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Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie

2. November 2020

Diese Arbeit von Klaus Heimann spiegelt die Orgonomie in Deutschland bzw. das orgonomische Wissen in Deutschland Mitte/Ende der 1970er Jahre wider. In diese Zeit reichen die Bemühungen zurück, die Orgonomie in Deutschland, nach der restlosen Zerstörung erster Anfänge auf deutschem Boden, die 1933 erfolgte, erneut zu etablieren. Das damalige orgonomische Wissen ist der Ausgangspunkt des NACHRICHTENBRIEFes und sollte deshalb von jedem, der neu zu unseren Netzseiten stößt, als Einführung gelesen werden, damit wir alle eine gemeinsame Grundlage haben. Klaus Heimanns Arbeit hat den Zauber des Anfangs an sich und möge in einer neuen Generation das Feuer von neuem entzünden:

ZUR ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER ORGONOMIE von Klaus Heimann

Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 7)

18. September 2018

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist heimann.jpg.

Einige orgonotische Erstrahlungseffekte. Eine vorläufige Mitteilung (1958) (Teil 6)

30. Juli 2018

von David Boadella

Erklärungen (Fortsetzung)

Die Beobachtung, daß das Streicheln von Glühbirnen sie zur Leuchten bringt, während heftige Reibung entweder eine viel schwächere Wirkung oder gar keine Wirkung hervorbringt, ist also eine direkte Bestätigung der 1944 getroffenen Annahme Reichs „statische Elektrizität im üblichen Sinne ist überhaupt kein Strom“. In einem Artikel über „orgonotische Pulsation“ (siehe 5) kommt er zu dem Schluß: „Es ist nur eine Frage der Konvention, ob wir die ‚Elektrizität‘ der Alten mit dem Orgon identifizieren und den Begriff der Elektrizität für die orgonotischen Phänomene. In diesem Fall müßten wir ein neues Konzept für das entwickeln, was seit Faraday, Ampere und Volta als Elektromagnetismus bekannt ist. Oder wir müssen das Konzept der Elektrizität der Alten fallenlassen, die jeweiligen Phänomene orgonotisch nennen und den Begriff der Elektrizität auf jene Phänomene beschränken, die man durch die Bewegung von Drähten in Magnetfeldern erzielt“ (S. 122). In diesem Zusammenhang ist die Reaktion eines elfjährigen Jungen interessant, dem beiläufig vom Verhalten der Glühbirne im Dunkeln beim Reiben erzählt wurde. Im Gegensatz zu der Skepsis, der Verwirrung und dem abwehrenden Lachen der Experten gab er eine direkte, gefühlsmäßige Reaktion: „Oh, was soll‘s? Das ist die Elektrizität in deinen Händen, nicht wahr?“ Dieser Junge wußte kaum etwas von Wissenschaft und wußte sicherlich nichts von Millivolt. Aber er mußte die Energie in seinen Händen gefühlt haben, und da er keine bessere Bezeichnung für diese Energie hatte, nannte er sie „Elektrizität“.

Sobald man diesen Schritt macht, galvanische Elektrizität von den orgonotischen Phänomenen zu unterscheiden (von denen die ‚Statik‘ nur ein Sonderfall ist), beginnen einige verwirrende Widersprüche Sinn zu machen. Reich hat in CANCER BIOPATHY beschrieben, wie er sich der Tatsache bewußt wurde, daß die Energiemenge, die an der Hautoberfläche nachweisbar war, in keinem Verhältnis zur minimalen Ladung stand, die in Millivolt gemessen wurde. Er weist darauf hin, daß, obwohl „wir empfindliche Voltmeter beeinflussen können, indem wir sie berühren, das Ausmaß dieser Reaktionen so unendlich klein ist, – verglichen mit den Energiemengen im Organismus, – daß wir keine Verbindung sehen können“ (1, S. 6).

