angemessen vergütet werden. Dies wird automatisch vom Markt für Güter und Dienstleistungen geleistet. Dennoch sollte jeder Arbeiter seinen gerechten Anteil bekommen („Sozialismus“) und jeder, der altersschwach oder behindert ist, sollte alles umsonst erhalten („Kommunismus“). Die Sozialisten neigen dazu, nur die quantitative Seite zu sehen, während die Liberalen und Konservativen die Tendenz haben, nur die qualitative Seite zu erkennen – eine Blindheit, die von linken Populisten ausgenutzt wird. Beide Seiten können nicht funktionell denken!

WISSEN: Wir sind Menschen. Alles beginnt im Gehirn und ist daher in gewisser Weise „ideologisch“. Arbeit beginnt immer mit einer inneren Vorstellung, einer Blaupause des fertigen Produkts oder es ist keine Arbeit (Marx). Liebe ist nicht blind, sie beginnt immer mit einem „Ich sehe Dich“! Ebenso kann ein gesellschaftlicher Wandel in Richtung einer wahren Arbeitsdemokratie nur mit einer Aufklärung des Volkes, einer Vermittlung funktionellen Wissens beginnen. Es ist wie bei der Charakteranalyse/Orgontherapie: Man beginnt immer mit der Oberfläche und dem Kopf, tauscht Blicke aus und führt Gespräche. Die Menschen müssen lernen, funktionell zu denken, insbesondere im Hinblick auf die Abwägung der quantitativen und qualitativen Aspekte. Wenn sie das tun würden, sähen sie, daß der Kapitalismus ohne Sozialismus nicht funktionieren kann und umgekehrt und daß die ganze politische Rechts/Links-Spaltung unsinnig ist. Sie würden sehen, daß all das christliche Geschwätz über die „Liebe“ eine Lüge in einer sexualverneinenden und das heißt lebensnegierenden Gesellschaft ist, die ständig Sadismus und Perversion hervorbringt. Aber sie würden auch sehen, daß „Sex“ ohne Liebe, d.h. die gesamte zeitgenössische Jugendkultur, ebenfalls destruktiv ist und – sexualverneinend.

Die Tragödie ist, daß man dies nicht einfach auf politischem Wege umsetzen kann. Warum? Weil Politik ihrem Wesen nach Teilung, Täuschung und Spaltung ist, während es bei der Arbeitsdemokratie, wie oben gezeigt, um Ausgleich geht.

Paul Mathews: Über Jugendliche an öffentlichen weiterführenden Schulen (Teil 1)

14. Oktober 2020

 

Paul Mathews: Über Jugendliche an öffentlichen weiterführenden Schulen

 

Orgonometrie (Teil 3): Kapitel 17

24. Mai 2019

orgonometrieteil12

17. Die orgonomische Bio-Soziologie

Blogeinträge Juli/August 2015

15. Dezember 2018

Charles Konia über den roten Faschismus:

Juli/August 2015

  • Griechenlands Finanzkrise
  • Die Rolle der Musikindustrie bei der anti-autoritären Transformation
  • Das Identifizieren von moslemischen Terroristen durch Erstellen eines Charakterprofils
  • Umweltschutz: Die mystische Übereinkunft zwischen der Linken und der Rechten
  • Die Umkehr der Geschlechtsrollen in der anti-autoritären Gesellschaft
  • Was ist die anti-autoritäre Gesellschaft?

Blogeinträge Februar 2013

30. August 2018

Charles Konia über die Pest „Gesellschatfspolitik“:

Blogeinträge Februar 2013

  • Der Mythos des 21. Jahrhunderts
  • Ein Musterbeispiel für die Emotionelle Pest: Der Krieg gegen die Drogen
  • Die Stoßrichtung der politischen Agenda von Obamas zweiter Amtszeit
  • Willkommen in der Demokratie im Nahen Osten
  • Die Exposition des amerikanischen Volks gegenüber der kommunistischen Pest
  • Die Anziehung der Pest auf die Linke und die Rechte
  • Das Problem die Emotionelle Pest zu erkennen

ZUKUNFTSKINDER: 8. Utopia, b. Freiheit und Verantwortung

6. Mai 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

ZUKUNFTSKINDER:

8. Utopia, b. Freiheit und Verantwortung

DAS SCHLUSSKAPITEL DES BUCHES!