Posts Tagged ‘Pneumonie’

Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie

2. November 2020

Diese Arbeit von Klaus Heimann spiegelt die Orgonomie in Deutschland bzw. das orgonomische Wissen in Deutschland Mitte/Ende der 1970er Jahre wider. In diese Zeit reichen die Bemühungen zurück, die Orgonomie in Deutschland, nach der restlosen Zerstörung erster Anfänge auf deutschem Boden, die 1933 erfolgte, erneut zu etablieren. Das damalige orgonomische Wissen ist der Ausgangspunkt des NACHRICHTENBRIEFes und sollte deshalb von jedem, der neu zu unseren Netzseiten stößt, als Einführung gelesen werden, damit wir alle eine gemeinsame Grundlage haben. Klaus Heimanns Arbeit hat den Zauber des Anfangs an sich und möge in einer neuen Generation das Feuer von neuem entzünden:

ZUR ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER ORGONOMIE von Klaus Heimann

nachrichtenbrief153

17. Mai 2020

Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 16)

7. Oktober 2018

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist heimann.jpg.

Kehrt die Kinderlähmung in einem neuen Gewande zurück?

28. Februar 2014

Diese Woche ging folgende Meldung durch die Medien:

Plötzliche Lähmungen in Armen und Beinen: US-Ärzte warnen vor einem mysteriösen Krankheitsausbruch in Kalifornien. Innerhalb eines Jahres wurden fünf Kinder mit Symptomen, die der Kinderlähmung ähneln, gemeldet. Noch ist die Ursache unklar – alle waren gegen Polio geimpft.

In diesem Zusammenhang ist interessant, daß die Lähmung der unteren Extremitäten viel mit Anorgonie zu tun zu haben scheint, also ein bioenergetischer Prozeß ist. Gehunfähigkeit ist ein Hauptsymptom der Anorgonie insbesondere bei Krebs. Mit Beseitigung der Anorgonie verschwindet die Fallangst und damit die funktionelle Abasie. Zentral bei Bekämpfung und Prophylaxe von Anorgonie ist die Muskulatur bzw. deren Fähigkeit, die Energieströme des Körpers zu binden. Deshalb sollte es kein Wunder sein, daß die ganz Jungen, die noch kaum einen Muskelpanzer ausgeprägt haben und die ganz Alten, deren Muskulatur atrophiert, in besonderer Gefahr stehen, anorgonotische Attacken zu erleiden.

Reich selbst erwähnt die spastische Kinderlähmung nur ganz kurz in Der Krebs. Zunächst kritisiert er die „Luftkeimtheorie“:

Solche Keime hat noch nie jemand gesehen. Aber mit den fertigen Keimen konnte man scheinbar alles erklären: die Tuberkulose, die Syphilis, die Pneumonie etc. Da stieß man auf Krankheiten, bei denen es mit der „Erklärung“ der „Luftkeime“ nicht so einfach war. Es sind die Erkrankungen, die man unsichtbaren kleinsten Partikeln an der Grenze zwischen Lebendigem und Unbelebtem zuschreiben muß. Die spastische Kinderlähmung (Poliomyelitis), die Maul- und Klauenseuche etc. blieben bis zum heutigen Tage unverständlich. Denn aus der Luft lassen sich Viren nicht züchten. Die Entstehung von Bakterien und Protozoen durch bionöse Umwandlung von lebendem und totem Material war unbekannt. (Fischer TB, S. 248)

Zum Thema „bionöser Zerfall“ gehören auch die T-Bazillen:

Wir wissen noch gar nicht, ob der T-Bazillus nur für Krebs spezifisch ist oder ob er auch andere Erkrankungen erzeugen kann, wenn er in anderer Form und bei besonderer Ansiedlung wirkt. Hier herrscht komplettes Dunkel, und wir dürfen auf große Überraschungen gefaßt sein. So weit auseinanderliegende Infektionserkrankungen wie die akute Fleischvergiftung und das akute Stadium der Poliomyelitis mögen hierher gehören. Dies ist eine berechtigte Vermutung, aber auch nicht mehr als eine Vermutung! (ebd., S. 296)

Übrigens hatte Reich den „Verdacht, daß der Polioimpfstoff karzinogen sein könnte”, da er T-Bazillen enthält (Charles Kelley: „Polio Vaccine and Cancer“, The Creative Process, 1(2), Nov. 1961, S. 57).