Eine ähnliche Diskrepanz besteht in der Annahme, daß das, was mit dem Elektroskop, dem Standardinstrument der Elektrostatik, gemessen wird, mit Spannung gleichgesetzt werden kann. Tatsächlich haben wir zwei radikal verschiedene Energieformen, die beide in ein und derselben Einheit gemessen werden. Reich beschreibt diese Diskrepanz wie folgt: „Wir laden ein Elektroskop mit Energie aus unseren Haaren, so daß das Elektroskopblatt um 45° oder 90° abgelenkt wird. Wir können den gleichen Effekt durch Anlegen eines elektrischen Stroms mit hoher Spannung an das Elektroskop erzeugen. Eine Einheit der Orgonladung entspricht jener Spannung, die notwendig ist, um die gleiche Ablenkung des Elektroskopblatts zu erzeugen. Wir finden auf diese Weise, daß, wenn wir nur einmal sanft durch unser Haar streichen, wir Energiemengen von mehreren hundert Volt abnehmen können“ (4, S. 113).

Die Auswirkungen sind relevant und wichtig. Obwohl eine bestimmte Menge an Orgonenergie einer gegebenen Menge an elektrischer Energie entsprechen kann, sind sie in keiner Weise äquivalent. Obwohl wir Energie abziehen können, die Hunderten von Volt ‚entspricht‘, können wir nicht durch Streichen unserer Haare ein Voltmeter veranlassen, eine Ablenkung zu registrieren, die anzeigt, daß unser Haar mit einer Spannung von Hunderten von Volt elektrisch geladen ist. Effekte, die sehr leicht und einfach mit Orgonenergie aus den Händen erzeugt werden können, können nur durch eine elektrische Spannung reproduziert werden, die tausendmal größer ist als die elektrische Spannung der Hände.

Ein nützliches Ergebnis dieser Befunde ist, daß sie eine Antwort auf jene Kritiker von Reichs Interpretationen seiner Vacor-Experimente liefern, die behaupten, daß er ‚nichts Neues‘ getan hat und daß seine blaue Erstrahlung im Vakuum unter elektrischer Spannung eine bewährte Tatsache in der klassischen Physik darstellt und nichts mit Orgonenergie zu tun hätte. Was neu war, war nicht die Erzeugung von bläulicher Erstrahlung im Vakuum, sondern die Erkenntnis, daß diese funktionell identisch ist mit anderen Beispielen bläulicher Erstrahlung in der Natur und sich ebensogut, wenn nicht besser, orgonomisch erklären läßt. Soweit ich weiß, hat Reich niemals die allein mit Hilfe der Hände hervorgerufene Erstrahlung im Vakuum nachgewiesen. Die Tatsache, daß dies möglich ist, ist eine überzeugende Bestätigung der orgonomischen Hypothese. Die Kraft der Erstrahlung mit Hilfe der Hände entspricht voll und ganz der Kraft, die man von dem „elastischen Kissen“ zwischen den Handflächen erwarten kann, wie es Reich auf dem Röntgenfilm photographiert hat (6). Die größere Brillanz der 25- und 15-Watt-Glühbirnen gegenüber den Glühbirnen mit höherer Leistung und die Beobachtung, daß die gasgefüllten Glühbirnen ‚gedämmt‘ und ‚beschlagen‘ schienen, steht voll im Einklang mit Reichs Entdeckung, daß die im Vakuum erzielbaren Impulsraten größer sind als die aus gasgefüllten Geiger-Röhren: „Materie in Form von Gasmolekülen oder Luftmolekülen BEHINDERT die Energiefunktion der kosmischen OR-Energie, … Or-Energie ist am stärksten bzw. ‚schnellsten‘ im gasfreien Raum“ (7, S. 252).

 

Literatur

1. Reich, W.: CANCER BIOPATHY. Orgone Institute Press, 1948
4. Reich, W.: EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE ÜBER DIE ELEKTRISCHE FUNKTION VON SEXUALITÄT UND ANGST. Sexpolverlag, Copenhagen, 1937
5. Reich, W.: “Orgonotic Pulsation” International Journal of Sex-Economy and Orgone Vol. 3, 1944
6. Reich, W.: „Orgonotic light functions. 2. An X-ray photograph of the excited orgone energy field of the palms (1944)“ Orgone Energy Bulletin Vol.1, No.2, 1949
7. Reich, W.: „The Orgone Energy Charged Vacuum Tubes (VACOR) (1948)“ Orgone Energy Bulletin Vol. 3, No. 4 ,1951

 

* Abdruck der Übersetzung aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung des Autors, Dr. Boadella. Der Originalaufsatz „Some Orgonotic Lumination Effects“ findet sich in der von Paul und Jean Ritter in Nottingham, England herausgegebenen Zeitschrift Orgonomic Functionalism, Vol. 5 (1958), No. 3, S. 139-150.