[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Meines Erachtens gibt es eine entscheidende Lücke im LSR-Projekt: das Gewissen. Wenn ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Freundin habe, weil ich selbstsüchtig gehandelt habe, spricht dann mein „Über-Ich“ bzw. meine „Panzerung“? NEIN! Ganz im Gegenteil: ich habe mich wie ein Schwein verhalten, weil ich gepanzert bzw. durch das Über-Ich emotional verkrüppelt bin und deshalb nicht „tuistisch“ handeln kann. Das besagte „schlechte Gewissen gegenüber meiner Freundin“ ist die durch und durch gesunde Stimme einer ganz anderen Instanz: der bioenergetische Kern, psychoanalytisch das Ichideal, bei Nietzsche das „Selbst“.
Grob gesagt werden Neurotiker vom Über-Ich geplagt, so daß kaum Platz für das „schlechte Gewissen“ bleibt, während Psychopathen überhaupt kein Gewissen haben. Sie sind sozusagen „kernlose“ Maschinen und deshalb prinzipiell nicht therapierbar. Was ist Reichs Charakteranalyse anderes als ein ständiger Appell an das „schlechte Gewissen“, das Ichideal?
De Sade zufolge ist die Heilung für Schuldgefühle noch Schlimmeres zu tun, um jede innere Regung (Schuldgefühle) zu ersticken. Beispielsweise nach unehelichem Sex, Sex mit Kindern haben, Sexualmorde „etc.“. Das zeigt sehr schön, wie Schuldgefühle zwangläufig das erzeugen, was sie verhindern sollen. Zum „DeSadisten“ zu werden, ist natürlich nicht zwangsläufig, aber eben doch eine mögliche Folge des Schuldgefühls: DeSade war auf seine Weise ein konsequenter Katholik.
Das sieht man auch bei Terroristen, die durch immer schlimmere Greuel, die Stimme der Humanität in sich ersticken oder jetzt im überschüssigen Vorgehen Israels gegenüber der Hamas. Oder eben auch bei der ständigen Eskalation im Verlauf des Holocausts. Das habe ich schon zum Entsetzen meiner Mitschüler und meines Lehrer im Gymnasium vorgetragen: daß der SS-Mann zum Sadisten wurde, um das Schuldgefühl in sich zu ersticken. Das ist auch das Geheimnis des gesamten „Satanismus“ etc.
[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Der Neurotiker folgt einfach der Autorität (den „Maßstäben“, z.B. der päpstlichen Autorität) und handelt, um seine Schuldgefühle zu besänftigen. Der antiautoritäre pestilente Charakter funktioniert grundlegend anders:
Nach De Sade besteht die Heilung von Schuld darin, noch Schlimmeres zu tun, um jedes innere Gefühl (die Schuld) zu ersticken. So erstickt man zum Beispiel nach unehelichem Sex seine Schuldgefühle, indem man Sex mit Kindern hat, Sexualmorde begeht „usw.“ Dies zeigt sehr schön, wie Schuldgefühle unweigerlich das erzeugen, was sie eigentlich verhindern sollen. Ein „DeSade-ist“ zu werden, ist natürlich nicht unvermeidlich, aber es ist eine mögliche Folge von Schuldgefühlen: De Sade war auf seine Art und Weise ein konsequenter Katholik.
Das zeigt sich auch bei Terroristen, die ihre innere Stimme der Menschlichkeit (den bioenergetischen Kern) durch immer schlimmere Greueltaten ersticken, oder jetzt bei Israels exzessivem Vorgehen gegenüber der Hamas, oder einst in der ständigen Eskalation im Zuge des Holocausts. Ich habe das zum Entsetzen meiner Mitschüler und meines Gymnasiallehrers schon vor vielen Jahrzehnten in einem Schulreferat erklärt: daß die SS-Männer, allesamt christlich erzogen, zu Sadisten wurden, um das Schuldgefühl in sich zu ersticken. Das ist auch das Geheimnis des ganzen „Satanismus“ etc., der nur eine perfide Abart des Christentums ist. Ohne Schuldgefühle gäbe es nicht etwa mehr, sondern weniger Böses in der Welt!