Daß dies alles andere als abwegig ist, zeigt folgende Dokumentation:

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=LZs1V8mpcoY%5D

Aber zurück zum Thema: Reichs Mitarbeiter Elsworth F. Baker übermittelt uns die Reichsche Theorie wie folgt:

Poliomyelitis kommt, wie Reich bemerkte, bei jungen Menschen mit hohem Energieniveau und einer schweren Beckenblockierung vor. Dem gesteigerten Energiedruck des wiedererwachenden Frühlings und Sommers wird durch ein Abziehen der Energie aus den Gliedmaßen entgegengewirkt. Wahrscheinlich beruht der Erfolg der Kenny-Behandlungsmethode mit heißen Packungen und Massage darauf, daß dieser Energiefluß induziert wird. Bei einer Lähmung der oberen Gliedmaßen scheint auch orale Frustration vorzuliegen. (Der Mensch in der Falle, S. 296f)

Baker bringt zur Unterstützung dieser Sichtweise Stellen aus der orthodoxen medizinischen Fachliteratur vor.

Trueta und Hodes berichten in The Lancet (15. Mai 1954), daß sie bei Versuchstieren durch die Injektion von Reizstoffen, Formol oder Krotonöl, in die Gliedmaßen ohne Verwendung irgendeines Virus ein Krankheitsbild hervorgerufen haben, das im wesentlichen dem der Poliomyelitis glich. In bezug auf diesen Bericht schrieb R.J. Dittrich in einem Brief an das Journal of the American Medical Association (11. März 1961, S. 925), wenn man diese Ergebnisse in größerem Maßstab verifizieren könne, werde es möglicherweise notwendig, unsere gegenwärtigen Ansichten von der Ursache dieser Krankheit zu revidieren und unsere Anstrengungen darauf zu richten, andere Faktoren zu finden, die bei der Entstehung der Poliomyelitis wirksam sein können. (ebd., S. 295)

Es erscheint gerechtfertigt, anzunehmen, daß die Lähmung bei den Versuchstieren eine Folge des Abzugs der Energie aus den Gliedmaßen war, die als Reaktion auf den Schock durch den injizierten Reizstoff erfolgte. Das stünde völlig im Einklang mit Reichs Theorie. (ebd., S. 297)

In einer Darstellung über die von Baker erwähnte „Sister Kenny“ und ihre Methode lesen wir von der Polio-Epidemie in den USA zwischen 1946 und 1953, die im Jahre 1952 ihren Höhepunkt hatte und bei Reich folglich einen großen Eindruck hinterlassen haben muß. Es habe wohl schon seit Urzeiten Kinderlähmung gegeben, doch als Epidemie ist sie erst seit den 1880er Jahren aufgetreten.

Die Methode der australischen Krankenschwester Elizabeth Kenny, die ihren Ehrentitel „Sister“ im Ersten Weltkrieg von den Briten verliehen bekommen hatte, wurde in den USA erstmals 1940 aufgegriffen: feucht-heiße Packungen, um Schmerzen durch die Muskelverspannungen zu lindern und um die Immobilisierung während der akuten Phase der Krankheit zu beseitigen, und Bewegungstherapie der betroffenen Gliedmaßen, um die gelähmten Muskeln sanft zu trainieren.

Ihr wurde durch das medizinische Establishment in den USA ein ablehnender Empfang zuteil. Nicht nur, daß Kennys Methode fast das genaue Gegenteil der konventionellen Behandlung war, auch die Terminologie, die sie bei der Beschreibung ihrer Behandlung verwendete, war den Ärzten fremd. Sie benutzte Begriffe wie „Muskelanspannung“ (später sprach sie von „Spasmen“), „psychischer Entfremdung“ und „Muskelumerziehung“, was zur Skepsis der Mediziner beitrug.

Eine fast schon orgonomische Begrifflichkeit!

