Posts Tagged ‘Drogenabhängigkeit’

Charles Konia in der Diskussion (Teil 3)

21. September 2025

Der amerikanische Orgonom Dr. Charles Konia erhebt Einspruch gegen die Drogenpolitik, sei sie libertär oder restriktiv: Ein Musterbeispiel für die Emotionelle Pest: Der Krieg gegen die Drogen

Robert (Berlin) kommentierte 2014:

Ein faszinierender Artikel im SPIEGEL. Ein Forscher bestätigt, dass die Charakterstruktur wichtiger ist als die süchtig machende Wirkung von Drogen.

US-Suchtforscher: Die Mär von der Horrordroge Crystal Meth

Wie gefährlich ist Crystal Meth wirklich? Der US-Forscher Carl Hart lädt Süchtige in sein Labor und untersucht ihren Konsum. Er findet: Die Risiken vieler Drogen werden bizarr übertrieben.

Dagegen wandte ich ein:

Das Problem mit dem Drogen und der restlos überzogenen Anti-Drogen-Propaganda. Beispielsweise würde es kaum etwas schaden, wenn man regelmäßig reines (!) Heroin zu sich nimmt. Es ist nur immer die Frage, was die Drogen ENERGETISCH anrichten. Bei Heroin ist es langfristig die restlose Zerstörung der Sexualfunktion. Über das ach so „harmlose“ Cannabis habe ich mich bereits genug ausgelassen. Die übertriebenen Horrordarstellungen sind zwar nicht wahr, aber wahrhaftig, d.h. sie treffen den FUNKTIONELLEN Kern des Problems.

In Der Zerfall der autoritären Gesellschaftsordnung beschäftigt sich Dr. Konia mit dem Hintergrund des Jugendwahns:

Robert (Berlin):

Worauf Konia in seinen Artikeln nicht eingeht, ist der sichtbare Ausdruck dieser Umwandlung in den Künsten und im Film. In den Siebzigern häuften sich destruktive, sadistische Filme als Ausdruck der sekundären Triebe und heutzutage gibt es überhaupt keine Trennung mehr zwischen primären und sekundären Trieben.

Jonas frägt:

Handelt es sich eigentlich hierbei um einen historisch erstmaligen Vorgang, oder haben sich ähnliche Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte schon einmal zugetragten?

Das konservative Lager (Spengler etc.) hat sich ja ausführlich mit Zivilisationsniedergängen beschäftigt. Lassen sich da irgendwelche Parallelen ziehen?

Darauf ich:

Natürlich hat es immer Erscheinungen gegeben, die Konia für heute beschreibt. In der Antike, bei Villon, bei dem was Reich in DER TRIEBHAFTE CHARAKTER beschreibt. Es gab immer Perioden der Dekadenz, des Zerfalls und der Anarchie. Aber gleichzeitig hat sich nichts verändert: in der Masse (!) der Menschen blieb die Panzerstruktur einigermaßen konstant gleich. Das änderte sich drastisch seit etwa 1960 als im Gefolge der sexuellen Revolution der Panzer wegbrach und sich neu organisierte. Psychotherapeuten schauen heute nostalgisch auf die Zeit Freuds zurück, denn statt klassischer Neurosen müssen sie mit Frühstörungen, Impulskontrollverlust und immer bizarreren Dingen ringen. Man frägt sich beispielsweise schließlich, ob es noch junge Frauen gibt, die sich nicht ritzen. Gibt es natürlich, aber die Wirklichkeit nähert sich immer mehr dem Eindruck.

BTW: das erklärt auch meine abgrundtiefe Verachtung für Leute wie Erich Fromm unter deren Nase sich die radikalste Wandlung der Menschheitsgeschichte seit dem „Einbruch der sexuellen Zwangsmoral“ abspielte, die aber die Bedeutung der Sexualität vehement leugneten – und die Reich „Aggressivität“ vorwarfen, als er auf seinem Standpunkt beharrte. Was für ein Haufen! Grrrrrrrrrrrrr!

O.:

Konia und Fromm scheinen hier einen Konsens gefunden zu haben, der „triebhafte“ sei der „antiautoritäre Charakter“. Fromm wünscht sich diesen und Konia – nach historischer Rückschau – kritisiert ihn als falsche Entwicklung – auch auf politischer und soziologischer Ebene.

Und weiter:

Wo das Schlagwort Erich Fromm schon gefallen ist und mir auch seit gestern durch den Kopf spukt: War es nicht Erich Fromm, der den „autoritären Charakter“ als Terminus formulierte – natürlich in nicht benannter Inspiration von Reich. Er übernahm das in der Charakteranalyse vorgestellte Konzept des triebgehemmten (!) Charakters, des gepanzerten Menschen, der unfähig ist, sich gegen die Obrigkeiten und falschen „Autoritäten“ aufzulehnen. Seine stupide Analyse wäre als Lösung nicht der genitale Mensch, dann hätte er ja Reich angeben müssen, sondern der „antiautoritäre Mensch“, derjenige, der nicht mehr mit Angst vor Autoritäten lebt. Natürlich empfiehlt er auf dem Weg dahin nicht die Orgontherapie/Charakteranalyse.

Seine „soziologische“ Lösung ist die Befreiung aus dem Sadismus-Masochismus Verhältnis. Wie das gehen soll, weiß ich nicht, er vermutlich auch nicht richtig.