Der Neurotiker stoppt die Schuldgefühle, indem er sich sowohl an die soziale Panzerung anpaßt, als auch seine eigene, psychosomatische Panzerung stärkt, während der pestilente Charakter die Schuldgefühle loswird, indem er seine inneren Gefühle abtötet. Er tut dies durch Überstimulation, bis sich das Vegetative Nervensystem sozusagen abschaltet, „die Seele stirbt“, und er entsprechend „frei“ ist. Im Kleinen findet sich das im militärischen Drill und Training: du wirst solange gepiesackt bis du zur willenlosen und „gewissenlosen“ Maschine wirst.
Ich will mich gar nicht auf das Niveau der Massenmedien herab bewegen, deren Beschäftigung mit dem Massaker in Norwegen einfach nur abenteuerlich ist: über den dänischen Bogenschützen, der zum Islam konvertiert war, und seine Motive rein gar nichts, wähernd jene Leute, die uns jahrelang gepredigt haben, daß der islamische Terror nichts mit dem zu tun hat, was die Terroristen gelesen haben (insbesondere dem Koran), vor genau zehn Jahren darauf insistierten, die ideologischen Hintergründe von Anders Behring Breivik bis ins Kleinste zu analysieren.
Die Frage kann einzig lauten, welche biosozialen Funktionen durch die Terroranschläge zum Ausdruck kommen. „Biosozial“ bedeutet hier: von der Charakterstruktur der Massenindividuen und vom energetischen Zustand der Gesamtgesellschaft aus gesehen.
Beispielsweise geht es darum, daß sich die Massen sowohl in Amerika und Europa als auch in der islamischen Welt jahrzehntelang von Politikern in die Irre führen ließen, die die Früchte der Arbeit ganzer Generationen systematisch vernichten. Man denke nur an das Wahnsinnsprojekt „Euro“ oder die Einwanderungspolitik in Amerika und Europa. Oder, willkürlich herausgepickt, das Subventionieren von Sonnenenergie – in DEUTSCHLAND!
Statt sich konstruktiv einzubringen, sind die Massen nur zu folgenlosen Wutausbrüchen im Alltag, zu absurden Possen und zu wirren Gedankenflügen in der Lage – bis einmal einer ganz austickt wie die beiden Attentäter in Norwegen. Ja, bei den islamischen Terroristen ist das nicht viel anders, werden sie doch damit konfrontiert, wie eine, in ihren Augen, einst großartige Zivilisation vor die Hunde geht.
Mindestens genauso wichtig ist jedoch der zweite biosoziale Faktor, der den modernen Terrorismus bestimmt:
Die westliche Welt befindet sich in einem chronischen Expansionszustand, der in allen möglichen Lebensbereichen zum Ausdruck kommt:
als wäre „das hier“ eine fröhliche Gartenparty, zu der jeder Nachbar unterschiedslos herzlich eingeladen ist – Staatsgrenzen existieren praktisch nicht mehr und Leute, die nur zur Last fallen und sogar Schaden anrichten, siedeln sich buchstäblich zu Millionen an.
die Medien verkommen zu einem Propagandaforum für eine angeblich „liberale“ Ideologie, die nichts weiter ist als kindlich-magisches Denken, in dem Probleme sich in Luft auflösen, wenn man nicht über sie spricht. Hauptsache man fühlt sich gut und moralisch überlegen.
unsere angeblichen „Eliten“ verhalten sich so, als wäre die Wirtschaft ein großes Casino. Fehlentscheidungen der Spitzenmanager sind für diese nicht nur folgenlos, sondern werden mit Boni honoriert. Fehlinvestitionen werden vom Staat abgefangen. Ein „Kapitalismus“ ohne jede wirtschaftliche Sanktion!
die „Kultur“ nähert sich immer mehr dem Niveau von Kindergeburtstagen an.
die allgemeine Sexualisierung nimmt immer bizarrere Formen an.
Gendermainstreaming, die Einordnung der Heterosexualität in die zahllosen „Lebensentwürfe“, der eigene Körper als „Kunstobjekt“, etc. pp.
die alles überwuchernde infantile „Esoterik“ und „Spiritualität“ wird immer peinlicher. Der Obskurantismus kleistert immer mehr Gehirne zu. Ein Gutteil der Bevölkerung lebt bereits in einer Märchenwelt.
man begegnet kaum noch Menschen, die nicht unter dem Einfluß einer legalen oder illegalen Droge stehen, die ein Gefühl des Wohlbehagens erzeugen soll.
ein Land, in dem grenzdebile Influencer Idole für Millionen sind, in dem man mit einem Bein im Gefängnis steht, wenn man sich gegen Angriffe wehrt („Notwehrexzeß“, „Selbstjustiz“), in dem im Affekt Billiarden verbrannt werden (Fukushima-Hysterie), etc. pp.