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=AOX_ehqeevM%5D

The Journal of Orgonomy (Vol. 6, No. 2, November 1972)

10. September 2011

Der internistische Orgonom Robert A. Dew weist auf die interessante Tatsache hin, daß man Asthma bronchiale ursprünglich nicht als eine allergische Reaktion, sondern als „Nervenkrankheit“ auffaßte und „Asthma nervosa“ nannte. Erst mit dem Aufkommen der psychosomatischen Medizin, habe man diesen „nervösen“ Aspekt wieder mit ins Kalkül gezogen. Asthma ist, so Dew, eine parasympathische (expansive) Überreaktion gegen eine zugrundeliegende sympathische Kontraktion.

Der [Asthma-] Anfall selbst stellt eine akute emotionale Blockierung in der Brust dar, von der sich der Organismus durch parasympathische Zuckungen selbst zu befreien sucht. Das Ergebnis sind akute Bronchospasmen, Bronchorrhö und Lungenaufblähung (Emphysem). („The Biopathic Diathesis: The Pulmonary Biopathies“, S. 189)

Weiter führt Dew in dieser Ausgabe des Journal of Orgonomy aus, daß die Brustpanzerung den Energieabfluß zum Genital abblockt, was, da die Energie so in den oberen Segmenten gefangen wird, die Rhinitis erklärt, die das Asthma oft begleitet. Darüber hinaus reduziert die Brustpanzerung die Erregungsfähigkeit des vegetativen Kerns, was das neurotische Gleichgewicht erklärt und letztendlich zu einer biophysischen Resignation, also einer Krebs-Disposition führen kann (Dew, S. 189f).

Auf das letztere geht Dew bei der Diskussion der chronischen Bronchitis und des Lungenemphysems ein:

Der bemerkenswerteste Befund beim Bronchitiker (auch ohne Komplikationen) ist das Ausmaß der Erstarrung des Brustkorbs. Die Brust bewegt sich, als wenn sie aus einem massiven Stück wäre und auf sehr eingeschränkte Weise. Man kann sie praktisch nicht herunterdrücken. (Dew, S. 191)

Die Tendenz zum Lungenemphysem tritt bei jenen auf, deren Brustkorb nicht nur, wie beim Bronchitiker, extrem rigide ist, sondern auch übermäßig expandiert (S. 195). Reich spricht von der „Faßform“ des aufgeblähten Brustkorbes (Die Funktion des Orgasmus, S. 274). Dew schreibt, daß „das Emphysem einen biopathischen Mechanismus repräsentieren könnte, dessen Dynamik zwischen der chronischen Bronchitis und den kardiovaskulären Biopathien steht“ (Dew, S. 200).

Dew weiter über den Bronchitiker:

Insgesamt vermittelt der Körper den Eindruck, daß sehr wenig Energie über das Brustkorbsegment hinaus gelangt. Analog zur asthmatischen Rhinitis leiden Patienten mit Bronchitis häufig unter vermehrtem Sekret im Nasen-Rachen-Raum. (Dew, S. 192)

Der Unterschied zwischen Menschen, die Asthma und Bronchitis bekommen, liege vielleicht darin, daß im ersten Fall die Panzerung nicht so früh ansetzt und das biologische System lebendiger ist. (Was übrigens wiederum zeigt, daß asymptomatische und „stille“ Erkrankungen bioenergetisch weit tiefer und schlimmer sein können, als Erkrankungen mit einem dramatischen Verlauf.) Während Asthma eine klonische parasympathische Reaktion auf die Kontraktion darstellt, ist Bronchitis eine tonische parasympathische Reaktion auf die Kontraktion (S. 193). Schließlich kann die Bronchitis in eine regelrechte Schrumpfungsbiopathie und Lungenkrebs auslaufen.

Lungenkrebs stellt die endgültige Kapitulation des [bioenergetischen] Kerns bei langanhaltender chronischer Bronchitis dar: Der Infektionsneigung und der bionöse Zerfall der bronchoepithelialen Zellen scheinen funktionell miteinander verbunden zu sein. (S. 199f)

Beim Asthma liegt eine Brustpanzerung vor wie bei der kardiovaskulären Biopathie. Über den Unterschied dieser beiden biopathischen Diathesen schreibt der Orgonom Charles Konia:

Bei Hochdruck kommt die überschüssige sympathische Erregung unmittelbar als Gefäßverengung zum Ausdruck. Beim Asthma bronchiale tritt eine parasympathische Übererregung der glatten Muskeln des Bronchialsystems mit überschüssiger Schleimproduktion auf als Reaktion gegen eine zugrundeliegende sympathetische Erregung. („Orgone Therapy, Part 7: The Application of Functional Thinking in Medical Practice“,The Journal of Orgonomy, Vol. 22, No. 2, November 1988, S. 265)

Deshalb ist beim Asthma das Brustsegment weicher als beim Bluthochdruck (Konia: „Somatic Biopathies (Part 1)“, The Journal of Orgonomy, Vol. 23, No. 2, November 1989, S. 230).