Nun, ob er den „antiautoritären Charakter“, den der sich von Psychopathen nicht verwickeln läßt, formuliert hat, kann ich nicht belegen – auf die Schnelle.

Aber Bakers und Konias Modell erscheint mir in dieser Hinsicht auch mehr Fromms Ideenplagiat zu folgen, denn Reichs. Nur die Emotionelle Pest läßt Baker et al. über diese Ableitung von Fromm erhaben zu sein. Für mich entwickelt es sich einmal mehr zum „Frommplagiat“, wobei es nicht um die Originalität geht, sondern eine vergleichbare schwache Argumentation, die nicht auf Reichs Charakteranalyse fusst – zumindest nicht stabil steht!
Als „zwanghafter“ Theoretiker hätte Baker genauer, detaillierter und stichhaltiger seine Ausführungen ins Gebäude von Reich stellen müssen. Konia nimmt die Diskussion mit der „antiautoritären Erziehung und Gesellschaft“ auf und postuliert (plausibel) einen Gesellschafts- und Charakterwandel. Er sagt zwar das genaue Gegenteil von Fromm, aber mit letztlich gleicher Frommscher Sicht als quasi „marxistische“ Gesellschaftsentwicklungstheorie vom Wandel durch äußere Umstände …

Nun ist mein Gedanke noch nicht formvollendet und sicher argumentativ umstürzbar.

Es sei auch an Fromms Werk für Pubertierende erinnert: „Die Kunst des Liebens“ ohne ein Wort über Sexualität (Funktion des Orgasmus) zu verlieren, in dem er vorschlägt sich zuerst lieben können zu müssen, um dann den (christlich) Nächsten zu lieben, rein platonisch natürlich. Und quasi erst dann könne eine Liebesbeziehung reif und erfüllt zu einer Lebenspartnerschaft führen – so oder ähnlich verklärt. Ein Traummodell für „Weicheier“ und postfeministische Zicken, die sich zuerst immer als Sexualobjekt verstehen, weil ein Mann auf ihre laszessiven Angebote eingegangen ist.

– Upps, Das habe ich doch mal wieder schön gesagt

https://de.wikipedia.org/wiki/Autorit%C3%A4rer_Charakter zur schnelleren Orientierung.

Darauf Jonas:

Aus meiner (oberflächlichen) Beschäftigung mit Fromm meine ich mich zu erinnern, dass er irgendwo vom „biophilen“ Charakter als positivem Ideal spricht – als Gegensatz zum nekrophilen Charakter.

Mit dem Konzept des „autoritären Charakters“ ist ja besonders Adorno hervorgetreten und hat sich dabei wohl direkt an Reich orientiert, was er aber nur in privaten Briefwechseln zugegeben hat. An Fromm wollte er sich nicht halten, da dieser die psychoanalytischen Kriterien zu sehr mit soziologischen vermische, während Reich die Bereiche getrennt habe.

(Beides aus dem Gedächtnis paraphrasiert, Quellen müsste ich heraussuchen.)

Ich warf ein:

Das mit der Biophilie und Nekrophilie findet sich in ANATOMIE DER MENSCHLICHEN DESTRUKTIVITÄT. Ist m.E. Erachtens, wie fast alles bei Fromm ein Reich-Plagiat: OR gegen DOR.

Jonas:

Der wichtige Unterschied zu Reich ist wohl, dass bei Fromm alles hübsch folgenlos formuliert ist. Ein Ideal, gegen das kein Mensch etwas haben wird – da kein konkreter Weg beschrieben ist, wie es zu erreichen wäre.

Daraufhin Klaus:

Eben. Fromm ist der Peace-Friedensheini schlechthin: Wer argumentiert und etwas vertritt, ist ‚aggressiv‘.

Jonas:

Die Unterscheidung biophil vs. nekrophil kenne ich aus folgender Dissertation, in der Reich und Fromm aber nur ganz am Rande erwähnt sind:

Dort wird referenziert auf:

Fromm, E. (2000). Die Seele des Menschen. Ihre Fähigkeit zum Guten und zum Bösen. (Übers. E. Mickel u. L. Mickel). München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

Die Adorno-Geschichte müsste sich in den Briefwechseln von Adorno und Horkheimer finden. Ich hatte die Episode vor Jahren in einer Adorno-Biographie entdeckt, weiß allerdings nicht mehr, in welcher.

Falls es wichtig ist, würde ich der Quelle nächste Woche in der Bibliothek nachspüren.

O.:

Fromms Autoritärer Charakter (A.Ch). beschreibt den Sadisten, der seine Macht vom Masochisten (Maso) – und den Maso-Massen (Triebgehemmten) erhält.

Für Konia sind die A.Ch.-Typen positiv besetzt, existieren aber nach dem „antiautoritären Wandel“ nicht mehr. Die Masos (als Anti-Autoritäre-Typen) sind zur sadistischen EP geworden mit einer netten Maske.

Meine These ist eher konservativ nach Reich: Nothing has changed, neither character nor societey. Maybe the mask has changed. (dt.: Die soziale Maske ist wohl eine andere)

Abschließend ich:

Hier ein Beispiel wie die antiautoritäre Gesellschaft wirklich alles erfaßt:

„Ob Söders vier Kinder ihn nach diesem ‚Hingucker‘ noch erst nehmen können?“ Wer wählt bloß diese Clowns aus der sozialistischen Einheitspartei CDUCSUFDPSPDGRÜNELINKE?!

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