Quasi wie „alttestamentarische Propheten“ spüren die Terroristen in ihrer Psychose, daß diesem Zustand ein Ende gesetzt werden muß. Oder wie Claudia Roth 2004 sagte: „Gewalt ist immer auch ein Hilferuf.“ – „Babylon muß fallen!“ Und zwar durch einen „terrorisierenden“ Schock, der bis ins Mark geht. „Es mag grausam sein, aber es ist notwendig.“
Tatsächlich kann man das Alte Testament so lesen: ständig versucht Gott sein Volk wachzurütteln, doch es gibt sich weiter den Götzen hin. Nichts, kein noch so harter Schicksalsschlag, kann der chronischen Expansion Einhalt gebieten. Es ist charakteristisch, wie Amerika und jetzt Norwegen auf die Terrorakte reagierten: mit Bekenntnissen zu noch mehr „Multikulturalismus“ und noch mehr „Liberalität“. Man werde nun eine „noch offenere und tolerantere Demokratie“ sein als vorher! Ich glaube, Verrückte könnten mit dem Einsatz von Atomsprengköpfen an das Jüngste Gericht mahnen – und als Antwort käme NOCH MEHR Liberalismus.
Und wenn doch „etwas unternommen wird“, dann so, daß ausnahmslos jeder Bürger betroffen ist und Orwellschen Bürokratien ausgeliefert wird. Bald werden „Pfeil und Bogen“ verboten! So tragen sogar die Terrorakte zur krankhaften Expansion bei. Man denke nur einmal daran, wie der „Krieg gegen den Terror“ die amerikanischen Staatsfinanzen endgültig ruiniert hat, weil die USA partout als „Befreier“ auftreten müssen, statt einfach Gegenterror zu verbreiten und an geeigneter Stelle Güter zu konfiszieren, um den Gegner wirklich jeden Cent dieser Aktion bezahlen zu lassen!
Es gibt nur eine Möglichkeit: die liberale Ideologie in allen ihren diversen Ausprägungen muß eingedämmt werden. Wie? Was für eine Frage! Die Linken reagieren absolut hysterisch, wie in Todesangst, auf wirklich jede Erwähnung der Realität. Die Sonne – bioenergetischer Kontakt mit der Realität etwa durch die Bücher von Sarrazin – wird die Vampirkultur in ihre Schranken weisen. Auch geht es darum, daß Fehlverhalten wieder Konsequenzen haben muß, das reicht von härteren Strafen für etwa Ladendiebstahl bis zur Möglichkeit, daß auch Großbanken Pleite gehen können, nachdem sie sorglos Kredite vergeben haben. Es geht nicht an, daß sie Gewinne einstreichen und Verluste sozialisieren.
Der Kindergeburtstag muß endlich ein Ende haben. Kinder, man kann nicht „Geld“ einfach drucken und mit den wertlosen Papierfetzen einkaufen, – irgendwann wird „irgendjemand“ dafür die Zeche zahlen müssen!
Um zum Thema zurückzukehren: Man hätte Herrn Breivik, der nach den norwegischen Gesetzen mit Anfang 50 aus seiner „lebenslangen“ Haft entlassen werden wird, also in wenigen Jahren, nach einem kurzen Prozeß öffentlich hinrichten sollen. Genauso jetzt mit dem Islamisten. Aber wahrscheinlich werden die „liberal“ gesinnten Menschen angesichts dieses „Justizmordes“ moralisch empörter sein als angesichts seines Terroraktes, und wahrscheinlich werden sie um ihn herzhafter weinen, als sie um die von ihm ermordeten geweint haben…
Charles Konia hat ebenfalls einen Kommentar zum Breivik-Massaker ins Netz gestellt. Auf den ersten Blick scheint sich seine Analyse von der meinigen fundamental zu unterscheiden. Die Verbindung beider Herangehensweisen zeigt folgendes Diagramm, das das von Dr. Konia ins Spiel gebrachte soziopolitische Spektrum orgonometrisch aufschlüsselt: die Linke steht für Expansion („irrationaler Zorn gegen ‚das Establishment‘“), die Rechte für Kontraktion („irrationale Angst vor ‚Überfremdung‘“).