Asthma wird heute mit Allergenen erklärt. Wobei sich Dew ganz allgemein fragt, warum etwa bei Heuschnupfen, der emotionale Zustand die Antigen-Antikörper-Interaktion beeinflussen sollte, was eindeutig geschieht (Dew: „The Biopathic Diathesis: Autoimmune Inflammatory Biopathies“, The Journal of Orgonomy, Vol. 3, No. 1, March 1969, S. 76). Entsprechend ist Konia zufolge Asthma biopathisch, da „mit Beseitigung der Biopathie, Reizstoffe nicht mehr in der Lage sind einen asthmatischen Anfall hervorzurufen“ („Somatic Biopathies (Part 1)“, S. 230).

Das erinnert daran, daß Reich darauf insistierte, bei gesunder Atmung sei Rauchen nicht schädlich.

Myron Sharaf erinnert sich an den Kettenraucher Reich:

Er hatte während seines gesamten Erwachsenenlebens geraucht, zumindest seit der Militärzeit. (…) es war offensichtlich, daß sein Kettenrauchen sich langsam rächte. Während der Zeit, in der ich ihn kannte, litt er unter einem quälenden Husten, der zeitweise wie ein Krampfanfall wirkte; man mußte Angst davor haben, daß er in Ohnmacht fallen könnte. (Fury on Earth, S. 393; siehe auch Ilse Ollendorff: Wilhelm Reich, München 1975, S. 127)

1926 erkrankte Reich an Tuberkulose, dazu ist folgende Aussage interessant:

(Reich) postulierte, daß die Panzerung des oberen Brustsegments, das das Lungenhilum umfaßt (…) für den Hang zur Entwicklung von Lungentuberkulose verantwortlich sei. (Konia: „Orgone Therapy. Part 4: The Apllication of Functional Thinking in Medical Practice“, The Journal of Orgonomy, Vol. 21, No. 1, May 1987, S. 99)

Tuberkulose wird auch als „Schrumpfungsbiopathie“ betrachtet. Siehe etwa Victor M. Sobey, der dies u.a. aus den Ergebnissen des Reich-Bluttests schloß und aus der Reaktion auf den Orgonenergie-Akkumulator (Sobey: „Treatment of Pulmonary Tuberculosis with Orgone Energy“, Orgonomic Medicine, Vol. 1, No. 2, November 1955, S.121-132). Siehe auch Myron D. Brenner: „Orgonotic Devices in the Treatment of Infectious Conditions“, Pulse of the Planet, No. 3, S. 49-53.

1957 im Gefängnis „als Reich in einem medizinischen Fragebogen nach der Todesursache seines Vaters gefragt wurde, schrieb er: ‘Trauer → TB’ – der Pfeil deutet an, daß die Trauer seines Vaters (wegen des Selbstmords seiner Ehefrau) zur Tuberkulose geführt hatte“ (Jerome Greenfield: „Wilhelm Reich in Prison“, International Journal of Life Energy, Vol. 2, No. 1, Winter 79-80, S. 26).

Zunächst hatte Reich Lungenentzündungen sowie einige Herzerkrankungen nicht als Biopathien betrachtet. Jedoch kam er 1946 zu der Annahme:

daß die Disposition zur Pneumonie und der Herzklappenfehler, besonders der auf der Basis des „Rheumatischen Fiebers“, eine Folge der chronischen Ausdehnung der knöchernen Bruststruktur ist, die durch die typische Einatmungsfixierung des Brustkorbes zustande kommt. (Reich: „Die Krebs-Schrumpfungs-Biopathie“, Internationale Zeitschrift für Orgonomie, Bd. 1, Heft 3, Februar 1952, S. 102)